Crixivan 400mg (180 St)

Hersteller MSD Sharp & Dohme GmbH
Wirkstoff Indinavir
Wirkstoff Menge 400 mg
ATC Code J05AE02
Preis 355,01 €
Menge 180 St
Darreichung (DAR) HKP
Norm N1
Crixivan 400mg (180 St)

Medikamente Prospekt

Indinavir400mg
(H)DrucktinteHilfsstoff
Titan dioxid
Indigocarmin
Eisen oxide
(H)GelatineHilfsstoff
(H)LactoseHilfsstoff149.6mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Silicium dioxidHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Indinavir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen den Indinavir
  • Indinavir mit oder ohne Ritonavir darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln gegeben werden, die einegeringe therapeutische Breite aufweisen und Substrate von CYP3A4 sind
  • Hemmung von CYP3A4 sowohl durch Indinavir als auch durch Ritonavir könnte erhöhte Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel bewirken und möglicherweise schwerwiegende oder lebensbedrohliche Reaktionen hervorrufen
  • Indinavir mit oder ohne Ritonavir darf nicht zusammen mit den folgenden Wirkstoffen eingenommen werden
    • Amiodaron
    • Terfenadin
    • Cisaprid
    • Astemizol
    • Quetiapin
    • Alprazolam
    • Triazolam
    • Midazolam oral
    • Pimozid
    • Ergotaminderivate
    • Simvastatin
    • Lovastatin
    • Alfuzosin
    • Meperidin (Pethidin)
    • Piroxicam
    • Propoxyphen
    • Bepridil
    • Encainid
    • Flecainid
    • Propafenon
    • Chinidin
    • Fusidinsäure
    • Clozapin
    • Clorazepat
    • Diazepam
    • Estazolam
    • Flurazepam
  • Kombination von Rifampicin mit Indinavir mit oder ohne begleitende Anwendung von niedrigdosiertem Ritonavir ist kontraindiziert
  • Indinavir darf nicht zusammen mit pflanzlichen Arzneimitteln, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, gegeben werden
  • Indinavir darf Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung nicht mit Ritonavir verabreicht werden, da Ritonavir hauptsächlich über die Leber metabolisiert und ausgeschieden wird
  • wenn Indinavir mit Ritonavir angewendet wird, weitere Gegenanzeigen in der Fachinformation von Ritonavir beachten

Art der Anwendung



  • Arzneimittel zur Anwendung in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen
  • Kapseln unzerkaut und ungeöffnet schlucken
  • patientenfreundliches Einnahmeschema erforderlich, da Arzneimittel alle 8 Stunden eingenommen werden muss
  • für optimale Resorption Arzneimittel ohne gleichzeitige Nahrungszufuhr, d.h. 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach einer Mahlzeit, mit Wasser einnehmen
  • Einnahme des Arzneimittels mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit auch möglich

Dosierung



  • Behandlung HIV-1-infizierter Erwachsener, Jugendlicher und Kinder ab 4 Jahren in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga
    • 2 Kapseln (800 mg Indinavir) / 8 Stunden
    • Kinder und Jugendliche (4 - 17 Jahre)
      • 500 mg Indinavir / m2 Körperoberfläche (KO) / 8 Stunden, aber nicht mehr als 800 mg Indinavir / 8 Stunden
        • KO 0,5 m2: 300 mg Indinavir / 8 Stunden
        • KO 0,75 m2: 1 Kapsel (400 mg Indinavir) / 8 Stunden
        • KO 1 m2: 500 mg Indinavir / 8 Stunden
        • KO 1,25 m2: 600 mg Indinavir / 8 Stunden
        • KO 1,5 m2: 2 Kapseln (800 mg Indinavir) / 8 Stunden
    • leicht- bis mittelgradige Leberinsuffizienz aufgrund Zirrhose
      • 600 mg Indinavir / 8 Stunden
    • gleichzeitige Therapie mit Rifabutin
      • Dosissteigerung: 1000 - 1200 mg Indinavir / 8 Stunden bei gleichzeitiger Dosisreduktion von Rifabutin auf die Hälfte der Standarddosis (vgl. Herstellerangaben zu Rifabutin)
        • für Dosierung 1000 mg Indinavir Verwendung der 333-mg-Kapseln
    • gleichzeitige Therapie mit Itraconazol
      • Dosisreduktion auf 600 mg Indinavir / 8 Stunden in Betracht ziehen
    • Patienten mit ein- oder mehrmaligen Episoden einer Nephrolithiasis
      • Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitzufuhr
      • Therapie, falls erforderlich, während akuter Episode einer Nephrolithiasis zeitweilig (d.h. 1-3 Tage) unterbrechen oder ganz absetzen

Indikation



  • zur Behandlung HIV-1-infizierter Erwachsener, Jugendlicher und Kinder ab 4 Jahren in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga
  • Hinweis
    • bei Jugendlichen und Kindern besonders sorgfältige Abwägung von Nutzen der Therapie mit Indinavir gegen erhöhtem Risiko einer Nephrolithiasis

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Indinavir - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anstieg von MCV (Erythrozytenvolumen)
      • Abnahme der neutrophilen Granulozyten
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • verstärkte Spontanblutungen bei hämophilen Patienten
      • Anämie einschließlich akute hämolytische Anämie
      • Thrombozytopenie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • anaphylaktoide Reaktionen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • neu auftretender Diabetes mellitus oder Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus
      • erhöhte Serumtriglyzeride
      • erhöhtes Serum-Cholesterin
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schlaflosigkeit
      • Hypästhesie
      • Parästhesie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • orale Parästhesie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Diarrh+APY
      • Dyspepsie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Flatulenz
      • trockener Mund
      • Sodbrennen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hepatitis einschließlich Meldungen über Leberversagen
      • Pankreatitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • isolierte asymptomatische Hyperbilirubinämie
      • Anstieg von ALT und AST
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Veränderungen der Leberfunktion
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Ausschlag
      • trockene Haut
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pruritus
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Ausschlag einschließlich Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom
      • allergische Vaskulitis
      • Alopezie
      • Hyperpigmentierung
      • Urtikaria
      • eingewachsene Zehennägel und / oder Paronychie
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Myalgie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Myositis
      • Rhabdomyolyse
      • Erhöhung der CPK
      • Osteonekrose
      • Periarthritis
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hämaturie
      • Proteinurie
      • Kristallurie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Nephrolithiasis
      • Dysurie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nephrolithiasis
        • in einigen Fällen mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen
      • Pyelonephritis
      • interstitielle Nephritis
        • gelegentlich zusammen mit Ablagerungen von Indinavir-Kristallen
        • bei einigen Patienten blieb die interstitielle Nephritis nach Absetzen von Indinavir bestehen
      • Niereninsuffizienz
      • Nierenversagen
      • Leukozyturie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schwäche / Müdigkeit
      • veränderte Geschmackswahrnehmungen
      • Bauchschmerzen
  • während einer antiretroviralen Therapie können Gewichtszunahme und Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten
  • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln
  • es liegen auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Morbus Basedow) vor, allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
  • Nephrolithiasis
    • Nephrolithiasis einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie) wurde bei ungefähr 10 % der Patienten (252 / 2.577) berichtet, die Indinavir im Rahmen klinischer Studien erhielten, im Vergleich zu 2,2 % in den Kontrollgruppen
    • im Allgemeinen standen diese Ereignisse nicht im Zusammenhang mit einer renalen Dysfunktion und konnten durch Flüssigkeitszufuhr und zeitweilige Therapieunterbrechung (z.B. für 1 - 3 Tage) beseitigt werden
  • Hyperbilirubinämie
    • isolierte asymptomatische Hyperbilirubinämie (Gesamt-Bilirubin >/= 2,5 mg/dl, bzw. 43 +ALU-mol/l), vorwiegend als Anstieg des indirekten Bilirubins berichtet und nur selten von einer Erhöhung von ALT, AST oder der alkalischen Phosphatase begleitet, wurde bei ungefähr 14 % der Patienten unter Behandlung mit Indinavir, allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln, beobachtet
    • die meisten Patienten setzten die Behandlung mit Indinavir in unveränderter Dosierung fort und die Bilirubinkonzentration kehrte nach und nach wieder auf den Ausgangswert zurück
    • Hyperbilirubinämie trat häufiger bei Dosen > 2,4 g / Tag auf, verglichen mit Dosierungen < 2,4 g / Tag
  • Pädiatrische Patienten
    • in klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten > 3 Jahre war das Nebenwirkungsprofil mit dem von Erwachsenen vergleichbar, allerdings trat Nephrolithiasis mit 29 % (20 / 70) bei pädiatrischen Patienten, die mit Indinavir in der empfohlenen Dosierung behandelt wurden, häufiger auf
    • in klinischen Studien an pädiatrischen Patienten > 3 Jahre wurde asymptomatische Pyurie unbekannter Ursache bei 10,9 % (6 / 55) der Patienten festgestellt, die Indinavir erhielten
    • in einigen dieser Fälle war gleichzeitig das Serumkreatinin leicht erhöht

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Indinavir - peroral

  • Indinavir soll von Ärzten verordnet werden, die auf die Behandlung von HIV-Infektionen spezialisiert sind
  • Indinavir sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen auf Basis der aktuellen Daten zur Pharmakodynamik verabreicht werden
  • bei Anwendung von Indinavir in Monotherapie können schnell resistente Virusstämme entstehen
  • Nephrolithiasis und tubulointerstitielle Nephritis
    • bei Einnahme von Indinavir ist Nephrolithiasis bei Erwachsenen mit einer kumulativen Inzidenz von 12,4 % (mit einem Bereich von 4,7 % bis zu 34,4 % in den einzelnen Studien) aufgetreten
    • die kumulative Inzidenz der Nephrolithiasis nimmt mit steigender Indinavir Exposition zu, das Risiko bleibt jedoch relativ konstant
    • in einigen Fällen war die Nephrolithiasis mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen verbunden
    • in der Mehrzahl der Fälle waren Niereninsuffizienz und akutes Nierenversagen reversibel
    • falls Anzeichen und Symptome einer Nephrolithiasis auftreten, einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie), kann eine zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) während der akuten Episode der Nephrolithiasis oder ein Therapieabbruch in Erwägung gezogen werden
    • zur Untersuchung können eine Urinanalyse, Serum-Harnstoff und -Kreatinin sowie Ultraschall an Blase und Nieren gehören
    • bei allen Patienten unter Behandlung mit Indinavir muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden
    • bei Patienten mit ein- oder mehrmaligen Episoden einer Nephrolithiasis muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden
      • falls erforderlich kann die Therapie während der akuten Episode der Nephrolithiasis zeitweilig (d. h. für 1-3 Tage) unterbrochen oder gänzlich abgesetzt werden
    • bei Patienten mit asymptomatischer ausgeprägter Leukozyturie (> 100 Zellen/Gesichtsfeld) wurden Fälle von interstitieller Nephritis mit medullärer Kalcifizierung und corticaler Atrophie beobachtet
    • bei Patienten mit erhöhtem Risiko sollten Urinanalysen in Betracht gezogen werden
    • falls eine dauerhafte schwere Leukozyturie gefunden wird, ist eine weitere Abklärung angeraten
  • Arzneimittelwechselwirkungen
    • CYP3A4-Induktoren
      • bei gleichzeitiger Gabe anderer Arzneimittel, die starke Induktoren von CYP3A4 sind, sollte Indinavir nur mit Vorsicht eingesetzt werden
      • gemeinsame Anwendung kann zu verringerten Plasmakonzentrationen von Indinavir führen
        • damit bestünde ein erhöhtes Risiko dafür, dass die Behandlung unzureichend ist und dass sich leichter eine Resistenz entwickelt
    • Ritonavir
      • bei Kombination von Indinavir mit Ritonavir könnten die potenziellen Wechselwirkungen zunehmen
      • Arzneimittelwechselwirkungen in der Fachinformation des Ritonavir-Präparates sollten ebenfalls zur Information über potenzielle Wechselwirkungen herangezogen werden
    • Atazanavir
      • Atazanavir ist ebenso wie Indinavir aufgrund einer Hemmung der UDP-Glukuronosyltransferase (UGT) mit einer indirekten (unkonjugierten) Hyperbilirubinämie assoziiert
      • Kombinationen von Atazanavir mit oder ohne Ritonavir und Indinavir wurden nicht untersucht
      • gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel wird aufgrund des Risikos einer Verschlimmerung dieser Nebenwirkungen nicht empfohlen
    • Statine
      • Lovastatin und Simvastatin
        • gleichzeitige Einnahme von Indinavir mit Lovastatin oder Simvastatin wird wegen eines erhöhten Myopathierisikos (einschließlich Rhabdomyolyse) nicht empfohlen
      • Rosuvastatin
        • basierend auf einer Wechselwirkungsstudie mit Lopinavir / Ritonavir wird eine Kombination mit Rosuvastatin und Proteaseinhibitoren nicht empfohlen
      • Atorvastatin
        • Indinavir darf nur mit Vorsicht zusammen mit Atorvastatin eingesetzt werden
      • Pravastatin und Fluvastatin
        • Wechselwirkungen von Indinavir oder Indinavir/Ritonavir mit Pravastatin oder Fluvastatin sind nicht bekannt
    • PDE5-Hemmer
      • es ist davon auszugehen, dass die gemeinsame Einnahme von Indinavir und Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil (PDE5-Hemmer) die Plasma-Konzentrationen dieser Komponenten beträchtlich erhöht
      • die gemeinsame Einnahme kann zu einem Anstieg der unerwünschten Arzneimittelwirkungen der PDE5-Hemmer, einschließlich Hypotonie, Sehstörungen und Priapismus führen
  • HIV-Übertragung
    • obwohl sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko zur Übertragung nicht ausgeschlossen werden
    • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden
  • Akute hämolytische Anämie
    • Über akute hämolytische Anämie wurde berichtet
    • einige dieser Fälle waren schwerwiegend und rasch fortschreitend
    • sobald die Diagnose feststeht, sollten entsprechende Maßnahmen zur Behandlung der
      hämolytischen Anämie ergriffen werden
      • dies kann das Absetzen von Indinavir erfordern
  • Gewicht und metabolische Parameter
    • während einer antiretroviralen Therapie können Gewichtszunahme und Anstieg der Blutlipidund Blutglucosewerte auftreten
    • diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen
    • in einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
    • für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen
    • Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen
  • Lebererkrankungen
    • Sicherheit und Wirksamkeit von Indinavir wurden bei Patienten mit bestehenden relevanten Lebererkrankungen nicht untersucht
    • Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise letale Nebenwirkungen in der Leber
    • im Falle einer antiviralen Begleittherapie gegen Hepatitis B und C auch die Fachinformation dieser Arzneimittel beachten
    • Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen einschließlich chronischer aktiver Hepatitis zeigen bei einer antiretroviralen Kombinationstherapie mit größerer Häufigkeit Abweichungen der Leberfunktion und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden
      • bei solchen Patienten muss bei Hinweisen auf eine Verschlimmerung der Lebererkrankung eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden
    • bei Patienten mit bestehenden Lebererkrankungen wurde unter Indinavirbehandlung ein häufigeres Auftreten einer Nephrolithiasis beobachtet
  • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
    • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt
    • Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet, z.B.
      • CMV-Retinitis
      • disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen
      • Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie
    • jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten
    • falls notwendig, ist eine Behandlung einzuleiten
    • es liegen auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow) vor, die im Rahmen einer Immun-Reaktivierung auftraten
      • allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
  • Patienten mit Begleiterkrankungen
    • Zunahme von Blutungen
      • es liegen Berichte über eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontaner kutaner Hämatome und Hämarthrosen, bei hämophilen Patienten (Typ A und B) vor, die mit PIs behandelt wurden
      • einigen Patienten wurde zusätzlicher Faktor VIII gegeben
      • in über der Hälfte dieser Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt beziehungsweise wieder aufgenommen, wenn sie unterbrochen worden war
      • kausaler Zusammenhang wird vermutet, der Wirkmechanismus ist allerdings nicht geklärt
      • hämophile Patienten sollten daher auf die Möglichkeit einer Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden
    • eingeschränkte Leberfunktion
      • leicht bis mäßig eingeschränkte Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose
        • wegen verminderter Verstoffwechselung muss die Dosis von Indinavir reduziert werden
      • schwerer Leberfunktionsstörung
        • Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht
        • solange diese Studien nicht vorliegen, ist Vorsicht geboten, da erhöhte Indinavirspiegel auftreten können
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht
      • Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden
  • Osteonekrose
    • obwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von Corticosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), wurden Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet
    • Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Indinavir - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Indinavir - peroral

  • Indinavir darf während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko für den Fetus rechtfertigt
  • es liegen keine geeigneten und gut kontrollierten Studien an schwangeren Frauen vor
  • angesichts der deutlich erniedrigten systemischen Exposition von Indinavir ante partum, die in einer kleinen Studie mit HIV-infizierten schwangeren Patientinnen beobachtet wurde und der begrenzten Datenlage dieser Patientenpopulation, wird die Einnahme von Indinavir während der Schwangerschaft nicht empfohlen
  • bei 14 % der Patienten trat unter Behandlung mit Indinavir eine Hyperbilirubinämie auf, hauptsächlich in Form von indirektem Bilirubin
    • da nicht bekannt ist, ob Indinavir die physiologische Neugeborenen-Hyperbilirubinämie verstärkt, darf Indinavir bei Schwangeren kurz vor dem Geburtstermin nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden
  • tierexperimentelle Studien
    • Gabe von Indinavir an neugeborene Rhesusaffen bewirkte eine leichte Verstärkung der vorübergehenden physiologischen Hyperbilirubinämie, die bei dieser Art nach der Geburt beobachtet wird
    • Gabe von Indinavir an trächtige Rhesusaffen während des dritten Trimenon bewirkte keine solche Verstärkung bei den Neugeborenen, jedoch war Indinavir nur begrenzt plazentagängig
  • Fertilität
    • Daten zu potenziellen Wirkungen einer Behandlung mit Indinavir auf die Fertilität bei Männern oder Frauen liegen nicht vor

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Indinavir - peroral

  • Frauen, die mit Indinavir behandelt werden, sollten angehalten werden abzustillen
    • um die Übertragung von HIV zu verhindern, wird empfohlen, dass HIV-infizierte Mütter ihre Säuglinge unter keinen Umständen stillen
    • es ist nicht bekannt, ob Indinavir beim Menschen in die Muttermilch übertritt

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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