Cordarone (100 St)

Hersteller Eurimpharm Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Amiodaron
Wirkstoff Menge 189,3 mg
ATC Code C01BD01
Preis 56,98 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
Cordarone (100 St)

Medikamente Prospekt

Amiodaron189.3mg
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Povidon K90Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Amiodaron - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Amiodaron
  • Jodallergien
  • Sinusbradykardie (< 55 Pulsschläge / Min.)
  • alle Formen einer Erregungsleitungsverzögerung (sinuaurikuläre und nodale Leitungsverzögerung), sofern kein Herzschrittmacher eingesetzt ist (Gefahr eines Sinusknotenstillstandes)
    • einschließlich Syndrom des kranken Sinusknotens
    • AV-Block II. und III. Grades
    • bi- und trifaszikulären Blöcke
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • vorbestehende QT-Verlängerung
  • Hypokaliämie
  • anamnestisch bekanntes angioneurotisches +ANY-dem (hereditär oder idiopathisch, z.B. infolge einer früheren Amiodaron-Therapie)
  • gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern
  • gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die Torsade de pointes auslösen können
  • Schwangerschaft, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • Einstellung auf Antiarrhythmikum bedarf sorgfältiger kardiologischer Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen
  • Einnahme der Tabletten während oder nach einer Mahlzeit unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit

Dosierung



  • symptomatische und behandlungsbedürftige tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen, schwerwiegende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen
    • Sättigungsdosis
      • 3 Tabletten (600 mg Amiodaronhydrochlorid) / Tag für 8 - 10 Tage
      • in einigen Fällen bis 6 Tabletten (1200 mg Amiodaronhydrochlorid) / Tag erforderlich
    • Erhaltungsdosis
      • niedrigste effektive Dosis verabreichen (dosisabhängige Nebenwirkungen)
      • 1 Tablette (200 mg Amiodaronhydrochlorid) 1mal / Tag an 5 Tagen / Woche
      • in einigen Fällen 1 - 3 Tabletten (200 - 600 mg Amiodaronhydrochlorid) / Tag erforderlich
    • Behandlungsdauer
      • bestimmt behandelnder Arzt
    • Kinder und Jugendliche
      • Anwendung nicht empfohlen (Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nicht belegt)
      • ggf. Dosisanpassung entsprechend KOF bzw. KG

Indikation



  • symptomatische und behandlungsbedürftige tachykarde supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen wie z.B.
    • AV-junktionale Tachykardien
    • supraventrikuläre Tachykardien bei WPW-Syndrom
    • paroxysmales Vorhofflimmern
      • Indikation gilt für Patienten, die auf Behandlung mit anderen Antiarrhythmika nicht ansprechen oder bei denen andere Antiarrhythmika nicht angezeigt sind
  • schwerwiegende symptomatische tachykarde ventrikuläre Herzrhythmusstörungen
    • auf Therapie mit Betarezeptorenblockern nicht zu Gunsten einer Therapie mit Amiodaron verzichten

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Amiodaron - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Thrombozytopenie
      • hämolytische oder aplastische Anämie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Neutropenie
      • Agranulozytose
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • angioneurotisches +ANY-dem (Quincke-+ANY-dem)
      • anaphylaktoide Reaktion
      • anaphylaktische Reaktion
      • anaphylaktischer Schock
  • Endokrine Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyper- oder Hypothyreose
        • schwere Hyperthyreosen, in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH)
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verminderte Libido
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Delirium (einschließlich Verwirrtheit)
      • Halluzination
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • extrapyramidaler Tremor
      • Albträume
      • Schlafstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • periphere sensorische Neuropathien und/oder Myopathien, gewöhnlich reversibel nach
        Absetzen des Arzneimittels
      • Schwindel
      • Koordinationsstörungen
      • Parästhesien
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • benigne intrakraniale Drucksteigerungen (Pseudotumor cerebri)
      • zerebrale Ataxie
      • Kopfschmerzen
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Mikroablagerungen an der Vorderfläche der Hornhaut des Auges (können auch als Cornea verticillata bezeichnet werden), die üblicherweise auf die Region unterhalb der Pupille begrenzt sind und zu Sehstörungen (Schleiersehen, Farbhöfe um Lichtquellen) führen können
        • Mikroablagerungen bestehen aus komplexen Lipidablagerungen und bilden sich in der Regel 6 - 12 Monate nach Absetzen von Amiodaron zurück
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Optikusneuropathie und/oder Opitkusneuritis, die zu permanenter Blindheit führen kann
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie (normalerweise moderat und dosisabhängig)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überleitungsstörungen (SA-Block, AV-Block
        • in Einzelfällen Auftreten einer Asystolie beobachtet
      • proarrhythmische Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • ausgeprägte Bradykardie oder Sinusknotenstillstand v.a. bei älteren Patienten oder bei gestörter Sinusknotenfunktion
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Torsades de pointes
      • Einzelfälle von Kammerflimmern/-flattern beschrieben
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Flush
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • atypische Pneumonien als Ausdruck einer Überempfindlichkeitsreaktion (Hypersensitivitäts-Pneumonitis)
      • alveoläre oder interstitielle Pneumonien
      • Fibrosen
      • Pleuritis
      • Bronchiolitis obliterans mit Pneumonie / BOOP
        • sehr selten/in Einzelfällen tödlicher Verlauf berichtet
      • Hinweis
        • nicht produktiver Husten und Atemnot häufig erste Anzeichen der vorgenannten Lungenveränderungen, desweiteren Gewichtsverlust, Fieber und Schwächegefühl möglich
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Bronchospasmus
        • bei Patienten mit schwerer respiratorischer Insuffizienz und besonders bei Asthmapatienten
      • Fälle von Schocklunge (ARDS)
        • zumeist nach chirurgischen Eingriffen, die sehr selten/in Einzelfällen tödlich verliefen (mögliche Interaktion mit hoher Sauerstoffkonzentration)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Lungenblutung
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Geschmacksveränderungen zu Behandlungsbeginn (während Einnahme der Sättigungsdosis), die bei Dosisreduktion verschwinden
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Verstopfung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bauchschmerzen
      • Völlegefühl
      • Anorexie
      • Mundtrockenheit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pankreatitis (akut)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • verminderter Appetit
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • isolierte Erhöhungen der Serumtransaminasen zu Beginn der Therapie, die in der Regel nicht sehr ausgeprägt sind (1,5- bis 3-fache des Normalwertes)
        • Werte normalisieren sich meist bei Dosisreduktion oder spontan
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • akute Hepatitis mit stark erhöhten Serumtransaminasen
      • cholestatischer Ikterus, einschließlich Leberversagen
        • sehr selten/in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • chronische Leberkrankheiten (in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf)
      • Leberzirrhose
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Photosensibilisierung mit erhöhter Sonnenbrandneigung, die zu Erythem und Hautausschlag führen kann
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ekzem
      • unter längerer Behandlung: Hyperpigmentierung mit schwarzvioletter bis schiefergrauer Hautverfärbung (Pseudozyanose), v.a. an den Körperpartien, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind
        • Verfärbung bildet sich langsam innerhalb 1 - 4 Jahren nach Absetzen des Präparates zurück
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erythembildung unter Strahlentherapie
      • Erythema nodosum
      • wenig spezifische Exantheme
      • exfoliative Dermatitis
      • Alopezie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Urtikaria
      • schwere Hautreaktionen wie toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), bullöse Dermatitis, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
  • Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Muskelschwäche
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • vorübergehend eingeschränkte Nierenfunktion
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Epididymitis
      • Impotenz
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Müdigkeit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Granulome, einschließlich Knochenmarksgranulome
  • Untersuchungen:
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • erhöhter Serumkreatiningehalt

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Amiodaron - peroral

  • Herz/Kreislauf
    • EKG-Veränderungen, die als QT-Verlängerung (in Abhängigkeit von der Repolarisationsverlängerung), möglicherweise in Verbindung mit der Entwicklung einer U-Welle sowie einer Verlängerung und Deformierung der T-Welle imponieren, sind Ausdruck der pharmakologischen Aktivität von Amiodaron
      • bei einer übermäßigen QT-Verlängerung besteht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Torsade de pointes
    • als Folge der pharmakologischen Wirkung von Amiodaron kann eine Sinusbradykardie, die bei älteren Patienten oder bei gestörter Sinusknotenfunktion stärker ausgeprägt sein kann, oder in Ausnahmefällen ein Sinusknotenstillstand auftreten
      • beim Auftreten einer ausgeprägten Bradykardie oder eines Sinusknotenstillstandes muss die Therapie abgebrochen werden
    • proarrhythmische Wirkungen in Form von neu oder verstärkt auftretenden Herzrhythmusstörungen, die lebensbedrohlich sein können, wurden beschrieben
    • es ist bedeutsam, aber schwierig, zwischen der mangelnden Wirksamkeit des Präparates und einem proarrhythmischen Effekt zu unterscheiden
      • proarrhythmische Effekte unter Amiodaron treten hauptsächlich im Zusammenhang mit QT-verlängernden Faktoren, wie z.B. Arzneimittelwechselwirkungen und/oder Elektrolytverschiebungen auf
      • Amiodaron zeigt trotz einer QT-Zeit-Verlängerung eine geringe torsadogene Aktivität
    • schwere Bradykardie
      • bei gleichzeitiger Anwendung von Amiodaron und Sofosbuvir in Kombination mit einem anderen direkt wirkenden antiviralen Arzneimittel (DAA) zur Behandlung von Hepatitis C, wie Daclatasvir, Simeprevir oder Ledipasvir, Fälle von schwerer, möglicherweise lebensbedrohlicher Bradykardie und Herzblock beobachtet
        • gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Amiodaron nicht empfohlen
        • wenn die gleichzeitige Anwendung mit Amiodaron nicht vermieden werden kann, empfohlen, dass die Patienten bei der Einleitung der Behandlung mit Sofosbuvir in Kombination mit anderen DAAs eng überwacht werden
      • Patienten, die ein hohes Risiko für Bradyarrhythmie aufweisen, sollten nach der Einleitung der gleichzeitigen Behandlung mit Sofosbuvir kontinuierlich für mind. 48 Stunden unter entsprechenden klinischen Bedingungen überwacht werden
      • aufgrund der langen Halbwertszeit von Amiodaron sollten auch Patienten, bei denen
        Amiodaron in den letzten Monaten abgesetzt wurde, sorgfältig überwacht werden, wenn eine Behandlung mit Sofosbuvir in Kombination mit anderen DAAs eingeleitet werden soll
      • Patienten, die diese Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis C zusammen mit Amiodaron erhalten (allein oder in Kombination mit anderen herzfrequenzsenkenden Arzneimitteln), sollten auf die Symptome von Bradykardie und Herzblock aufmerksam gemacht werden
        • Patienten sollten angewiesen werden, unverzüglich medizinischen Rat einzuholen, wenn diese Symptome auftreten
  • Hyperthyreose
    • während der Therapie oder bis zu einigen Monaten nach Absetzen der Amiodaron-Therapie kann eine Hyperthyreose auftreten
    • folgende normalerweise leichte Symptome sollten durch den Arzt beachtet werden:
      • Gewichtsverlust
      • Tachykardie
      • Tremor
      • Nervosität
      • vermehrtes Schwitzen und Wärmeintoleranz
      • Wiederauftreten von Arrhythmien oder Angina Pectoris
      • Herzinsuffizienz
    • klinische Diagnose einer Hyperthyreose wird durch Nachweis eines deutlich verminderten ultrasensitiven TSH sowie erhöhter T3- und T4-Werte bestätigt
    • bei Nachweis einer Hyperthyreose sollte Amiodaron abgesetzt werden
      • Besserung erfolgt innerhalb einiger Monate nach Absetzen der Behandlung und wird von einer Normalisierung der Schilddrüsenfunktionstests begleitet
      • in schweren Fällen (einige tödlich verlaufend) muss eine individuelle Notfallbehandlung mit Thyreostatika, Betarezeptorenblockern und/oder Kortikosteroiden begonnen werden
  • Lunge
    • unter der Behandlung mit Amiodaron besteht das Risiko, schwere entzündliche Lungenerkrankungen (Hypersensitivitäts-Pneumonitis, alveoläre oder interstitielle Pneumonitis) zu entwickeln
      • nicht produktiver Husten und Atemnot sind häufig Anzeichen der vorgenannten Lungenveränderungen, genauso wie Gewichtsverlust, Fieber, Schwächegefühl
    • Untersuchungen der Lunge
      • vor Behandlungsbeginn sollte eine Thorax-Röntgenuntersuchung sowie ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden
      • im weiteren Behandlungsverlauf sollten diese Untersuchungen in Abständen von ca. 3 - 6 Monaten wiederholt werden
      • bei Auftreten von Atembeschwerden (Symptom möglicher lungentoxischer Wirkung) sollten Untersuchungen durchgeführt werden
    • bei Patienten mit schweren Lungenerkrankungen ist die Lungenfunktion ggf. häufiger zu kontrollieren, da diese Patienten bei Auftreten lungentoxischer Wirkungen eine schlechtere Prognose haben
    • Hypersensitivitäts-Pneumonitis
      • bei Nachweis einer Hypersensitivitäts-Pneumonitis Amiodaron sofort absetzen und eine Behandlung mit Kortikosteroiden beginnen
    • bei Nachweis einer alveolären/interstitiellen Pneumonie sollte eine Behandlung mit Kortikosteroiden erfolgen und die Dosis reduziert werden oder - falls möglich - Amiodaron abgesetzt werden
      • bei frühzeitigem Absetzen von Amiodaron bildet sich eine interstitielle Pneumonie in der Regel zurück
    • sehr selten Fälle mit schweren, in Einzelfällen tödlichen, respiratorischen Komplikationen (Schocklunge, ARDS) berichtet, zumeist direkt nach chirurgischen Eingriffen
  • Leber
    • Kontrolle der Leberwerte (Transaminasen) anhand von Leberfunktionstests empfohlen, sobald die Therapie mit Amiodaron begonnen wird. Im weiteren Therapieverlauf sollten regelmäßige Kontrollen der Leberwerte erfolgen
    • akute Lebererkrankungen (einschließlich schwerer hepatozellulärer Insuffizienz oder Leberversagen, in Einzelfällen mit tödlichem Ausgang) und chronische Lebererkrankungen können unter Anwendung der oralen und intravenösen Darreichungsform von Amiodaron auftreten (bei der intravenösen Verabreichung bereits innerhalb der ersten 24 Stunden)
    • Amiodaron-Dosis sollte reduziert oder Amiodaron abgesetzt werden, wenn die Transaminasen auf Werte über das 3-Fache der Norm ansteigen
    • die klinischen und laborchemischen Zeichen einer chronischen Lebererkrankung infolge oraler Amiodaron-Therapie können minimal sein (cholestatischer Ikterus, Hepatomegalie, auf das bis zu 5-Fache der Norm erhöhte Transaminasenwerte)
    • Leberfunktionsstörungen sind nach dem Absetzen von Amiodaron reversibel, jedoch sind Fälle mit tödlichem Ausgang beschrieben worden
  • Schwere bullöse Hautreaktionen
    • lebensbedrohliche oder sogar tödlich verlaufende Hautreaktionen:
      • Stevens-Johnson- Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
    • wenn Symptome oder Anzeichen eines SJS, TEN vorhanden sind (wie z.B. fortschreitender Hautausschlag, oft mit Blasen oder Schleimhautläsionen), muss Amiodaron sofort abgesetzt werden
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
    • Amiodaron kann periphere Neuropathien und/oder Myopathien hervorrufen
    • verschwinden gewöhnlich einige Monate nach Absetzen, können in Einzelfällen aber auch nicht vollständig reversibel sein
  • Augen
    • während der Behandlung mit Amiodaron regelmäßige augenärztliche Untersuchungen einschließlich Funduskopie und Untersuchungen mittels Spaltlampe angezeigt
    • beim Auftreten einer Optikusneurophatie und/oder einer Optikusneuritis Absetzen von Amiodaron erforderlich, da die Gefahr einer Progression, möglicherweise fortschreitend bis zur Erblindung, besteht
  • Arzneimittelwechselwirkungen
    • gleichzeitige Anwendung von Amiodaron mit den folgenden Arzneimitteln nicht empfohlen:
      • Betarezeptorenblocker
      • Calciumkanalblocker mit antiarrhythmischer Wirkung (Verapamil, Diltiazem)
      • Laxanzien, die Hypokaliämien auslösen können
      • Statine, welche über Cytochrom P450 3A4 metabolisiert werden (z.B. Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin)
  • Maßnahmen bei schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxis)
    • Behandlung mit Amiodaron 150 mg muss sofort abgebrochen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden
  • Vorsichtsmaßnahmen
    • Voruntersuchungen und Überwachung der Patienten
      • empfohlen, vor Behandlungsbeginn eine Bestimmung der kardiologischen Funktionen (EKG), des Kalium-Serumwertes, der Leberwerte, der Schilddrüsenwerte und der Lungenfunktion sowie eine Thorax-Röntgenuntersuchung durchzuführen
      • während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen die Leberwerte überprüft werden
      • kardiologische Kontrolluntersuchungen sollten während der Behandlung in regelmäßigen Abständen vorgenommen werden (z.B. in Abständen von einem Monat mit Standard-EKG bzw. drei Monaten mit Langzeit-EKG und gegebenenfalls Belastungs-EKG)
        • bei Verschlechterung einzelner Parameter, z.B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 % oder der PQ-Zeit um mehr als 50 % bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörungen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen
      • Herzschrittmacher oder implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren
        • wiederholte Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Geräte vor und während der Amiodaron-Therapie empfohlen
        • insbesondere im Zusammenhang mit der chronischen Anwendung antiarrhythmischer Substanzen Fälle beschrieben, bei denen die Schwelle für die ventrikuläre Defibrillation und/oder die Schrittmacherstimulation von Herzschrittmachern oder implantierbaren Cardioverter-Defibrillatoren erhöht war
          • Funktionsfähigkeit der Geräte könnte potenziell beeinträchtigt werden
    • Schilddrüse
      • auf Grund des Risikos, unter der Behandlung mit Amiodaron eine Schilddrüsenfunktionsstörung (Hyper- oder Hypothyreose) zu entwickeln, sollten vor Behandlungsbeginn Schilddrüsenfunktionsuntersuchungen durchgeführt werden
        • während der Therapie und bis etwa ein Jahr nach Absetzen der Therapie sollten diese Untersuchungen in regelmäßigen Abständen wiederholt und die Patienten auf klinische
          Anzeichen einer Hyper- oder Hypothyreose untersucht werden
      • Amiodaron hemmt die Umwandlung von Thyroxin (T4) in Triiodthyronin (T3) und kann zu erhöhten T4-Werten sowie zu verminderten T3-Werten bei klinisch unauffälligen (euthyreoten) Patienten führen
        • diese Befundkonstellation allein sollte nicht zu einem Therapieabbruch führen
      • die folgenden Symptome können Hinweis auf eine Hypothyreose sein
        • Gewichtszunahme
        • Kälteempfindlichkeit
        • Abgeschlagenheit
        • eine über den unter Amiodaron zu erwartenden Effekt hinausgehende extreme Bradykardie
      • klinische Diagnose einer Hypothyreose wird durch Nachweis eines deutlich erhöhten ultrasensitiven TSH sowie eines verminderten T4 bestätigt
      • nach Absetzen der Behandlung kommt es normalerweise innerhalb von 1 - 3 Monaten zur Euthyreose
      • bei Nachweis einer Hypothyreose
        • sollte die Amiodaron-Dosis, sofern möglich, reduziert werden und/oder eine Substitution mit Levothyroxin begonnen werden
        • in Einzelfällen kann ein Absetzen von Amiodaron erforderlich werden
      • wegen seines Iodgehaltes verfälscht Amiodaron klassische Schilddrüsentests (Iodbindungstests)
    • Haut
      • unter der Therapie mit Amiodaron sollte Sonnenbestrahlung vermieden werden, gilt auch für UV-Licht-Anwendungen und Solarien
        • wenn dies nicht möglich sein sollte, sind die unbedeckten Hautpartien, besonders das Gesicht, durch eine Lichtschutzsalbe mit hohem Lichtschutzfaktor zu schützen
      • auch nach Absetzen von Amiodaron ist ein Lichtschutz noch für einige Zeit erforderlich
    • Anästhesie
      • vor chirurgischen Eingriffen sollte der Anästhesist über die Therapie mit Amiodaron informiert werden
    • Anwendung bei Kindern
      • Wirksamkeit und Sicherheit einer Anwendung von Amiodaron bei Kindern nicht belegt
      • Anwendung bei Kindern nicht empfohlen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Amiodaron - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Amiodaron - peroral

  • Amiodaron darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich
  • Amiodaron hat schädliche pharmakologische Wirkungen auf die Schwangerschaft, den Fötus und das Neugeborene
  • Amiodaron und N-Desethylamiodaron passieren die Plazenta und erreichen im Kind 10 - 25 % der maternalen Plasmakonzentration
  • häufigste Komplikationen beim Neugeborenen:
    • Wachstumsstörungen
    • Frühgeburten
    • Funktionsstörungen der Schilddrüse
    • Hypothyreodismus, Bradykardie und verlängerte QT-Intervalle bei etwa 10 % der Neugeborenen festgestellt
    • vereinzelt Vergrößerung der Schilddrüse oder Herzgeräusche gefunden
  • Fehlbildungsrate scheint nicht erhöht zu sein, es sollte jedoch die Möglichkeit von Herzdefekten berücksichtigt werden
  • Frauen mit Kinderwunsch
    • sollten wegen der langen Halbwertzeit von Amiodaron den Beginn einer Schwangerschaft frühestens ein halbes Jahr nach dem Ende der Therapie planen, um eine Exposition des Kindes in der Frühschwangerschaft zu vermeiden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Amiodaron - peroral

  • kontraindiziert während der Stillzeit
  • Übergang in die Muttermilch ist für Amiodaron und für den aktiven Metaboliten nachgewiesen
  • bei gestillten Kindern werden messbare Plasmaspiegel erreicht
  • ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, oder ist Amiodaron während der Schwangerschaft eingenommen worden, darf nicht gestillt werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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