Colistimethat Natr 3mio IE (10X1 St)

Hersteller Infectopharm Arzn.U.Consilium GmbH
Wirkstoff Colistimethat Natriumsalz
Wirkstoff Menge 3e+006 IE
ATC Code J01XB01
Preis 526,43 €
Menge 10X1 St
Darreichung (DAR) PIF
Norm Keine Angabe
Colistimethat Natr 3mio IE (10X1 St)

Medikamente Prospekt

Colistimethat, Natriumsalz3e+-006IE
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen Colistimethat-Natrium, Colistin oder andere Polymyxine.

Art der Anwendung



  • Colistimethat-Natrium INFECTOPHARMArgA8-/sup> wird intravenös als langsame Infusion über 30 - 60 Minuten gegeben.
  • In wässriger Lösung wird Colistimethat-Natrium zu dem Wirkstoff Colistin hydrolysiert.
  • Bei der Zubereitung der Dosis ist auf die strikte Einhaltung der aseptischen Technik zu achten, besonders, wenn bei der Rekonstitution der erforderlichen Dosis mehrere Durchstechflaschen benötigt werden.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Nur zum Einmalgebrauch.
    • Die Lösung sollte vor der Anwendung visuell auf Partikel und Verfärbung untersucht werden. Die Lösung darf nur verwendet werden, wenn die Lösung klar und frei von Partikeln ist.
    • Colistimethat-Natrium INFECTOPHARMArgA8-/sup> muss unter aseptischen Bedingungen mit maximal 10 ml Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9%) oder Wasser für Injektionszwecke pro Durchstechflasche rekonstituiert werden, um eine klare farblose bis blassgelbe Lösung herzustellen.
    • Die Flasche beim Lösen des Pulvers vorsichtig schwenken, um Schaumbildung zu vermeiden.
    • Nach der Rekonstitution sollte die Lösung mit Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9%) weiter auf eine geeignete Menge für eine Infusion über 30 - 60 Minuten verdünnt werden (gewöhnlich mit 50 ml 0,9%iger Natriumchloridlösung).
    • Lösungen sollten unmittelbar nach der Rekonstitution verwendet werden.
    • Reste von Antibiotikalösung sowie alle Materialien, die zur Verabreichung verwendet wurden, sind gemäß den örtlichen Vorschriften zu entsorgen.

Dosierung



  • Bei der Wahl der anzuwendenden Dosis und der Therapiedauer sind Faktoren wie der Schweregrad der Infektion sowie das klinische Ansprechen zu berücksichtigen.
  • Einschlägige Therapierichtlinien sind einzuhalten.
  • Die Dosis von Colistimethatnatrium (CMS) ist in Internationalen Einheiten (I. E.) angegeben. Eine Tabelle zur Umrechnung von CMS (I. E.) zu CMS (mg) sowie zu mg der Colistinbasen-Aktivität (CBA) befindet sich am Ende dieses Abschnitts.
  • Die folgenden Dosierungsempfehlungen basieren auf begrenzten Daten zur Populationspharmakokinetik bei schwer erkrankten Patienten:
    • Erwachsene und Jugendliche
      • Erhaltungsdosis 9 Mio. I. E./Tag, aufgeteilt in 2 - 3 Dosen.
      • Bei schwer erkrankten Patienten sollte eine Aufsättigungsdosis von 9 Mio. I. E. angewendet werden.
      • Der am besten geeignete Zeitraum bis zur ersten Erhaltungsdosis ist nicht ermittelt worden.
      • Die Modellierungen deuten darauf hin, dass bei Patienten mit guter Nierenfunktion in manchen Fällen Aufsättigungs- und Erhaltungsdosen von bis zu 12 Mio. I. E. erforderlich sein können. Die klinischen Erfahrungen mit derartigen Dosen sind jedoch äußerst begrenzt, und die Sicherheit wurde nicht nachgewiesen.
      • Die Aufsättigungsdosis gilt für Patienten mit normaler bzw. eingeschränkter Nierenfunktion. Dies schließt auch Patienten unter Nierenersatztherapie ein.
    • Eingeschränkte Nierenfunktion
      • Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung erforderlich, es sind jedoch nur sehr begrenzte pharmakokinetische Daten zu Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verfügbar.
      • Die im Folgenden angegebenen Dosisanpassungen sollen zur Orientierung dienen.
      • Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min wird eine Dosisreduktion empfohlen:
        • Empfohlen wird eine Dosierung zweimal täglich.
        • Kreatinin-Clearance (ml/min): < 50 - 30
          • Tagesdosis (in zwei Dosen unterteilt): 5,5 - 7,5 Mio. I. E.
        • Kreatinin-Clearance (ml/min): < 30 - 10
          • Tagesdosis (in zwei Dosen unterteilt): 4,5 - 5,5 Mio. I. E.
        • Kreatinin-Clearance (ml/min): < 10
          • Tagesdosis (in zwei Dosen unterteilt): 3,5 Mio. I. E.
        • Mio. I. E. = Millionen I. E.
      • Hämodialyse und kontinuierliche Hämo(dia)filtration
        • Colistin scheint über herkömmliche Hämodialyse und kontinuierliche veno-venöse Hämo(dia)filtration (CVVHF, CVVHDF) dialysierbar zu sein. Aus Populations-PK-Studien mit einer sehr geringen Anzahl von Patienten unter Nierenersatztherapie liegen äußerst begrenzte Daten vor. Feste Dosierungsempfehlungen können daher nicht gegeben werden. Die folgenden Schemata könnten in Betracht gezogen werden:
          • Hämodialyse
            • An Tagen ohne HD: 2,25 Mio. I. E./Tag (2,2 -
              2,3 Mio. I. E./Tag).
            • An Tagen mit HD: 3 Mio. I. E./Tag an Tagen mit Hämodialyse, Anwendung nach der HD-Sitzung. Empfohlen wird eine Dosierung zweimal täglich.
          • CVVHF/ CVVHDF
            • Wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Empfohlen wird eine Dosierung dreimal täglich.
    • Eingeschränkte Leberfunktion
      • Es liegen keine Daten zu Patienten mit Leberfunktionsstörungen vor. Bei der Anwendung von Colistimethat-Natrium ist bei diesen Patienten Vorsicht geboten.
    • Ältere Patienten
      • Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion werden keine Dosisanpassungen für notwendig gehalten.
    • Kinder und Jugendliche
      • Zur Unterstützung eines Dosierungsschemas für Kinder und Jugendliche liegen nur sehr begrenzte Daten vor. Bei der Wahl der Dosis ist die Nierenreife zu berücksichtigen. Die Dosis ist auf Grundlage der Körpermagermasse zu berechnen.
      • Kinder
      • 75.000 - 150.000 I. E./kg/Tag, aufgeteilt in 3 Dosierungen.
    • Bei Kindern mit einem Körpergewicht über 40 kg sollte die Dosierungsberechnung für Erwachsene zugrunde gelegt werden.
    • Bei Kindern mit zystischer Fibrose sind Dosierungen von > 150.000 I. E./kg/Tag berichtet worden.
    • Hinsichtlich der Anwendung und Größenordnung einer Aufsättigungsdosis bei schwer erkrankten Kindern liegen keine Daten vor.
    • Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion sind keine Dosierungsempfehlungen festgelegt worden.
    • Bei Erkrankungen, bei denen eine Dosisverringerung erforderlich ist (z. B. mäßige bis schwere Nierenfunktionsstörung, Kinder
  • Tabelle zur Dosisumrechnung:
    • In der EU darf die verordnete und angewendete Dosis von Colistimethat-Natrium (CMS) ausschließlich in Internationalen Einheiten (I. E.) angegeben werden. Auf dem Produktetikett ist die Anzahl I. E. pro Durchstechflasche angegeben.
    • Aufgrund der in Bezug auf die Wirkstärke unterschiedlich angegebenen Dosierungen ist es zu Verwechslungen und Medikationsfehlern gekommen. In den USA und anderen Ländern wird die Dosis in Milligramm der Colistinbasen-Aktivität (mg CBA) angegeben.
    • Die folgende Umrechnungstabelle dient zur Information. Die darin enthaltenen Angaben sind nur ungefähre Nominalwerte.
    • CMS-Umrechnungstabelle
      • Wirkstärke: 12.500 I. E.
        • entspricht mg CBA: 0,4
        • entspricht CMS-Masse (mg)+ACo-: 1
      • Wirkstärke 150.000 I. E.
        • entspricht mg CBA: 5
        • entspricht CMS-Masse (mg)+ACo-: 12
      • Wirkstärke 1.000.000 I. E.
        • entspricht mg CBA: 34
        • entspricht CMS-Masse (mg)+ACo-: 80
      • Wirkstärke 4.500.000 I. E.
        • entspricht mg CBA: 150
        • entspricht CMS-Masse (mg)+ACo-: 360
      • Wirkstärke 9.000.000 I. E.
        • entspricht mg CBA: 300
        • entspricht CMS-Masse (mg)+ACo-: 720
      • AKg- Nominale Wirkstärke des Arzneimittels = 12.500 I. E./mg
  • Indikation



    • Colistimethat-Natrium InfectopharmArgA8-/sup> ist bei Erwachsenen und Kindern, einschließlich Neugeborener, zur Behandlung schwerer, durch bestimmte aerobe gramnegative Erreger verursachter Infektionen indiziert, sofern für die Patienten nur begrenzte Therapieoptionen zur Verfügung stehen.
    • Die offiziellen Richtlinien zur sachgemäßen Anwendung von Antibiotika sind zu beachten.

    Nebenwirkungen



    • Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen kann mit dem Alter, der Nierenfunktion und der Erkrankung des Patienten in Verbindung stehen.
    • Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Nierenfunktionsstörungen und seltener Nierenversagen, in der Regel nach Anwendung von höheren als den empfohlenen Dosierungen bei Patienten mit normaler Nierenfunktion bzw. nach nicht erfolgter Dosisverringerung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei gleichzeitiger Anwendung anderer nephrotoxischer Antibiotika. Diese Wirkung ist in der Regel reversibel bei Absetzen der Therapie, in seltenen Fällen kann allerdings eine Intervention (Nierenersatztherapie) erforderlich sein.
    • Bei Patienten mit zystischer Fibrose, die innerhalb der empfohlenen Dosierungsgrenzen behandelt werden, scheint eine Nephrotoxizität nur selten aufzutreten (weniger als 1%).
    • Bei schwer kranken, in ein Krankenhaus eingewiesenen Patienten, die nicht an zystischer Fibrose leiden, wurden Anzeichen von Nephrotoxizität bei ca. 20% der Patienten berichtet.
    • Es wurde berichtet, dass hohe Serumkonzentrationen von Colistimethat-Natrium, die möglicherweise mit einer Überdosierung oder einer nicht erfolgten Dosisverringerung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion in Verbindung stehen, zu neurotoxischen Wirkungen wie Parästhesie des Gesichts, Muskelschwäche, Schwindel, inartikulierte Sprache, vasomotorische Instabilität, Sehstörungen, Verwirrtheit, Psychose und Apnoe geführt haben. Die gleichzeitige Anwendung zusammen mit entweder nicht depolarisierenden Muskelrelaxantien oder Antibiotika mit ähnlichen neurotoxischen Wirkungen kann ebenfalls zu Neurotoxizität führen. Durch eine Dosisverringerung von Colistimethat-Natrium können Symptome möglicherweise gemildert werden.
    • Bei Patienten mit zystischer Fibrose wurden neurologische Ereignisse bei bis zu 27% der Patienten berichtet. Diese sind in der Regel mild und klingen während oder kurz nach der Behandlung ab.
    • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, von Medikamenten ausgelöstes Fieber und Angioödem können aufgetreten.
    • Sollten derartige Reaktionen auftreten, sollte die Behandlung mit Colistimethat-Natrium abgebrochen werden.
    • Tabellarische Liste der Nebenwirkungen Nebenwirkungen sind in der folgenden Tabelle nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgelistet.
    • Die Häufigkeiten sind definiert als sehr häufig (>/= 1/10): häufig (>/= 1/100 bis < 1/10): gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100): selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000) und sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Nicht bekannt
        • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, von Medikamenten ausgelöstes Fieber und Angioödem
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Sehr häufig
        • Neurotoxizität wie Gesichts-, Mund- und periorale Parästhesie, Kopfschmerzen und Muskelschwäche
      • Nicht bekannt
        • Schwindel
        • Ataxie
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Sehr häufig
        • Juckreiz
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Sehr häufig
        • Nierenfunktionsstörung, die sich durch einen erhöhten Blutkreatinin- und/oder Harnstoffspiegel und/oder verringerte renale Kreatinin-Clearance äußert
      • Selten
        • Nierenversagen
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Nicht bekannt
        • Reaktion an der Injektionsstelle

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



    • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
      • Wann immer dies möglich ist, sollte die gleichzeitige intravenöse Anwendung von Colistimethat-Natrium und einem anderen Antibiotikum in Betracht gezogen und dabei die Restsensibilität des (der) behandelten Erreger(s) berücksichtigt werden. Da insbesondere bei der Anwendung als Monotherapie über die Entstehung von Resistenzen gegen Colistin i. v. berichtet wurde, sollte die gleichzeitige Anwendung mit einem anderen Antibiotikum auch zur Verhinderung einer Resistenzentwicklung in Betracht gezogen werden.
      • Über die Wirksamkeit und Sicherheit von intravenös angewendetem Colistimethat-Natrium liegen nur begrenzte klinische Daten vor. Die empfohlenen Dosierungen für alle Subpopulationen beruhen gleichermaßen auf begrenzten Daten (klinische und pharmakokinetische/pharmakodynamische Daten).
      • Insbesondere in Bezug auf die Anwendung von hohen Dosierungen (> 6 Mio. I. E./Tag) und die Anwendung einer Aufsättigungsdosis sowie die Anwendung bei speziellen Populationen (Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kinder und Jugendliche) liegen nur begrenzte Daten zur Sicherheit vor.
      • Colistimethat-Natrium darf nur verwendet werden, wenn andere, häufiger verordnete Antibiotika nicht wirksam oder ungeeignet sind.
      • Bei allen Patienten ist die Nierenfunktion zu Beginn und während der Therapie regelmäßig zu überwachen. Die Dosierung von Colistimethat-Natrium muss der Kreatinin-Clearance entsprechend angepasst werden. Bei hypovolämischen Patienten oder Patienten, die andere potenziell nephrotoxische Arzneimittel erhalten, besteht ein erhöhtes Nephrotoxizitätsrisiko durch Colistin. Den Berichten aus einigen Studien zufolge scheint die Nephrotoxizität mit kumulierten Dosen und der Behandlungsdauer assoziiert zu sein. Die Vorteile einer verlängerten Therapiedauer sollten gegen das potenziell erhöhte Risiko für renale Toxizität abgewogen werden.
      • Bei der Anwendung von Colistimethat-Natrium bei Kindern < 1 Jahr ist Vorsicht geboten, da die Nierenfunktion in dieser Altersgruppe noch nicht vollständig ausgereift ist. Zudem ist nicht bekannt, welche Auswirkung eine unausgereifte Nieren- und Stoffwechselfunktion auf die Umwandlung von Colistimethat-Natrium zu Colistin hat.
      • Bei einer allergischen Reaktion muss die Therapie mit Colistimethat-Natrium abgebrochen werden und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten.
      • Es wurde berichtet, dass hohe Serumkonzentrationen von Colistimethat-Natrium, die mit einer Überdosierung oder einer nicht erfolgten Dosisreduktion bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion im Zusammenhang stehen können, zu neurotoxischen Wirkungen wie Parästhesie des Gesichts, Muskelschwäche, Schwindel, inartikulierte Sprache, vasomotorische Instabilität, Sehstörungen, Verwirrtheit, Psychose und Apnoe geführt haben. Die Patienten sind auf periorale Parästhesien und Parästhesien der Extremitäten als Anzeichen einer Überdosis zu überwachen.
      • Es ist bekannt, dass Colistimethat-Natrium die Menge des an der präsynaptischen motorischen Endplatte freigesetzten Acetylcholins reduziert. Daher sollte es bei Patienten mit Myasthenia gravis nur mit größter Vorsicht und nur bei klarer Indikation angewendet werden.
      • Nach intramuskulärer Anwendung von Colistimethat-Natrium wurde über Fälle von Atemstillstand berichtet. Eine eingeschränkte Nierenfunktion erhöht das Risiko des Auftretens von Apnoe und neuromuskulären Blockaden nach der Anwendung von Colistimethat-Natrium.
      • Bei Patienten mit Porphyrie darf Colistimethat-Natrium nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden.
      • Fälle von Antibiotika-assoziierter Kolitis und pseudomembranöser Kolitis sind bei der Anwendung von nahezu allen Antibiotika berichtet worden und können auch unter Colistimethat-Natrium auftreten. Der Schweregrad kann von leichten bis hin zu lebensbedrohlichen Ereignissen reichen. Diese Diagnose ist daher unbedingt in Betracht zu ziehen, wenn bei Patienten während oder nach der Anwendung von Colistimethat-Natrium Diarrhö auftritt. Ein Abbruch der Behandlung mit Colistimethat-Natrium und die Anwendung einer spezifischen Therapie für Clostridium difficile sollte dabei in Betracht gezogen werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht gegeben werden.
    • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
      • Zusammen mit anderen Arzneimitteln, die potenziell nephrotoxisch oder neurotoxisch wirken, darf Colistimethat-Natrium i. v. nur mit großer Vorsicht angewendet werden. Hierzu gehören Amino-glykosidantibiotika wie Gentamicin, Amikacin, Netilmicin und Tobramycin. Es kann ein erhöhtes Nephrotoxizitätsrisiko vorliegen, wenn es gleichzeitig mit Cephalosporin-Antibiotika angewendet wird.
      • Wegen der geringen Erfahrungen und des potentiellen Risikos einer kumulativen Toxizität ist bei der begleitenden Anwendung von Colistimethat-Natrium in anderen Darreichungsformen Vorsicht geboten.
      • Es wurden keine Wechselwirkungsstudien in vivo durchgeführt. Der Mechanismus zur Umwandlung von Colistimethat-Natrium in den Wirkstoff Colistin ist nicht beschrieben worden. Der Mechanismus der Colistin-Clearance, einschließlich der renalen Verarbeitung ist ebenfalls nicht bekannt. In den invitro-Studien mit menschlichen Leberzellen wurde keines der getesteten P450-Enzymsysteme (CYP1A2, 2B6, 2C8, 2C9, 2C19 und 3A4/5) durch Colistimethat-Natrium oder Colistin aktiviert.
      • Bei der gleichzeitigen Anwendung von Colistimethat-Natrium INFECTOPHARMArgA8-/sup> und Arzneimitteln, deren hemmende oder induzierende Wirkung auf Enzyme zur Verstoffwechselung von Arzneimitteln bekannt ist, oder Arzneimitteln, die als Substrate für renale Transportmechanismen fungieren, sollte die potenzielle Möglichkeit von Arzneimittelwechselwirkungen im Blick behalten werden.
      • Aufgrund der Wirkung, die Colistin auf die Freisetzung von Acetylcholin ausübt, müssen nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien bei Colistimethat-Natrium erhaltenden Patienten mit Vorsicht angewendet werden, da deren Wirkung verlängert werden könnte.
      • Bei Patienten mit Myasthenia gravis muss eine gleichzeitige Behandlung mit Colistimethat-Natrium und Makrolidantibiotika wie Azithromycin und Clarithromycin oder mit Fluorchinolonen wie Norfloxacin und Ciprofloxacin mit Vorsicht erfolgen.
    • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
      • Nach einer parenteralen Anwendung von Colistimethat-Natrium wurden Fälle von Neurotoxizität in Form von Schwindel, Verwirrtheit oder Sehstörungen berichtet. Falls derartige Wirkungen auftreten, sollte Patienten davon abgeraten werden, am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen.
    • Überdosierung
      • Eine Überdosierung kann zu einer neuromuskulären Blockade führen, die Muskelschwäche, Apnoe und möglicherweise Atemstillstand zufolge haben kann. Schwindel, inartikulierte Sprache, vasomotorische Instabilität, Sehstörungen, Verwirrtheit und Psychose wurden ebenfalls beobachtet. Daneben kann eine Überdosierung auch Niereninsuffizienz oder akutes Nierenversagen verursachen, welches durch eine verminderte Urinproduktion und erhöhte Serumkonzentration von Blut-Harnstoff-Stickstoff und Kreatinin gekennzeichnet ist.
      • Es ist kein Gegenmittel verfügbar.
      • Die Kontrolle einer Überdosierung erfolgt durch unterstützende Behandlung und Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die Clearance von Colistimethat-Natrium zu erhöhen, wie z. B. Einleiten einer Diurese mit Mannitol, einer Peritonealdialyse oder längerer Hämodialyse, die Wirksamkeit ist allerdings nicht bekannt.

    Kontraindikation (relativ)



    keine Informationen vorhanden

    Schwangerschaftshinweise



    • Fertilität
      • Es liegen keine Daten zu den Auswirkungen von Colistimethat-Natrium auf die menschliche Fertilität vor. Tierexperimentelle Studien haben keine Effekte im Hinblick auf Fertilität gezeigt.
    • Schwangerschaft
      • Es liegen keine ausreichenden Daten zur Sicherheit während der Schwangerschaft vor.
      • Tierexperimentelle Studien sind hinsichtlich möglicher Effekte auf die Fortpflanzung und Entwicklung unzureichend. Einzeldosenstudien bei Schwangeren haben gezeigt, dass Colistimethat-Natrium die Plazentaschranke passiert, und es besteht möglicherweise das Risiko einer fetalen Toxizität, wenn schwangeren Patientinnen wiederholte Dosen verabreicht werden. Daher sollte Colistimethat-Natrium INFECTOPHARMArgA8-/sup> während der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn die Vorteile das potenzielle Risiko übersteigen.

    Stillzeithinweise



    • Colistimethat-Natrium geht in die Muttermilch über. Colistimethat-Natrium sollte stillenden Müttern nicht gegeben werden.

    Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

    Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

    Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

     

    Sponsor

    Rechtliche Hinweise

    Warnung

    Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.