Climen (3X21 St)

Hersteller kohlpharma GmbH
Wirkstoff Kombipackung
Wirkstoff Menge Info
ATC Code G03HB01
Preis 31,27 €
Menge 3X21 St
Darreichung (DAR) UTA
Norm N2
Climen (3X21 St)

Medikamente Prospekt

Estradiol1.53mg
(H)Calcium carbonatHilfsstoff
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)Glycerol 85+ACUHilfsstoff
(H)LactoseHilfsstoff
(H)Macrogol 6000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)MontanglycolwachsHilfsstoff
(H)PovidonHilfsstoff
(H)SaccharoseHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = Überzogene Tablette, rosa 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile
  • bestehender oder früherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht
  • estrogenabhängiger maligner Tumor bzw. ein entsprechender Verdacht (vor allem Endometriumkarzinom)
  • nicht abgeklärte Blutung im Genitalbereich
  • unbehandelte Endometriumhyperplasie
  • frühere oder bestehende venöse thromboembolische Erkrankungen (v.a. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)
  • bekannte thrombophile Erkrankungen (z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel)
  • bestehende oder erst kurze Zeit zurückliegende arterielle thromboembolische Erkrankungen (vor allem Angina pectoris, Myokardinfarkt, Schlaganfall)
  • akute Lebererkrankung oder zurückliegende Lebererkrankungen, solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben
  • Porphyrie
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit
  • vorausgegangene oder bestehende Lebertumoren (gut- oder bösartig)
  • schwere Hypertriglyceridämie
  • Otosklerose mit Verschlechterung in vorausgegangenen Schwangerschaften

Art der Anwendung



  • Einnahme der Tablette möglichst jeweils zur gleichen Tageszeit
  • nachdem die 1. Packung aufgebraucht ist, Einnahmepause von 7 Tagen eingelegen, in der es zu einer menstruationsähnlichen Entzugsblutung kommt
  • 4 Wochen nach Einnahmebeginn, d.h. am gleichen Wochentag, wird mit der nächsten Packung begonnen

Dosierung



  • Hormonsubstitutionstherapie (HRT) bei peri- und postmenopausalen Estrogenmangelsymptomen und Prävention einer Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit hohem Frakturrisiko und Unverträglichkeit oder Kontraindikation gegenüber anderen zur Osteoporoseprävention zugelassenen Arzneimitteln
    • Keine vorangegangene Behandlung mit Arzneimitteln zur Hormonsubstitutionstherapie
      • 5. - 25. Zyklustag (1. Tag der Menstruation = 1. Zyklustag): 1 Tablette 1mal / Tag, danach 7 Tage Pause mit menstruationsähnlicher Entzugsblutung
        • während der ersten 11 Tage: 1 Tablette mit 2 mg Estradiolvalerat
        • danach an 10 Tagen: 1 Tablette mit 2 mg Estradiolvalerat plus 1 mg Cyproteronacetat
      • amenorrhoische Patientinnen, Patientinnen mit sehr unregelmäßigen Blutungen (vorher Schwangerschaft ausschließen) und Patientinnen in Postmenopause
        • sofortiger Beginn möglich
        • während der ersten 11 Tage: 1 Tablette mit 2 mg Estradiolvalerat
        • danach an 10 Tagen: 1 Tablette mit 2 mg Estradiolvalerat plus 1 mg Cyproteronacetat
    • Wechsel von einem anderen Arzneimittel zur Hormonsubstitutionstherapie
      • Wechsel von kontinuierlich einzunehmender, kombinierter Hormonsubstitutionstherapie
        • Beginn der Behandlung am Tag nach Abschluss des Behandlungszyklus der vorherigen Therapie
      • Wechsel von zyklischer Hormonsubstitutionstherapie
        • Beginn am Tag nach der Einnahmepause
    • Vergessene Tabletteneinnahme
      • vergessene Einnahme so schnell wie möglich nachholen
      • seit letzter vergessener Einnahme > 24 Stunden vergangen
        • keine zusätzliche Tablette einnehmen
      • Einnahme mehrerer Tabletten vergessen worden
        • evtl. Zwischenblutungen
    • Verhalten bei Ausbleiben der Blutung
      • vermehrtes Ausbleiben der Blutungen im einnahmefreien Intervall mit zunehmender Dauer der Behandlung
      • bei möglicher Schwangerschaft: Einnahmeunterbrechung bis zum Ausschluss einer Schwangerschaft
    • Verhalten bei Zwischenblutungen
      • Fortsetzen der Einnahme
      • evtl. Gabe eines Estrogens über 4 - 5 Tage
      • bei Nichtsistieren bzw. Wiederholungen der Blutungen oder erstmaligen Blutungen nach längerer Anwendung: Ausschluss eines organischen Leidens durch eingehende Untersuchung evtl. mit Abrasio
    • Niereninsuffizienz
      • keine speziellen Untersuchungen
      • kein Hinweis auf Notwendigkeit einer Dosisanpassung
    • Leberinsuffizienz
      • keine speziellen Untersuchungen
      • Frauen mit schweren Lebererkrankungen
        • kontraindiziert
    • ältere Patienten >/= 65 Jahre
      • kein Hinweis auf Notwendigkeit einer Dosisanpassung
    • Kinder und Jugendliche
      • nicht indiziert

Indikation



  • Hormonsubstitutionstherapie (HRT) bei peri- und postmenopausalen Estrogenmangelsymptomen
  • Prävention einer Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit hohem Frakturrisiko und Unverträglichkeit oder Kontraindikation gegenüber anderen zur Osteoporoseprävention zugelassenen Arzneimitteln
  • Hinweise
    • nur begrenzte Erfahrung bei Frauen > 65 Jahre
    • HRT nur zur Behandlung von postmenopausalen Beschwerden bei Beeinträchtigung der Lebensqualität
    • mindestens jährliche sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung

Nebenwirkungen



  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Veränderungen des Körpergewichts
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • depressive Stimmungslage
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Angstzustände
      • Veränderungen der Libido
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schwindel
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Migräne
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sehstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Unverträglichkeit mit Kontaktlinsen
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Palpitationen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • abdominale Schmerzen
      • Übelkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspepsie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blähungen
      • Erbrechen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Exanthem
      • Pruritus
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erythema nodosum
      • Urticaria
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hirsutismus
      • Akne
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Muskelkrämpfe
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Veränderungen der Menstruationblutungsmuster
      • verstärkte oder abgeschwächte Entzugsblutungen
      • Zwischenblutungen in Form von Schmierblutungen
      • Durchbruchblutungen
      • diese Blutungsunregelmäßigkeiten verschwinden i.d.R. bei andauernder Therapie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Brustschmerzen
      • Brustspannungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Dysmenorrhoe
      • Veränderungen der Vaginalsekretion
      • ähnliche Beschwerden wie bei einem Prämenstruellen Syndrom
      • Brustvergrößerungen
  • allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • A1g-deme
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Müdigkeit
  • Brustkrebs
    • kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie > 5 Jahre andauernd
      • Risiko einer Brustkrebsdiagnose 2fach erhöht
    • Estrogen-Monotherapie
      • Risiko deutlich geringer als bei kombinierter Estrogen-Gestagen-Therapie
    • Höhe des Risikos abhängig von der Anwendungsdauer
  • Endometriumkarzinom
    • postmenopausale Frauen mit intaktem Uterus
      • Estrogen-Monotherapie
        • erhöhtes Risiko
        • 5 - 55 zusätzlich diagnostizierte Fälle / 1000 Frauen von 50 - 65 Jahren
  • Ovarialkarzinom
    • geringfügig erhöhtes Risiko
  • venöse Thromboembolien
    • Risiko für das Auftreten um das 1 - 1,3 fache erhöht
    • Auftreten während des 1. Behandlungsjahres wahrscheinlicher als in den Folgejahren der Behandlung
  • koronare Herzkrankheit
    • leicht erhöhtes Risiko bei Patienten > 60 Jahre
  • Schlaganfall
    • bis zu 1,5fach erhöhtes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall
    • kein erhöhtes Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall
  • Lebertumor
    • in seltenen Fällen, Beobachtung gutartiger, noch seltener bösartiger Lebertumoren
  • Kohlenhydratstoffwechsel
    • überhöhte Glukose- und Plasmainsulinreaktion (verminderte Glukosetoleranz) v.a. bei oraler Glukosebelastung
  • Einfluss auf klinisch-chemische Normalwerte
    • Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit, ohne dass eine Krankheit vorliegt
    • Anstieg der Serumkupfer- und Serumeisenwerte, sowie der alkalischen Leukozytenphosphatase
    • Erkrankung der Gallenblase
    • Haut- und Unterhauterkrankungen
      • Chloasma
      • Erythema multiforme
      • vaskuläre Purpura
      • Ekzeme
      • Haarverlust
    • wahrscheinliche Demenz bei Frauen > 65 Jahre
    • Appetitzunahme
    • Patienten mit hereditärem Angioödem
      • Syptome können ausgelöst oder verschlimmert werden

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Beginn einer Hormonsubstitutionstherapie (HRT) nur zur Behandlung solcher postmenopausaler Beschwerden, welche die Lebensqualität beeinträchtigen
    • Nutzen und Risiken sollten in jedem Einzelfall mindestens jährlich sorgfältig gegeneinander abgewogen werden
    • Fortführen der HRT nur solange, wie der Nutzen die Risiken überwiegt
  • nur begrenzte Daten zur Bewertung der Risiken einer HRT bei vorzeitiger Menopause
    • absolutes Risiko bei jüngeren Frauen niedriger
    • Nutzen-Risiko-Verhältnis könnte bei jüngeren Frauen günstiger sein als bei älteren
  • medizinische Untersuchung/Kontrolluntersuchungen
    • vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer HRT, Erhebung einer vollständigen Eigen- und Familienanamnese
    • körperliche Untersuchung (einschließlich Unterleib und Brust) sollte sich an diesen Anamnesen sowie den Kontraindikationen und Warnhinweisen orientieren
    • während der Behandlung werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen, die sich in Häufigkeit und Art nach der individuellen Risikosituation der Frau richten
    • die Frauen sollten darüber aufgeklärt werden, welche Veränderungen der Brüste sie dem Arzt mitteilen müssen
    • Untersuchungen, einschließlich bildgebender Verfahren wie Mammographie, sind entsprechend der gegenwärtig üblichen Vorsorgepraxis und den klinischen Notwendigkeiten der einzelnen Frau durchzuführen
    • engmaschige medizinische Überwachung (inklusive regelmäßige Messungen der Prolaktin-Spiegel) ist notwendig, wenn die Patientin an einem Prolaktinom leidet
  • Situationen, die eine Überwachung erfordern
    • engmaschige Überwachung, wenn eine der folgenden Situationen bzw. Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat (auch wenn eine der genannten Situationen oder Erkrankungen im Laufe der aktuellen HRT auftritt oder sich verschlechtert)
      • Leiomyom (Uterusmyom) oder Endometriose
      • Risikofaktoren für Thromboembolien
      • Risikofaktoren für estrogenabhängige Tumore, z.B. Auftreten von Mammakarzinom bei Verwandten 1. Grades
      • Hypertonie
      • Lebererkrankungen
      • Diabetes mellitus mit oder ohne Beteiligung der Gefäße
      • Cholelithiasis
      • Migräne oder (starke) Kopfschmerzen
      • systemischer Lupus erythematodes (SLE)
      • Endometriumhyperplasie in der Vorgeschichte
      • Epilepsie
      • Asthma
      • Ostosklerose
      • Mastopathie und andere gutartige Brusterkrankungen
      • Multiple Sklerose
      • Dubin-Johnson- oder Rotor-Syndrom
      • Sichelzellenanämie
      • idiopathischer Schwangerschaftsikterus, schwerer Schwangerschaftspruritus oder Herpes gestationis in der Anamnese
      • Chorea minor
    • Frauen mit hereditärem Angioödem
      • Auslösen von Symptomen oder Verschlimmerung möglich
  • Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch
    • Therapieabbruch bei Vorliegen einer Kontraindikation sowie in den folgenden Situationen
      • Ikterus oder Verschlechterung der Leberfunktion
      • signifikante Erhöhung des Blutdrucks
      • Einsetzen migräneartiger Kopfschmerzen
      • Schwangerschaft
      • Symptome eines thrombotischen Ereignisses oder ein Verdacht darauf
      • Zunahme epileptischer Anfälle
      • plötzliche Wahrnehmungsstörungen (z.B. Sehstörungen, Hörstörungen)
    • in Betracht ziehen des Potentials für eine synergistische Erhöhung des Thromboserisikos bei Frauen, die eine Kombination von Risikofaktoren oder einen Risikofaktor, der besonders stark ausgeprägt ist, aufweisen
      • dieses erhöhte Risiko kann größer sein als das kumulative Risiko der Einzel-Faktoren
      • im Falle einer negativen Nutzen-Risiko-Bewertung sollte eine Hormonsubstitutionstherapie nicht verschrieben werden
  • Endometriumhyperplasie und -krebs
    • bei Frauen mit intaktem Uterus ist das Risiko für Endometriumhyperplasie und -karzinom bei längerfristiger Estrogen-Monotherapie erhöht
      • Anstieg des Risikos zwischen einer 2-fachen bis zu einer 12-fachen Zunahme, verglichen mit Frauen ohne HRT, abhängig von der Dauer der Anwendung und der Höhe der Estrogendosis
      • nach Beendigung der Behandlung kann das Risiko für mind. 10 Jahre erhöht bleiben
    • zusätzliche zyklische Gabe eines Gestagens für die Dauer von mind. 12 Tagen / Monat bzw. 12 Tagen / 28-Tage-Zyklus oder die kontinuierliche kombinierte Estrogen-Gestagen-Behandlung von Frauen mit intaktem Uterus kompensiert das zusätzliche Risiko, das von der Estrogen-Monotherapie ausgeht
    • für sequenziell anzuwendende Arzneimittel zur HRT mit einem Gestagenzusatz, der nur für 10 Tage vorgesehen ist, ist nicht ausreichend belegt worden, dass die endometriale Sicherheit durch Zugabe des Gestagens vergleichbar gut gewährleistet ist wie bei einem für 12 Tage vorgesehenen Gestagenzusatz
    • Auftreten von Durchbruch- und Schmierblutungen während der ersten Monate der Behandlung möglich
      • häufige, anhaltende oder wiederkehrende unregelmäßige Blutungen oder wenn solche Blutungen einige Zeit später im Verlauf der Therapie auftreten bzw. nach Therapieende anhalten
        • Ermittlung der Ursache und u.U. Biopsie des Endometriums durchführen, um eine maligne Erkrankung des Endometriums auszuschließen
  • Brustkrebs
    • die vorliegenden Erkenntnisse weisen auf ein insgesamt erhöhtes, von der Anwendungsdauer abhängiges Brustkrebsrisiko für Frauen hin, die Estrogen-Gestagen-Kombinationen anwenden
    • möglicherweise gilt dies auch für eine HRT mit Estrogen-Monopräparaten
    • Studien
      • kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie
        • in einer randomisierten placebokontrollierten Studie, der Women's Health Initiative Study (WHI-Studie), und in epidemiologischen Studien ergab sich übereinstimmend ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Frauen, die im Rahmen einer HRT Estrogen-Gestagen-Kombinationen angewendet haben
        • das erhöhte Risiko zeigt sich nach etwa 3 Jahren
      • Estrogen-Monotherapie
        • WHI-Studie zeigte kein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie
        • Beobachtungsstudien haben unter einer Estrogen-Monotherapie meist ein geringfügig erhöhtes Risiko für eine Brustkrebsdiagnose gezeigt, das jedoch wesentlich niedriger war als das Risiko bei Anwenderinnen von Estrogen-Gestagen-Kombinationen
        • das erhöhte Risiko zeigt sich nach einigen Anwendungsjahren, kehrt jedoch einige (spätestens 5) Jahre nach Behandlungsende wieder auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück
    • eine HRT, insbesondere eine kombinierte Behandlung mit Estrogenen und Gestagenen, führt zu einer erhöhten Brustdichte in der Mammographie,
      • wirkt sich nachteilig auf die radiologische Brustkrebsdiagnostik aus
  • Ovarialkarzinom
    • viel seltener als Brustkrebs
    • Langzeitanwendung (mind. 5 -10 Jahre) von Estrogen-Monoarzneimitteln zur HRT
      • leicht erhöhtes Ovarialkarzinomrisiko
    • einige Studien einschließlich der WHI-Studie deuten darauf hin, dass das entsprechende Risiko unter der Langzeitanwendung einer kombinierten HRT vergleichbar oder geringfügig geringer ist
  • venöse Thromboembolie
    • 1,3 - 3fach erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE), v.a. für tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolien
    • im 1. Jahr einer HRT ist das Auftreten einer VTE wahrscheinlicher als später
    • Patientinnen mit bekannter Thrombophilie
      • erhöhtes VTE Risiko
      • HRT bei diesen Patientinnen kontraindiziert
    • allgemein anerkannte VTE-Risikofaktoren
      • Anwendung von Estrogenen
      • höheres Alter
      • größere Operationen
      • längere Immobilisierung
      • erhebliches Übergewicht (BMI > 30 kg / m2)
      • Schwangerschaft/Wochenbett
      • systemischer Lupus erythematodes (SLE)
      • Krebs
      • kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen bei VTE
    • Berücksichtigung vorbeugender Maßnahmen zur Verhinderung einer VTE nach der Operation
      • bei längerer Immobilisierung nach einer geplanten Operation
        • HRT 4 - 6 Wochen vor dem Eingriff aussetzen
        • Behandlung erst bei vollständiger Mobilisation wieder aufnehmen
    • Frauen ohne VTE in der Vorgeschichte, aber mit Verwandten 1. Grades, die bereits in jungen Jahren an VTE erkrankten
      • Thrombophilie-Screening in Erwägung ziehen
      • zuvor eingehende Beratung der Patientin über die begrenzte Aussagekraft dieses Verfahrens (nur Identifikation eines Teiles der Defekte, die zu einer Thrombophilie führen)
      • Feststellung eines thrombophilen Defektes und außerdem bekannte Thrombosen bei Verwandten oder Feststellung eines schwerwiegenden Defektes (z.B. Antithrombin-, Protein-S- und/oder Protein-C-Mangel oder eine Kombination von Defekten)
        • HRT kontraindiziert
    • dauerhafte Behandlung mit Antikoagulantien
      • sorgfältiges Abwägen des Nutzen-Risiko-Verhältnisses vor der Anwendung einer HRT
    • Entwicklung einer VTE nach Beginn der HRT
      • Absetzen des Arzneimittels
      • Patientinnen müssen sofort Kontakt mit einem Arzt aufnehmen, wenn sie mögliche Symptome einer Thromboembolie bemerken (insbesondere schmerzhafte Schwellung des Beins, plötzlicher Schmerz im Brustkorb, Atemnot)
  • koronare Herzkrankheit
    • keine Hinweise aus randomisierten kontrollierten Studien, dass eine kombinierte HRT mit Estrogen und Gestagen oder eine Estrogen-Monotherapie Frauen vor einem Myokardinfarkt schützt, unabhängig davon, ob bei ihnen eine koronare Herzkrankheit vorliegt oder nicht
    • kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie
      • geringfügig erhöhtes relatives Risiko
      • Zahl der zusätzlich auftretenden Fälle, die auf die HRT aus Estrogen und Gestagen zurückgehen, bei prämenopausalen gesunden Frauen sehr gering, da das Ausgangsrisiko für eine koronare Herzkrankheit in hohem Maß altersabhängig ist
      • Zahl steigt mit zunehmendem Alter
    • Estrogen-Monotherapie
      • in randomisierten kontrollierten Studien wurden keine Hinweise für ein erhöhtes Risiko einer koronaren Herzkrankheit bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie gefunden
  • Schlaganfall
    • kombinierte Behandlung mit Estrogen und Gestagen und die Estrogen-Monotherapie sind mit einem bis zu 1,5-fach erhöhtem Schlaganfallrisiko verbunden
    • das relative Risiko ist unabhängig vom Alter und der Zeitspanne, die seit der Menopause vergangen ist
    • das Grundrisiko, einen Schlaganfall zu erleiden, in hohem Maß altersabhängig ist, nimmt das Gesamtrisiko eines Schlaganfalls für Frauen unter einer HRT mit zunehmendem Alter zu
  • Lebertumor
    • in seltenen Fällen Beobachtung gutartiger, noch seltener bösartiger Lebertumoren
    • vereinzelt haben diese Tumoren zu lebensgefährlichen intraabdominalen Blutungen geführt
    • wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden
  • mögliche Auswirkungen auf männliche Neugeborene
    • in Betracht ziehen der Möglichkeit, dass es in der hormonsensiblen Differenzierungsphase der Genitalorgane (etwa ab dem 45. Tag einer Gravidität bzw. etwa 59 Tage nach Beginn der letzten Entzugsblutung) bei männlichen Feten zu Feminisierungserscheinungen kommen kann
      • Beobachtung von Neugeborenen, die intrauterin gegenüber Cyproteronacetat exponiert waren, hat keine Feminisierungserscheinungen ergeben
      • Arzneimittel ist in der Schwangerschaft kontraindiziert
  • zur Problematik möglicher teratogener Wirkungen
    • möglicher Zusammenhang zwichen der Applikation weiblicher Sexualhormone in der Frühschwangerschaft und dem Auftreten von Missbildungen
      • nur retrospektive und prospektive Studien, aus denen keine Rückschlüsse auf einen kausalen Zusammenhang gezogen werden können
      • tetratogene Wirkung nicht auszuschließen
        • Ausschluss einer Schwangerschaft vor Beginn der Therapie
  • sonstige Erkrankungszustände
    • Flüssigkeitsretention
      • Estrogene können eine Flüssigkeitsretention bewirken
      • sorgfältige Beobachtung von Patientinnen mit kardialen oder renalen Funktionsstörungen
      • engmaschige Überwachung von Patientinnen mit terminaler Niereninsuffizienz (erhöhte Plasmaspiegel der zirkulierenden Wirkstoffe)
    • Hypertriglyzeridämie
      • engmaschige Überwachung
      • in seltenen Fällen: starker Triglyzeridanstieg im Plasma mit der Folge einer Pankreatitis
    • Konzentrationserhöhung des thyroxinbindenden Globulins (TBG)
      • Estrogene erhöhen die Konzentration des thyroxinbindenden Globulins (TBG)
      • dadurch Anstieg des gesamten zirkulierenden Schilddrüsenhormons
        • Messung
          • anhand des proteingebundenen Jods
          • anhand des T4-Spiegels (über Säulentrennung oder durch Radioimmunassay)
          • anhand des T3-Spiegels (Radioimmunassay)
        • T3-Harzaufnahme ist herabgesetzt
        • freie T4- und T3-Konzentrationen verändern sich nicht
    • Erhöhung der Konzentration anderer Bindungsproteine im Serum (Kortikoidbindendes Globulin (CBG) und Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG))
      • Anstieg der zirkulierenden Kortikosteroide bzw. Sexualhormone
      • freie oder biologisch aktive Hormonkonzentrationen bleiben unverändert
    • Erhöhung anderer Plasmaproteine (Angiotensin/Reninsubstrat, Alpha-1-Antitrypsin, Coeruloplasmin)
    • kognitive Fähigkeiten
      • keine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten unter einer HRT
      • Hinweise auf erhöhtes Risiko für eine wahrscheinliche Demenz bei Frauen, die bei Beginn einer kontinuierlichen kombinierten HRT oder einer Estrogen-Monotherapie älter als 65 Jahre waren
    • Uterusleiomyome (Myome)
      • Uterusleiomyome (Myome) können unter dem Einfluss von Estrogenen an Größe zunehmen
        • Abbruch der Behandlung
    • Endometriose
      • sollte eine Endometriose unter der Behandlung erneut auftreten: Unterbrechung der Therapie empfohlen
    • Gallensteine
      • Estrogene fördern die Bildung von Gallensteinen
      • manche Frauen besitzen die Veranlagung für die Entwicklung von Gallenblasenerkrankungen während der Estrogen-Therapie
    • Chloasmen
      • Chloasmen können gelegentlich auftreten (v.a. bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese)
      • Frauen mit dieser Veranlagung sollten sich deshalb während der HRT nicht direkt der Sonne oder ultraviolettem Licht aussetzen
    • Schwangerschaftsverhütung
      • nicht zur Schwangerschaftsverhütung bestimmt
      • zur Kontrazeption gegebenenfalls nicht-hormonale Methoden (mit Ausnahme der Kalendermethode nach Knaus-Ogino und der Temperaturmethode) anwenden
    • HIV
      • Arzneimittel schützt nicht vor HIV

Kontraindikation (relativ)



siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise



  • in der Schwangerschaft nicht indiziert
  • vor Beginn der Anwendung: Ausschluss einer Schwangerschaft
  • wenn es während der Behandlung zur Schwangerschaft kommt
    • sofortiger Abbruch der Behandlung
  • Vorliegen von sehr begrenzten klinischen Daten für die Verwendung bei schwangeren Patienten
    • bisher kein Hinweis auf unerwünschte Wirkungen
  • Gabe während der hormonsensiblen Differenzierungsphase der Genitalorgane (etwa ab Tag 45 der Schwangerschaft)
    • möglicherweise Feminisierung männlicher Feten nach hohen Dosierungen
  • tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt
  • Ergebnisse der meisten zurzeit vorliegenden epidemiologischen Studien, die hinsichtlich einer unbeabsichtigten Exposition des Fetus mit Kombinationen von Estrogenen und Gestagenen relevant sind, zeigen:
    • keine teratogenen oder fetotoxischen Wirkungen

Stillzeithinweise



  • in der Stillzeit nicht indiziert
  • geringe Mengen von Sexualhormonen können in die Muttermilch übergehen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Klimakteriumstherapeutika, - ausgenommen zur systemischen und topischen hormonellen Substitution, sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung postmenopausaler Symptome ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden. Risikoaufklärung, Art, Dauer und Ergebnis des Einsatzes von Klimakteriumstherapeutika sind zu dokumentieren. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

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