CiproHEXAL 200mg/100ml Inf (5X100 ml)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Ciprofloxacin
Wirkstoff Menge 200 mg
ATC Code J01MA02
Preis 116,3 €
Menge 5X100 ml
Darreichung (DAR) INF
Norm N2
CiproHEXAL 200mg/100ml Inf (5X100 ml)

Medikamente Prospekt

Ciprofloxacin200mg
(H)MilchsäureHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxid Lösung 40+ACUHilfsstoff
(H)Salzsäure 25+ACUHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<17.4 (17.4)mmol
Natrium Ion400mg
[Basiseinheit = 100 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Chinolone oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Tizanidin.

Art der Anwendung



  • CiproHEXALArgA8-/sup> muss vor der Anwendung visuell geprüft werden. Eine trübe Infusionslösung darf nicht verwendet werden.
  • CiproHEXALArgA8-/sup> sollte als intravenöse Infusion verabreicht werden. Bei Kindern beträgt die Infusionsdauer 60 Minuten.
  • Bei Erwachsenen beträgt die Infusionsdauer 60 Minuten bei 400 mg Ciprofloxacin und 30 Minuten bei 200 mg Ciprofloxacin. Die langsame Infusion in eine große Vene reduziert mögliche Beschwerden des Patienten und vermindert das Risiko venöser Irritationen.
  • Die Infusionslösung kann entweder direkt oder nach vorherigem Mischen mit anderen kompatiblen Infusionslösungen infundiert werden.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Zur einmaligen Anwendung. Nicht verwendete Lösung ist zu entsorgen.
    • Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
    • Ciprofloxacin ist mit folgenden Lösungen kompatibel:
      • Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Injektionslösung
      • Ringer- oder Ringer-Laktat-Injektionslösung und
      • Glucose 50/100 mg/ml (5/10%) Injektionslösung.
    • Parenteral verabreichte Arzneimittel sollten vor der Verwendung visuell auf Partikel
      und Verfärbungen überprüft werden.
    • Nur klare partikelfreie Lösungen sollten verwendet werden.

Dosierung



  • Die Dosierung wird durch die Indikation, die Schwere und den Ort der Infektion, die Ciprofloxacin-Empfindlichkeit der(s) verursachenden Erreger(s), die Nierenfunktion des Patienten und das Körpergewicht bei Kindern und Jugendlichen bestimmt.
  • Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Erkrankung sowie nach dem klinischen und bakteriologischen Verlauf.
  • Eine Therapie, die intravenös begonnen wurde, kann bei klinischer Indikation und nach Maßgabe des behandelnden Arztes auf eine Therapie mit Tabletten oder Suspension umgesetzt werden. Ein solcher Wechsel von der intravenösen auf die orale Verabreichungsform sollte so früh wie möglich erfolgen.
  • In schweren Fällen oder wenn der Patient nicht in der Lage ist, Tabletten einzunehmen (z. B. bei Patienten mit enteraler Ernährung), empfiehlt es sich, die Therapie mit intravenös angewendetem Ciprofloxacin zu beginnen, bis der Wechsel zu einer oralen Einnahme möglich ist.
  • Die Behandlung von Infekten durch bestimmte Erreger (z. B. Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter oder Staphylokokken) erfordert gegebenenfalls höhere Ciprofloxacin-Dosen und die begleitende Verabreichung weiterer geeigneter antibakterieller Substanzen.
  • Die Behandlung bestimmter Infektionen (z. B. entzündliche Erkrankung des Beckens, intraabdominale Infektionen, Infektionen neutropenischer Patienten und Infektionen der Knochen und Gelenke) erfordert unter Umständen, je nach Erreger, die zusätzliche Verabreichung weiterer antimikrobieller Substanzen.
  • Dosierung Erwachsene
    • Infektionen der unteren Atemwege
      • Tagesdosis in mg
        • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • 7 bis 14 Tage
    • Infektionen der oberen Atemwege
      • Akute Exazerbation einer chronischen Sinusitis
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 7 bis 14 Tage
      • Chronische eitrige Otitis media
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 7 bis 14 Tage
      • Maligne externe Otitis
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 3-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 28 Tage bis zu 3 Monate
    • Harnwegsinfektionen
      • Komplizierte und unkomplizierte Pyelonephritis
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 7 bis 21 Tage, es kann unter einigen bestimmten Umständen über 21 Tage hinaus verlängert werden (wie Abszesse)
      • Prostatitis
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 2 bis 4 Wochen (akut)
    • Infektionen des Genitaltraktes
      • Epididymoorchitis und entzündliche Erkrankungen des Beckens
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • mindestens 14 Tage
    • Infektionen des Gastrointestinaltrakts und intraabdominale Infektionen
      • Durch bakterielle Erreger einschließlich Shigella spp. außer Shigella dysenteriae Typ 1 verursachte Diarrhö und empirische Therapie der schweren Reisediarrh+APY
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 1 Tag
      • Durch Shigella dysenteriae Typ 1 verursachte Diarrh+APY
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 5 Tage
      • Durch Vibrio cholerae verursachte Diarrh+APY
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 3 Tage
      • Typhus
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 7 Tage
      • Durch Gram-negative Bakterien verursachte intraabdominale Infektionen
        • Tagesdosis in mg
          • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
        • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
          • 5 bis 14 Tage
    • Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
      • Tagesdosis in mg
        • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • 7 bis 14 Tage
    • Infektionen der Knochen und Gelenke
      • Tagesdosis in mg
        • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • höchstens 3 Monate
    • Neutropenische Patienten mit Fieber, wenn der Verdacht besteht, dass das Fieber durch eine bakterielle Infektion verursacht ist. Ciprofloxacin sollte gemäß offiziellen Empfehlungen mit geeigneten antibakteriellen Substanzen kombiniert werden.
      • Tagesdosis in mg
        • 400 mg 2-mal täglich bis 400 mg 3-mal täglich
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • Die Therapie sollte über den gesamten Zeitraum der Neutropenie fortgesetzt werden
    • Inhalation von Milzbranderregern - postexpositionelle Prophylaxe und Heilbehandlung für Personen, die parenteral behandelt werden müssen. Die Behandlung sollte schnellstmöglich nach vermuteter oder bestätigter Exposition begonnen werden.
      • Tagesdosis in mg
        • 400 mg 2-mal täglich
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • 60 Tage ab Bestätigung der Bacillus anthracis-Exposition
  • Dosierung Kinder und Jugendliche
    • Zystische Fibrose
      • Tagesdosis in mg
        • 10 mg/kg Körpergewicht 3-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 400 mg
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • 10 bis 14 Tage
    • Komplizierte Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis
      • Tagesdosis in mg
        • 6 mg/kg Körpergewicht 3-mal täglich bis 10 mg/kg Körpergewicht 3-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 400 mg
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • 10 bis 21 Tage
    • Inhalation von Milzbranderregern - postexpositionelle Prophylaxe und Heilbehandlung für Personen, die parenteral behandelt werden müssen. Die Behandlung sollte schnellstmöglich nach vermuteter oder bestätigter Exposition begonnen werden.
      • Tagesdosis in mg
        • 10 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich bis 15 mg/kg Körpergewicht 2-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 400 mg
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • 60 Tage ab Bestätigung der Bacillus anthracis-Exposition
    • Andere schwere Infektionen
      • Tagesdosis in mg
        • 10 mg/kg Körpergewicht 3-mal täglich mit einer maximalen Einzeldosis von 400 mg
      • Gesamtbehandlungsdauer (einschließlich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
        • Entsprechend der Art der Infektionen
  • Ältere Patienten
    • Patienten im höheren Lebensalter sollten eine Dosis erhalten, die entsprechend der Schwere der Infektion und der Kreatinin-Clearance des Patienten ausgewählt wurde.
  • Patienten mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion
    • Empfohlene Anfangs- und Erhaltungsdosen für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
      • Kreatinin-Clearance (ml x min-1 x [1,73m2AXQA8-sup>-1): > 60
        • Serum-Kreatinin (+ALU-mol/l): < 124
        • Intravenöse Dosis (mg): siehe übliche Dosierung
      • Kreatinin-Clearance (ml x min-1 x [1,73m2AXQA8-sup>-1): 30 - 60
        • Serum-Kreatinin (+ALU-mol/l): 124 bis 168
        • Intravenöse Dosis (mg): 200 - 400 mg alle 12 Std.
      • Kreatinin-Clearance (ml x min-1 x [1,73m2AXQA8-sup>-1): < 30
        • Serum-Kreatinin (+ALU-mol/l): > 169
        • Intravenöse Dosis (mg): 200 - 400 mg alle 24 Std.
      • Kreatinin-Clearance (ml x min-1 x [1,73m2AXQA8-sup>-1): Patienten unter Hämodialyse
        • Serum-Kreatinin (+ALU-mol/l): > 169
        • Intravenöse Dosis (mg): 200 - 400 mg alle 24 Std. (nach Dialyse)
      • Kreatinin-Clearance (ml x min-1 x [1,73m2AXQA8-sup>-1): Patienten unter Peritonealdialyse
        • Serum-Kreatinin (+ALU-mol/l): > 169
        • Intravenöse Dosis (mg): 200 - 400 mg alle 24 Std.
    • Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
    • Die Dosierung für Kinder mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion wurde nicht untersucht.

Indikation



  • CiproHEXALArgA8-/sup> Infusionslösung ist zur Behandlung der folgenden Infektionen angezeigt. Vor Behandlungsbeginn sollten besonders die verfügbaren Informationen zu Resistenzen beachtet werden.
  • Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.
    • Erwachsene
      • Untere Atemwegsinfektionen verursacht durch Gram-negative Bakterien
        • Exazerbationen der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)
        • bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose oder bei Bronchiektasen
        • Pneumonie
      • Chronische eitrige Otitis media
      • Akute Verschlechterung der chronischen Sinusitis, insbesondere wenn sie durch Gram-negative Bakterien verursacht ist
      • Harnwegsinfektionen
      • Infektionen des Genitaltrakts
        • Epididymo-Orchitis einschließlich Fälle durch empfindliche Neisseria gonorrhoeae verursacht
        • Entzündliche Erkrankungen des Beckens einschließlich durch empfindliche Neisseria gonorrhoeae verursachte Fälle
      • Infektionen des Gastrointestinaltrakts (z. B. Reisediarrhö)
      • Intraabdominale Infektionen
      • Durch Gram-negative Bakterien verursachte Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
      • Maligne externe Otitis
      • Infektionen der Knochen und Gelenke
      • Inhalation von Milzbranderregern (postexpositionelle Prophylaxe und Heilbehandlung)
      • Ciprofloxacin kann zur Behandlung von neutropenischen Patienten mit Fieber angewendet werden, wenn der Verdacht besteht, dass das Fieber durch eine bakterielle Infektion verursacht ist.
    • Kinder und Jugendliche
      • Durch Pseudomonas aeruginosa verursachte bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose
      • Komplizierte Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis
      • Inhalation von Milzbranderregern (postexpositionelle Prophylaxe und Heilbehandlung)
      • Ciprofloxacin kann auch zur Behandlung von schweren Infektionen bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, wenn dies als notwendig angesehen wird.
      • Die Behandlung sollte nur von einem in der Behandlung von zystischer Fibrose und/oder schweren Infektionen bei Kindern und Jugendlichen erfahrenen Arzt initiiert werden.

Nebenwirkungen



  • Die am häufigsten berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) sind Übelkeit, Diarrhö, Erbrechen, vorübergehender Transaminasenanstieg, Hautausschlag und Reaktionen an Injektions- sowie Infusionsstellen.
  • Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen aus klinischen Studien und der Postmarketing-Überwachung von Ciprofloxacin (orale, intravenöse und sequentielle Therapie) sind entsprechend der Häufigkeitsgruppen aufgeführt. Die Häufigkeitsanalyse berücksichtigt Daten die bei oraler und intravenöser Anwendung von Ciprofloxacin gewonnen wurden.
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Mykotische Superinfektionen
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Antibiotika-assoziierte Kolitis (sehr selten mit möglichem tödlichen Ausgang)
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Eosinophilie
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Leukozytopenie, Anämie, Neutropenie, Leukozytose, Thrombozytopenie, Thrombozythämie
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Hämolytische Anämie, Agranulozytose, Panzytopenie (lebensbedrohlich), Knochenmarkdepression (lebensbedrohlich)
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Allergische Reaktion, Allergisches +ANY-dem/Angioödem
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Anaphylaktische Reaktion, anaphylaktischer Schock (lebensbedrohlich), serumkrankheitsähnliche Reaktion
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Verminderter Appetit
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Hyperglykämie, Hypoglykämie
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Psychomotorische Hyperaktivität/Agitiertheit
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Verwirrtheit und Desorientiertheit, Angstzustände, Albträume, Depressionen (die möglicherweise zu Suizidgedanken/-überlegungen oder Suizidversuchen und vollendetem Suizid führen können), Halluzinationen
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Psychotische Reaktionen (die möglicherweise in Suizidgedanken/-überlegungen oder Suizidversuchen und vollendetem Suizid führen können)
      • Häufigkeit nicht bekannt (kann aus verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
        • Manie, Hypomanie
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Kopfschmerz, Benommenheit, Schlafstörungen, Geschmacksstörungen
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Par- und Dysästhesie, Hypoästhesie, Zittern, Krampfanfälle (inklusive Status epilipticus), Schwindel
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Migräne, Koordinationsstörung, Gangstörung, Störungen des Geruchsnervs, Intrakranieller Hochdruck und Pseudotumor cerebri
      • Häufigkeit nicht bekannt (kann aus verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
        • Periphere Neuropathie und Polyneuropathie
    • Augenerkrankungen
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Sehstörungen (z. B. Diplopie)
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Störungen beim Farbensehen
      • Häufigkeit nicht bekannt (kann aus verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
        • Vorübergehender Sehverlust
    • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Tinnitus, Hörverlust/beeinträchtigtes Hörvermögen
    • Herzerkrankungen
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Tachykardie
      • Häufigkeit nicht bekannt (kann aus verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
        • Ventrikuläre Arrhythmien und Torsade de pointes (überwiegend bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung berichtet), QT-Intervallverlängerung im EKG
    • Gefäßerkrankungen
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Vasodilatation, Hypotonie, Synkope
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Vaskulitis
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Dyspnoe (einschließlich asthmatische Zustände)
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Häufig >/= 1/100 bis < 1/10
        • Übelkeit, Diarrh+APY
      • Gelegentlich >/= 1/10.00 bis < 1/100
        • Erbrechen, Gastrointestinale und abdominale Schmerzen, Dyspepsie, Blähungen
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Antibiotika-assoziierte Kolitis (sehr selten mit möglichem tödlichen Ausgang)
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Pankreatitis
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Anstieg der Transaminasen, Bilirubinanstieg
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Leberfunktionsstörung, Gallestauung, Hepatitis
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Lebernekrose (sehr selten voranschreitend bis zum lebensbedrohlichen Leberversagen)
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Photosensibilisierung
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Petechien, Erythema multiforme, Erythema nodosum, Stevens-Johnson-Syndrom (potenziell lebensbedrohlich), toxisch epidermale Nekrolyse (potenziell lebensbedrohlich)
      • Häufigkeit nicht bekannt (kann aus verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
        • Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), DRESS
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Schmerzen der Skelettmuskulatur (z. B. Schmerzen der Extremitäten, Rückenschmerzen, Brustschmerzen), Gelenkschmerzen
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Myalgie, Arthritis, gesteigerte Muskelspannung und Muskelkrämpfe
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Myasthenie, Tendinitis, Sehnenruptur (vorwiegend Achillessehne), Verschlimmerung der Symptome einer Myasthenia gravis
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Nierenfunktionsstörung
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Nierenversagen, Hämaturie, Kristallurie, tubulointerstitielle Nephritis
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Häufig >/= 1/100 bis < 1/10
        • Reaktionen an Injektions- sowie Infusionsstellen (nur bei intravenöser Applikation)
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Asthenie, Fieber
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • A1g-dem, Schwitzen (übermäßige Schweißbildung)
    • Untersuchungen
      • Gelegentlich >/= 1/10.00 bis < 1/100
        • Anstieg der alkalischen Phosphatase im Blut
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Amylaseanstieg
      • Häufigkeit nicht bekannt (kann aus verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
        • Erhöhte INR-Werte (bei Patienten, die mit Vitamin-K-Antagonisten behandelt werden)
  • Die folgenden unerwünschten Wirkungen fallen in der Untergruppe der Patienten, die eine intravenöse oder sequentielle (intravenös, dann oral) Therapie erhalten, in eine höhere Häufigkeitsgruppe:
    • Häufig
      • Erbrechen, vorübergehender Anstieg der Transaminasen, Hautausschlag
    • Gelegentlich
      • Thrombozytopenie, Thrombozythämie, Verwirrtheit und Desorientiertheit, Halluzinationen, Par- und Dysästhesie, Krampfanfälle, Schwindel, Sehstörungen, Hörverlust, Tachykardie, Vasodilatation, Hypotonie, vorübergehende Leberfunktionsstörung, Gallestauung, Nierenversagen, +ANY-dem
    • Selten
      • Panzytopenie, Knochenmarksdepression, anaphylaktischer Schock, psychotische Reaktionen, Migräne, Störungen des Geruchsnervs, beeinträchtigtes Hörvermögen, Vaskulitis, Pankreatitis, Lebernekrose, Petechien, Sehnenruptur
  • Kinder und Jugendliche
    • Die oben erwähnte Inzidenz von Arthropathien bezieht sich auf Daten, die in Studien an Erwachsenen erhoben wurden.
    • Es wurde berichtet, dass Arthropathien bei Kindern häufig auftreten.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Schwere Infektionen und gemischte Infektionen mit Gram-positiven und anaeroben Erregern
      • Ciprofloxacin-Monotherapie ist für die Behandlung von schweren Infektionen und solchen Infektionen, die durch Gram-positive oder anaerobe Erreger verursacht sein könnten, nicht geeignet.
      • In derartigen Fällen muss Ciprofloxacin mit anderen geeigneten antibakteriellen Substanzen kombiniert werden.
    • Streptokokken-Infektionen (einschließlich Streptococcus pneumoniae)
      • Wegen seiner unzureichenden Wirksamkeit wird Ciprofloxacin nicht für die Behandlung von Streptokokken-Infektionen empfohlen.
    • Infektionen des Genitaltraktes
      • Epididymo-Orchitis und entzündliche Erkrankungen des Beckens können durch Fluorchinolon-resistente Stämme von Neisseria gonorrhoeae verursacht werden.
      • Deshalb sollte bei Epididymo-Orchitis und entzündlichen Erkrankungen des Beckens Ciprofloxacin empirisch nur in Kombination mit einem anderen geeigneten Antibiotikum (z. B. einem Cephalosporin) in Betracht gezogen werden, es sei denn, Ciprofloxacin-resistente Neisseria gonorrhoeae können ausgeschlossen werden. Wenn nach 3 Behandlungstagen keine klinische Besserung erzielt wurde, sollte die Therapie neu überdacht werden.
    • Harnwegsinfektionen
      • Die Fluorchinolon-Resistenz von Escherichia coli - dem am häufigsten bei Harnwegsinfektionen beteiligten Erreger - variiert innerhalb der Europäischen Union.
      • Den Verschreibenden wird empfohlen, die lokale Prävalenz der Fluorchinolon-Resistenz von Escherichia coli zu berücksichtigen.
    • Intraabdominale Infektionen
      • Zur Behandlung von postoperativen intraabdominalen Infektionen liegen begrenzte Daten zur Wirksamkeit vor.
    • Reisediarrh+APY
      • Bei der Wahl von Ciprofloxacin sollte die Information zur Resistenz gegenüber Ciprofloxacin bei relevanten Erregern in den besuchten Ländern berücksichtigt werden.
    • Infektionen der Knochen und Gelenke
      • In Abhängigkeit von den Ergebnissen der mikrobiellen Untersuchung sollte Ciprofloxacin in Kombination mit anderen antimikrobiellen Substanzen gegeben werden.
    • Inhalation von Milzbranderregern
      • Die empfohlene Anwendung beim Menschen basiert hauptsächlich auf In-vitro-Empfindlichkeitstestungen und auf tierexperimentellen Daten zusammen mit limitierten humanen Daten. Die Behandlung sollte unter Berücksichtigung entsprechender nationaler und/oder internationaler Leitlinien erfolgen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Bei der Gabe von Ciprofloxacin an Kinder und Jugendliche sind die offiziellen Empfehlungen zu berücksichtigen. Eine Ciprofloxacin-Behandlung sollte nur von Ärzten initiiert werden, die in der Behandlung von zystischer Fibrose und/oder schweren Infektionen bei Kindern und Jugendlichen erfahren sind.
      • Im Tierversuch konnte gezeigt werden, dass Ciprofloxacin an den gewichttragenden Gelenken von Jungtieren Arthropathien verursacht. Sicherheitsdaten einer randomisierten doppelblinden klinischen Studie über die Gabe von Ciprofloxacin an Kinder (Ciprofloxacin: n = 335, Durchschnittsalter = 6,3 Jahre, Kontrollgruppe: n = 349, Durchschnittsalter = 6,2 Jahre, Altersspanne = 1 bis 17 Jahre) traten bei 7,2% und 4,6% am Tag +- 42 Verdachtsfälle medikamenteninduzierter Arthropathie (gemäß klinischer Gelenkbefunde) auf.
      • Die Nachuntersuchung ergab nach einem Jahr eine Inzidenz medikamenteninduzierter Arthropathie von 9,0% und 5,7%. Der Häufigkeitsanstieg der Arthropathie-Verdachtsfälle über die Zeit war zwischen den beiden Gruppen nicht statistisch signifikant. Aufgrund möglicher unerwünschter Wirkungen auf Gelenke und/oder gelenknahe Gewebe ist Ciprofloxacin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden.
      • Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose
        • An den klinischen Studien nahmen Kinder und Jugendliche im Alter von 5 - 17 Jahren teil. Über die Behandlung von Kindern zwischen 1 und 5 Jahren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
      • Komplizierte Harnwegs- und Nierenbeckeninfektionen
        • Eine Behandlung von Harnwegsinfektionen mit Ciprofloxacin sollte in Betracht gezogen werden, wenn andere Behandlungen nicht in Frage kommen, und sollte auf den Ergebnissen mikrobiologischer Tests beruhen. An den klinischen Studien nahmen Kinder und Jugendliche im Alter von 1 - 17 Jahren teil.
      • Andere spezifische schwere Infektionen
        • Andere schwere Infektionen gemäß offizieller Empfehlungen, oder nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung bei Nichtdurchführbarkeit anderer Therapien oder Scheitern einer konventionellen Therapie sowie begründete Anwendung von Ciprofloxacin basierend auf den Ergebnissen mikrobiologischer Untersuchungen:
          • Der Einsatz von Ciprofloxacin bei spezifischen schweren Infektionen außer den oben erwähnten wurde in klinischen Studien nicht untersucht, und die klinischen Erfahrungen sind begrenzt. Daher wird bei der Behandlung der Patienten, die an diesen Infektionen erkrankt sind, zur Vorsicht geraten.
    • Überempfindlichkeit
      • Überempfindlichkeits- und allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen, können bereits nach einer Einzeldosis auftreten und können lebensbedrohlich sein. In diesen Fällen ist Ciprofloxacin abzusetzen und eine adäquate ärztliche Behandlung erforderlich.
    • Skelettmuskulatur
      • Ciprofloxacin sollte generell nicht angewendet werden bei Patienten mit einer positiven Anamnese für Sehnenerkrankungen/-beschwerden, die mit einer Chinolonbehandlung assoziiert auftreten.
      • Dennoch kann nach mikrobiologischer Abklärung des Erregers und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung in sehr seltenen Fällen Ciprofloxacin diese Patienten für die Behandlung bestimmter schwerer Infektionen verordnet werden, insbesondere nach Scheitern der Standardtherapie oder Vorliegen einer bakteriellen Resistenz, bei der die mikrobiologischen Daten die Anwendung von Ciprofloxacin rechtfertigen.
      • Unter Behandlung mit Ciprofloxacin kann es bereits innerhalb der ersten 48 Stunden nach Behandlungsbeginn zu einer manchmal beidseitigen Tendinitis und Sehnenruptur (insbesondere der Achillessehne) kommen. Entzündungen und Rupturen der Sehnen können noch bis zu mehrere Monate nach Beendigung der Ciprofloxacin Therapie auftreten. Das Risiko einer Tendinopathie kann bei älteren Patienten oder bei Patienten, die gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt werden, erhöht sein. Bei jeglichem Anzeichen einer Tendinitis (z. B. schmerzhafte Schwellung, Entzündung) sollte die Behandlung mit Ciprofloxacin sofort beendet werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die betroffene Extremität ruhig gestellt wird.
      • Bei Patienten mit Myasthenia gravis sollte Ciprofloxacin mit Vorsicht angewendet werden, da die Symptome verschlimmert werden können.
    • Photosensibilisierung
      • Es wurde nachgewiesen, dass Ciprofloxacin zu einer Photosensibilisierung führt.
      • Daher sollte mit Ciprofloxacin behandelten Patienten geraten werden, während der Behandlung ausgiebiges Sonnenlicht oder Bestrahlungen mit UV-Licht zu vermeiden.
    • Zentrales Nervensystem
      • Von Ciprofloxacin, wie von anderen Chinolonen ist bekannt, dass sie Krampfanfälle auslösen oder die Krampfschwelle senken können. Fälle eines Status epilepticus wurden berichtet. Daher sollte Ciprofloxacin bei Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die für Krampfanfälle prädisponieren, mit Vorsicht angewendet werden. Beim Auftreten von Krampfanfällen ist Ciprofloxacin sofort abzusetzen. Psychiatrische Reaktionen können schon nach Erstanwendung von Ciprofloxacin auftreten. In seltenen Fällen können Depression oder Psychose mit Suizidgedanken/-überlegungen einhergehen, die zu Suizidversuchen oder vollendetem Suizid führen können. Bei Auftreten solcher Fälle ist Ciprofloxacin sofort abzusetzen.
      • Es wurden Fälle von Polyneuropathie (beruhend auf beobachteten neurologischen Symptomen wie Schmerz, Brennen, sensorische Störungen oder Muskelschwäche, allein oder in Kombination) bei Patienten, die mit Ciprofloxacin behandelt wurden, berichtet. Die Behandlung mit Ciprofloxacin sollte bei Patienten, die Neuropathiesymptome entwickeln, einschließlich Schmerz, Brennen, Kribbeln, Benommenheit und/oder Schwäche, abgebrochen werden, um der Entwicklung einer irreversiblen Schädigung vorzubeugen.
    • Herzerkrankungen
      • Vorsicht ist geboten, wenn Fluorchinolone, einschließlich Ciprofloxacin, bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls angewendet werden, wie zum Beispiel:
        • kongenitales Long-QT-Syndrom
        • gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern (z. B. Klasse-IA- und Klasse-III-Antiarrhythmika, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika)
        • unkorrigiertes Elektrolytungleichgewicht (z. B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie)
        • Herzerkrankung (z. B. Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Bradykardie)
      • Ältere Patienten und Frauen reagieren möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Arzneimittel. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Fluorchinolone, einschließlich Ciprofloxacin, in dieser Patientengruppe angewendet werden.
    • Hypoglykämie
      • Wie bei anderen Chinolonen wurden Hypoglykämien am häufigsten bei Diabetikern, insbesondere bei älteren Patienten, beobachtet. Bei allen Patienten mit Diabetes wird eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen.
    • Gastrointestinaltrakt
      • Das Auftreten von schwerem und anhaltendem Durchfall während oder nach der Behandlung (einschließlich einiger Wochen nach der Behandlung) kann eine Antibiotika-assoziierte Kolitis (möglicherweise lebensbedrohlich mit tödlichem Ausgang) anzeigen, die sofort behandelt werden muss. In solchen Fällen ist Ciprofloxacin sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind in dieser Situation kontraindiziert.
    • Nieren und ableitende Harnwege
      • Im Zusammenhang mit der Anwendung von Ciprofloxacin wurde über Kristallurie berichtet. Patienten, die mit Ciprofloxacin behandelt werden, sollten ausreichend Flüssigkeit erhalten, und eine ausgeprägte Alkalisierung des Urins sollte vermieden werden.
    • Eingeschränkte Nierenfunktion
      • Da Ciprofloxacin vorwiegend unverändert über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden, um ein vermehrtes Auftreten von Nebenwirkungen durch Kumulation von Ciprofloxacin zu vermeiden.
    • Leber und Gallenwege
      • Unter der Anwendung von Ciprofloxacin wurde über Fälle von Lebernekrose und lebensbedrohlichem Leberversagen berichtet. Beim Auftreten von Anzeichen und Symptomen einer Lebererkrankung (wie Appetitlosigkeit, Ikterus, dunkler Urin, Pruritus oder schmerzempfindliches Abdomen) sollte die Behandlung abgesetzt werden.
    • Sehstörungen
      • Bei einer Beeinträchtigung des Sehens oder Sehorgans ist der Augenarzt umgehend zu konsultieren.
    • Glucose-6-Phosphatdehydrogenasemangel
      • Hämolytische Reaktionen unter der Behandlung mit Ciprofloxacin wurden bei Patienten mit Glucose-6-Phosphatdehydrogenasemangel berichtet. Ciprofloxacin sollte bei diesen Patienten vermieden werden, sofern der potenzielle Vorteil gegenüber dem möglichen Risiko nicht überwiegt. In solchen Fällen ist das potenzielle Auftreten einer Hämolyse zu überwachen.
    • Resistenz
      • Während oder nach der Behandlung mit Ciprofloxacin können Erreger, die gegen Ciprofloxacin resistent sind, isoliert werden und zwar sowohl bei klinisch offensichtlicher Superinfektion als auch ohne Superinfektion. Ein besonderes Risiko der Selektion Ciprofloxacin-resistenter Erreger besteht während einer längeren Behandlungsdauer und/oder bei nosokomialen Infektionen und/oder Infektionen durch Staphylococcus- und Pseudomonas-Erreger.
    • Cytochrom P450
      • Ciprofloxacin inhibiert CYP1A2 und kann daher zu erhöhten Serumkonzentrationen von gleichzeitig angewendeten Substanzen führen, die ebenfalls über dieses System metabolisiert werden (z. B. Theophyllin, Clozapin, Olanzapin, Ropinirol, Tizanidin, Duloxetin, Agomelatin). Die gemeinsame Anwendung von Ciprofloxacin und Tizanidin ist kontraindiziert. Daher sollten Patienten, die diese Substanzen gleichzeitig mit Ciprofloxacin einnehmen, engmaschig auf Zeichen der Überdosierung hin überwacht werden, und Bestimmungen der Serumkonzentrationen (z. B. Theophyllin) können erforderlich sein.
    • Methotrexat
      • Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Methotrexat wird nicht empfohlen.
    • Interaktionen mit Laboruntersuchungen
      • Die In-vitro-Aktivität von Ciprofloxacin gegen Mycobacterium tuberculosis kann zu falsch-negativen bakteriologischen Ergebnissen bei Proben von Patienten führen, die derzeitig Ciprofloxacin einnehmen.
    • Reaktionen an der Einstichstelle
      • Bei der intravenösen Anwendung von Ciprofloxacin wurde über venöse Irritationen berichtet. Diese Reaktionen treten häufiger auf, wenn die Infusionsdauer 30 Minuten oder weniger beträgt. Sie können sich als lokale Hautreaktionen äußern, die sich nach Beendigung der Infusion rasch zurückbilden. Eine erneute intravenöse Anwendung ist nur dann kontraindiziert, wenn die Reaktionen wieder auftreten oder sich verschlechtern.
    • NaCl-Belastung
      • Bei Patienten, bei denen die Natriumaufnahme ein medizinisches Problem darstellt (Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, nephrotischem Syndrom usw.), sollte die zusätzliche Natriumbelastung berücksichtigt werden.
      • 1 Durchstechflasche mit 100 ml Infusionslösung enthält maximal 400 mg Natrium (17,4 mmol).
      • 1 Durchstechflasche mit 200 ml Infusionslösung enthält maximal 800 mg Natrium (34,8 mmol).
      • Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium-kontrollierter (Natrium-armer/Kochsalz-armer) Diät.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Wirkungen anderer Produkte auf Ciprofloxacin
      • Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern
        • Ciprofloxacin, wie andere Fluorchinolone, sollte mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die Arzneimittel erhalten, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern (z. B. Klasse-IA- und Klasse-III-Antiarrhythmika, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika).
      • Probenecid
        • Probenecid beeinflusst die renale Sekretion von Ciprofloxacin. Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid und Ciprofloxacin steigert die Serumkonzentrationen von Ciprofloxacin.
    • Wirkungen von Ciprofloxacin auf andere Arzneimittel
      • Tizanidin
        • Tizanidin darf nicht zusammen mit Ciprofloxacin verabreicht werden. In einer klinischen Studie mit gesunden Probanden gab es einen Anstieg der Tizanidin-Serumkonzentration (Cmax-Anstieg: 7fach, Spanne: 4 - 21fach, AUC-Anstieg: 10fach, Spanne: 6 - 24fach), wenn Ciprofloxacin gleichzeitig gegeben wurde.
        • Mit einer erhöhten Tizanidin-Serumkonzentration ist ein potenzierter hypotensiver und sedativer Effekt verbunden.
      • Methotrexat
        • Der renale tubuläre Methotrexat-Transport kann durch die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin inhibiert werden und so zu erhöhten Methotrexatplasma-Spiegeln führen und dies kann das Risiko Methotrexat-bedingter toxischer Reaktionen steigern. Die gleichzeitige Gabe wird nicht empfohlen.
      • Theophyllin
        • Die zeitgleiche Gabe von Ciprofloxacin und Theophyllin kann zu einem unerwünschten Anstieg der Theophyllin-Serumkonzentration führen. Das kann zu Theophyllin-verursachten Nebenwirkungen führen, die selten lebensbedrohlich oder tödlich sein können. Während der gleichzeitigen Anwendung sollten die Serumkonzentrationen von Theophyllin kontrolliert und die Theophyllin-Dosis nach Bedarf reduziert werden.
      • Andere Xanthin-Derivate
        • Nach zeitgleicher Gabe von Ciprofloxacin und Koffein oder Pentoxifyllin (Oxpentifyllin) wurden erhöhte Serumkonzentrationen dieser Xanthin-Derivate gemessen.
      • Phenytoin
        • Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Phenytoin kann zu erhöhten oder verminderten Phenytoin-Serumkonzentrationen führen, weswegen eine Überwachung der Arzneimittelspiegel empfohlen wird.
      • Ciclosporin
        • Bei gleichzeitiger Anwendung von Ciprofloxacin und Ciclosporin wurde ein vorübergehender Anstieg der Serumkreatinin-Konzentration beobachtet. Deshalb sollte bei diesen Patienten regelmäßig (2-mal pro Woche) die Serumkreatinin-Konzentrationen kontrolliert werden.
      • Vitamin-K-Antagonisten
        • Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin mit einem Vitamin-K-Antagonisten kann die antikoagulierende Wirkung verstärken. Das Risiko variiert je nach vorliegender Infektion sowie Alter und Allgemeinzustand des Patienten, so dass das Ausmaß des durch Ciprofloxacin verursachten Anstiegs des INR-Wertes (international normalised ratio) schwierig abzuschätzen ist.
        • Eine häufigere INR-Überwachung bei Patienten mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin, Acenocumarol, Phenprocoumon oder Fluindion) während und kurz nach Beendigung der Behandlung mit Ciprofloxacin ist erforderlich.
      • Duloxetin
        • Klinische Studien haben gezeigt, dass die gleichzeitige Anwendung von Duloxetin mit starken Inhibitoren des CYP450-1A2-Isoenzyms (z. B. Fluvoxamin) zu einem Anstieg von AUC und Cmax von Duloxetin führen können. Obwohl keine klinischen Daten zu einer möglichen Wechselwirkung mit Ciprofloxacin vorliegen, sind bei gleichzeitiger Anwendung mit Ciprofloxacin ähnliche Effekte zu erwarten.
      • Ropinirol
        • In einer klinischen Studie wurde gezeigt, dass bei gleichzeitiger Anwendung von Ropinirol und Ciprofloxacin, einem mittelstarken Inhibitor des CYP450-1A2-Isoenzyms, die Cmax von Ropinirol um 60% und die AUC um 84% anstiegen. Es wird zu einer Überwachung und entsprechender Anpassung der Ropinirol-Dosierung während und kurz nach Beendigung der Behandlung mit Ciprofloxacin geraten.
      • Lidocain
        • An gesunden Probanden wurde gezeigt, dass die gleichzeitige Anwendung von Lidocain-haltigen Arzneimitteln mit Ciprofloxacin - einem moderaten Inhibitor des CYP450-1A2-Isoenzyms - die Ausscheidung von intravenösem Lidocain um 22% reduziert. Obwohl die Lidocainbehandlung gut vertragen wurde, könnten bei gleichzeitiger Anwendung mit Ciprofloxacin mögliche Wechselwirkungen, verbunden mit Nebenwirkungen, auftreten.
      • Clozapin
        • Die gleichzeitige Anwendung von 250 mg Ciprofloxacin und Clozapin über 7 Tage führte zu einem Anstieg der Serumkonzentrationen von Clozapin um 29% und von N-Desmethylclozapin um 31%. Es wird zu einer klinischen Überwachung und entsprechender Anpassung der Clozapin-Dosierung während und kurz nach der Behandlung mit Ciprofloxacin geraten.
      • Sildenafil
        • Die Cmax und AUC von Sildenafil waren bei gesunden Probanden nach gleichzeitiger oraler Applikation von 50 mg Sildenafil mit 500 mg Ciprofloxacin nahezu zweifach erhöht. Die gleichzeitige Verordnung von Ciprofloxacin und Sildenafil sollte daher mit besonderer Vorsicht, unter Berücksichtigung von Nutzen und Risiko erfolgen.
      • Agomelatin
        • In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Fluvoxamin, ein starker Inhibitor des CYP450 1A2-Isoenzyms, signifikant den Metabolismus von Agomelatin hemmt und dies in einem 60fachen Anstieg des Agomelatin-Blutspiegels resultiert. Obwohl keine klinischen Daten einer möglichen Wechselwirkung mit Ciprofloxacin, einem moderaten Inhibitor von CYP450 1A2, vorliegen, können bei gleichzeitiger Anwendung ähnliche Wirkungen erwartet werden.
      • Zolpidem
        • Die gleichzeitige Anwendung mit Ciprofloxacin kann die Blutspiegel von Zolpidem erhöhen und wird deshalb nicht empfohlen.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Aufgrund seiner neurologischen Wirkungen kann Ciprofloxacin das Reaktionsvermögen beeinflussen. Fluorchinolone, einschließlich Ciprofloxacin, können aufgrund von Nebenwirkungen (z. B. vorübergehender Sehverlust) die Fähigkeit der Patienten zum Steuern eines Fahrzeugs oder Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Die Patienten sollten angewiesen werden, ihre Reaktion auf Ciprofloxacin zu beobachten, bevor sie Auto fahren oder Maschinen bedienen.
  • Überdosierung
    • Von einer Überdosierung von 12 g wurden leichte Toxizitätssymptome berichtet. Eine akute Überdosierung von 16 g verursachte akutes Nierenversagen.
    • Symptome einer Überdosierung sind: Benommenheit, Zittern, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen, Verwirrtheit, abdominale Beschwerden, beeinträchtigte Nieren- und Leberfunktion sowie Kristallurie und Hämaturie. Reversible Nierentoxizität wurde berichtet.
    • Es wird empfohlen, neben den Routine-Notfallmaßnahmen (wie z. B. Magenentleerung gefolgt von medizinischer Kohle) die Nierenfunktion zu kontrollieren, einschließlich Bestimmung des Urin-pH-Werts und gegebenenfalls Azidifizierung, um eine Kristallurie zu vermeiden. Es muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet sein. Kalzium- oder Magnesium-haltige Antazida können theoretisch die Absorption bei Ciprofloxacin-Überdosierung reduzieren. Lediglich eine geringe Menge an Ciprofloxacin (< 10%) wird mittels Hämodialyse oder Peritonealdialyse entfernt.
    • Im Falle einer Überdosierung sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. Eine EKG-Überwachung sollte aufgrund des möglichen Auftretens einer QT-Intervallverlängerung durchgeführt werden.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Die verfügbaren Daten zur Anwendung von Ciprofloxacin bei schwangeren Frauen zeigen keine Hinweise auf Fehlbildungen oder fötale/neonatale Toxizität durch Ciprofloxacin. Tierstudien zeigten keine direkte oder indirekte schädigende Wirkung in Hinsicht auf Reproduktionstoxizität. Bei Jungtieren und ungeborenen Tieren, wurden unter Chinolonexposition Auswirkungen auf den unreifen Knorpel beobachtet. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Arzneimittel Schaden am Gelenkknorpel des kindlichen oder jugendlichen Organismus/Fötus verursacht.
  • Als Vorsichtsmaßnahme sollte die Anwendung von Ciprofloxacin während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeithinweise



  • Ciprofloxacin geht in die Muttermilch über. Wegen des möglichen Risikos von Gelenkschäden sollte Ciprofloxacin während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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