Chlorprothixen 50 Holsten (20 St)

Hersteller Holsten Pharma GmbH
Wirkstoff Chlorprothixen
Wirkstoff Menge 50 mg
ATC Code N05AF03
Preis 13,12 €
Menge 20 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N1
Chlorprothixen 50 Holsten (20 St)

Medikamente Prospekt

Chlorprothixen50mg
(H)Cellulose PulverHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose73.89mg
(H)Macrogol 6000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Chlorprothixen - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Chlorprothixen oder andere Thioxanthene
  • Kreislaufkollaps
  • Bewusstseinstrübungen verschiedener Ursache (z.B. akute Intoxikationen durch Alkohol, Barbiturate, Opioide, Hypnotika oder zentraldämpfende Psychopharmaka)
  • komatöse Zustände
  • Patienten mit klinisch signifikanten Herz-Kreislauf-Störungen (z.B. signifikante Bradykardie < 50 Schläge / Min.) in der Vorgeschichte, unmittelbar zurückliegendem akuten Herzinfarkt, nicht-kompensierter Herzinsuffizienz, Herzhypertrophie, Arrhythmien, die mit Antiarrhythmika der Klassen IA oder III behandelt
    werden)
  • Patienten mit ventrikulären Arrhythmien oder Torsades de Pointes in der Vorgeschichte
  • bekannte, unbehandelte Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie,
  • angeborenes langes QT-Syndrom oder bekannte sekundäre QT-Intervall-Verlängerung (QTC > 450 ms bei Männern bzw. > 470 ms bei Frauen)
  • gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall bedeutend verlängern
  • Kinder < 3 Jahre
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • Einnahme der Filmtabletten unzerkaut mit reichlich Wasser
  • erste Gabe am besten gegen Abend
  • Verteilung der Tagesdosis auf 1 - 3 Einzeldosen möglich, bei höheren Dosierungen auch auf häufigere Einzeldosen

Dosierung



  • leichte bis mittelschwere Unruhe- und Erregungszustände
    • 15 - 100 mg Chlorprothixen / Tag
  • schwere Unruhe- und Erregungszustände im Rahmen von psychotischen Erkrankungen, maniforme Erkrankungen
    • Akutbehandlung: 100 - 400 mg Chlorprothixen / Tag (in Einzelfällen auch mehr)
    • Erhaltungstherapie: 30 - 200 mg Chlorprothixen / Tag
  • initial, unter Einzeldosen > 30 mg bzw. einer Tagesdosis > 90 mg Chlorprothixen
    • Bettruhe empfohlen
  • Tagesdosen > 150 mg Chlorprothixen
    • ausschließlich unter stationären Bedingungen verabreichen
  • Behandlungsdauer:
    • richtet sich nach Krankheitsbild und individuellem Verlauf
    • niedrigste notwendige Erhaltungsdosis anstreben
    • über Notwendigkeit einer Fortdauer der Behandlung laufend kritisch entscheiden
    • Absetzen längerfristiger Therapie: Dosisabbau in sehr kleinen Schritten über große Zeiträume hinweg
  • Hinweise
    • Dosierung, Darreichungsform und Dauer der Anwendung an individuelle Reaktionslage, Indikation und Schwere der Krankheit anpassen
    • Wirkungseintritt
      • max. antipsychotische Wirkung: manchmal erst nach 1 - 3 Wochen
      • psychomotorisch dämpfende Wirkung: sofort
    • Therapie
      • ambulant: Behandlungsbeginn mit langsam ansteigender Dosierung empfohlen
      • stationär: auch höhere Dosen zu Beginn möglich (rascher Wirkungseintritt)
    • abrupte starke Dosisänderungen erhöhen Nebenwirkungsrisiko

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
    • Anwendung nicht empfohlen
    • keine ausreichenden Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit vorliegend
      • bereits bei niedrigen Dosierungen: Störungen des Bewegungsablaufs
    • AJg-lt, 3 Jahre: kontranidiziert
  • ältere Patienten
    • erhöhte therapeutische Ansprechbarkeit, v. a. bei Hirnleistungsstörungen
    • Nebenwirkungen häufiger und stärker ausgeprägt auftretend
    • i. d. R. niedrigere Dosen erforderlich
    • initial: 15 mg Chlorprothixen 2 - 3mal / Tag
    • max. Dosierung: 90 mg Chlorprothixen / Tag
  • aufgrund der anticholinergen Wirkung vorsichtige Dosierung bei:
    • Glaukom, Miktionsstörungen, Harnretention, Pylorusstenose, Ileus und Prostatahypertrophie

Indikation



  • Dämpfung von psychomotorischer Unruhe und Erregungszuständen im Rahmen akuter psychotischer Syndrome
  • Behandlung von maniformen Syndromen
  • Hinweis:
    • antipsychotische Potenz von Chlorprothixen i. A. nicht ausreichend, um akute Psychosen alleine mit Chlorprothixen zu behandeln, da die Art der Nebenwirkungen eine Dosisbegrenzung bedingt

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Chlorprothixen - peroral

  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Verwirrtheit (bei zerebraler Vorschädigung)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Asthenie
      • Abgeschlagenheit
      • Nervosität
      • Agitiertheit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • depressive Verstimmung (insbesondere bei Langzeittherapie)
      • Lethargie
      • delirante Symptome
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Absetzsymptome
        • plötzliches Absetzen von Chlorprothixen kann zu Absetzsymptomen führen
        • häufigsten Symptome sind
          • Übelkeit
          • Erbrechen
          • Anorexie
          • Durchfall
          • Rhinorrhoe
          • Schwitzen,
          • Myalgie
          • Parästhesie
          • Schlaflosigkeit
          • Ruhelosigkeit
          • Angst
          • Agitiertheit
          • Schwindel
          • wechselndes Wärme- und Kältegefühl
          • Tremor
        • Symptome beginnen im Allgemeinen 1 - 4 Tage nach dem Absetzen und klingen innerhalb von 7 - 14 Tagen ab
  • Extrapyramidalmotorische Symptome
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Frühdyskinesien (v.a.in den ersten Tagen und Wochen)
      • Dystonien
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Parkinson-Syndrom (Auftreten im Allgemeinen weniger früh)
      • Akathisie (Auftreten im Allgemeinen weniger früh)
      • Spätdyskinesien
        • anhaltende, vielfach irreversible hyperkinetische Syndrome mit abnormen unwillkürlichen Bewegungen, v.a. im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch athetoide und ballistische Bewegungen der Extremitäten)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Müdigkeit
      • Verlängerung der Reaktionszeit
      • Benommenheit
      • Schwindelgefühle kommen
      • Mundtrockenheit
      • bei hoher Dosierung vegetative Symptome wie
        • Störungen der Speichelsekretion
        • vermehrtem Speichelfluss
        • vermindertem Schwitzen
        • Sprechstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • extrapyramidalmotorische Symptome
        • Frühdyskinesien (v.a.in den ersten Tagen und Wochen)
        • Dystonien
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • extrapyramidalmotorische Symptome
        • Parkinson-Syndrom (Auftreten im Allgemeinen weniger früh)
        • Akathisie (Auftreten im Allgemeinen weniger früh)
        • Spätdyskinesien
          • anhaltende, vielfach irreversible hyperkinetische Syndrome mit abnormen unwillkürlichen Bewegungen, v.a. im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch athetoide und ballistische Bewegungen der Extremitäten)
      • Gefühl der verstopften Nase
      • zerebrale Krampfanfälle
      • Regulationsstörungen der Körpertemperatur
      • Sprach-, Gedächtnis- und Schlafstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Malignes Neuroleptika-Syndrom (lebensbedrohlich)
        • Fieber > 40 +ALA-C
        • Muskelstarre
        • vegetative Entgleisung mit Herzjagen und Bluthochdruck
        • Bewusstseinstrübung bis zum Koma
        • Häufigkeit dieses Syndroms mit 0,07- 2,2 % angegeben
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergische Hautreaktionen wie Hautrötung, Exanthem, allergische Reaktion auf Sonnenlicht und Juckreiz
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Überempfindlichkeitsreaktion
      • anaphylaktische Reaktion
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Polyneuropathie
  • Herzerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Beschleunigung der Herzfrequenz
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Palpitationen
      • Störungen der Erregungsausbreitung und -rückbildung am Herzen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • QT-Verlängerung
      • ventrikuläre Arrhythmien
      • Kammerflimmern
      • ventrikuläre Tachykardie
      • Torsades de Pointes
      • Herzstillstand
      • plötzlicher unerklärter Tod
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypotonie
      • orthostatische Dysregulation
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Bein- und Beckenvenenthrombosen
      • Thromboembolien (einschließlich Fällen von Lungenembolie und Fällen von tiefer Venenthrombose)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Obstipation
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Verdauungsstörungen
      • Übelkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erbrechen
      • Durchfall
      • Sodbrennen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Darmlähmung (lebensbedrohlich)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Miktionsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Harnverhalt
  • Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arzneimittelentzugssyndrom des Neugeborenen
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Atemnot
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • passagere Erhöhungen der Leberenzymaktivitäten
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Cholestase
      • Ikterus
      • cholestatische Hepatose
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Gewichtszunahme
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • gesteigerter Appetit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verminderter Appetit
      • Gewichtsabnahme
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • verminderte Glucosetoleranz
      • Hyperglykämie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Störungen des Zuckerhaushaltes
      • Störungen des Salz-/Wasserhaushaltes (Schwartz-Bartter-Syndrom)
  • Endokrine Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verminderte Libido
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • erektile Dysfunktion
      • Ejakulationsstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Amenorrhoe
      • Menstruationsstörungen
      • Gynäkomastie
      • Hyperprolaktinämie
      • Galaktorrhoe
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • sexuelle Funktionsstörungen
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Neutropenie
      • Thrombozytopenie
      • Agranulozytose
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Eosinophilie
      • Panzytopenie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Blutbildungsstörungen in Form von Leukopenie oder Agranulozytose, v.a. in den ersten Behandlungswochen
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Akkomodationsstörungen
      • Sehstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pigmenteinlagerungen in Kornea und Linse
      • Erhöhung des Augeninnendrucks
      • Oculogyration (kreisenden Bewegungen des Auges)
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • vermehrtes Schwitzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dermatitis
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Myalgie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Muskelrigidität
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hitzewallungen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Chlorprothixen - peroral

  • Chlorprothixen darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:
    • Leberinsuffizienz
    • Niereninsuffizienz
    • Phäochromozytom
    • prolaktinabhängigen Tumoren, z.B. Mamma-Tumoren
    • schwerer Hypotonie bzw. orthostatischer Dysregulation
    • Parkinson-Syndrom
    • depressiven Erkrankungen
    • Erkrankungen des hämatopoetischen Systems
    • anamnestisch bekanntem malignen neuroleptischen Syndrom
    • hirnorganischen Erkrankungen
    • Epilepsie
    • Hyperthyreose
    • Glaukom, Miktionsstörungen, Harnretention, Pylorusstenose, Ileus und Prostatahyperplasie
    • Myasthenia gravis (Erb-Goldflam-Syndrom)
  • Malignes neuroleptisches Syndrom
    • Möglichkeit der Entstehung eines malignen neuroleptischen Syndroms (Hyperthermie, Muskelsteifheit, Bewusstseinsstörungen, Instabilität des vegetativen Nervensystems)
      • Fälle mit tödlichem Ausgang bei Patienten mit bereits bestehendem hirnorganischen Psychosyndrom, mentaler Retardierung, Opiat- und Alkoholabhängigkeit besonders stark vertreten
    • Behandlung
      • sofortiges Absetzen des Neuroleptikums und ggf. intensivmedizinische Maßnahmen
      • Symptomatische Behandlung und Anwendung allgemeiner unterstützender Maßnahmen
      • Gabe von Dantrolen und Bromocriptin kann hilfreich sein
    • Symptome können bis zu einer Woche nach der oralen Neuroleptika-Einnahme anhalten
  • Patient sollte angehalten werden, bei Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen, Halsschmerzen oder eitriger Angina sowie grippeähnlichen Symptomen keine Selbstmedikation mit Analgetika durchzuführen, sondern sofort seinen behandelnden Arzt aufzusuchen
    • insbesondere wenn diese Symptome innerhalb der ersten 3 Monate nach Beginn der medikamentösen Behandlung auftreten
  • Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Vorgeschichte oder QT-Verlängerung in der Familiengeschichte
    • Anwendung mit besonderer Vorsicht aufgrund des Risikos von gefährlichen Arrhythmien
  • EKG-Kontrolle
    • vor der Behandlung unbedingt erforderlich
      • Chlorprothixen kontraindiziert bei QTc-Intervall > 450 ms bei Männern bzw. > 470 ms bei Frauen vor Behandlungsbeginn
    • während der Behandlung sollte Notwendigkeit einer EKG-Überwachung für jeden Patienten individuell bewertet werden
      • Dosis sollte im Laufe der Behandlung reduziert werden, wenn das QT-Intervall verlängert ist
      • Behandlung sollte abgebrochen werden bei QTc-Intervall >500 ms
  • regelmäßige Überwachung des Elektrolythaushaltes empfohlen
  • gleichzeitige Behandlung mit anderen Neuroleptika vermeiden
  • Ältere Patienten
    • bei älteren Patienten können Störungen der Erregungsleitung und Erregungsrückbildung auftreten
    • regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (EKG, QT-Intervall) empfohlen
    • besonders anfällig für orthostatische Hypotonie
  • bestehende Hypokaliämie vor Behandlungsbeginn ausgleichen
  • Erhöhte Mortalität bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankungen
    • Daten zweier großer Anwendungsstudien zeigten, dass ältere Menschen mit Demenz-Erkrankungen, die mit konventionellen (typischen) Antipsychotika behandelt wurden, einem leicht erhöhten Mortalitätsrisiko im Vergleich zu nicht mit Antipsychotika Behandelten ausgesetzt sind
      • genaue Höhe dieses Risikos kann nicht angegeben werden
      • Ursache für die Risikoerhöhung nicht bekannt
    • Chlorprothixen nicht zur Behandlung von Verhaltensstörungen, die mit Demenz-Erkrankungen zusammenhängen, zugelassen
  • Erhöhtes Risiko für das Auftreten von unerwünschten cerebrovaskulären Ereignissen
    • in randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studien mit an Demenz erkrankten Patienten, die mit einigen atypischen Antipsychotika behandelt wurden, wurde ein etwa um das dreifache erhöhtes Risiko für unerwünschte cerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet
      • Mechanismus, der zu dieser Risikoerhöhung führt, unbekannt
      • kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Wirkung auch bei der Anwendung anderer Antipsychotika oder bei anderen Patientengruppen auftritt
    • Vorsicht bei Patienten, die ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben
  • Thromboembolie-Risiko
    • im Zusammenhang mit der Anwendung von Antipsychotika sind Fälle von venösen Thromboembolien (VTE) berichtet
    • da Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, häufig erworbene Risikofaktoren für VTE aufweisen, sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung identifiziert und Präventivmaßnahmen ergriffen werden
  • Anfälle von akutem Glaukom aufgrund einer Pupillenerweiterung können bei entsprechend disponierten Patienten auftreten
  • Patienten mit Diabetes
    • Chlorprothixen kann das Ansprechen auf Insulin und Glucose verändern, was Anpassung der antidiabetischen Behandlung von Diabetes-Patienten erfordert
  • Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
    • keine ausreichenden Studien zu Wirksamkeit und Verträglichkeit
    • Chlorprothixen sollte bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren nur bei zwingender Indikation unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden
  • Blutbild
    • vor einer Behandlung Blutbild kontrollieren (einschließlich Differentialblutbild und Thrombozytenzahl)
    • bei pathologischen Blutwerten darf Behandlung nur bei zwingender Indikation und unter häufigen Blutbildkontrollen erfolgen
  • Patienten mit neurologisch erkennbaren subkortikalen Hirnschäden und Neigung zu Krampfanfällen
    • besondere Vorsicht, da Chlorprothixen die Schwelle für das Auftreten von Krampfanfällen senkt und Grand-mal-Anfälle auftreten können
    • Epilepsie-Patienten sollten nur unter Beibehaltung der antikonvulsiven Therapie mit Chlorprothixen behandelt werden
  • Stammganglienerkrankungen (z.B. Morbus Parkinson)
    • Chlorprothixen sollte nur in Ausnahmefällen angewendet werden
    • bei Verschlechterung der Symptomatik Therapie abbrechen
  • Anwendung bei Depression
    • Chlorprothixen sollte nicht bei schweren depressiven Erkrankungen eingesetzt werden
    • bei gleichzeitiger Depression und Psychose sollte Chlorprothixen mit einem Antidepressivum kombiniert werden
  • Patienten mit Hyperthyreose
    • da Thyroxin die Nebenwirkungsrate von Chlorprothixen steigern kann, sollten Patienten mit
      Hyperthyreose nur bei gleichzeitiger adäquater thyreostatischer Therapie mit Chlorprothixen behandelt werden
  • besondere Vorsicht bei Patienten mit organischen Hirnschäden, arteriosklerotischen Hirngefäßerkrankungen und endogener Depression
  • Patienten mit Phäochromozytom, Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz oder zerebraler Insuffizienz
    • zeigen häufiger hypotensive Reaktionen auf Gabe von Chlorprothixen
    • sollten deshalb sorgfältig überwacht werden
  • Tumore, Prolaktinausschüttung
    • Neuroleptika führen zu einer erhöhten Prolaktin-Ausschüttung
    • Experimente an Gewebekulturen: etwa ein Drittel menschlicher Brusttumoren in vitro prolaktin-abhängig
    • Vorsicht bei einschlägiger Vorgeschichte, obwohl aussagefähige klinische oder epidemiologische Studien noch nicht vorliegen
  • Spätdyskinesien
    • obgleich Prävalenz von Spätdyskinesien noch nicht hinreichend erforscht ist, scheint es so, dass ältere Patienten, insbesondere ältere Frauen, dafür besonders prädisponiert sind
    • Risiko der Spätdyskinesien und besonders das der Irreversibilität nimmt vermutlich mit der Therapiedauer und der Höhe der neuroleptischen Dosierung zu
      • allerdings kann sich eine Spätdyskinesie auch schon nach kurzer Behandlungsdauer und niedriger Dosierung entwickeln
    • neuroleptische Behandlung selbst kann die Symptome einer beginnenden Spätdyskinesie zunächst maskieren
      • nach Absetzen der Medikation tritt diese dann sichtbar in Erscheinung
  • Anticholinerge Wirkung
    • aufgrund der anticholinergen Wirkung vorsichtige Dosierung bei
      • Glaukom
      • Miktionsstörungen
      • Harnretention
      • Pylorusstenose
      • Ileus
      • Prostatahypertrophie
  • Langzeitbehandlung
    • Patienten in Langzeitbehandlung, besonders bei hohen Dosierungen, sollten sorgfältig überwacht werden
    • regelmäßig beurteilen, ob Erhaltungsdosis gesenkt werden kann

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Chlorprothixen - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Chlorprothixen - peroral

  • kontraindiziert in der Schwangerschaft
  • Chlorprothixen unzureichend auf reproduktionstoxikologische Eigenschaften geprüft
  • keine Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren
  • Neugeborene, die während des3. Trimenons der Schwangerschaft gegenüber Antipsychotika (einschließlich Chlorprothixen) exponiert sind, durch Nebenwirkungen einschließlich extrapyramidaler Symptome und/oder Entzugserscheinungen gefährdet, deren Schwere und Dauer nach der Entbindung variieren können
    • Berichte über Agitiertheit, erhöhten oder erniedrigten Muskeltonus, Tremor, Somnolenz, Atemnot oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme
    • Neugeborene sorgfältig sorgfältig überwacht werden
    • verminderter APGAR-Wert kann auftreten

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Chlorprothixen - peroral

  • kontraindiziert in der Stillzeit
  • keine Erfahrungen mit der Anwendung bei Stillenden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Ausschleichend dosieren.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen zu Therapiebeginn nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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