Certican 0.5mg Tabletten (100 St)

Hersteller Fd Pharma GmbH
Wirkstoff Everolimus
Wirkstoff Menge 0,5 mg
ATC Code L04AA18
Preis 699,05 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
Certican 0.5mg Tabletten (100 St)

Medikamente Prospekt

Everolimus0.5mg
(H)ButylhydroxytoluolHilfsstoff
(H)CrospovidonHilfsstoff
(H)Hypromellose 2910Hilfsstoff
(H)LactoseHilfsstoff74mg
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff4mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Everolimus - peroral

  • Überempfindlichkeit gegenüber Everolismus
  • Überempfindlichkeit gegenüber Sirolimus
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • nur oral verabreichen
  • Tagesdosis immer aufgeteilt auf zwei Dosen (2mal / Tag) oral verabreichen
  • gleich bleibend immer während der Nahrungsaufnahme oder unabhängig davon und zur gleichen Zeit wie Ciclosporin-Mikroemulsion bzw. Tacrolimus
  • Einnahme der Tabletten unzerteilt mit einem Glas Wasser
  • Tabletten vor Gebrauch nicht zerstoßen
  • Patienten, die keine Tabletten im Ganzen schlucken können: auf andere Darreichungsformen zurückgreifen
  • Grapefruitsaft oder andere Speisen mit Wirkung auf CYP3A4/PgP: Kombination vermeiden

Dosierung



  • Prophylaxe der Transplantatabstoßung nach allogener Nieren- oder Herztransplantation bei erwachsenen Patienten mit geringem bis mittelgradigem immunologischem Risiko
    • Initial: 0,75 mg Everolimus 2mal / Tag bei gleichzeitiger Gabe von Ciclosporin, sobald wie möglich nach Transplantation
    • Dosisanpassung, optional, abhängig vom erreichten Blutspiegel, von Verträglichkeit, individuellem Ansprechen, Änderung der Begleitmedikation und des klinischen Zustands
    • Vornahme von Dosisanpassungen in Intervallen von 4 - 5 Tagen
  • Prophylaxe der Transplantatabstoßung bei erwachsenen Patienten nach Lebertransplantation
    • 1 mg Everolimus 2mal / Tag bei gleichzeitiger Gabe von Tacrolimus
    • beginnend mit einer Initialsdosis ca. 4 Wochen nach der Transplantation
    • Dosisanpassung, optional, abhängig vom erreichten Blutspiegel, von Verträglichkeit, individuellem Ansprechen, Änderung der Begleitmedikation und des klinischen Zustands
    • Vornahme von Dosisanpassungen in Intervallen von 4 - 5 Tagen
  • Therapeutische Blutspiegel-Überwachung
    • Verwendung von Arzneimittel-Assays mit geeigneten Leistungsmerkmalen bei der Messung von niedrigen Ciclosporin- oder Tacrolimus-Konzentrationen wird empfohlen
    • Routinemäßige Überwachung der therapeutischen Vollblutspiegel von Everolimus empfohlen
    • Sowohl nach Nieren-, Herz- sowie nach Lebertransplantationen geringere Inzidenz von Biopsie-bestätigten akuten Abstossungsreaktionen bei Patienten mit Vollblut-Talspiegel von Everolimus >/= 3 ng/ml als bei Patienten mit Talblutspiegel < 3,0 ng/ml, basierend auf einer Expositions-Wirksamkeits- und einer Expositions-Sicherheits-Analyse
    • als Obergrenze im therapeutischen Bereich 8 ng/ml empfohlen
    • Expositionen > 12 ng/ml nicht untersucht

Dosisanpassung

  • Patienten mit schwarzer Hautfarbe
    • Gegenwärtig vorliegende Daten zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit zu begrenzt für spezifische Empfehlungen für Gebrauch von Everolimus bei dieser Patientenpopulation
    • möglicherweise höhere Dosen notwendig
  • Ältere Patienten (>/= 65 Jahre)
    • nach bisherigen (begrenzten) Erfahrungen keine Dosisanpassung erforderlich
  • Kinder und Jugendliche:
    • Nierentransplantation:
      • keine ausreichenden Daten, um die Anwendung zu empfehlen
      • keine Empfehlungen für Dosierung sowie Art und Dauer der Anwendung möglich
    • Lebertransplantation: keine Anwendung
  • Nierenfunktionsstörungen
    • keine Dosisanpassung erforderlich
  • Leberfunktionsstörungen
    • engmaschige Kontrolle der Vollblutspiegel von Everolimus
    • normale Leberfunktion
      • Nieren- und Herztransplantation: 0,75 mg bid
      • Lebertransplantation: 1 mg bid
    • leichte Leberinsuffizienz (Child-Pugh Klasse A)
      • Dosisreduktion auf ca. 2/3 der normalen Dosierung
      • Nieren- und Herztransplantation: 0,5 mg bid
      • Lebertransplantation: 0,75 mg bid
    • mittelschwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh Klasse B)
      • Dosisreduktion auf Hälfte der normalen Dosierung
      • Nieren- und Herztransplantation: 0,5 mg bid
      • Lebertransplantation: 0,5 mg bid
    • schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh Klasse C)
      • Dosisreduktion auf 1/3 der normalen Dosierung
      • Nieren- und Herztransplantation: 0,25 mg bid
      • Lebertransplantation: 0,5 mg bid
    • Patienten mit Leberfunktionsstörungen, während einer begleitenden Medikation mit starken CYP3A4-Induktoren und Inhibitoren, bei einem Wechsel zu einer anderen Darreichungsform und/oder wenn die Ciclosporin-Dosierung deutlich reduziert wird
      • Überwachung des Everolimus-Blutspiegels besonders wichtig
      • nach Einnahme ist Konzentration an Everolimus möglicherweise etwas geringer
    • Im Optimalfall sollten Dosisanpassungen auf Talblutspiegel-Bestimmungen basieren, die > 4 - 5 Tage nach der letzten Dosisanpassung erfolgten
    • wegen der Wechselwirkung zwischen Ciclosporin und Everolimus können die Blutspiegel von Everolimus fallen, wenn die Ciclosporin-Exposition deutlich reduziert wird (d.h. Talspiegel < 50 Nanogramm/ml)
    • Patienten mit Leberinsuffizienz sollten vorzugsweise auf Talblutspiegel im oberen Bereich des 3 - 8 ng/ml Dosierungsregime eingestellt werden
    • Überwachung alle 4 - 5 Tage, solange bis 2 aufeinanderfolgende Talblutspiegel konstante Everolimus-Konzentrationen aufweisen, entweder nach Beginn der Therapie oder nach einer Dosisanpassung, da die verlängerten Halbwertszeiten bei Patienten mit Leberinsuffizienz die Zeit bis zum Erreichen eines Steady-State verzögern
    • Dosisanpassungen sollten basierend auf konstanten Everolimus-Talspiegeln erfolgen
  • Dosierungsempfehlung für Ciclosporin nach Nierentransplantationen
    • Kein langfristiger Einsatz von Everolimus in Kombination mit einer vollen Dosis von Ciclosporin
    • Dosisreduktion nur, wenn Vollblut-Talkonzentration von Everolimus im Steady-State >/= 3 ng / ml
    • Reduzierte Exposition gegenüber Ciclosporin bei mit Everolimus behandelten Nieren- Transplantationspatienten verbessert deren Nierenfunktion
    • mit der Reduktion der Ciclosporin-Exposition sollte sofort nach der Transplantation mit den folgenden empfohlenen Bereichen für Talvollblutspiegel begonnen werden:
      • Zielbereich Ciclosporin Co (ng/ml) Monat 1:
        • Everolimus-Gruppe: 100 - 200
      • Zielbereich Ciclosporin Co (ng/ml) Monat 2 - 3:
        • Everolimus-Gruppe: 75 - 150
      • Zielbereich Ciclosporin Co (ng/ml) Monat 4 - 5:
        • Everolimus-Gruppe: 50 - 100
      • Zielbereich Ciclosporin Co (ng/ml) Monat 6 - 12:
        • Everolimus-Gruppe: 25 - 50
    • begrenzte Daten über eine Dosierung von Everolimus bei Ciclosporin-Talkonzentrationen < 50 ng / ml oder C2-Werten unterhalb von 350 ng / ml in der Erhaltungsphase
    • falls ein Patient die Reduktion der Ciclosporin-Exposition nicht verträgt, sollte die Fortsetzung der Everolimus-Therapie überdacht werden
  • Dosierungsempfehlung für Ciclosporin nach Herztransplantationen
    • Herz-Transplantationspatienten in Erhaltungsphase:
      • Dosisreduktion von Ciclosporin, soweit toleriert, zur Verbesserung der Nierenfunktion
      • bei weiterer Verschlechterung der Nierenfunktion oder Absinken der berechneten Kreatinin-Clearance < 60 ml / Min: Anpassung des Behandlungsschema
    • Ciclosporin-Dosierung kann auf Ciclosporin-Vollbluttalkonzentrationen basieren (nähere Angaben siehe Fachinformation)
    • Vorliegen begrenzter Daten bezüglich Dosierung von Everolimus bei Ciclosporin-Talkonzentrationen von 50 - 100 ng / ml nach 12 Monaten
    • Dosisreduzierung nur, wenn Vollblutkonzentration von Everolimus im Steady-State >/= 3 ng/ml
  • Dosierungsempfehlung für Tacrolimus nach Lebertransplantation
    • Dosierung von Tacrolimus sollte reduziert werden, um die Calcineurininhibitor-bedingte renale Toxizität zu minimieren
    • Tacrolimus-Dosis sollte beginnend circa 3 Wochen nach der Initialdosierung in Kombination mit
      Everolimus reduziert werden und basierend auf den Tacrolimus-Talblutspiegeln (C0) auf 3 - 5 ng / ml eingestellt werden
    • vollständiges Absetzen von Tacrolimus ist mit einem erhöhten Risiko für Abstoßungen assoziiert
    • keine Studien von Everolimus zusammen mit einer vollen Dosierung von Tacrolimus

Indikation



  • Prophylaxe der Transplantatabstoßung nach allogener Nieren- oder Herztransplantation bei erwachsenen Patienten mit geringem bis mittelgradigem immunologischem Risiko
    • Anwendung sollte in Kombination mit Ciclosporin-Mikroemulsion und Kortikosteroiden erfolgen
  • Prophylaxe der Transplantatabstoßung bei erwachsenen Patienten nach Lebertransplantation
    • Anwendung sollte in Kombination mit Tacrolimus und Kortikosteroiden erfolgen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Everolimus - peroral

  • Nebenwirkungen, möglicherweise oder wahrscheinlich bedingt durch Everolimus
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Infektionen (virale, bakterielle und Pilzinfektionen)
        • Infektionen der oberen Atemwege
        • Infektionen der unteren Atemwege und der Lunge (einschließlich Pneumonie)
          • bei Nieren- und Lebertransplantation häufig
        • Harnwegsinfektionen
          • bei Herz- und Lebertransplantation häufig
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Sepsis
        • Wundinfektionen
    • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Maligne oder unspezifische Tumoren
        • maligne und unspezifische Hautneoplasien
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Lymphome/Posttransplant-Lymphome (PTLD)
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Leukopenie
        • Anämie/Erythropenie
        • Thrombozytopenie
          • bei Nieren- und Lebertransplantation häufig
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • thrombotische Mikroangiopathien (einschließlich thrombotische-thrombozytopenische Purpura/hämolytisch-urämisches Syndrom)
        • Panzytopenie
    • Endokrine Erkrankungen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • männlicher Hypogonadismus (Testosteron erniedrigt, FSH und LH erhöht)
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Hyperlipidämie (Cholesterin und Triglyceride)
        • Neuauftreten eines Diabetes mellitus
        • Hypokaliämie
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Schlaflosigkeit
        • Angstzustände
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Kopfschmerzen
    • Herzerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Perikarderguss
          • bei Herztransplantation
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Tachykardie
    • Gefässerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Hypertonie
        • venöse thromboembolische Ereignisse
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Lymphozele
          • bei Nieren- und Herztransplantation
        • Epistaxis
        • Nierentransplantatthrombose
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Lymphödem
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Pleuraerguss
          • bei Nieren- und Lebertransplantation häufig
        • Husten
          • bei Nieren- und Lebertransplantation häufig
        • Dyspnoe
          • bei Nieren- und Lebertransplantation häufig
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • interstitielle Lungenerkrankung (ILD)
          • eine SMQ(Standardised MeDRA Query)-Suche nach Interstitieller Lungenerkrankung (ILD) zeigte die Häufigkeit von ILD in den klinischen Studien
            • diese breitgestreute Suche umfasste auch Fälle, die durch damit verbundene Ereignisse, z. B. Infektionen, verursacht waren
          • die hier angeführte Häufigkeitskategorie wurde aus der medizinischen Überprüfung der bekannten Fälle abgeleitet
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Bauchschmerzen
        • Diarrhoe
        • Übelkeit
        • Erbrechen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Pankreatitis
        • Stomatitis/ Ulzerationen im Mund
        • oropharyngeale Schmerzen
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • nicht- infektiöse Hepatitis
        • Gelbsucht
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Angioödem
          • vorwiegend bei Patienten, die gleichzeitig ACE-Hemmer erhielten
        • Akne
        • Ausschlag
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Myalgie
        • Arthralgie
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Proteinurie
          • bei Herz- und Lebertransplantation häufig
        • renale tubuläre Nekrose
          • bei Nierentransplantation
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • erektile Dysfunktion
        • Menstruationsstörung (einschließlich Amenorrhö und Menorrhagie)
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Ovarialzyste
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • periphere +ANY-deme
        • Schmerzen
        • Wundheilungsstörungen
        • Pyrexie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Narbenhernie
    • Untersuchungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • abnorme Leberenzymwerte (GGT, AST, ALT erhöht)

Nebenwirkungen aus Spontan- und Literaturberichten (Häufigkeit nicht bekannt)

  • Gefässerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • leukozytoklastische Vaskulitis
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Proteinose der Lungenalveolen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Erythrodermie

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Everolimus - peroral

  • die Behandlung mit Everolimus soll nur von Ärzten mit Erfahrung in der immunsuppressiven Therapie nach Organtransplantationen eingeleitet und fortgeführt werden, die auch Vollblutspiegel-Bestimmungen von Everolimus veranlassen können
  • Handhabung der Immunsuppression
    • in klinischen Studien wurde Everolimus gleichzeitig mit Ciclosporin-Mikroemulsion, Basiliximab oder mit Tacrolimus und Corticosteroiden gegeben
      • keine ausreichenden Untersuchungen mit anderen Immunsuppressiva in Kombination
    • keine ausreichenden Untersuchungen bei Patienten mit hohem immunologischen Risiko
  • Kombination mit Thymoglobulin-Induktion
    • strenge Vorsicht bei der Anwendung der Thymoglobulin-(Kaninchen-Anti-Thymozyten-Immunglobulin-) Induktionstherapie und dem Everolimus-Ciclosporin-Steroid-Therapieregime empfohlen
    • in einer klinischen Studie mit herztransplantierten Patienten wurde innerhalb der ersten drei Monate nach Transplantation in der Untergruppe der Patienten, die eine Induktion mit Kaninchen- Anti-Thymozyten-Immunglobulin erhalten haben, eine erhöhte Inzidenz an schweren Infektionen einschließlich tödlicher Infektionen beobachtet
  • schwere und opportunistische Infektionen
    • Patienten, die mit Immunsuppressiva, einschließlich Everolimus, behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für opportunistische Infektionen (bakteriell, mykotisch, viral und durch Protozoen)
      • zu diesen Infektionen zählen BK-Virus-assoziierte Nephropathien und JC-Virus-assoziierte progressive multiple Leukoenzephalopathie (PML)
    • diese Infektionen sind oft mit hohen immunsuppressiven Gesamtbelastungen verbunden und können zu schwerwiegenden oder tödlich verlaufenden Zuständen führen, die Ärzte bei der Differenzialdiagnose immunsupprimierter Patienten mit sich verschlechternder Nierenfunktion oder neurologischen Symptomen in Betracht ziehen sollten
    • Berichte über tödlichen Infektionen und Septikämien
    • in den klinischen Studien wurde eine antimikrobielle Prophylaxe gegen Pneumocystis-jiroveci (carinii)-induzierte Pneumonie und Cytomegalieviren (CMV) nach Transplantation empfohlen, insbesondere für Patienten, die ein erhöhtes Risiko für opportunistische Infektionen aufwiesen
  • Leberfunktionsstörung
    • engmaschiges Monitoring von Patienten mit Leberfunktionsstörungen hinsichtlich
      • Everolimus-Vollblutkonzentration (C0)
      • Everolimus-Dosisanpassungen
    • therapeutische Überwachung der Blutspiegel von Everolimus sollte nach Beginn der Therapie oder nach einer Dosisanpassung solange erfolgen bis stabile Blutspiegel erreicht sind
      • aufgrund der langen Everolimus-Halbwertszeiten bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen
  • Wechselwirkungen
    • mit oralen CYP3A4-Substraten
      • nur unter Vorsicht Everolimus in Kombination mit oralen CYP-3A4-Substraten mit einer geringen therapeutischen Breite verabreichen
      • wenn Everolimus zusammen mit oralen CYP3A4-Substraten mit einer geringen therapeutischen Breite eingenommen wird, sollte der Patient hinsichtlich unerwünschter Nebenwirkungen, die in der Gebrauchsinformation des oralen CYP3A4-Substrates beschrieben sind, überwacht werden
      • Arzneimittelbeispiele für oralen CYP3A4-Substrate
        • Pimozid
        • Terfenadin
        • Astemizol
        • Cisaprid
        • Quinidin
        • Mutterkornalkaloid-Derivate
    • mit starken CYP3A4-Inhibitoren oder -Induktoren
      • die gleichzeitige Gabe von starken CYP-3A4-Inhibitoren und -Induktoren wird nicht empfohlen, außer der Nutzen überwiegt das Risiko
        • Arzneimittelbeispiele für starke CYP-3A4-Inhibitoren
          • Ketoconazol
          • Itraconazol
          • Voriconazol
          • Clarithromycin
          • Telithromycin
          • Ritonavir
        • Arzneimittelbeispiele für starke CYP-3A4-Induktoren
          • Rifampicin
          • Rifabutin
          • Carbamazepin
          • Phenytoin
      • Vollblut-Talkonzentrationen von Everolimus überwachen, sobald CYP3A4-Induktoren oder -Inhibitoren gleichzeitig angewendet werden, sowie nach deren Absetzen
  • Lymphome und andere Malignitäten
    • Patienten, die eine Therapie mit immunsuppressiven Arzneimitteln - inklusive Everolimus - erhalten, weisen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphomen oder anderer maligner Erkrankungen, insbesondere der Haut, auf
      • das absolute Risiko scheint eher von der Dauer und Intensität der Immunsuppression als von der Anwendung eines bestimmten Arzneimittels abzuhängen
    • regelmäßige Überwachung der Patienten auf die Bildung von Haut- Neoplasmen
    • Anweisung der Patienten, die Exposition gegenüber UV-Licht und Sonnenlicht zu minimieren und ausreichend Sonnencreme zu verwenden
  • Hyperlipidämie
    • die Einnahme von Everolimus mit Ciclosporin- Mikroemulsion oder Tacrolimus bei Transplantationspatienten wurde mit erhöhten Serum- Cholesterin- und Triglyzerid-Spiegeln in Verbindung gebracht, die gegebenenfalls einer Behandlung bedürfen
    • Patienten, die Everolimus erhalten, sollten wegen einer Hyperlipidämie überwacht werden und, falls nötig, mit Lipid-senkenden Arzneimitteln und entsprechenden diätetischen Maßnahmen behandelt werden
    • Nutzen-Risiko-Abwägung sollte bei Patienten mit bekannter Hyperlipidämie vor Beginn einer immunsuppressiven Therapie unter Einschluss von Everolimus erfolgen
    • ebenso sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer fortgesetzten Therapie mit Everolimus für Patienten mit schwerer refraktärer Hyperlipidämie erneut überdacht werden
    • Patienten, denen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren und/oder Fibrate verordnet werden, sollten wegen möglicher Rhabdomyolyse und anderen Nebenwirkungen überwacht werden, die in den Fachinformationen der jeweiligen Arzneimittel aufgeführt werden
  • Angioödeme
    • Everolimus wird mit der Entwicklung von Angioödemen in Zusammenhang gebracht
    • in der Mehrheit der Fälle erhielten die Patienten ACE-Inhibitoren als Begleitmedikation
  • Everolimus- und Calcineurin-Inhibitor-induzierte renale Funktionsstörungen
    • Dosisreduktion von Cilosporin für die Anwendung in Kombination mit Everolimus zur Vermeidung einer renalen Dysfunktion benötigt
      • bei nieren- und herztransplantierten Patienten erhöht Everolimus zusammen mit maximalen Ciclosporin-Dosen das Risiko einer renalen Funktionsstörung
    • für Patienten mit erhöhten Serum-Kreatinin- Werten sollte eine adäquate Anpassung der immunsuppressiven Therapie - insbesondere eine Reduktion der Ciclosporin- Dosis - in Betracht gezogen werden
    • eine gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen eine negative Wirkung auf die Nierenfunktion haben, sollte mit Vorsicht erfolgen
    • regelmäßge Überwachung der Nierenfunktion für alle Patienten empfohlen
    • in einer Lebertransplantationsstudie wurde festgestellt, dass Everolimus in Kombination mit einer reduzierten Tacrolimus-Dosis die Nierenfunktion im Vergleich zu einer Tacrolimus- Standarddosis ohne Everolimus nicht verschlechtert
  • Proteinurie
    • Überwachung von Patienten, die Everolimus erhalten, hinsichtlich einer Proteinurie
    • die Anwendung von Everolimus mit Calcineurin- Inhibitoren bei Transplantatempfängern wurde mit einer erhöhten Proteinurie assoziiert
      • Risiko steigt mit höheren Everolimus- Blutspiegeln
    • bei Nierentransplantationspatienten mit geringer Proteinurie, die sich in der Erhaltungstherapie mit einem Calcineurininhibitor (CNI) befinden, wurde berichtet, dass sich die Proteinurie verschlechtert, wenn der CNI durch Everolimus ersetzt wird
    • Reversibilität wurde beobachtet, wenn Everolimus abgesetzt und der CNI wieder verabreicht wurde
    • die Sicherheit und Wirksamkeit der Umstellung von einem CNI auf Everolimus bei diesen Patienten ist nicht bekannt
  • Nierentransplantatthrombose
    • Berichte über ein erhöhtes Risiko für eine arterielle oder venöse Thrombose, resultierend in dem Verlust des Transplantats
      • häufig innerhalb der ersten 30 Tage nach der Transplantation
  • Wundheilungsstörungen
    • Beinträchtigung der Wundheilung durch Everolimus (wie andere mTOR-Inhibitoren), indem es das Auftreten von Komplikationen nach der Transplantation erhöht, die eine weitere chirurgische Nachsorge erfordern, wie z. B.
      • Wunddehiszenz
      • Flüssigkeitsansammlungen
      • Wundinfektionen
    • am häufigsten berichtetes Ereignis bei nierentransplantierten Empfängern: Lymphozele
      • tritt häufiger bei Patienten mit einem hohen Body-Mass-Index auf
    • Häufigkeit eines Perikard- und Pleuraergusses ist bei herztransplantierten Empfängern erhöht
    • Häufigkeit von Narbenhernien bei lebertransplantierten Empfängern erhöht
  • Thrombotische Mikroangiopathie/Thrombotisch thrombozytopenische Purpura/Hämolytisch- urämisches Syndrom
    • gleichzeitige Verabreichung von Everolimus und einem Calcineurin-Inhibitor (CNI) kann das Risiko eines CNI-induzierten hämolytisch- urämischen Syndroms/thrombotisch thrombozytopenischer Purpura/ thrombotischer Mikroangiopathie erhöhen
  • Impfungen
    • Anwendung von Lebendimpfstoffen sollte vermieden werden
    • Immunsuppressiva können die Immunantwort nach Impfungen beeinträchtigen
    • Impfung kann während der Behandlung mit Immunsuppressiva, einschließlich Everolimus, weniger wirksam sein
  • Interstitielle Lungenerkrankung/Nicht infektiöse Pneumonitis
    • bei Patienten mit Symptomen einer infektiösen Pneumonie, die nicht auf eine antibiotische Therapie ansprechen und bei denen durch geeignete Untersuchungen infektiöse neoplastische und andere Arzneimittel-unabhängige Ursachen ausgeschlossen werden können, sollte eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) in Betracht gezogen werden
    • unter Everolimus wurde über Fälle von ILD berichtet, die nach Therapieabbruch mit oder ohne anschließende Glucocorticoidtherapie rückläufig waren
    • Auftreten von Fällen mit tödlichem Ausgang
  • Neuauftreten eines Diabetes mellitus
    • erhöhtes Risiko eines Neuauftretens von Diabetes mellitus nach Transplantation
    • engmaschige Überwachung der Blutzuckerspiegel bei Patienten, die mit Everolimus behandelt werden
  • Männliche Infertilität
    • Literaturberichte über eine reversible Azoospermie und Oligospermie bei Patienten, die mit mTOR-Inhibitoren behandelt wurden
    • präklinische toxikologische Studien haben gezeigt , dass Everolimus die Spermatogenese reduzieren kann
      • männliche Infertilität als potenzielles Risiko bei einer anhaltenden Everolimus-Therapie muss beachtet werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Everolimus - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Everolimus - peroral

  • Everolimus sollte schwangeren Frauen nicht verabreicht werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen übersteigt das potenzielle Risiko für den Fetus
  • keine ausreichenden Daten über die Anwendung von Everolimus bei schwangeren Frauen
  • tierexperimentelle Studien
    • Tierstudien haben reproduktionstoxische Effekte einschließlich Embryo-/Fetotoxizität ergeben
    • das potenzielle Risiko beim Menschen ist unbekannt
  • Kontrazeption
    • Frauen im gebärfähigen Alter: Anwendung effektiver Verhütungsmethoden während der Therapie und bis 8 Wochen nach Behandlungsende
  • Fertilität
    • Potenzial von Everolimus, bei männlichen und weiblichen Patienten zu Unfruchtbarkeit zu führen, ist nicht bekannt
      • Beobachtungen über Unfruchtbarkeit bei Männern und sekundäre Amenorrh+APY
    • Literaturberichte über reversible Azoospermie und Oligospermie bei mit mTor-Inhibitoren behandelten Patienten

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Everolimus - peroral

  • bei Einnahme von Everolimus dürfen Frauen nicht stillen
  • Übertritt in Muttermilch nicht bekannt
  • tierexperimentelle Studien
    • in Tierstudien gingen Everolimus und/oder seine Metaboliten leicht in die Milch von säugenden Ratten über

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

 

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