Cellcristin 2mg (10X1 St)

Hersteller STADAPHARM GmbH
Wirkstoff Vincristin
Wirkstoff Menge 1,79 mg
ATC Code L01CA02
Preis 256,02 €
Menge 10X1 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N3
Cellcristin 2mg (10X1 St)

Medikamente Prospekt

Vincristin1.79mg
(H)Essigsäure 99+ACUHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Methyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff2.6mg
(H)Natrium acetat 3-WasserHilfsstoff
(H)Propyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff0.4mg
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 2 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Vincristin
  • Vorbestehende neuromuskuläre Erkrankungen, speziell bei neuraler Muskelatrophie mit segmentaler Entmarkung (demyelisierende Form des Charcot-Marie-Tooth-Syndroms)
  • Ausgeprägte Knochenmarkdepression
  • Obstipation und Subileus, insbesondere bei Kindern
  • Kombinationsbehandlung mit Mitomycin (Gefahr eines ausgeprägten Bronchospasmus und akuter Atemnot)
  • intrathekale Applikation (Vincristin keinesfalls intrathekal applizieren, da tödliche Folgen!-)
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • intravenöse Injektion (i.v.)
  • Injektion über den Zeitraum von ca. 1 Minute entweder direkt intravenös oder in den Schlauch einer laufenden intravenösen Infusion
  • nach Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung oder Glukoselösung ist die Verabreichung als intravenöse Infusion möglich
  • Verdünnung
    • nur mit istonischer Natriumchloridlösung oder Glukoselösung
    • nicht mit Lösungen die den pH-Wert über den Bereich von 3,5 - 5 erhöhen, bzw. erniedrigen
  • nicht mit andern Arzneimitteln mischen
  • Lösung muss frei von Partikeln und ohne Verfärbung sein
  • paravenöse Injektionen führen zu ausgedehnten Nekrosen

Haltbarkeit

  • angebrochene Durchstechflaschen können bis zu 14 Tage lang verwendet werden, wenn sie bei Temperaturen zwischen 2 +ALA-C - 8 +ALA-C aufbewahrt werden

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 1 mg Vincristinsulfat

  • Anwendung i.d.R. als Kombinationschemotherapie
    • allgemein
      • exakte Berechnung der zulässigen Dosis sehr wichtig, da eine Überdosierung ernste, eventuell tödliche Folgen haben kann
      • individuelle Dosierung nach Indikation, dem angewandten Kombinationschemotherapieplan und dem Zustand des Patienten
    • Dosierungsrichtlinien
      • Erwachsene
        • 1,4 mg Vincristinsulfat / m2 KOF (Körperfläche) 1mal / Woche, i.v
        • max. Dosis: 2 mg Vincristinsulfat / Patient / Woche
      • Kinder
        • AJg-lt, 10 kg KG (Körpergewicht)
          • 0,05 mg Vincristinsulfat / kg KG 1mal / Woche, i.v.
        • AJg-gt,/= 10 kg KG
          • 2 mg Vincristinsulfat / m2 KOF 1mal / Woche, i.v
      • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
        • direktes Serumbilirubin > 3 mg / 100 ml
          • Dosisreduktion um 50+ACU
    • Behandlungsdauer
      • entscheidet der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der Indikation, des angewandten Kombinationschemotherapieplanes und des Zustandes des Patienten

Indikation



  • Anwendung i.d.R. als Kombinationschemotherapie:
    • Frühstadium des Hodgkin-Lymphoms (Stadium I - II) bei schlechter Prognose, fortgeschrittenes Hodgkin Lymphom (Stadium III - IV)
    • Non-Hodgkin-Lymphome
    • metastasierendes Mammakarzinom (Palliativtherapie bei ansonsten therapieresistenten Fällen)
    • kleinzelliges Bronchialkarzinom
    • Sarkome (osteogenes Sarkom, Ewing-Sarkom, Rhabdomyosarkom)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
    • Obstipation (in Form von abdominellen Krämpfen)
    • reversible Alopezie
    • bei Männern: Infertilität (Azoospermie), Reversibilität möglich abhängig vom Alter des Patienten und von der Gesamtdosis
  • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
    • Neuromuskuläre Erscheinungen in Form von
      • Sensibilitätsstörungen
      • Parästhesien und Taubheit der Finger- und Zehenspitzen
      • neuralgischen Schmerzen in der Kieferregion und in den Hoden
      • bei Fortsetzung der Behandlung:
        • neuritisartige Schmerzen und motorische Ausfälle verschiedener Lokalisation
        • Reflexausfall (unter anderem der tiefen Sehnenreflexe)
        • Spitzfussstellung
        • Muskelschwäche
        • Ataxie
        • Lähmungen
  • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
    • Temporäre oder permanente Hörstörungen (partielle Taubheit)
    • Gleichgewichtsstörungen mit
      • Benommenheit
      • Nystagmus
      • Schwindel
      • Erblindung
    • Krämpfe (sehr häufig zusammen mit Bluthochdruck, bei Kindern auch Krämpfe mit anschliessender Bewusstlosigkeit)
    • Zentralnervöse Störungen mit
      • Bewusstseinsminderung
      • Depressionen
      • Erregung
      • Schlaflosigkeit
      • Verwirrtheitszuständen
      • Psychosen
      • Halluzinationen
      • Delirien
      • Koma
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Diarrhoe
    • Appetitlosigkeit
    • Inkontinenz
    • Gewichtsverlust
    • Anorexie
    • Bronchospasmus (ausgeprägt) und akute Atemnot (ARDS)
      • meist im Rahmen einer Kombinationsbehandlung mit Mitomycin
      • Auftreten in zeitlichem Zusammenhang mit der Gabe von Vincristin, aber auch verzögert
    • Syndrom der gestörten ADH-Sekretion (SIADH, Schwartz-Bartter-Syndrom) mit
      • Hyponatriämie
      • Wasserretention
    • Myelosuppression (bei üblicher Dosierung gelegentlich und dosisabhängig, meist reversibel, eher geringgradig)
    • kardiotoxische Reaktionen
    • Allergische Reaktionen wie
      • Anaphylaxie
      • Hautausschlag
      • Fieber
      • A1g-deme
  • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
    • insbesondere bei Kindern: Budd-Chiari-Syndrom (Verschluss der Lebervenen)
    • Kopfschmerzen
  • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
    • Pankreatitis
  • ohne Häufigkeitsangabe
    • Manifestationen an den Hirnnerven in Form isolierter Paresen und/oder Muskellähmungen auch bei Fehlen sonstiger motorischer Störungen
    • Rindenblindheit
    • Stimmbänderlähmung, einschliesslich bilateraler Stimmbänderlähmung (reversibel)
    • Heiserkeit
    • Ptosis
    • Doppelsichtigkeit
    • Optikusneuropathien oder -atrophien
    • bilaterale Facialisparese
    • Entzündungen und Ulzerationen an der Mundschleimhaut
    • gastrointestinale Blutungen
    • gastrointestinale Nekrosen und/oder Perforationen des Intestinums
    • insbesondere bei Kindern: paralytischer Ileus
    • Polyurie
    • Dysurie
    • Harnverhaltung
    • Blasenatonie
    • erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut und Urin
    • akute Niereninsuffizienz infolge Hyperurikämie
    • Leukozytopenie
    • Thrombozytopenie
    • Anämie
    • Thrombozytose (vorübergehend)
    • bei Vincristin enthaltenden Zytostatikakombinationstherapien: koronare Herzkrankheit und Myokardinfarkt bei Patienten, welche zuvor eine Mediastinum-Bestrahlung erhalten hatten
    • arterielle Hyper- bzw. Hypotonie
    • Reizungen und Entzündungen an der Injektionsstelle
    • bei versehentlicher Paravasation bei i.v.-Applikation:
      • schwere bis schwerste lokale Gewebeirritationen mit entzündlichen und nekrotisierenden Veränderungen, schlecht heilenden Ulzerationen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • vor und während der Behandlung sowie vor jedem Behandlungskurs: Kontrollen von
    • Leberfunktion
    • Nierenfunktion
    • Blutbild
    • neurologischen Funktionen
  • zu Beginn der Therapie: regelmäßige Kontrolle der Harnsäurespiegel im Serum
  • bei Zeichen von Knochenmarkdepression: nächste Dosis erst nach sorgfältiger Beurteilung des Krankheitsbildes
  • bei Auftreten neurologischer Symptome: nächste Dosis erst nach sorgfältiger Beurteilung des Krankheitsbildes
  • Vermeidung von Obstipation durch spezielle Diät oder Gebrauch von Laxantien (insbesondere Lactulose)
  • nicht direkt nach einem chirurgischen Eingriff oder bei einer größeren Wunde anwenden (durch Austritt von Vincristin aus verletzten Kapillaren kann dies in die Wunde gelangen und zu Verhärtungen, Entzündungen und lokalen Gewebsnekrosen führen)
  • Keine Kombination mit anderen potentiell neurotoxischen Medikamenten
  • Keine Kombination mit Ciclosporin A (durch gleichzeitige Gabe starke Neurotoxizität möglich)
  • Bei Kombination mit L-Asparaginase: Gabe von Vincristin 12 - 24 Stunden vor der L-Asparaginase (sonst durch Verminderung der hepatischen Clearance von Vincristinsulfat kumulative Toxizität in der Leber möglich)
  • Bei Wilms-Tumor: keine Kombination mit Dactinomycin (Bericht über schwere Lebertoxizität)

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • Leberfunktionsstörungen (da Metabolisierung überwiegend in der Leber)
  • Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, wenn das Bestrahlungsfeld die Leber einschließt (Therapie mit Vincristin nicht empfohlen)
  • Vorbestehende neurologische Erkrankungen (verstärkte Gefahr für Auftreten von Neurotoxizität)
  • Schwangerschaft

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • Anwendung in der Schwangerschaft nicht empfohlen
  • Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer Schwangeren: medizinische Beratung über das Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind
  • Unzureichende Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft
    • ca. 20 Fälle einer Vincristin-Exposition (in Kombination mit anderen Antineoplastika)
    • bei 6 Fällen Exposition im 1. Trimenon, davon 1 Kind mit Fehlbildungen der Nieren
    • bei Exposition in der Fetalperiode: Bericht über 1 Fall von Panzytopenie
  • erbgutschädigende und fruchtschädigende Wirkung möglich
  • Kontrazeption während der Behandlung und bis 6 Monate danach
  • bei Eintritt einer Schwangerschaft während der Therapie: genetische Beratung
  • bei Männern vor Therapie: Beratung über die Möglichkeit einer Spermakonservierung (wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität nach einer Therapie)

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • keine Daten zum Übergang in die Muttermilch
  • bei zwingender Indikation: Abstillen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält Parahydroxybenzoesäure/deren Ester Parabene (Alkyl-p-hydroxybenzoate) als Konservierungsmittel. Kann bei oraler, parenteraler, bronchopulmonaler und lokaler Applikation Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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