Carmubris Plf (100 mg)

Hersteller Tillomed Pharma GmbH
Wirkstoff Carmustin
Wirkstoff Menge 100 mg
ATC Code L01AD01
Preis 3745,48 €
Menge 100 mg
Darreichung (DAR) PLF
Norm N1
Carmubris Plf (100 mg)

Medikamente Prospekt

Carmustin100mg
(H)EthanolHilfsstoff3ml
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Carmustin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Carmustin (BCNU) oder andere Nitrosoharnstoffe
  • schwere Knochenmarksdepression
  • schwere Nierenfunktionsstörung (Endstadium)
  • Kinder und Jugendliche
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • langsame i.v. Infusion über jeweils 1 - 2 Stunden nach vorgeschriebener Verdünnung
    • diese Infusionszeit nicht unterschreiten, sonst Schmerzen und Brennen an der Einstichstelle der Infusionsnadel, intensive Hautrötungen (Flush) oder Bindehautblutungen möglich
    • darf nicht als schnelle i.v. Injektion gegeben werden!
  • weitere Hinweise s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 100 mg Carmustin (BCNU)

  • zur unterstützenden Behandlung chirurgischer Operationen und Bestrahlungen oder als Kombinationsbehandlung mit anderen Substanzen bei Gewebsneubildungen
    • allgemeine Hinweise
      • Anwendung nur von Ärzten, die in der Tumorbehandlung erfahren sind
      • grundsätzlich die Dosierung des Arzneimittels sowohl bei Mono- als auch bei der Kombinationstherapie mit anderen myelosuppressiv wirkenden Medikamenten dem individuellen hämatologischen Befund (Blutbild) anpassen
      • Abschwächung und häufig sogar Vermeidung von Übelkeit und Erbrechen durch vorherige Gabe von Antiemetika (z.B. Phenothiazin-Derivate) möglich
      • verzögerte und bei wiederholter Verabreichung kumulative Wirkung auf das Knochenmark
        • das Blutbild nach jeder Anwendung 6 Wochen lang regelmäßig kontrollieren
        • Dosierung entsprechend dem Blutbild anpassen
    • Monotherapie bei chemo- und/oder strahlentherapeutisch nicht vorbehandelten Patienten
      • 200 mg Carmustin / m2 Körperoberfläche (KOF) i.v. alle 6 Wochen
        • Verabreichung als Einzeldosis oder in 2 Dosen zu jeweils 100 mg / m2 KOF an 2 aufeinander folgenden Tagen
      • Abstände zwischen den einzelnen Behandlungskursen: mind. 6 Wochen
      • Fortsetzung mit dem folgenden Behandlungskurs, wenn
        • sich nach der empfohlenen Anfangsdosierung die Zahl der Blutzellen wieder annähernd normalisiert und
        • folgender Blutstatus erreicht ist
          • AJg-gt, 100.000 Thrombozyten / +ALU-l
          • AJg-gt, 4.000 Leukozyten / +ALU-l
      • Dosisanpassung in Abhängigkeit von folgenden Thrombozyten- und Leukozyten-Werten (Nadir)
        • Leukozyten > 3.000 / +ALU-l bzw. Thrombozyten > 75.000 / +ALU-l
          • 100% der empfohlenen Ausgangsdosis
        • Leukozyten 2.000 - 3.000 / +ALU-l bzw. Thrombozyten 25.000 - 75.000 / +ALU-l
          • 70% der empfohlenen Ausgangsdosis
        • Leukozyten < 2.000 / +ALU-l bzw. Thrombozyten < 25.000 / +ALU-l
          • 50% der empfohlenen Ausgangsdosis
      • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
        • Verringerung der Dosis bzw. Verlängerung des Dosierungsintervalls (wegen der Kumulationsgefahr, da die Metaboliten von Carmustin zu 60 - 70% über die Nieren ausgeschieden werden)
    • Polychemotherapie
      • exakte Dosierung gemäß den Behandlungsprotokollen, die sich in der Behandlung der jeweiligen Erkrankungen als wirksam erwiesen haben
    • Behandlungsdauer:
      • Anwendung in sog. Behandlungskursen
        • unter Berücksichtigung der hämatologischen Parameter (s. oben) in 6-wöchigen Abständen wiederholen
      • 1 Behandlung dauert 1 - 2 Tage, je nach Aufteilung der Gesamtdosis (s. oben)
      • generelle Begrenzung der Behandlung mit dem Arzneimittel ist nicht vorgesehen
      • Absetzen des Arzneimittels empfohlen bei Nichtansprechen des Tumors auf die Behandlung, fortschreitender Erkrankung und/oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen
    • Kinder
      • nur mit höchster Vorsicht anwenden (hohes Risikos einer pulmonalen Toxizität)

Indikation



  • zur unterstützenden Behandlung chirurgischer Operationen und Bestrahlungen oder als Kombinationsbehandlung mit anderen Substanzen bei folgenden Gewebsneubildungen
    • Hirntumoren: Glioblastom, Hirnstammgliom, Medulloblastom, Astrozytom, Ependymom, metastasierende Hirntumoren
    • Multiples Myelom: in Kombination mit anderen Zytostatika und einem Nebennierenrindenhormon, besonders Prednison
    • Maligne Tumoren des Lymphsystems: Morbus Hodgkin, Lymphosarkom, Retikulumzellsarkom, in Kombination mit anderen Substanzen und nach Versagen von Primärtherapien
    • Maligne Tumoren im Gastrointestinalbereich: nur bei fortgeschrittener Erkrankung, wenn andere, das Zellwachstum hemmende Mittel versagt haben
  • Hinweis
    • wie bei anderen stark wirkenden Mitteln gegen Tumorerkrankungen muss der Nutzen für den Patienten gegen das Risiko von Schädigungen sorgfältig abgewogen werden

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Carmustin - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • opportunistische Infektionen (inklusive tödlichem Ausgang).
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • akute Leukämie
      • Knochenmarkdysplasie (nach längerem Gebrauch)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • sekundäre Malignome
      • Knochenmarkdysplasie
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Myelosuppression
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Ataxie
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Enzephalopathie (Hochdosis-Therapie und Dosisbegrenzung)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelschmerzen
      • Status Epilepticus
      • Anfall
      • Grand-Mal-Anfall
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Augentoxizität
      • vorübergehende Bindehautrötung
      • verschwommenes Sehen durch Netzhautblutungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Neuroretinitis
  • Herzerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypotonie, bedingt durch den Alkoholgehalt des Lösungsmittels (Hochdosistherapie)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Tachykardie
  • Gefässerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Venenentzündung
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Venenverschlusskrankheit (Hochdosis-Therapie)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Lungentoxizität
      • interstitielle Fibrose (bei verlängerter Therapie und kumulativer Dosis)
      • Pneumonitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • interstitielle Fibrose (bei geringeren Dosen).
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • pulmonale Infiltrate
      • interstitielle Pneumonie
      • Lungenfibrose (zum Teil mit tödlichem Ausgang)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • emetogenes Potential
      • Übelkeit und Erbrechen (schwerwiegend)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anorexie
      • Verstopfung
      • Durchfall
      • Stomatitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutungen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hepatotoxizität, reversibel, verzögert bis zu 60 Tage nach Verabreichung (Hochdosis-Therapie und Dosisbegrenzung), manifestiert durch
        • Bilirubin (reversible Erhöhung)
        • alkalische Phosphatase (reversible Erhöhung)
        • SGOT (reversible Erhöhung)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Lebernekrosen (nach der Verabreichung von höheren als in der Dosierungsanleitung empfohlenen Dosen)
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Dermatitis mit topischer Anwendung, die sich mit verminderter Konzentration des zusammengesetzten Produktes verbessert
      • Hyperpigmentierung (vorübergehend) bei versehentlichem Hautkontakt.
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Alopezie
      • Hitzewallungen (aufgrund des Alkoholgehaltes des Lösungsmittels, erhöht sich mit den Verabreichungszeiten < 1 - 2 h)
      • Reaktion an der Einstichstelle
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • paravasationsrisiko: Vesikant
      • Hautrötung
      • Haarausfall
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierentoxität
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nierenveränderungen (nach hohen kumulativen Dosen und nach Langzeitbehandlung mit Carmustin und verwandten Nitrosoharnstoffen)
        • Abnahme der Nierengröße
        • fortschreitender Azotämie
        • Nierenversagen
      • Nierenschädigungen
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gynäkomastie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Infertilität
      • Teratogenese
      • Azoospermie bzw. Anovulation (häufig irreversiblen)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Brennen an der Einstichstelle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Thrombophlebitis
  • ohne Häufigkeitsangabe
    • Brustschmerzen
    • Kopfschmerzen
    • allergische Reaktionen
    • lokale Toxizität (nach Extravasation)
    • Schwellungen, Schmerzen, Erythema, Brennen und Hautnekrose (durch Infiltration)

Nebenwirkungen bei > 5 % der Patienten, bei denen in der Initial- Chirurgie Carmustin intraläsional appliziert wurde

  • Endokrine Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diabetes Mellitus
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • anormale Heilung
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • periphere +ANY-deme
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hemiplegie
      • Krämpfe
      • Konfusion
      • Hirnödeme
      • Aphasie
      • Depression
      • Somnolenz
      • Sprachstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Amnesie
      • interkraniale Hypertension
      • Persönlichkeitsstörungen
      • Angst
      • Gesichtsnervenlähmung
      • Neuropathie
      • Ataxie
      • Hypoästhesie
      • Parästhesie
      • anormales Denken
      • anormaler Gang
      • Schwindelgefühl
      • Grand-mal-Konvulsion
      • Halluzinationen
      • Schlaflosigkeit
      • Tremor
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bindehautödeme
      • anormale Sicht
      • Störungen des Sichtfeldes
  • Herzerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • tiefe Thrombophlebitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Lungenembolie
      • Hämorrhagie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pneumonie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Konstipation
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diarrhöe
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautausschlag
      • Alopezie
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Infektionen der Harnwege
      • Harninkontinenz
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Verschlechterung des Allgemeinzustandes
      • Kopfschmerz
      • Asthenie
      • Infektionen
      • Fieber
      • Schmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Unterleibsschmerzen
      • Rückenschmerzen
      • Gesichtsödeme
      • Brustschmerzen
      • Abszesse
      • versehentliche Verletzungen

Nebenwirkungen bei >/= 4 % der Patienten, bei denen in der operativen Behandlung von rezidivierenden Erkrankungen Carmustin intraläsional appliziert wurde

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Thrombozytopenie
      • Leukozytose
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyponatriämie
      • Hyperglykämie
      • Hypokaliämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hydrozephalus
      • Depression
      • anormales Denken
      • Ataxie
      • Schwindelgefühl
      • Insomnie
      • Hemiplegie
      • Koma
      • Amnesie
      • Diplopie
      • paranoide Reaktion
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • cerebrale Hämorrhagie
      • cerebraler Infarkt
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sehstörungen
      • Augenschmerzen
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertension
      • Hypotension
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Infektion
      • Aspirationspneumonie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diarrhöe
      • Konstipation
      • Dysphagie
      • Gastrointestinalblutungen
      • Stuhlinkontinenz
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Infektion
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Harninkontinenz
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • periphere +ANY-deme
      • Nackenschmerzen
      • versehentliche Verletzungen
      • Rückenschmerzen
      • allergische Reaktionen
      • Asthenie
      • Brustschmerzen
      • Sepsis

Nebenwirkungen bei 1 - 4 % der Patienten, bei denen Carmustin intraläsional appliziert wurde

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anämie
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • anormale Heilung
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyponatriämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Krämpfe
      • Hemiplegie
      • Kopfschmerz
      • Somnolenz
      • Konfusion
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Aphasie
      • Stupor
      • Hirnödeme
      • intrakraniale Hypertension
      • Meningitis
      • Abszesse
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • tiefe Thrombophlebitis
      • Lungenembolie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pneumonie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • orale Candidamykose
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektionen der Harnwege
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Fieber
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Infektion
      • Schmerzen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Carmustin - invasiv

  • Anwendung von Carmustin nur
    • von (Fach-)Ärzten die in der Tumorbehandlung und Chemotherapie erfahren sind
    • unter entsprechender ärztlicher Aufsicht
  • der Nutzen für den Patienten muss gegen das Risiko von Schädigungen sorgfältig abgewogen werden
    • wie bei anderen stark wirkenden Mitteln gegen Tumorerkrankungen
  • Fortpflanzung
    • Carmustin kann Erbgut schädigend wirken
    • Männern, die mit Carmustin behandelt werden, wird daher empfohlen
      • während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen
      • sich vor Behandlungsbeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Behandlung mit Carmubris über eine Spermakonservierung beraten zu lassen
    • Frauen sollten während der Behandlung mit Carmubris nicht schwanger werden
    • Carmustin ist bei Ratten und Mäusen krebserregend, bei einer Dosis, die unter der empfohlenen menschlichen Dosis auf Grundlage der Körperoberfläche liegt
  • hämatologische Parameter
    • Patienten, bei denen die Zahl der Thrombozyten, der Leukozyten oder der Erythrozyten vermindert ist, entweder als Folge einer Chemotherapie oder aus anderen Ursachen
      • Carmustin soll nicht angewendet werden
    • Patienten, bei denen die Knochenmarkreserve wegen der Erkrankung selbst oder aufgrund einer vorangegangenen Behandlung erschöpft ist
      • mit verstärkten Nebenwirkungen, wie z. B. Leukopenie und Thrombozytopenie muss gerechnet werden
    • Knochenmarktoxität
      • ist eine häufige und schwere toxische Nebenwirkung von Carmustin
      • Carmubris hat eine verzögerte und bei wiederholter Verabreichung eine kumulative Wirkung auf das Knochenmark, daher
        • sollten die hämatologischen Parameter (vollständiges Blutbild, Leukozyten, Granulozyten, Hämoglobin, Thrombozyten) während der Therapie mindestens 6 Wochen lang regelmäßig überwacht und vor Therapiebeginn kontrolliert werden
        • ist die Dosierung ist anzupassen
          • entsprechend dem Blutbild (Nadirblutwerte aus früheren Dosen)
          • bei einer verminderten Anzahl von zirkulierenden Thrombozyten, Leukozyten oder Erythrozyten aufgrund einer früheren Chemotherapie oder einer anderen Ursache
  • Leber-, Nieren- und Lungenfunktion
    • sollte während der Therapie regelmäßig überprüft und überwacht werden
  • wiederholte Dosen von Carmustin sollten nicht häufiger als alle 6 Wochen verabreicht werden
  • eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion
    • Vorsicht ist geboten
    • Prüfung der Leber- und Nierenfunktion
      • vor der Behandlung
      • regelmäßig während der Therapie
  • Reaktionen am Verabreichungsort
    • können während der Infusion auftreten
    • wegen des Risikos der Extravasation wird empfohlen, den Verabreichungsort genau auf eventuelle Infiltration während der Infusion hin zu beobachten
    • zurzeit gibt es keine spezielle Behandlung der Reaktionen durch Extravasation
  • pulmonale Toxizität
    • wurde häufig berichtet (bis zu 30 %)
      • darunter auch Fälle mit tödlichem Ausgang
      • das Alter der betroffenen Patienten betrug zwischen 1 Jahr und 10 Monaten und 72 Jahren
    • tritt i.A. innerhalb der ersten 3 Jahre der Therapie auf
      • in Einzelfällen wurde über ein verzögertes Auftreten bis zu 17 Jahre nach der Therapie berichtet
    • ist charakterisiert durch
      • pulmonale Infiltrate
      • interstitielle Pneumonitis
      • Lungenfibrosen
    • das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Carmustin muss aufgrund des sehr hohen Risikos sorgfältig abgewogen werden
      • insbesondere bei jungen Patienten
    • Risikofaktoren für die Entwicklung einer pulmonalen Toxizität unter der Behandlung mit Carmustin
      • Rauchen
      • eingeschränkte Lungenfunktion
        • das Risiko ist bei Patienten mit einem Basiswert von unter 70 % der erwarteten forcierten Vitalkapazität (FVC) oder der Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität (DLCO) besonders erhöht
      • vorbestehende röntgenologisch nachgewiesene Veränderungen
      • sequenzielle oder gleichzeitige Thoraxbestrahlung
      • Kontakt mit anderen Stoffen/Erregern, die eine Lungenschädigung verursachen
      • Atemwegserkrankungen
    • Inzidenz
      • scheint dosisabhängig zu sein
      • kumulative Gesamtdosen von 1.200-1.500 mg / m+ALI- KOF scheinen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Lungenfibrosen zu erhöhen
    • vor und mehrmals während der Behandlung
      • Überprüfung der Lungenfunktion
        • Basisuntersuchungen
        • Lungenfunktionstests
      • Thorax-Röntgenaufnahmen
    • Langzeit-Follow-up-Beobachtung
      • von 17 Patienten, die Gehirntumore in der Kindheit überlebten, starben 8 Patienten (47 %) an Lungenfibrosen
        • davon 2 innerhalb von 3 Jahren nach der Behandlung und 6 innerhalb von 8 - 13 Jahren nach der Behandlung auf
      • das Durchschnittsalter der später verstorbenen Patienten betrug während des Behandlungszeitraums 2,5 Jahre (1 - 12 Jahre)
      • das Durchschnittsalter der Langzeitüberlebenden betrug während des Behandlungszeitraums 10 Jahre (5 - 16 Jahre)
      • alle 5 Patienten, die im Alter < 5 Jahren behandelt wurden, starben an Lungenfibrosen
        • weder die Dosierung von Carmustin noch die gleichzeitige Verabreichung von Vincristin oder eine Bestrahlung des Rückenmarks beeinflussten die Entwicklung
      • bei allen Überlebenden, die für die Nachbeobachtung zur Verfügung standen, wurden Anzeichen von Lungenfibrosen festgestellt
  • besondere Hinweise vor Behandlungsbeginn
    • Patienten sind auf die Symptome einer Granulozytopenie (Fieber) bzw. einer Thrombozytopenie (Petechien und andere Blutungen) hinzuweisen und anzuhalten, bei deren Auftreten einen Arzt aufzusuchen
    • Patienten sollten vor einer Behandlung mit Carmustin auf mögliche Beschwerden des Magen-Darm-Traktes in Form von Übelkeit und Erbrechen hingewiesen werden
    • Patienten sind auf die Möglichkeit pulmotoxischer und allergischer Reaktionen und deren Symptomatik hinzuweisen und anzuhalten, bei deren Auftreten einen Arzt aufzusuchen
  • eine unmittelbare Verabreichung von Carmustin in die Halsschlagader (Arteria carotis)
    • ist als experimentell anzusehen
    • wurde mit Augentoxizität und Schädigungen am Auge in Zusammenhang gebracht
  • Patienten, bei denen Carmustin als feste invasive Darreichungsform intraläsional eingesetzt wird
    • falls wegen maligner Hirntumore eine Kraniotomie erforderlich ist
      • sorgfältige Beobachtung hinsichtlich der bekannten Komplikationen bei Schädeleröffnungen, darunter
        • Konvulsionen
        • intrakranielle Infektionen
        • anormale Wundheilung
        • Hirnödeme
    • Fälle von intrazerebralen Masseneffekten, die nicht auf Kortikosteroide ansprechen wurden beschrieben
      • in einem Fall ist es zum Hirnprolaps gekommen
      • die Entwicklung von Hirnödemen mit Masseneffekten (infolge von Tumorezidiven, intrakranialen Infektionen oder Nekrosen)
        • kann einen erneuten operativen Eingriff erfordern
        • kann in einigen Fällen die Entfernung von dem Arzneimittel ihrer Reste erfordern
    • sorgfältige Beobachtung in Bezug auf das Auftreten von Hirnödemen/erhöhtem intrakraniellen Druck mit einem konsequenten Einsatz von Steroiden erforderlich
    • Liquoraustritt war häufiger zu verzeichnen
      • auf wasserdichten Duraverschluss sowie lokale Wundversorgung ist unbedingt zu achten
    • eine Verbindung zwischen der chirurgischen Resektionshöhle und dem Ventrikelsystem
      • muss vermieden werden, um ein Eindringen des Arzneimittels in das Ventrikelsystem, was möglicherweise einen obstruktiven Hydrozephalus verursachen könnte, zu verhindern
      • muss, falls in einem größeren Durchmesser als das mit Carmustin beladene Arzneimittel vorhanden, vor dem Einsetzen des Arzneimittels geschlossen werden
    • bei der Computer- und Kernspintomografie können in dem die Resektionshöhle umgebenden Hirngewebe Kontraststeigerungen erkennbar sein
      • diese können +ANY-deme und Entzündungen oder eine Tumorprogression darstellen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Carmustin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Carmustin - invasiv

  • Anwendung in der Schwangerschaft nicht empfohlen
    • Anwendung nicht sicher
      • Carmustin sollte nicht an schwangere Patientinnen verabreicht werden
      • der Nutzen muss sorgfältig gegen das Risiko einer Toxizität abgewogen werden
    • Wenn Carmustin während der Schwangerschaft angewendet wird, oder wenn die Patientin während der Behandlung schwanger wird, sollte sie über das potenzielle Risiko für den Fetus aufgeklärt werden
    • bei systematischer Applikation möglicherweise
      • Schädigung der Erbguts
      • Beeinträchtigung der Entwicklung des Embryo / Fetus
    • Carmustin ist im humantherapeutischen Dosisbereich bei Ratten und Kaninchen embryotoxisch und bei Ratten teratogen
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • Frauen sollten eine Schwangerschaft während der Behandlung und mindestens 6 Monate nach Behandlung wirksam verhüten
  • Anwendung in der Schwangerschaft/Eintreten einer Schwangerschaft während der Behandlung
    • bei vitaler Indikation der schwangeren Patientin medizinische Beratung über das Nutzen-Risiko-Verhältnis
    • der Nutzen muss sorgfältig gegen das Risiko einer Toxizität abgewogen werden
    • die Patientin sollte über das potenzielle Risiko für den Fetus aufgeklärt werden
    • Möglichkeit der genetischen Beratung sollte genutzt werden
  • Behandlung von Männern
    • Zeugung eines Kindes während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach nicht empfohlen
      • männlichen Patienten sind anzuweisen, während der Behandlung und mindestens 6 Monate nach der Behandlung mit Carmustin effektive Verhütungsmittel zu verwenden
  • Fertilität
    • Carmustin kann die männliche Fertilität beeinträchtigen
    • die Behandlung von männlichen Kindern und Jugendlichen kann im Erwachsenenalter zu Störungen der Fertilität führen
    • vor Behandlungsbeginn
      • Aufklärung männlicher Patienten sollten über das potenzielle Risiko einer Unfruchtbarkeit
      • entsprechende Beratung zur Familienplanung
      • Beratung über eine Spermakonservierung
    • im Tierexperiment mit Dosierungen, die etwas über der beim Menschen eingesetzten therapeutischen Dosierung lagen
      • wurde die Fertilität männlicher Ratten herabgesetzt
        • Langzeitanwendung von Carmustin kann zu einer häufig irreversiblen Azoospermie bzw. Anovulation führen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Carmustin - invasiv

  • Carmustin ist während des Stillens und bis zu 7 Tagen nach der Behandlung kontraindiziert
  • während der Behandlung mit Carmustin sollte nicht gestillt werden, da
    • einige Arzneimittel in die Muttermilch abgegeben werden und nicht bekannt ist, ob Carmustin/Metabolite in die Muttermilch übertreten
    • ein Risiko für das neugeborene Kind bzw. den Säugling nicht ausgeschlossen werden kann
    • die Gefahr schwerwiegender Nebenwirkungen von Carmustin bei der Ernährung von Säuglingen möglich ist

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält über 3,0 g Alkohol pro Einzelgabe. Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten, Schwangeren und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden. Im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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