Carboplatin HEXAL 450mg (1 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Carboplatin
Wirkstoff Menge 450 mg
ATC Code L01XA02
Preis 228,65 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) IFK
Norm N1
Carboplatin HEXAL 450mg (1 St)

Medikamente Prospekt

Carboplatin450mg
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 45 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Carboplatin HEXALArgA8-/sup> zur Injektion ist kontraindiziert bei:
    • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere platinhaltige Verbindungen
    • in der Stillzeit
    • Patienten mit schwerwiegender Myelosuppression
    • Patienten mit blutenden Tumoren
    • Patienten mit vorbestehender schwerer Nierenfunktionsstörung (mit Kreatinin-Clearance von
    • gleichzeitiger Anwendung mit einer Gelbfiebervakzine

Art der Anwendung



  • Carboplatin HEXALArgA8-/sup> sollte ausschließlich intravenös verabreicht werden.
  • Aluminiumhaltige Nadeln oder Infusionsbestecke, die mit Carboplatin zur Injektion in Kontakt kommen können, dürfen nicht für die Zubereitung oder Verabreichung verwendet werden. Aluminium reagiert mit Carboplatin zur Injektion unter Bildung von Ausfällungen und/oder Wirksamkeitsverlust.
  • Bei Zubereitung und Verabreichung sind die Sicherheitsmaßnahmen für gefährliche Stoffe einzuhalten.
  • Die Zubereitung muss mit Schutzhandschuhen, Mundschutz und Schutzkleidung durch hierfür ausgebildetes Personal erfolgen.
  • Verdünnen und Rekonstitution
    • Das Produkt muss vor der Infusion verdünnt werden.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Dieses Arzneimittel ist zur Einmalgabe bestimmt.
    • Kontamination
      • Im Falle des Kontakts von Carboplatin HEXALArgA8-/sup> mit den Augen oder der Haut, muss die betroffene Stelle großzügig mit Wasser oder normaler Kochsalzlösung gereinigt werden. Eine sanfte Creme kann genommen werden um vorübergehend brennende Hautpartien zu behandeln. Wenn die Augen betroffen sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
    • Entsorgung
      • Nicht verwendetes Arzneimittel oder Altmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
    • Verdünnung
      • Das Produkt muss vor der Anwendung mit 5%iger Glucoselösung oder 0,9%iger Natriumchloridlösung bis zu einer Konzentration von 0,5 mg/ml verdünnt werden.
      • Die folgenden Richtlinien zur sicheren Handhabung von Platinverbindungen sollten beachtet werden:
        • 1. Carboplatin HEXALArgA8-/sup> sollte nur von auf die Handhabung von chemotherapeutischen Stoffen geschultem Personal für die Anwendung zubereitet werden.
        • 2. Die Zubereitung sollte nur in dafür ausgewiesenen Bereichen durchgeführt werden.
        • 3. Adäquate Schutzhandschuhe müssen getragen werden.
        • 4. Es müssen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden um den Kontakt mit den Augen zu vermeiden. Sollte es dennoch zu einem Kontakt mit den Augen kommen müssen diese mit reichlich Wasser und/oder Kochsalzlösung gespült werden.
        • 5. Schwangere sollten von dem Umgang mit zytotoxischen Stoffen ausgeschlossen werden.
        • 6. Bei der Entsorgung der zur Rekonstitution von zytotoxischen Arzneimitteln genutzten Utensilien, wie Spritzen, Nadeln etc., sind adäquate Sicherheits- und Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Überschussmaterial und Altmüll können entsorgt werden, indem sie in 2fach versiegelten Polyethylenbeuteln verpackt und bei 1.000 +ALA-C verbrannt werden. Flüssiger Abfall kann mit viel Wasser weggespült werden.
        • 7. Die Arbeitsfläche sollte mit durch Plastik gesicherten Einwegsaugtüchern bedeckt werden.
        • 8. Auf allen Spritzen und Sets sollte ein Luer-Lock genutzt werden. Große Bohrnadeln werden empfohlen, um den Druck und die Möglichkeit der Aerosolbildung zu minimieren. Die Aerosolbildung kann ebenfalls durch den Gebrauch einer belüfteten Nadel reduziert werden.

Dosierung



  • Die Dosierung von Carboplatin HEXALArgA8-/sup> bei zuvor unbehandelten erwachsenen Patienten mit normaler Nierenfunktion, d. h. Kreatinin-Clearance von > 60 ml/min, beträgt 400 mg/m2 als intravenöse Einzeldosis, die als Kurzzeitinfusion (15 - 60 min) verabreicht wird. Alternativ kann die unten angegebene Calvert-Formel zur Dosisbestimmung genutzt werden:
  • Dosis (mg) = (angestrebter AUC-Wert [mg/ml x min]) x (GFR [ml/min] +- 25)
    • Angestrebter AUC-Wert: 5 - 7 mg/ml x min
      • Geplante Chemotherapie: Carboplatin-Monotherapie
      • Behandlungsstatus des Patienten: bisher unbehandelt
    • Angestrebter AUC-Wert: 4 - 6 mg/ml x min
      • Geplante Chemotherapie: Carboplatin-Monotherapie
      • Behandlungsstatus des Patienten: vorbehandelt
    • Angestrebter AUC-Wert: 4 - 6 mg/ml x min
      • Geplante Chemotherapie: Carboplatin plus Cyclophosphamid
      • Behandlungsstatus des Patienten: bisher unbehandelt
  • Hinweis
    • Mit der Calvert-Formel wird die Gesamtdosis von Carboplatin HEXALArgA8-/sup> in mg, nicht in mg/m2 errechnet. Bei Patienten, die eine intensive Vorbehandlung erhalten haben, darf die Formel nach Calvert nicht angewendet werden+ACoAKg-.
    • AKgAq- Patienten werden als stark vorbehandelt betrachtet, wenn sie eine der folgenden Behandlungen erhalten haben:
      • Mitomycin C
      • Nitrosourea
      • Kombinationstherapie mit Doxorubicin/Cyclophosphamid/Cisplatin
      • Kombinationstherapie mit 5 oder mehr Wirkstoffen
      • Strahlentherapie >/= 4.500 rad, fokussiert auf ein Feld von 20 x 20 cm oder auf mehr als ein Therapiefeld
  • Die Behandlung mit Carboplatin sollte abgesetzt werden bei nicht ansprechendem Tumor, progressiver Erkrankung und/oder bei Auftreten nicht tolerierbarer Nebenwirkungen.
  • Die Behandlung sollte bis 4 Wochen nach dem vorherigen Carboplatin HEXALArgA8-/sup>-Kurs nicht wiederholt werden und/oder bis die Neutrophilenzahl mindestens 2.000 Zellen/mm3 und die Thrombozytenzahl mindestens 100.000 Zellen/mm3 beträgt.
  • Eine Reduzierung der Anfangsdosis um 20 - 25% wird bei den Patienten empfohlen, die Risikofaktoren wie eine vorherige myelosuppressive Behandlung und einen niedrigen Performance-Status (ECOG-Zubrod 2 - 4 oder Karnofsky unter 80) aufweisen.
  • Während der initialen Behandlungskurse einer Behandlung mit Carboplatin HEXALArgA8-/sup> wird für Dosisanpassungen für nachfolgende Therapiekurse eine Bestimmung des hämatologischen Nadirs durch wöchentliche Blutbilder empfohlen.
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
    • Patienten mit Kreatinin-Clearance-Werten von weniger als 60 ml/min sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, eine starke Myelosuppression zu entwickeln.
    • Die optimale Anwendung von Carboplatin HEXALArgA8-/sup> bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bedarf einer angemessenen Anpassung der Dosis sowie einer häufigen Kontrolle des hämatologischen Nadirs und der Nierenfunktion.
  • Kombinationstherapie
    • Die optimale Anwendung von Carboplatin HEXALArgA8-/sup> in Kombination mit anderen myelosuppressiven Wirkstoffen macht eine dem angewendeten Regime und Schema entsprechende Dosisanpassung erforderlich.
  • Pädiatrische Patienten
    • Für Dosierungsempfehlungen bei Kindern liegen nur unzureichende Informationen vor.
  • Ältere Patienten
    • Bei Patienten im Alter von mehr als 65 Jahren können abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten Dosisanpassungen zu Beginn der Behandlung oder bei nachfolgenden Behandlungszyklen erforderlich sein.

Indikation



  • Carboplatin HEXALArgA8-/sup> ist angezeigt für die Behandlung von:
    • 1. fortgeschrittenem epithelialem Ovarialkarzinom als:
      • (a) First-line-Therapie
      • (b) Second-line-Therapie, wenn andere Behandlungen versagt haben
    • 2. kleinzelligem Bronchialkarzinom

Nebenwirkungen



  • Die Häufigkeitsangaben der berichteten Nebenwirkungen basieren auf dem kumulativen Datenbestand von 1.893 Patienten, die Carboplatin zur Injektion als Einzelsubstanz erhielten, sowie auf Erfahrungen nach dem lnverkehrbringen.
  • Die Auflistung erfolgt nach Systemorganklasse, MedDRA ,Preferred Term+ACY-quot, und Häufigkeit unter Verwendung folgender Häufigkeitskategorien:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Tabelle
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Häufig: Infektionen+ACo
      • Nicht bekannt: Pneumonie
    • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
      • Gelegentlich: Behandlungsbedingtes Zweitmalignom
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Sehr häufig: Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Anämie
      • Häufig: Blutung+ACo
      • Selten: Febrile Neutropenie
      • Nicht bekannt: Hämolytisch-urämisches Syndrom, Knochenmarkversagen
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Häufig: Überempfindlichkeit, anaphylaktoide Reaktion
      • Selten: Anaphylaxie, anaphylaktischer Schock, Angioödem
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Sehr häufig: Hyperurikämie
      • Selten: Hyponatriämie, Anorexie
      • Nicht bekannt: Dehydratation, Tumorlysesyndrom
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Häufig: Periphere Neuropathie, Parästhesie, verminderte tiefe Sehnenreflexe, sensorische Störung, Dysgeusie
      • Sehr selten: Apoplexie+ACo
      • Nicht bekannt: reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom (RPLS)
    • Augenerkrankungen
      • Häufig: Sehstörung, seltene Fälle von Sehverlust
      • Selten: Optikusneuritis
    • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
      • Sehr häufig: Subklinische Verminderung der Hörschärfe, bestehend aus durch Audiogramm ermittelte Hörstörungen im Hochfrequenzbereich (4.000 - 8.000 Hz)
      • Häufig: Tinnitus, Ototoxizität
    • Herzerkrankungen
      • Häufig: Herzkreislauferkrankungen+ACo
      • Sehr selten: Herzversagen+ACo
    • Gefäßerkrankungen
      • Sehr selten: Embolie+ACo-, Hypertonie, Hypotonie
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Häufig: Erkrankung der Atemwege, interstitielle Lungenerkrankung, Bronchospasmus
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Sehr häufig: Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen
      • Häufig: Durchfall, Obstipation, Schleimhauterkrankung
      • Nicht bekannt: Stomatitis, Pankreatitis
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Selten: Schwere Leberfunktionsstörung
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig: Alopezie, Hauterkrankung, Urtikaria, Hautausschlag, Erythem, Pruritus
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • Häufig: Skelettmuskulaturerkrankung
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Häufig: Erkrankung des Urogenitaltrakts
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Sehr häufig: Asthenie
      • Häufig: Grippeartiges Syndrom
      • Gelegentlich: Fieber und Schüttelfrost ohne Anhalt für eine Infektion, Nekrose an der Injektionsstelle, Reaktion an der Injektionsstelle, Extravasation an der Injektionsstelle, Erythem an der Injektionsstelle, Unwohlsein
    • Untersuchungen
      • Sehr häufig: Renale Kreatinin-Clearance vermindert, Harnstoff im Blut erhöht, alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Aspartataminotransferase erhöht, Leberfunktionswert pathologisch, Natrium im Blut erniedrigt, Kalium im Blut erniedrigt, Calcium im Blut erniedrigt, Magnesium im Blut erniedrigt
      • Häufig: Bilirubin im Blut erhöht, Kreatinin im Blut erhöht, Harnsäure im Blut erhöht
    • AKg- Tödlich in < 1%, tödlich verlaufene kardiovaskuläre Ereignisse in < 1% umfassten Herzinsuffizienz, Embolie und Apoplexie zusammen.
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • Myelosuppression ist die dosislimitierende Toxizität von Carboplatin zur Injektion.
    • Bei Patienten mit normalen Ausgangswerten kommt es bei 25% der Patienten zu Thrombozytopenie mit Thrombozytenzahlen unter 50.000/mm3, bei 18% der Patienten zu Neutropenie mit Granulozytenzahlen unter 1.000/mm3 und bei 14% der Patienten zu Leukopenie mit Leukozytenzahlen unter 2.000/mm3. Der Nadir wird in der Regel an Tag 21 erreicht. Myelosuppression kann bei Kombination von Carboplatin zur Injektion mit weiteren myelosuppressiv wirkenden Substanzen oder Behandlungsformen verstärkt auftreten.
    • Die Knochenmarktoxizität verläuft bei vorbehandelten Patienten schwerer, insbesondere bei mit Cisplatin vorbehandelten Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Bei Patienten mit schlechtem Performance-Status kam es ebenfalls verstärkt zu Leukopenie und Thrombozytopenie. Diese Effekte sind zwar in der Regel reversibel, führten jedoch bei 4% bzw. 5% der mit Carboplatin zur lnjektion behandelten Patienten zu infektiösen bzw. hämorrhagischen Komplikationen. Diese Komplikationen führten bei weniger als 1% der Patienten zum Tode.
    • Anämie mit Hämoglobinwerten unter 8 g/dl wurde bei 15% der Patienten mit normalen Ausgangswerten beobachtet. Die Anämieinzidenz steigt mit zunehmender Exposition gegenüber Carboplatin zur Injektion an.
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Erbrechen tritt bei 65% der Patienten auf, von denen ein Drittel unter schwerem Erbrechen leidet. Übelkeit tritt bei weiteren 15% auf. Vorbehandelte Patienten (insbesondere mit Cisplatin vorbehandelte Patienten) scheinen für Erbrechen anfälliger zu sein. Diese Wirkungen klingen für gewöhnlich innerhalb von 24 Stunden nach Behandlung wieder ab und können im Allgemeinen mit Antiemetika wirksam behandelt oder verhindert werden. Erbrechen tritt mit höherer Wahrscheinlichkeit auf, wenn Carboplatin zur Injektion in Kombination mit anderen emetogenen Substanzen angewendet wird. Die übrigen gastrointestinalen Beschwerden entsprachen Schmerzen bei 8% der Patienten, Durchfall und Obstipation bei 6% der Patienten.
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Periphere Neuropathien (vorwiegend Parästhesien und verminderte tiefe Sehnenreflexe) traten bei 4% der mit Carboplatin zur Injektion behandelten Patienten auf.
    • Bei Patienten über 65 Jahren und mit Cisplatin vorbehandelten Patienten sowie bei Patienten, die längerfristig mit Carboplatin zur Injektion behandelt werden, scheint ein erhöhtes Risiko zu bestehen. Klinisch relevante sensorische Störungen (d. h. Sehstörungen und Geschmacksveränderungen) traten bei 1% der Patienten auf.
    • Die Gesamthäufigkeit neurologischer Nebenwirkungen scheint bei Patienten, die Carboplatin zur Injektion in Kombination erhalten, erhöht zu sein. Dies kann auch mit einer längeren kumulativen Exposition zusammenhängen.
  • Ototoxizität
    • Höreinbußen außerhalb des Sprachbereichs mit Einschränkungen im Hochfrequenzbereich (4.000 - 8.000 Hz) wurden mittels serieller audiometrischer Untersuchungen mit einer Häufigkeit von 15% gefunden. Über sehr seltene Fälle von Hypoakusis wurde berichtet. Bei Patienten, deren Hörorgan durch Cisplatin vorgeschädigt ist, verschlechtert sich die Hörfunktion in manchen Fällen unter der Behandlung mit Carboplatin weiter.
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • Bei Gabe in üblichen Dosen wurde nur gelegentlich über die Entwicklung von Abweichungen der Nierenfunktion berichtet, obwohl Carboplatin zur lnjektion ohne Bewässerungsprogramme und/oder forcierte Diurese angewendet wurde. Erhöhte Werte des Serumkreatinins treten bei 6% der Patienten, erhöhte Blutwerte des Harnstoff-Stickstoff-Spiegels bei 14% und der Harnsäurekonzentration bei 5% der Patienten auf. Diese Anstiege sind in der Regel geringfügig und bei etwa der Hälfte der Patienten reversibel. Die Kreatinin-Clearance hat sich bei Patienten, die Carboplatin zur Injektion erhalten, als der Nierenfunktionsparameter mit der höchsten Sensitivität erwiesen. Bei 27% der Patienten mit einem Ausgangswert von 60 ml/min oder mehr kommt es unter der Behandlung mit Carboplatin zur Injektion zu einer Abnahme der Kreatinin-Clearance.
    • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vor Beginn der Carboplatin-Behandlung kann die Nephrotoxizität häufiger und ausgeprägter sein. Ungeklärt ist, ob eine solche Wirkung durch entsprechende Bewässerungsprogramme behoben werden kann, jedoch muss bei mäßiger Nierenfunktionsstörung oder schwerer Nierenfunktionsstörung die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden.
  • Elektrolyte
    • Abnahmen der Serumkonzentrationen von Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium treten bei 29%, 20%, 22% bzw. 29% der Patienten auf. Insbesondere wurde über Fälle einer früh auftretenden Hyponatriämie berichtet. Die Elektrolytverluste sind geringfügig und verlaufen meist ohne klinische Symptome.
  • Lebererkrankungen
    • Veränderungen der Leberfunktion wurden bei Patienten mit normalen Ausgangswerten beobachtet, darunter ein Anstieg des Gesamtbilirubins bei 5%, der SGOT bei 15% und der alkalischen Phosphatase bei 24% der Patienten.
    • Diese Veränderungen waren in der Regel geringfügig und bei etwa der Hälfte der Patienten reversibel. ln einer kleineren Fallreihe von Patienten, die sehr hohe Dosierungen von Carboplatin zur lnjektion und eine autologe Knochenmarktransplantation erhielten, kam es zu starkem Anstiegen von Leberfunktionswerten. Fälle einer akuten, fulminanten Leberzellnekrose traten nach hoch dosierter Carboplatingabe auf.
  • Allergische Reaktionen
    • Anaphylaktoide Reaktionen, in manchen Fällen mit tödlichem Verlauf, können innerhalb von Minuten nach lnjektion des Arzneimittels auftreten: Gesichtsödem, Dyspnoe, Tachykardie, niedriger Blutdruck, Urtikaria, anaphylaktischer Schock, Bronchospasmus.
  • Sonstige Nebenwirkungen
    • Über akute Zweitmalignome nach Carboplatin-haltigen zytostatischen Kombinationstherapien wurde berichtet.
    • Alopezie, Fieber und Schüttelfrost, Mukositis, Asthenie, Unwohlsein sowie Dysgeusie wurden gelegentlich beobachtet.
    • In Einzelfällen kam es zum hämolytisch-urämischen Syndrom.
    • Über Einzelfälle von kardiovaskulären Ereignissen (Herzinsuffizienz, Embolie) sowie über Einzelfälle von zerebrovaskulären Ereignissen wurde berichtet.
    • Fälle von Hypertonie wurden berichtet.
  • Lokale Reaktionen
    • Reaktionen an der Injektionsstelle (Brennen, Schmerzen, Rötung, Schwellung, Urtikaria, Nekrose in Verbindung mit Extravasation) wurden berichtet.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Carboplatin zur lnjektion sollte nur von Ärzten angewendet werden, die in der Anwendung chemotherapeutischer Krebsmittel erfahren sind. Blutbild sowie Nieren- und Leberfunktionswerte müssen regelmäßig bestimmt werden, und das Arzneimittel sollte bei pathologischer Knochenmarksuppression oder bei pathologischen Nieren- oder Leberfunktionswerten abgesetzt werden.
    • Hämatologische Toxizität
      • Hämolytische Anämie mit Vorliegen serologischer medikamentös induzierter Antikörper wurde bei mit Carboplatin behandelten Patienten berichtet. Dieses Ereignis kann tödlich sein.
      • Leukopenie, Neutropenie und Thrombozytopenie sind dosisabhängig und dosislimitierend. Periphere Blutbildkontrollen sollten während der Behandlung mit Carboplatin zur Injektion häufig und bei Toxizität bis zu deren Rückbildung erfolgen. Bei monotherapeutischer Anwendung von Carboplatin zur Injektion wird der Nadir im Median an Tag 21 und bei Anwendung von Carboplatin zur Injektion in Kombination mit weiteren Chemotherapeutika an Tag 15 erreicht. Generell sollten monotherapeutische intermittierende Behandlungen mit Carboplatin zur Injektion erst dann wiederholt werden, wenn die Leukozyten-, Neutrophilen- und Thrombozytenzahlen auf den jeweiligen Normalwert zurückgekehrt sind. Die Therapie sollte erst 4 Wochen nach der vorangegangenen Behandlung mit Carboplatin zur lnjektion und/oder erst dann wiederholt werden, wenn die Neutrophilenzahl mindestens 2.000 Zellen/mm3 und die Thrombozytenzahl mindestens 100.000 Zellen/mm3 beträgt.
      • Anämie tritt häufig auf, ist kumulativ und erfordert sehr selten eine Transfusion.
      • Der Schweregrad der Myelosuppression ist bei vorbehandelten Patienten (insbesondere bei Vorbehandlung mit Cisplatin) und/oder bei eingeschränkter Nierenfunktion höher. Die initialen Dosierungen von Carboplatin zur Injektion sollen bei diesen Patientengruppen entsprechend reduziert werden, und die Wirkungen sollten durch häufige Blutbildkontrollen zwischen den Zyklen engmaschig überwacht werden. Die myelosuppressive Wirkung kann additiv zu denen der begleitenden Chemotherapie sein. Für Patienten mit schwerer und anhaltender Myelosuppression besteht ein hohes Risiko für infektiöse Komplikationen, einschließlich tödlichen Ausgangs. Falls eines dieser Ereignisse auftritt, sollte die Therapie mit Carboplatin unterbrochen werden.
      • Eine Kombinationsbehandlung mit Carboplatin zur Injektion und anderen myelosuppressiv wirkenden Behandlungsformen muss hinsichtlich Dosierung und zeitlicher Abfolge sehr sorgfältig geplant werden, um additive Effekte zu minimieren. Eine unterstützende Transfusionstherapie kann erforderlich sein bei Patienten, die an schwerer Myelosuppression leiden.
      • Akute promyeloische Leukämie und Myelodysplasiesyndrom (MDS)/akute myeloische Leukämie (AML) wurden Jahre nach der Behandlung mit Carboplatin und anderen antineoplastischen Behandlungen berichtet.
      • Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
        • Das hämolytisch-urämische Syndrom ist eine lebensbedrohliche Nebenwirkung. Die Therapie mit Carboplatin sollte bei den ersten Anzeichen einer mikroangiopathischen, hämolytischen Anämie abgebrochen werden. Anzeichen dafür sind rasch fallende Hämoglobinwerte mit gleichzeitiger Thrombozytopenie und Erhöhung von Serum-Bilirubin, Serum-Kreatinin, Harnstoff-Stickstoff im Blut oder LDH. Ein Nierenversagen ist nach Beendigung der Therapie möglicherweise nicht reversibel und eine Dialyse kann erforderlich sein.
    • Allergische Reaktionen
      • Wie bei anderen platinhaltigen Wirkstoffen kann es zu am häufigsten während der Infusion auftretenden allergischen Reaktionen kommen, die unter Umständen einen Abbruch der Infusion und eine entsprechende symptomatische Behandlung erforderlich machen können. Unter Carboplatin wurden gelegentlich allergische Reaktionen berichtet, z. B. erythematöser Ausschlag, Fieber ohne offensichtliche Ursache oder Pruritus. Selten traten Anaphylaxie, Angioödem und anaphylaktoide Reaktionen, einschließlich Bronchospasmus, Urtikaria und Gesichtsödem auf. Diese Reaktionen waren denen, die nach Verabreichung anderer platinhaltiger Verbindungen beobachtet wurden, ähnlich und können innerhalb von Minuten auftreten.
      • Die Inzidenz allergischer Reaktionen kann bei vorheriger Exposition durch eine Platintherapie erhöht sein, allergische Reaktionen wurden jedoch auch bei initialer Exposition durch Carboplatin beobachtet.
      • Patienten sind sorgfältig auf mögliche allergische Reaktionen zu beobachten und durch angemessene supportive Therapie, einschließlich Antihistaminika, Adrenalin und/oder Glucocorticoide, zu behandeln.
      • ln manchen Fällen tödlich verlaufende Kreuzreaktionen wurden bei allen platinhaltigen Verbindungen berichtet.
    • Nephrotoxizität und Leberfunktion
      • Carboplatin kann zu einer Beeinträchtigung der Nieren- und Leberfunktion führen. Sehr hohe Carboplatin-Dosen (>/= 5fache der empfohlenen Dosis bei Anwendung als Monopräparat) haben zu schweren Anomalien der Leber- und/oder Nierenfunktion geführt. Es ist nicht geklärt, ob ein angemessenes Hydratationsprogramm die Wirkungen auf die Nierenfunktion bewältigen kann. Eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Behandlung ist in Gegenwart mäßiger bis schwerer Veränderungen der Nieren- oder Leberfunktion erforderlich.
      • Die Häufigkeit und Schwere einer Nephrotoxizität kann bei Patienten, die vor einer Carboplatin-Behandlung eine beeinträchtigte Nierenfunktion haben, ansteigen. Eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion ist bei Patienten, die als Folge einer Cisplatin-Behandlung im Vorfeld eine Nephrotoxizität erlitten, wahrscheinlicher. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Wirkung von Carboplatin auf das blutbildende System ausgeprägter und länger anhaltend als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. In dieser Risikogruppe muss die Behandlung mit Carboplatin mit besonderer Vorsicht erfolgen.
      • Wenngleich keine klinischen Beweise für eine verstärkte Nephrotoxizität angesammelt wurden, wird empfohlen, Carboplatin nicht mit Aminoglykosiden oder sonstigen nephrotoxischen Verbindungen zu kombinieren.
    • Lebervenenverschlusskrankheit
      • Fälle von Lebervenenverschlusskrankheit (Sinusobstruktionssyndrom) wurden berichtet, von denen einige tödlich waren. Patienten müssen auf Zeichen und Symptome einer auffälligen Leberfunktion oder portalen Hypertonie, die nicht offensichtlich die Folge von Lebermetastasen ist, überwacht werden.
    • Neurotoxizität
      • Neurologische Bewertungen und eine Prüfung des Hörvermögens sollten, besonders bei Patienten, die hoch dosiertes Carboplatin erhalten, regelmäßig durchgeführt werden. Neurotoxizität wie Parästhesie, verminderte Sehnenreflexe und Ototoxizität sind bei Patienten über 65 Jahren und bei Patienten, die mit anderer Platintherapie sowie anderen ototoxischen Mitteln vorbehandelt wurden, wahrscheinlicher.
      • Über Sehstörungen, darunter Sehverlust, wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nach Anwendung von Carboplatin zur Injektion in Dosen, die über den empfohlenen lagen, berichtet. Innerhalb von Wochen nach Absetzen dieser hohen Dosen wird die Sehkraft offenbar vollständig oder in erheblichem Umfang wiederhergestellt.
    • Reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom (RPLS)
      • Bei Patienten die in einer Kombinations-Chemotherapie mit Carboplatin behandelt wurden ist über Fälle eines reversiblen posterioren Leukenzephalopathie-Syndroms (RPLS) berichtet worden. RPLS ist eine seltene, nach Absetzen der Therapie reversible, sich schnell entwickelnde neurologische Erkrankung, die zu Krampfanfällen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Blindheit, und anderen visuellen und neurologischen Störungen führen kann. Die Diagnose von RPLS basiert auf der Bestätigung durch bildgebende Verfahren des Gehirns, vorzugsweise MRI (Magnetic Resonance Imaging).
    • Tumorlysesyndrom (TLS)
      • In den Erfahrungen nach der Markteinführung wurde das Tumorlysesyndrom (TLS) bei Patienten nach der Anwendung von Carboplatin als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika berichtet. Patienten mit hohem Risiko eines TLS, z. B. Patienten mit hoher Proliferationsrate, starker Tumorlast und starker Empfindlichkeit für zytotoxische Wirkstoffe müssen eng überwacht werden, und es müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.
    • Anwendung bei geriatrischen Patienten
      • In Studien zur Kombinationstherapie mit Carboplatin und Cyclophosphamid kam es bei älteren Patienten, die mit Carboplatin behandelt wurden, mit höherer Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung von schwerer Thrombozytopenie als bei jüngeren Patienten. Da die Nierenfunktion bei älteren Patienten häufig vermindert ist, sollte die Nierenfunktion bei der Festlegung der Dosierung berücksichtigt werden.
    • Sonstige
      • Unter der Behandlung mit Carboplatin wurde über Höreinbußen berichtet. Ototoxizität kann bei Kindern ausgeprägter sein.
      • Über Fälle von Hörverlust mit verzögertem Auftreten wurde bei Kindern und Jugendlichen berichtet. Audiometrische Langzeitkontrollen werden in dieser Population empfohlen.
      • Die Applikation von Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen bei Patienten, deren lmmunabwehr durch Chemotherapeutika geschwächt ist, darunter Carboplatin, kann zu schwerwiegenden oder tödlich verlaufenden Infektionen führen. Die Impfung mit einer Lebendvakzine sollte bei Patienten, die Carboplatin erhalten, vermieden werden. Abgetötete oder inaktivierte Impfstoffe können appliziert werden, allerdings kann das Ansprechen auf solche Vakzine vermindert sein.
      • Es liegen keine Untersuchungen über das karzinogene Potenzial von Carboplatin vor.
      • Für Substanzen mit ähnlichen Wirkmechanismen und ähnlicher Mutagenität wurde jedoch über karzinogene Wirkungen berichtet.
      • Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Anwendung von Carboplatin bei Kindern ist nicht gesichert.
      • Carboplatin kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Es wurde berichtet, dass eine Prämedikation mit Antiemetika zur Reduzierung der Häufigkeit und Intensität dieser Nebenwirkungen nützlich sein kann.
      • Aluminiumhaltige Geräte sollten bei der Zubereitung und Verabreichung von Carboplatin nicht verwendet werden.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Wegen des bei Tumorerkrankungen erhöhten Thromboserisikos werden Antikoagulanzien häufig eingesetzt. Die bei Erkrankungen hohe intraindividuelle Variabilität des Gerinnungsstatus und das mögliche Auftreten von Wechselwirkungen zwischen oralen Antikoagulanzien und Chemotherapeutika erfordern häufigere INR-Kontrollen, sofern entschieden wird, den Patienten mit oralen Antikoagulanzien zu behandeln.
    • Gleichzeitige Anwendung kontrainindiziert
      • Gelbfiebervakzine: Risiko einer tödlich verlaufenden generalisierten Impfkrankheit.
    • Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen
      • Attenuierte Lebendimpfstoffe (außer Gelbfieber): Risiko einer systemischen, möglicherweise tödlich verlaufenden Erkrankung. Dieses Risiko ist erhöht bei Personen, die aufgrund ihrer Grunderkrankung bereits immunsupprimiert sind. Sofern vorhanden ist ein inaktivierter lmpfstoff (Poliomyelitis) anzuwenden.
      • Phenytoin, Fosphenytoin: Risiko einer Exazerbation von Krampfanfällen infolge einer verminderten gastrointestinalen Resorption von Phenytoin durch den zytotoxischen Wirkstoff oder Risiko einer Toxizitätsverstärkung oder eines Wirksamkeitsverlusts des zytotoxischen Wirkstoffs durch erhöhte hepatische Metabolisierung durch Phenytoin.
    • Bei gleichzeitiger Anwendung ist Vorsicht geboten
      • Ciclosporin (und durch Extrapolation auch Tacrolimus und Sirolimus): Übermäßige Immunsuppression mit dem Risiko einer Lymphoproliferation.
      • Aminoglykoside: Bei gleichzeitiger Anwendung von Carboplatin und Aminoglykosid-Antibiotika ist wegen der kumulativen Nephro- und Ototoxizität insbesondere bei niereninsuffizienten Patienten Vorsicht geboten.
      • Schleifendiuretika: Bei gleichzeitiger Anwendung von Carboplatin und Schleifendiuretika ist wegen der kumulativen Nephro- und Ototoxizität Vorsicht geboten.
      • Chelatbildner: Die gleichzeitige Gabe von Carboplatin und Chelatbildnern sollte vermieden werden, da dies theoretisch zu einer Abschwächung der antineoplastischen Wirkung von Carboplatin führen kann.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Carboplatin kann jedoch Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Ototoxizität verursachen, daher sind die Patienten vor dem möglichen Einfluss dieser Ereignisse auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zu warnen.
  • Überdosierung
    • Symptome einer Überdosierung
      • In Phase-I-Studien wurde Carboplatin bei einer Dosierung von bis zu 1.600 mg/m2 i. v. pro Kurs verabreicht. Bei dieser Dosierung wurden lebensbedrohliche hämatologische Nebenwirkungen mit Granulozytopenie, Thrombozytopenie und Anämie beobachtet. Der Nadir für Granulozyten, Thrombozyten und Hämoglobin wurde zwischen den Tagen 9 - 25 (median: 12 - 17 Tage) beobachtet. Die Granulozyten hatten Werte von >/= 500/+ALU-l nach 8 - 14 (median: 11) Tagen erreicht und die Thrombozyten Werte von >/= 25.000/+ALU-l nach 3 - 8 (median: 7) Tagen.
      • Außerdem traten die folgenden nichthämatologischen Nebenwirkungen auf: Nierenfunktionsstörungen mit Abfall der glomerulären Filtrationsrate um 50%, Neuropathien, Ototoxizität, Sehverlust, Hyperbilirubinämie, Mukositis, Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen mit Kopfschmerzen, Erythem und schwere Infektion. Hörstörungen waren in der Mehrzahl der Fälle vorübergehend und reversibel.
    • Behandlung einer Überdosierung
      • Es gibt kein spezifisches Antidot für eine Überdosierung mit Carboplatin. Die erwarteten Komplikationen einer Überdosierung würden sowohl von der Myelosuppression als auch von der Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion sowie der Hörfunktion abhängen. Eine Knochenmark-Transplantation und Transfusionen (Thrombozyten, Blut) können wirksame Maßnahmen bei der Beherrschung hämatologischer Nebenwirkungen sein. Die Anwendung von höheren, als den empfohlenen, Dosierungen von Carboplatin zur Injektion wurde mit Sehverlust in Verbindung gebracht.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Carboplatin zur Injektion kann den Fetus schädigen, wenn es in der Schwangerschaft angewendet wird. Carboplatin zur Injektion wirkte bei Ratten, welche das Arzneimittel während der Organogenese erhielten, nachweislich embryotoxisch und teratogen. Bei Schwangeren wurden keine kontrollierten Studien durchgeführt. Wenn dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet wird oder wenn die Patientin während der Behandlung mit diesem Arzneimittel schwanger wird, muss die Patientin über die möglichen Risiken für den Fetus aufgeklärt werden. Frauen im gebärfähigen Alter sind anzuweisen, den Eintritt einer Schwangerschaft zu vermeiden.
  • Fertilität
    • Bei Patienten, die eine antineoplastische Therapie erhalten, kann es zur Gonadensuppression mit Amenorrhö bzw. Azoospermie kommen. Diese Effekte scheinen mit der Dosis und der Therapiedauer zusammenzuhängen und können irreversibel sein. Die Vorhersage des Ausmaßes der Einschränkung der Hoden- bzw. Ovarialfunktion wird durch die häufige Anwendung von Kombinationen mehrerer antineoplastischer Substanzen erschwert, wodurch die Beurteilung der Wirkungen der Einzelsubstanzen schwierig wird.
    • Männlichen Patienten im geschlechtsreifen Alter, die mit Carboplatin behandelt werden, wird empfohlen, während und bis zu 6 Monate nach Beendigung der Behandlung kein Kind zu zeugen, und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Unfruchtbarkeit nach der Therapie mit Carboplatin über eine Konservierung der Samenflüssigkeit beraten zu lassen.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob Carboplatin beim Menschen in die Muttermilch übertritt.
  • Wenn die Behandlung während der Stillzeit erforderlich wird, muss abgestillt werden.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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