Baraclude 0.5mg Filmtabl (90 St)

Hersteller Haemato Pharm GmbH
Wirkstoff Entecavir
Wirkstoff Menge 0,5 mg
ATC Code J05AF10
Preis 1664,02 €
Menge 90 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N3
Baraclude 0.5mg Filmtabl (90 St)

Medikamente Prospekt

Entecavir0.5mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)CrospovidonHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose120.5mg
(H)Macrogol 400Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)PovidonHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Entecavir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Entecavir

Art der Anwendung



  • Erwachsene
    • mit kompensierter Lebererkrankung
      • Nukleosid-naive Patienten:
        • Einnahme zum Essen oder unabhängig von den Mahlzeiten
      • Lamivudin-refraktäre Patienten:
        • Einnahme nüchtern (> 2 h vor und > 2 h nach einer Mahlzeit)
    • mit dekompensierter Lebererkrankung
      • Einnahme nüchtern (> 2 h vor und > 2 h nach einer Mahlzeit)
  • Kinder >/= 32,6 kg Körpergewicht
    • Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten

Dosierung



  • Behandlung der chronischen Hepatitis B-Virus-Infektion (HBV) bei Erwachsenen
    • kompensierte Lebererkrankung
      • Nukleosid-naive Patienten
        • 0,5 mg Entecavir 1mal / Tag
      • Lamivudin-refraktäre Patienten
        • 1 mg Entecavir 1mal / Tag
        • Hinweise für Patienten mit LVDr (Lamivudin-Resistenz)-Mutationen beachten
    • dekompensierte Lebererkrankung
      • 1 mg Entecavir 1mal / Tag
      • Hinweise für Patienten mit einer Lamivudin-refraktären Hepatitis B-Infektion beachten
    • Behandlungsdauer
      • optimale Behandlungsdauer nicht bekannt
      • Therapieende kann aus den folgenden Gründen erwogen werden:
        • HBeAg-positive Patienten
          • Behandlung mind. für 12 Monate nach Erreichen der HBe-Serokonversion (bei 2 aufeinanderfolgenden Analysen von Serumproben im Abstand von mind. 3 - 6 Monaten festgestellter Verlust von HBeAg und HBV-DNA mit anti-HBe-Nachweis), bis zur HBs-Serokonversion oder bis zum Verlust der Wirksamkeit weiterführen
        • HBeAg-negative Patienten
          • Behandlung mind. bis zur HBs-Serokonversion oder bis zum Verlust der Wirksamkeit weiterführen
          • mit fortgesetzter Behandlungsdauer von über 2 Jahren werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen, um sicherzustellen, dass die Weiterführung der Behandlung für den Patienten weiterhin angezeigt ist
      • Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung oder Zirrhose
        • Beendigung der Therapie nicht empfohlen
  • Behandlung der chronischen HBV bei Nukleosid-naiven Kindern und Jugendlichen von 2 bis < 18 Jahren
    • allgemeine Hinweise
      • Entscheidung für eine Behandlung von Kindern und Jugendlichen sollte nach sorgfältiger Abwägung der individuellen Bedürfnisse des Patienten und unter Berücksichtigung aktueller Behandlungsrichtlinien für Kinder und Jugendliche einschließlich histologischer Ausgangsbefunde erfolgen
      • Nutzen einer langfristigen virologischen Suppression bei fortlaufender Behandlung muss gegen das Risiko einer verlängerten Behandlung einschließlich des Auftretens eines resistenten Hepatitis-B-Virus abgewogen werden
      • vor Beginn der Behandlung von Patienten mit kompensierter Lebererkrankung aufgrund
        • HBeAg-positiver chronischer Hepatitis B
          • sollte mind. 6 Monate lang eine durchgehende Erhöhung der Serum-ALT-Spiegel aufgetreten sein
        • HBeAg-negativer chronischer Hepatitis B
          • sollte mind. 12 Monate lang eine durchgehende Erhöhung der Serum-ALT-Spiegel aufgetreten sein
    • empfohlene Dosierung
      • Kinder >/= 32,6 kg Körpergewicht (KG):
        • 0,5 mg 1mal / Tag
      • Kinder < 32,6 kg KG:
        • andere Darreichungsform (Lösung) verwenden
    • Behandlungsdauer
      • optimale Behandlungsdauer nicht bekannt
      • in Übereinstimmung mit den aktuellen Leitlinien für Kinder und Jugendliche kann ein Absetzen der Behandlung in folgenden Fällen erwogen werden
        • HBeAg-positive Kinder und Jugendliche
          • Behandlung mind. 12 Monate nach Erreichen eines nicht nachweisbaren HBV-DNA-Status und HBeAg-Serokonversion (kein Nachweis von HBeAg und anti-HBe-Nachweis bei 2 aufeinanderfolgenden Serumproben, die in einem Abstand von mindestens 3 - 6 Monaten genommen wurden) oder bis zur HBs-Serokonversion oder bis zum Nachweis eines Wirksamkeitsverlusts weiterführen
          • Serum-ALT- und HBV-DNA-Spiegel sollten nach Absetzen der Behandlung regelmäßig überwacht werden
        • HBeAg-negative Kinder und Jugendliche
          • Behandlung bis zur HBs-Serokonversion oder bis zum Nachweis eines Wirksamkeitsverlusts weiterführen

Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • Dosisanpassung nicht erforderlich
    • Dosis sollte jedoch gemäß der Nierenfunktion des Patienten angepasst werden
  • Geschlecht und ethnische Gruppe
    • Dosisanpassung nicht erforderlich
  • Niereninsuffizienz
    • Entecavir-Clearance sinkt mit abfallender Kreatinin-Clearance
    • Dosisanpassung für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml / Min., einschließlich dialysepflichtiger Patienten mit Hämodialyse oder kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD), empfohlen
    • Kinder und Jugendliche: keine Studien zur Pharmakokinetik vorhanden
    • Erwachsene
      • Kreatinin-Clearance +ACY-gt+ADsAPQ- 50 ml / Min:
        • Nukelosid-naive Patienten:
          • 0,5 mg 1mal / Tag
        • Lamivudin-refraktär oder dekompensierte Lebererkrankung:
          • 1 mg 1mal / Tag
      • Kreatinin-Clearance 30 - 49 ml / Min:
        • Nukelosid-naive Patienten:
          • 0,25 mg 1mal / Tag oder 0,5 mg alle 48 Stunden
        • Lamivudin-refraktär oder dekompensierte Lebererkrankung:
          • 0,5 mg 1mal / Tag
      • Kreatinin-Clearance 10 - 29 ml / Min:
        • Nukelosid-naive Patienten:
          • 0,15 mg 1mal / Tag oder 0,5 mg alle 72 Stunden
        • Lamivudin-refraktär oder dekompensierte Lebererkrankung:
          • 0,3 mg 1mal / Tag oder 0,5 mg alle 48 Stunden
      • Kreatinin-Clearance < 10 ml / Min (Hämodialyse oder CAPD):
        • Nukelosid-naive Patienten:
          • 0,05 mg 1mal / Tag oder 0,5 mg alle 5 - 7 Tage
        • Lamivudin-refraktär oder dekompensierte Lebererkrankung:
          • 0,1 mg 1mal / Tag oder 0,5 mg alle 72 Stunden
        • an Hämodialyse-Tagen: Entecavirgabe nach der Hämodialyse
      • virologisches Ansprechen auf Dosisanpassung engmaschig überwachen
  • Leberinsuffizienz
    • Dosisanpassung bei erwachsenen Patienten nicht erforderlich
    • Kinder und Jugendliche: keine Studien zur Pharmakokinetik vorhanden

Indikation



  • Behandlung der chronischen Hepatitis B-Virus-Infektion (HBV) bei Erwachsenen mit
    • kompensierter Lebererkrankung und nachgewiesener aktiver Virusreplikation, persistierend erhöhten Serumspiegeln der Alaninaminotransferase (ALT) sowie mit einem histologischen Befund einer aktiven Entzündung und/oder Fibrose
    • dekompensierter Lebererkrankung
    • Hinweis
      • sowohl für kompensierte als auch für dekompensierte Lebererkrankung basiert diese Indikation auf Daten aus klinischen Studien mit Nukleosid-naiven Patienten (d.h. solche, die nicht mit Nukleosidanaloga vorbehandelt waren) mit HBeAg-positiver und HBeAg-negativer HBV-Infektion
  • Behandlung der chronischen HBV-Infektion bei Nukleosid-naiven Kindern und Jugendlichen von 2 - < 18 Jahren mit
    • kompensierter Lebererkrankung und nachgewiesener aktiver Virusreplikation
    • persistierend erhöhten ALT-Serumspiegeln oder mit
    • einem histologischen Befund einer mäßigen bis schweren Entzündung und/oder Fibrose

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Entecavir - peroral

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • anaphylaktoide Reaktion
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Neutropenie (bei Kindern und Jugendlichen)
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schlaflosigkeit
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Somnolenz
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Diarrhoe
      • Übelkeit
      • Dyspepsie
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Transaminasen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ausschlag
      • Alopezie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erschöpfung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Fälle von Laktatazidosen beobachtet, oft assoziiert mit hepatischer Dekompensation, anderen schwerwiegenden medizinischen Konditionen oder der Exposition mit anderen Arzneimitteln
      • Exazerbationen der Hepatitis

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Entecavir - peroral

  • Therapie sollte von einem Arzt, der in der Behandlung der chronischen Hepatitis-B-Infektion erfahren ist, begonnen werden
  • Patienten darauf hinweisen, dass nicht nachgewiesen wurde, dass durch die Behandlung mit Entecavir das Risiko einer Übertragung von HBV reduziert wird
    • weiterhin geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
    • Dosisanpassung empfohlen
    • Angaben zur Dosisanpassung durch Verlängerung des Dosisintervalls basieren auf Extrapolation begrenzter Daten: weder Sicherheit noch Wirksamkeit dabei klinisch untersucht
      • virologisches Ansprechen sollte engmaschig überwacht werden
  • Exazerbation der Hepatitis
    • spontane Exazerbationen der chronischen Hepatitis B treten relativ häufig auf
      • sind durch vorübergehend erhöhte ALT-Spiegel im Serum charakterisiert
    • nach Beginn der antiviralen Therapie können die ALT-Spiegel im Serum bei einigen Patienten ansteigen,während die Werte der HBV-DNA im Serum absinken
    • bei mit Entecavir behandelten Patienten war im Median ein Zeitraum bis zum Auftreten von Exazerbationen unter Therapie von 4 - 5 Wochen zu beobachten
    • Patienten mit kompensierter Lebererkrankung
      • diese erhöhten Serum-ALT-Spiegel gehen generell nicht einher mit einem Anstieg der Bilirubin-Konzentration im Serum oder mit hepatischer Dekompensation
    • Patienten mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung oder Zirrhose
      • höheres Risiko für dekompensierte Lebererkrankung infolge einer Exazerbation der Hepatitis möglich
      • während der Therapie engmaschig überwachen
    • akute Exazerbation der Hepatitis auch bei Patienten berichtet, die die Therapie der Hepatitis B abgebrochen haben
      • Exazerbationen nach beendeter Behandlung gehen üblicherweise einher mit einem Anstieg der HBV-DNA, und scheinen überwiegend selbstlimitierend zu sein
      • dennoch schwere Exazerbationen, auch mit Todesfolge, beobachtet
    • bei Nukleosid-naiven Patienten wurden unter Entecavir Exazerbationen nach Behandlungsende mit einem medianen Zeitraum bis zum Auftreten von 23 - 24 Wochen berichtet, am häufigsten bei HBeAg-negativen Patienten
      • Leberfunktion sollte wiederholt, in regelmäßigen Abständen sowohl klinisch als auch anhand von Laboranalysen, mind. 6 Monate lang nach Absetzen der Hepatitis B-Therapie überwacht werden
      • ggf. kann Wiederaufnahme der Hepatitis B-Therapie erforderlich sein
  • Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung
    • höhere Rate von schwerwiegenden leberassoziierten Nebenwirkungen (unabhängig vom Kausalzusammenhang) beobachtet verglichen mit den Raten bei Patienten mit kompensierter Leberfunktion
      • besonders bei Erkrankung im Stadium C der Child-Tucotte-Pugh (CTP) Klassifikation
    • Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung können ein höheres Risiko für eine Laktatazidose und für spezifische renale unerwünschte Ereignisse, z.B. ein Hepatorenales Syndrom haben
    • daher sollte diese Patientenpopulation engmaschig hinsichtlich klinischer und Laborparameter überwacht werden
  • Laktatazidose und schwere Hepatomegalie mit Steatose
    • bei der Anwendung von Nukleosidanaloga Auftreten von Laktatazidosen (bei fehlender Hypoxämie) beobachtet
      • in einigen Fällen tödlich, in der Regel mit schwerer Hepatomegalie und Hepatosteatose verbunden
    • Risiko kann auch für Entecavir nicht ausgeschlossen werden
    • Behandlungsabbruch bei Auftreten von
      • schnell ansteigenden Transaminasespiegeln
      • progressiver Hepatomegalie
      • oder metabolischer Azidose/Laktatazidose unklarer Genese
    • leichte Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen können auf eine beginnende Laktatazidose hinweisen
    • schwere Fälle, davon einige mit tödlichem Ausgang, gingen einher mit Pankreatitis, Leberversagen/hepatischer Steatose, Nierenversagen und erhöhten Serum-Laktatspiegeln
    • besondere Vorsicht bei Patienten (insbesondere übergewichtige Frauen) mit Hepatomegalie, Hepatitis oder anderen bekannten Risikofaktoren für eine Lebererkrankung
      • diese Patienten sollten engmaschig überwacht werden
    • um zwischen erhöhten Transaminasen als Reaktion auf die Behandlung und ansteigenden Werten, die möglicherweise im Zusammenhang mit einer Laktatazidose auftreten, zu unterscheiden, sollten Ärzte sicherstellen, dass Veränderungen der ALT-Werte mit Verbesserungen anderer Laborwerte der chronischen Hepatitis B einhergehen
  • Resistenz und besondere Vorsichtsmaßnahmen für Lamivudin-refraktäre Patienten
    • Mutationen der für die HBV-Polymerase kodierenden Sequenzen, durch die Lamivudin-Resistenz-Substitutionen entstehen, können zum Auftreten weiterer sekundärer Substitutionen führen, inklusive derjenigen, die mit Entecavir-assoziierter Resistenz (ETVr) in Zusammenhang gebracht werden
      • bei einem kleinen Prozentsatz Lamivudin-refraktärer Patienten waren ETVr-Substitutionen der Aminosäuresequenzen rtT184, rtS202 oder rtM250 bei Studienbeginn vorhanden
      • bei Patienten mit Lamivudin-resistenten HBV-Stämmen ist das Risiko, in der Folge eine Entetecavir-Resistenz zu entwickeln höher, als bei Patienten ohne Lamivudin-Resistenz
      • kumulative Wahrscheinlichkeit, dass sich eine genotypische Entecavir-Resistenz nach 1, 2, 3, 4 bzw. 5 Jahren Behandlung entwickelt, lag in den Studien mit Lamivudin-refraktären Patienten bei 6 %, 15 %, 36 %, 47 % bzw. 51 +ACU
      • virologisches Ansprechen sollte bei Lamivudin-refraktären Patienten regelmäßig überwacht und entsprechende Resistenztests durchgeführt werden
    • Patienten, die nach 24 Wochen Behandlung mit Entecavir virologisch nur suboptimal ansprechen
      • Anpassung der Behandlung erwägen
    • Therapie bei Patienten mit dokumentierter Lamivudin-Resistenz in der Vorgeschichte
      • statt einer Entecavir-Monotherapie bevorzugt eine Kombinationstherapie mit Entecavir und einem zweiten antiviralen Wirkstoff (ohne Kreuzresistenzen mit Lamivudin oder Entecavir) in Betracht ziehen
    • vorbestehende Lamivudin-resistente HBV-Stämme
      • sind mit einem erhöhten Risiko für eine anschließend entstehende Entecavir-Resistenz verbunden, unabhängig vom Grad der Lebererkrankung
      • bei Patienten mit einer dekompensierten Lebererkrankung kann ein virologischer Durchbruch mit schwerwiegenden klinischen Komplikationen der zugrundeliegenden Lebererkrankung assoziiert sein
      • Patienten, die sowohl eine dekompensierte Lebererkrankung wie auch einen Lamivudin-resistenten HBV-Stamm haben
        • Kombination von Entecavir mit einem zweiten antiviralen Medikament (ohne Kreuzresistenz zu Lamivudin oder Entecavir) sollte bevorzugt gegenüber einer Entecavir-Monotherapie in Erwägung gezogen werden
  • Kinder und Jugendliche
    • bei Kindern und Jugendlichen mit Ausgangs-HBV-DNA >/= 8,0 log10 I.E./ml wurde ein geringeres virologisches Ansprechen (HBV-DNA < 50 I.E./ml) beobachtet
    • Entecavir sollte bei diesen Patienten nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko für das Kind rechtfertigt (z. B. Resistenz)
    • einige Kinder und Jugendliche bedürfen einer Langzeit-Behandlung oder sogar einer lebenslangen Behandlung der chronisch aktiven Hepatitis B
      • Einfluss von Entecavir auf zukünftige Behandlungsoptionen berücksichtigen
  • Lebertransplantatempfänger, die Ciclosporin oder Tacrolimus erhalten
    • Nierenfunktion sollte vor und während der Behandlung mit Entecavir sorgfältig untersucht werden
  • Koinfektion mit Hepatitis C oder D
    • es gibt keine Daten zur Wirksamkeit von Entecavir bei Patienten, die mit dem Hepatitis C-Virus oder dem Hepatitis D-Virus coinfiziert sind
  • Patienten mit Koinfektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV)/HBV, die keine gleichzeitige antiretrovirale Behandlung erhalten
    • Entecavir wurde bei HIV/HBV-coinfizierten Patienten, die nicht gleichzeitig eine wirksame HIV-Therapie erhielten, nicht untersucht
    • Auftreten einer HIV-Resistenz wurde beobachtet, wenn Entecavir zur Behandlung einer chronischen Hepatitis B-Infektion bei Patienten mit einer HIV-Infektion, die keine hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) erhielten, eingesetzt wurde
    • Therapie mit Entecavir bei HIV/HBV coinfizierten Patienten, die keine HAART erhalten, sollte nicht durchgeführt werden
    • Entecavir wurde nicht zur Behandlung einer HIV-Infektion untersucht und wird für diese Anwendung nicht empfohlen
  • Patienten mit HIV/HBV-Coinfektion, die eine gleichzeitige antiretrovirale Behandlung erhalten
    • Entecavir wurde bei 68 Erwachsenen mit einer HIV/HBV-Coinfektion, die ein HAART-Therapieregime mit Lamivudin erhielten, untersucht
    • keine Daten zur Wirksamkeit von Entecavir bei HBeAg-negativen Patienten mit einer HIV-Coinfektion
    • begrenzte Daten von Patienten mit einer HIV-Coinfektion, die niedrige CD4-Zellzahlen (< 200 Zellen / mm3) aufweisen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Entecavir - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Entecavir - peroral

  • darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich
  • keine hinreichenden Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft vorhanden
  • Tierstudien
    • Reproduktionstoxizität bei hohen Dosierungen
    • potentielles Risiko für den Menschen nicht bekannt
  • keine Daten zur Auswirkung von Entecavir auf die Übertragung von HBV von der Mutter auf das Neugeborene
    • geeignete Vorkehrungen sollten getroffen werden, um die Ansteckung des Neugeborenen mit HBV zu vermeiden
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • potentielle Risiken für den heranreifenden Fetus sind unbekannt
    • Frauen sollten im gebärfähigen Alter zuverlässige Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden
  • Fertilität
    • Toxizitätsstudien bei Tieren ergaben keinen Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Fertilität


Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Entecavir - peroral

  • Stillen sollte während der Behandlung unterbrochen werden
  • nicht bekannt, ob Entecavir beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird
  • Tierstudien
    • Übergang in die Muttermilch
  • Risiko für das Kind kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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