Baclofen Sintetica 2mg/ml (1X20 ml)

Hersteller Sintetica GmbH
Wirkstoff Baclofen
Wirkstoff Menge 2 mg
ATC Code M03BX01
Preis 333,59 €
Menge 1X20 ml
Darreichung (DAR) INF
Norm N1
Baclofen Sintetica 2mg/ml (1X20 ml)

Medikamente Prospekt

Baclofen2mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe3.5mg
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Pharmakoresistente Epilepsie.
  • Das Arzneimittel darf nur intrathekal angewendet werden.

Art der Anwendung



  • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal wird meist in Form einer kontinuierlichen Infusion sofort nach der Implantation verabreicht. Ist der Patient im Hinblick auf seine Tagesdosis und seinen funktionalen Status stabilisiert, so kann - sofern die Pumpe dies ermöglicht - mit einem etwas komplizierteren Verabreichungsmodus begonnen werden, um die Spastizität zu unterschiedlichen Tageszeiten optimal unter Kontrolle zu bringen. Beispielsweise kann es nachts verstärkt zu Spasmen kommen, die unter Umständen eine 20%ige Steigerung der Infusionsrate pro Stunde erfordern. Veränderungen der Infusionsgeschwindigkeit sollten so programmiert werden, dass sie 2 Stunden, bevor der klinische Effekt gewünscht wird, einsetzen.
  • Jede Ampulle ist nur für den Einmalgebrauch bestimmt. Nicht wiederholt sterilisieren.
  • Das Arzneimittel muss vor Gebrauch visuell überprüft werden. Nur klare Lösungen ohne Partikel dürfen verwendet werden.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Alle Reste des Arzneimittels müssen entsorgt werden.
    • Hinweise für die Anwendung
      • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal ist für die intrathekale Injektion und die kontinuierliche intrathekale Infusion gemäß Anwendungsvorschriften des Infusionssystems vorgesehen.
      • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal 10 mg/5 ml: Zum +ANY-ffnen der Packung mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal bitte die Packung mit beiden Händen festhalten und die Ecken bis zur +ANY-ffnung in entgegengesetzte Richtungen drehen.
    • Stabilität.
      • In implantierten EU-zertifizierte Pumpen blieb Baclofen Intrathekal 180 Tage lang stabil.
      • Arzneimittel zur parenteralen Anwendung sollten wenn möglich vor der Anwendung auf Partikel und Verfärbungen überprüft werden.
    • Spezielle Hinweise für die Anwendung
      • Die genaue Konzentration hängt von der benötigten Gesamttagesdosis und der minimalen Infusionsgeschwindigkeit der Pumpe ab. Bitte beachten Sie die speziellen Empfehlungen im Handbuch des Herstellers.
    • Verdünnung.
      • Für Patienten, die andere Konzentrationen als 50, 500 oder 2.000 Mikrogramm/ml benötigen, muss Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal unter aseptischen Bedingungen mit steriler, konservierungsmittelfreier Natriumchlorid-Injektionslösung verdünnt werden.
    • Applikationssysteme.
      • Für die intrathekale Langzeitanwendung von Baclofen werden verschiedene Systeme verwendet. Dazu gehören EU-zertifizierte Pumpen, es handelt sich um implantierbare Infusionssysteme mit einem nachfüllbaren Reservoir, die unter Lokalanästhesie oder Vollnarkose meist subkutan oder in eine Tasche in der Bauchdecke implantiert werden. Diese Systeme sind mit einem intrathekalen Katheter verbunden, der subkutan in den Subarachnoidalraum verläuft.
      • Vor Verwendung dieser Systeme muss sichergestellt werden, dass die technischen Spezifikationen, einschließlich der chemischen Stabilität der Baclofenlösung im Reservoir, den Anforderungen für die intrathekale Anwendung von Baclofen entsprechen.

Dosierung



  • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal ist für die Gabe als Einzelbolus-Testdosis (über Spinalkatheter oder Lumbalpunktion) sowie, bei chronischer Behandlung, für die Gabe über implantierbare Dosierungspumpen, die für eine kontinuierliche Verabreichung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal unmittelbar in den Intrathekalraum geeignet sind (EU-zertifizierte Pumpen), vorgesehen. Die Festlegung des optimalen Dosisschemas erfordert, dass zunächst jeder Patient eine anfängliche Screeningphase durchläuft, in der er mit einer Bolusdosis behandelt wird, gefolgt von einer Phase mit sehr vorsichtiger Dosistitrierung, bevor mit der Erhaltungstherapie begonnen wird. Eine intrathekale Darreichung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal über ein implantierbares Dosierungssystem sollte nur durch Ärzte mit den erforderlichen Kenntnissen und der entsprechenden Erfahrung in diesem Bereich erfolgen. Spezifische Anweisungen für die Implantation, Programmierung und/oder Befüllung der implantierten Pumpe sind von den Herstellern solcher Pumpen erhältlich und müssen streng befolgt werden.
  • Die Wirksamkeit von Baclofen Intrathekal wurde in kontrollierten randomisierten Studien nachgewiesen, unter Verwendung eines zertifizierten Infusionssystems. Dabei handelt es sich um ein implantierbares Verabreichungssystem mit einem nachfüllbaren Reservoir, das subkutan - in der Regel in die Bauchdecke - implantiert wird. Das Gerät ist mit einem intrathekalen Katheter verbunden, der ebenfalls subkutan in den Subarachnoidalraum verläuft.
  • Testphase
    • Vor Beginn der intrathekalen Dauerinfusion von Baclofen muss der Patient in einer anfänglichen Testphase ein positives Ansprechen auf die intrathekale Verabreichung einer Testdosis zeigen. In der Regel wird die Testdosis als Bolusinjektion mittels Lumbalpunktion oder über einen intrathekalen Katheter verabreicht, um eine Reaktion hervorzurufen. Vor Beginn der Testphase sollten die Patienten infektionsfrei sein, da eine systemische Infektion die Beurteilung des Ansprechens beeinträchtigen kann. Die übliche Testdosis beträgt initial 25 oder 50 Mikrogramm und wird in mindestens 24-stündigen Abständen um jeweils 25 Mikrogramm erhöht, solange bis eine 4- bis 8-stündige Reaktion zu beobachten ist. Die Dosis muss durch Barbotage im Verlauf von mindestens 1 Minute verabreicht werden.
    • Für diese Testphase stehen niedrig dosierte Ampullen (0,05 mg/ml entsprechend 50 Mikrogramm/ml) zur Verfügung.
    • Während der Injektion der ersten Dosis muss eine intensivmedizinische Ausstattung unmittelbar verfügbar sein.
    • Der Patient muss eine signifikante Verminderung des Muskeltonus und/oder der Häufigkeit bzw. des Schweregrads von Spasmen aufweisen, damit seine Reaktion als Ansprechen auf die Behandlung gewertet werden kann.
    • Die Empfindlichkeit gegenüber intrathekal verabreichtem Baclofen ist sehr unterschiedlich. Bei einem erwachsenen Patienten wurden nach einer einzelnen Testdosis von 25 Mikrogramm Anzeichen einer schweren Überdosierung (Koma) beobachtet.
    • Patienten, die auf eine Testdosis von 100 Mikrogramm nicht ansprechen, dürfen keine weitere Dosis erhalten und sind für eine kontinuierliche intrathekale Infusion nicht geeignet.
    • Während dieser Phase sind die respiratorischen und kardiovaskulären Funktionen sorgfältig zu überwachen. Dies gilt besonders für Patienten mit Herz-Lungen-Krankheiten und Schwäche der Atemmuskulatur sowie Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel der Benzodiazepin-Gruppe oder Opiate erhalten und dadurch ein höheres Risiko für eine Atemdepression haben.
    • Kinder und Jugendliche
      • Screeningphase
        • Die anfängliche Testdosis für die Lumbalpunktion sollte bei Patienten ab 4 bis < 18 Jahren 25 - 50 Mikrogramm/Tag betragen, basierend auf Alter und Größe des Kindes. Bei Patienten, bei denen kein Ansprechen auf diese Dosis festgestellt wird, kann die Dosis alle 24 Stunden um 25 Mikrogramm/Tag erhöht werden. Die maximale Screeningdosis sollte bei Kindern nicht mehr als 100 Mikrogramm/Tag betragen.
  • Dosisanpassungsphase
    • Nachdem sich anhand der Testdosen bestätigt hat, dass der Patient auf Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal anspricht, wird unter Verwendung eines geeigneten Verabreichungssystems mit der intrathekalen Infusion begonnen. Infektionen können das Risiko für chirurgische Komplikationen erhöhen und die Dosisanpassung erschweren.
    • Zur Bestimmung der initialen Gesamttagesdosis ist nach der Implantation die Dosis, mit der in der Testphase eine positive Reaktion erzielt wurde, zu verdoppeln und über 24 Stunden zu verabreichen, es sei denn, die Wirkung der Bolus-Testdosis hält länger als 12 Stunden an. In diesem Fall sollte die Testdosis als anfängliche Tagesdosis über 24 Stunden verabreicht werden. Während der ersten 24 Stunden darf die Dosis nicht erhöht werden. Nach den ersten 24 Stunden kann die Dosis von Tag zu Tag langsam angepasst werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, dürfen die Dosiserhöhungen 10 bis 30% nicht überschreiten. Spastizität zerebraler Genese: Nach den ersten 24 Stunden kann die Dosis von Tag zu Tag langsam angepasst werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, dürfen die Dosiserhöhungen 5 bis 15% nicht überschreiten.
    • Bei Verwendung einer programmierbaren Pumpe sollte die Dosis nur einmal innerhalb von 24 Stunden angepasst werden. Für nicht programmierbare Pumpen mit 76 cm Katheterlänge, die pro Tag 1 ml Lösung abgeben, wird empfohlen, die Reaktion nur in Intervallen von 48 Stunden zu beurteilen. Wenn eine erhebliche Erhöhung der Tagesdosis die klinische Wirkung nicht verbessert, so sind die Funktionstüchtigkeit der Pumpe und die Durchgängigkeit des Katheters zu überprüfen.
    • Die Erfahrungen mit Dosierungen über 1.000 Mikrogramm/Tag sind begrenzt.
    • Während der Testphase und der Dosierungsanpassungsphase, die unmittelbar auf die Implantation folgt, muss der Patient in einer Einrichtung, die über eine komplette Ausrüstung und entsprechendes Personal verfügt, sorgfältig überwacht werden. Für Reanimationsmaßnahmen nach lebensbedrohenden Reaktionen oder schwerwiegenden Nebenwirkungen sollte die entsprechende Ausstattung unmittelbar verfügbar sein. Die Implantation der Pumpen darf nur in Zentren mit erfahrenem Personal durchgeführt werden, um die Risiken in der perioperativen Phase möglichst gering zu halten.
  • Erhaltungstherapie
    • Das klinische Ziel der Behandlung ist die Erhaltung eines Muskeltonus, der so normal wie möglich sein sollte, sowie die Minimierung der Häufigkeit und des Schweregrads der Spasmen, ohne dass es zu nicht tolerierbaren Nebenwirkungen kommen würde. Es sollte die niedrigste Dosis gewählt werden, die zu einem ausreichenden Ansprechen führt. Der Erhalt eines gewissen Grads von Spastizität ist wünschenswert, um das Gefühl einer ,Lähmung+ACY-quot, beim Patienten zu vermeiden. Außerdem könnten ein bestimmter Muskeltonus und gelegentliche Spasmen die Herz-Kreislauf-Funktion unterstützen und möglicherweise vor tiefen Venenthrombosen schützen.
    • Bei Patienten mit Spastizität spinaler Genese kann die Tagesdosis allmählich um 10 bis 30% erhöht werden, um eine angemessene Kontrolle der Symptome zu gewährleisten. Bei Spastizität zerebraler Genese sollte die Dosis höchstens um 20% (im Bereich von 5 bis 20%) erhöht werden.
    • In beiden Fällen kann die Tagesdosis auch um 10 bis 20% verringert werden, wenn der Patient unter Nebenwirkungen leidet.
    • Wird plötzlich eine beträchtliche Steigerung der Dosis erforderlich, liegt unter Umständen ein Problem am Katheter (z. B. Knick oder Verlagerung des Katheters) oder eine Funktionsstörung der Pumpe vor.
    • Die Erhaltungsdosis zur Langzeitbehandlung mit kontinuierlicher intrathekaler Infusion von Baclofen bei Spastizität spinaler Genese liegt zwischen 10 und 1.200 Mikrogramm/Tag, wobei die meisten Patienten auf 300 bis 800 Mikrogramm/Tag ausreichend ansprechen.
    • Bei Spastizität zerebraler Genese liegt die Erhaltungsdosis zwischen 22 und 1.400 Mikrogramm/Tag, wobei die mittlere Tagesdosis nach 12 Monaten mit 276 Mikrogramm/Tag und nach 24 Monaten mit 307 Mikrogramm/Tag angegeben wird.
    • Bei ca. 5% der Patienten kann es während der Langzeitbehandlung zu einem erhöhten Dosisbedarf infolge eines Wirkverlusts kommen. Es liegen nicht genügend Erfahrungen vor, um klare Empfehlungen hinsichtlich der Behandlung bei Wirkverlust zu geben. Dieses Phänomen ist jedoch gelegentlich stationär behandelt worden, und zwar durch die befristete Unterbrechung der Behandlung (,drug holiday+ACY-quot,) in Form einer allmählichen Reduktion der Dosis von Baclofen Intrathekal über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen und dem Wechsel auf andere Möglichkeiten der Spastikbehandlung (z. B. intrathekale Verabreichung von konservierungsmittelfreiem Morphinsulfat). Nach diesem Intervall ist ein Ansprechen auf die Behandlung mit Baclofen Intrathekal unter Umständen wieder möglich. Die Therapie sollte dann mit der Anfangsdosis für die kontinuierliche Infusion wieder aufgenommen werden. Im Anschluss daran muss die Dosis neu angepasst werden, um eine Überdosierung zu vermeiden.
    • Bei der Umstellung von Baclofen Intrathekal auf Morphin und umgekehrt ist Vorsicht geboten.
    • Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind notwendig, um die Dosis und das Funktionieren des Infusionssystems zu überprüfen und den Patienten auf mögliche Nebenwirkungen oder Anzeichen einer Infektion untersuchen zu können.
    • Kinder und Jugendliche:
      • Bei Kindern ab 4 bis < 18 Jahren mit zerebraler oder spinaler Spastik liegt die anfängliche Erhaltungsdosis für eine langfristige Erhaltungsinfusion mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal zwischen 25 und 200 Mikrogramm/Tag (Medianwert der Dosis: 100 Mikrogramm/Tag). Die tägliche Gesamtdosis steigt tendenziell im ersten Jahr der Behandlung an. Die Erhaltungsdosis muss somit auf der Grundlage des individuellen klinischen Ansprechens angepasst werden. Zu Dosierungen über 1.000 Mikrogramm/Tag liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
      • Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Baclofen Intrathekal für die Behandlung schwerer zerebraler oder spinaler Spasmen bei Kindern unter 4 Jahren ist nicht nachgewiesen.
  • Absetzen des Arzneimittels
    • Außer bei überdosisbedingten Notfällen sollte die Behandlung mit allmählich ausschleichender Dosierung beendet werden.
    • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal darf nicht abrupt abgesetzt werden.
  • Besondere Hinweise für die Anwendung
    • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal 2 mg/ml und 0,5 mg/ml Infusionslösung Ampullen wurden speziell für Infusionspumpen entwickelt. Die genaue Konzentration hängt von der benötigten Gesamttagesdosis und der minimalen Infusionsgeschwindigkeit der Pumpe ab. Bitte beachten Sie die speziellen Empfehlungen im Handbuch des Herstellers.
  • Spezielle Patientengruppen
    • Nierenfunktionsstörungen
      • Es wurden keine Studien an Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, die mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal behandelt wurden, durchgeführt. Da Baclofen vorwiegend unverändert über die Nieren ausgeschieden wird, soll die Anwendung bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen mit größter Vorsicht erfolgen.
    • Leberfunktionsstörungen
      • Es wurden keine Studien an Patienten mit Leberfunktionsstörungen, die mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal behandelt wurden, durchgeführt. Eine Dosisanpassung wird nicht empfohlen, da die Leber bei der Metabolisierung von Baclofen nach intrathekaler Anwendung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal keine nennenswerte Rolle spielt. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass eine Leberfunktionsstörung Auswirkungen auf die systemische Exposition gegenüber dem Arzneimittel besitzt.
    • Ältere Patienten
      • Im Rahmen der klinischen Studien wurden mehrere Patienten im Alter von über 65 Jahren mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal behandelt. Dabei wurden im Vergleich zu jüngeren Patienten keine erhöhten Risiken verzeichnet. Spezifische Probleme werden bei dieser Altersgruppe nicht erwartet, da die Dosen individuell titriert werden.

Indikation



  • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal wird angewendet zur Behandlung schwerer chronischer Spastizität nach Verletzungen, bei Multipler Sklerose oder anderen Erkrankungen des Rückenmarks, die mit oralem Baclofen oder anderen oralen Antispastika nicht erfolgreich behandelt werden können und/oder wenn wirksame orale Dosen unzumutbare Nebenwirkungen hervorrufen.
  • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> ist wirksam bei erwachsenen Patienten mit schwerer chronischer Spastizität zerebraler Genese, beispielsweise infolge einer Zerebralparese, eines Hirntraumas oder eines zerebrovaskulären Insults, die klinischen Erfahrungen sind jedoch begrenzt.
  • Kinder und Jugendliche
    • Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal wird bei Kindern von 4 bis < 18 Jahren mit schwerer chronischer zerebraler oder spinaler Spastik (durch Verletzung, multiple Sklerose oder andere Rückenmarkserkrankungen) mit fehlendem Ansprechen oder nicht akzeptablen Nebenwirkungen bei wirksamen Dosierungen oral eingenommener Antispastika angewendet.

Nebenwirkungen



  • Eine kausale Verbindung zwischen den beobachteten Ereignissen und der Verabreichung von Baclofen ist oft nicht möglich, da die meisten beschriebenen Nebenwirkungen auch Symptome der Grundkrankheit sein können. Einige der häufig auftretenden Nebenwirkungen wie Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Blutdruckabfall und Muskelhypotonie scheinen jedoch medikamentös bedingt zu sein. Diese Effekte sind meist vorübergehend und treten hauptsächlich während der Testphase oder bei einer Änderung der Konzentration auf.
  • Die Nebenwirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklasse aufgeführt.
  • Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit geordnet. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad wie folgt klassifiziert: sehr häufig (>/= 1/10), häufig (>/= 1/100, < 1/10), gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100), selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000).
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • Gelegentlich
      • Dehydratation
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • Häufig
      • Depression, Angstzustände, Agitiertheit
    • Gelegentlich
      • Suizidgedanken, Suizidversuch, Halluzinationen, Paranoia, Euphorie
    • Nicht bekannt
      • Dysphorie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Sehr häufig
      • Somnolenz (vor allem während der Testphase)
    • Häufig
      • Konvulsionen, Sedierung, Schwindel/Benommenheit, Krampfanfälle (insbesondere nach abruptem Abbruch der Behandlung), Kopfschmerzen, Parästhesie, Dysarthrie, Lethargie, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit/Desorientierung.
    • Gelegentlich
      • Ataxie, Gedächtnisverlust, Nystagmus.
    • Konvulsionen und Kopfschmerzen treten häufiger bei Patienten mit Spastik zerebralen Ursprungs als bei Patienten mit Spastik spinalen Ursprungs auf.
  • Augenerkrankungen
    • Häufig
      • Akkomodationsstörungen, Verschwommensehen, Diplopie.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • Gelegentlich
      • Bradykardie.
  • Gefäßerkrankungen
    • Häufig
      • Hypotonie.
    • Gelegentlich
      • Hypertonie, tiefe Venenthrombosen, Flush, Blässe.
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • Häufig
      • Atemdepression, Pneumonie, Dyspnoe.
    • Nicht bekannt
      • Bradypnoe.
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Häufig
      • Übelkeit/Erbrechen, Obstipation, Mundtrockenheit, Diarrhoe, verminderter Appetit, vermehrter Speichelfluss.
    • Gelegentlich
      • Ileus, Hypogeusie.
    • Übelkeit und Erbrechen treten häufiger bei Patienten mit Spastik zerebralen Ursprungs als bei Patienten mit Spastik spinalen Ursprungs auf.
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Häufig
      • Urtikaria, Pruritus, Gesichts- oder peripheres +ANY-dem.
    • Gelegentlich
      • Alopezie, Hyperhidrose.
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Sehr häufig
      • Muskelhypotonie (vor allem während der Testphase - vorübergehende Nebenwirkung).
    • Häufig
      • Muskelhypertonie
    • Nicht bekannt
      • Skoliose
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • Häufig
      • Harninkontinenz, Harnretention
    • Harnretention tritt häufiger bei Patienten mit Spastik zerebralen Ursprungs als bei Patienten mit Spastik spinalen Ursprungs auf.
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • Häufig
      • sexuelle Störungen (Die intrathekale Anwendung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal kann die Erektion und Ejakulation beeinträchtigen. Diese Wirkung ist nach dem Absetzen von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal üblicherweise reversibel.)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Häufig
      • Asthenie, Pyrexie, Schmerzen, Schüttelfrost.
    • Gelegentlich
      • Hypothermie.
    • Selten
      • unter Umständen lebensbedrohendes Entzugssyndrom aufgrund einer plötzlichen Unterbrechung der Arzneimittelgabe.
  • Unerwünschte Vorkommnisse, die mit dem Infusionssystem in Zusammenhang stehen (z. B. durch entzündliche Massen an der Spitze des implantierten Katheters, Dislokation des Katheters, lokale Infektionen, Meningitis, Überdosierung durch falsche Handhabung des Gerätes) werden hier nicht aufgeführt.
  • In einer Screeningstudie erhöhte eine vorhandene PEG-Sonde bei Kindern die Inzidenz von tiefen Infektionen.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Medizinisches Umfeld
      • Das Infusionssystem sollte nicht implantiert werden, bevor die Reaktion des Patienten auf die intrathekalen Bolusinjektionen von Baclofen und/oder die Dosisanpassung hinreichend feststeht. Die erstmalige intrathekale Verabreichung sowie Dosisanpassungen von Baclofen Intrathekal sind mit Risiken wie ZNS-Dämpfung, Herz-Kreislaufkollaps und/oder respiratorische Insuffizienz verbunden. Daher müssen diese Schritte unter ärztlicher Überwachung und in entsprechend eingerichteter Umgebung und unter Beachtung der Anweisungen in den Kategorien ,Dosierung+ACY-quot, und ,Art der Anwendung+ACY-quot, vorgenommen werden. Zur sofortigen Durchführung von Reanimationsmaßnahmen im Falle lebensbedrohender Symptome einer schweren Überdosierung sollte die erforderliche Ausrüstung zur Verfügung stehen. Der behandelnde Arzt muss über ausreichende Erfahrungen in der Langzeitbehandlung mittels intrathekaler Infusionen verfügen.
    • Überwachung des Patienten
      • Nach chirurgischer Implantation der Pumpe und besonders während der Anfangsphase der Pumpentätigkeit sowie bei Veränderungen der Infusionsgeschwindigkeit und/oder der Baclofen-Konzentration im Reservoir ist der Patient sorgfältig zu überwachen, bis seine Reaktion auf die Infusion akzeptabel und ausreichend stabil ist.
      • Der Patient, die behandelnden Ärzte und alle an der Betreuung beteiligten Personen müssen unbedingt genau über die Risiken dieser Behandlungsmethode informiert sein.
      • Alle Personen, die an der Behandlung und Versorgung des Patienten beteiligt sind, müssen genau über die Symptome einer Unter- bzw. Überdosierung, die im Fall einer Intoxikation zu ergreifenden Maßnahmen sowie die Pflege der Pumpe und der Implantationsstelle Bescheid wissen.
      • Bei Patienten mit Spasmen aufgrund einer Kopfverletzung wird empfohlen, mit einer Langzeitbehandlung mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal erst zu beginnen, wenn sich die Symptomatik der Spastik stabilisiert hat (d. h. mindestens ein Jahr nach der Verletzung).
    • Testphase
      • Bei Applikation der initialen Testdosen sind die respiratorischen und kardiovaskulären Funktionen sorgfältig zu überwachen. Dies gilt besonders für Patienten mit Herz- bzw. Lungenerkrankungen und einer Schwäche der Atemmuskulatur. Bei Patienten, die gleichzeitig Benzodiazepine oder Opiate erhalten, ist auf das erhöhte Risiko der Atemdepression zu achten.
      • Vor der Testphase mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal müssen die Patienten infektionsfrei sein, da eine systemische Infektion die Beurteilung der Reaktion des Patienten auf die intrathekale Injektion mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal beeinträchtigen kann.
    • Entzündliche Masse an der Spitze des implantierten Katheters
      • Es wurde über Fälle einer entzündlichen Masse an der Spitze des implantierten Katheters berichtet, die zu schwerwiegenden neurologischen Beeinträchtigungen einschließlich Paralyse führen können. Derartige Berichte liegen zwar auch im Fall von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal vor, diese wurden jedoch mittels Kontrast-MRT oder histopathologisch nicht bestätigt. Die mit entzündlichen Massen am häufigsten verbundenen Symptome sind: 1) vermindertes therapeutisches Ansprechen (Verschlimmerung der Spastik, Wiederauftreten einer zuvor gut kontrollierten Spastik, Entzugssymptome, schlechtes Ansprechen auf steigende Dosen oder häufige oder starke Erhöhungen der Dosierung), 2) Schmerz, 3) neurologische Defizite/Dysfunktion. Der Kliniker sollte Patienten unter intraspinaler Therapie sorgfältig auf neue neurologische Zeichen und Symptome beobachten. Der Kliniker sollte auf Grundlage seines medizinischen Sachverstands die am besten geeigneten, auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten abgestimmten Überwachungsmaßnahmen ergreifen, um prodromale Zeichen und Symptome einer entzündlichen Masse zu erkennen, vor allem wenn in der Apotheke hergestellte Arzneimittel oder Opioid-haltige Beimischungen angewendet werden. Bei Patienten mit neuen neurologischen Zeichen oder Symptomen, die auf eine entzündliche Masse hindeuten, sollte eine neurochirurgische Konsultation erwogen werden, da viele Symptome einer entzündlichen Masse den Symptomen einer schweren krankheitsbedingten Spastik nicht unähnlich sind. In manchen Fällen kann eine bildgebende Untersuchung angebracht sein, um die Diagnose einer entzündlichen Masse zu bestätigen oder auszuschließen.
    • Implantation der Pumpe
      • Auch vor der Pumpenimplantation sollten die Patienten infektionsfrei sein, da eine Infektion das Risiko von Komplikationen bei der Operation erhöht. Darüber hinaus kann eine systemische Infektion die Dosisanpassung erschweren. Eine lokale Infektion oder die Fehlplatzierung des Katheters können ebenfalls eine Unterbrechung der Arzneimittelzufuhr nach sich ziehen, was einen plötzlichen Entzug von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal und die entsprechenden Symptome zur Folge haben kann.
    • Nachfüllen des Pumpenreservoirs
      • Das Nachfüllen des Pumpenreservoirs ist durch speziell ausgebildetes Personal nach den Anweisungen des Pumpenherstellers vorzunehmen. Die Zeitabstände zwischen dem Nachfüllen sind sorgfältig zu berechnen, um eine vollständige Leerung des Reservoirs zu vermeiden. Dies könnte erneut zu schwerer Spastizität führen oder potentiell lebensbedrohende Symptome eines plötzlichen Entzugs von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal nach sich ziehen. Das Nachfüllen ist unter streng aseptischen Bedingungen durchzuführen, um eine Kontamination durch Mikroorganismen und schwere ZNS-Infektionen zu vermeiden. Nach jedem Auffüllen und jeder Manipulation am Pumpenreservoir sollte eine der klinischen Situation entsprechende Beobachtungsphase folgen.
      • Äußerste Vorsicht ist beim Füllen einer implantierten Pumpe angezeigt, die eine Zugangsöffnung (Zugangsport) mit direktem Zugang zum intrathekalen Katheter besitzt. Eine durch diese Zugangsöffnung direkt in den Katheter erfolgende Injektion kann zu einer lebensbedrohenden Überdosierung führen.
    • Dosisanpassung: zusätzliche Hinweise
      • Gelegentlich ist eine gewisse Spastizität erforderlich, um die Körperhaltung und das Gleichgewicht oder sonstige Funktionen aufrechtzuerhalten. Um übermäßige Schwäche und einen Sturz des Patienten zu vermeiden, ist Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal in diesen Fällen mit Vorsicht anzuwenden. Auch zur Unterstützung der Kreislauffunktionen und möglicherweise zur Verhütung einer tiefen Venenthrombose können ein gewisser Muskeltonus sowie gelegentliche Spasmen notwendig sein.
      • Zur Vermeidung einer eventuellen Überdosierung oder von unerwünschten Wechselwirkungen sollte - vorzugsweise noch vor Beginn der Infusion mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal - unter strenger ärztlicher Kontrolle versucht werden, eine gleichzeitige orale antispastische Medikation abzusetzen. Während der intrathekalen Langzeittherapie mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal sollte jedoch vermieden werden, gleichzeitig verwendete Antispastika plötzlich abzusetzen oder ihre Dosierung zu verringern.
    • Vorsichtsmaßnahmen bei speziellen Patientengruppen
      • Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen
        • Kinder, die eine implantierbare Pumpe für die Langzeitinfusion erhalten sollen, müssen eine ausreichende Körpermasse aufweisen.
        • Baclofen Intrathekal sollte bei Kindern und Jugendlichen nur durch Ärzte verordnet werden, die über entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen verfügen. Über die Sicherheit und Wirksamkeit von Baclofen bei Kindern unter 4 Jahren liegen nur sehr begrenzte Daten vor.
        • Die transkutane Platzierung eines Katheters während der Implantation der Pumpe bei vorhandener PEG-Sonde erhöht bei Kindern die Inzidenz von Infektionen.
      • Spezielle Patientengruppen
        • Bei Patienten mit verlangsamter Liquorzirkulation, z. B. bei entzündlich oder traumatisch bedingten Passagebehinderungen, kann die verlangsamte Ausbreitung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal die antispastische Wirksamkeit vermindern und Nebenwirkungen verstärken.
        • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss unter Umständen die Dosis entsprechend der klinischen Situation bzw. dem Grad der verminderten renalen Clearance reduziert werden.
        • Patienten mit psychotischen Zuständen, Schizophrenie, Verwirrtheitszuständen oder Morbus Parkinson sind mit Vorsicht und unter strenger Kontrolle mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal zu behandeln, wenn unter oraler Therapie mit Baclofen Exazerbationen dieser Zustände beobachtet wurden.
        • Besondere Vorsicht ist bei Epileptikern angezeigt, da bei Überdosierung oder beim Absetzen von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal sowie auch bei Patienten unter therapeutischen Dosen von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal gelegentlich Anfälle auftreten können.
        • Bei Patienten mit autonomer Dysreflexie in der Anamnese ist Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal mit Vorsicht anzuwenden. Nozizeptive Stimuli oder ein abruptes Absetzen von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal können unter Umständen solche Episoden hervorrufen.
        • Bei Patienten mit zerebrovaskulärer oder respiratorischer Insuffizienz ist ebenfalls Vorsicht geboten, da Baclofen eine Exazerbation dieser Zustände bewirken kann.
        • Eine Wirkung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal auf andere, nicht mit dem ZNS zusammenhängende Grundkrankheiten ist unwahrscheinlich, da die systemische Verfügbarkeit des Arzneimittels nach intrathekaler Verabreichung wesentlich geringer ist als nach oraler Verabreichung.
      • Nierenfunktionsstörungen
        • Dennoch legen Erfahrungen mit oral verabreichtem Baclofen Vorsicht bei folgenden Zuständen nahe: anamnestisch bekannte gastroduodenale Ulzera, vorbestehende Sphinkterhypertonie und Nierenfunktionsstörungen.
        • Unter oraler Verabreichung von Baclofen kam es in seltenen Fällen zu einer Erhöhung der SGOT (AST), der alkalischen Phosphatase und der Blutglucose.
      • Ältere Patienten
        • Im Rahmen klinischer Studien sind einige Patienten über 65 Jahre mit Baclofen Intrathekal behandelt worden, ohne dass spezielle Probleme zu beobachten waren. Bei älteren Patienten kann es in der Dosisanpassungsphase von oral verabreichtem Baclofen eher zu Nebenwirkungen kommen und möglicherweise gilt dies auch für die intrathekale Verabreichung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal. Da die optimale Dosierung jedoch individuell angepasst wird, dürften sich bei der Behandlung älterer Patienten keine besonderen Probleme ergeben.
    • Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d. h. es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
    • Unterbrechen der Behandlung
      • Eine abrupte Unterbrechung der Gabe von Baclofen Intrathekal kann sich, unabhängig von den Ursachen, als verstärkte Spastizität, Pruritus, Parästhesien und Hypotonie manifestieren. Als Folgeerscheinungen können hyperaktive Zustände mit schnellen unkontrollierten Spasmen, Hyperthermie und Symptome auftreten, die dem Malignen Neuroleptischen Syndrom (MNS) ähneln (z. B. Veränderungen des Geisteszustands und Muskelstarre). In seltenen Fällen entwickelten sich diese Symptome weiter zu Krampfanfällen/Status epilepticus, Rhabdomyolyse, Koagulopathie, Multiorganversagen und Tod. Alle Patienten, die eine intrathekale Therapie mit Baclofen erhalten, sind einem potentiellen Entzugsrisiko ausgesetzt. Einige klinische Anzeichen in Zusammenhang mit dem Absetzen von intrathekalem Baclofen ähneln einer autonomen Dysreflexie, einer Infektion (Sepsis), einer malignen Hyperthermie, einem Malignen Neuroleptischen Syndrom oder anderen Zuständen, die mit einem hypermetabolen Zustand oder einer ausgedehnten Rhabdomyolyse einhergehen.
      • Die Patienten und deren Pflegepersonen müssen auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, die festgelegten Termine für das Nachfüllen einzuhalten und über die Anzeichen und Symptome eines Baclofen-Entzugs - insbesondere über die Symptome, die in den frühen Stadien eines Entzugssyndroms auftreten - unterrichtet werden.
      • In den meisten Fällen traten Entzugssymptome innerhalb weniger Stunden nach Unterbrechung der intrathekalen Behandlung mit Baclofen auf. Häufige Gründe für die abrupte Unterbrechung der intrathekalen Baclofen-Gabe sind Funktionsstörungen des Katheters (besonders Störungen am Anschluss), eine zu geringe Menge Infusionslösung im Reservoir der Pumpe oder eine leere Pumpenbatterie, in manchen Fällen können auch menschliche Fehler beteiligt gewesen sein. Um eine abrupte Unterbrechung der intrathekalen Gabe von Baclofen zu verhindern, muss der Programmierung und Überwachung des Infusionssystems, den Zeitplänen und Verfahren für das Nachfüllen sowie den Alarmsignalen der Pumpe besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
      • Die vorgeschlagene Behandlung von Entzugssymptomen nach einer Unterbrechung der intrathekalen Anwendung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal besteht in der Wiederaufnahme der intrathekalen Behandlung mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal in der gleichen oder annähernd gleichen Dosierung wie vor der Unterbrechung der Therapie. Sollte sich die Wiederaufnahme der intrathekalen Gabe jedoch verzögern, lassen sich potentiell tödliche Folgeerscheinungen durch eine Behandlung mit GABA-ergen Agonisten wie orales oder enterales Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal oder mit oralen, enteralen oder intravenösen Benzodiazepinen verhindern. Um eine Progression der Entzugssymptome nach Unterbrechung von intrathekalem Baclofen zu stoppen, sollte jedoch nicht auf orales oder enterales Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal allein vertraut werden.
      • Die Hersteller geben spezielle Anweisungen für die Implantation, die Programmierung der Pumpen und/oder das Nachfüllen des Reservoirs, denen genau Folge zu leisten ist.
    • Skoliose
      • Bei Patienten unter Behandlung mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal wurde über das Auftreten einer Skoliose oder die Verschlechterung einer bestehenden Skoliose berichtet.
      • Während der Behandlung mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal sollten die Patienten auf Zeichen einer Skoliose hin überwacht werden.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Die bisherigen Erfahrungen mit der Anwendung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal in Kombination mit anderen Arzneimitteln reichen nicht aus, um spezifische Wechselwirkungen vorherzusagen.
    • Zur Vermeidung einer eventuellen Überdosierung oder von unerwünschten Wechselwirkungen sollte unter strenger ärztlicher Kontrolle - vorzugsweise noch vor Beginn der Infusion mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal - versucht werden, eine gleichzeitige orale antispastische Medikation abzusetzen.
    • Während der intrathekalen Langzeittherapie mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal sollte jedoch vermieden werden, gleichzeitig verwendete Antispastika plötzlich abzusetzen oder ihre Dosierung zu verringern.
    • Bei Kombination von Baclofen Intrathekal mit Morphin ist es in einem Fall zu einem Blutdruckabfall gekommen. Es ist nicht auszuschließen, dass eine solche Kombination auch zu Dyspnoe oder anderen ZNS-Symptomen führen kann.
    • Die gleichzeitige Anwendung mit anderen intrathekal verabreichten Arzneimitteln wurde bislang nur in begrenztem Ausmaß untersucht, und über die Unbedenklichkeit solcher Kombinationen ist wenig bekannt.
    • Der ZNS-dämpfende Effekt von Alkohol und anderen ZNS-wirksamen Substanzen kann die Wirkung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal verstärken.
    • Trizyklische Antidepressiva können bei gleichzeitiger Einnahme von oralem Baclofen den Effekt verstärken und es kann dadurch eine erhebliche Muskelerschlaffung auftreten. Bei Anwendung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal in dieser Kombination ist Vorsicht angezeigt.
    • Da es bei Kombination von oralem Baclofen mit Antihypertensiva zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen kann, sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden. Gegebenenfalls muss die Dosierung der Antihypertensiva entsprechend angepasst werden.
    • Bei gleichzeitiger Gabe von Levodopa besteht das Risiko, dass die mit Levodopa assoziierten Nebenwirkungen (Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Agitation) verstärkt werden.
    • Bei gleichzeitiger Anwendung von intrathekalem Baclofen und Allgemeinanästhetika (z. B. Fentanyl, Propofol) kann sich das Risiko von kardialen Störungen und Konvulsionen erhöhen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Anästhetika bei Patienten unter intrathekaler Behandlung mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal angewendet werden.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Unter der Behandlung mit Baclofen Intrathekal trat bei einigen Patienten Schläfrigkeit auf. Patienten müssen beim Autofahren, beim Bedienen gefährlicher Maschinen oder bei Aktivitäten, die durch verminderte Aufmerksamkeit gefährlich werden können, zur Vorsicht angehalten werden.
  • Überdosierung
    • Der Patient ist während der gesamten Behandlung engmaschig auf Symptome einer Überdosierung zu kontrollieren, insbesondere während der initialen Testphase und der Dosisanpassungsphase sowie bei erneuter Anwendung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal nach kurzer Unterbrechung der Behandlung.
    • Anzeichen einer Überdosierung können plötzlich oder allmählich auftreten.
    • Symptome der Überdosierung: Ausgeprägte Muskelhypotonie, Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindel, Sedierung, Krampfanfälle, Bewusstseinstrübung, Hypersalivation, Übelkeit und Erbrechen.
    • Bei einer massiven Überdosierung können Atemdepression, Apnoe und Koma auftreten. Eine hohe Überdosierung kann z. B. die Folge einer versehentlichen Zufuhr des Katheterinhalts während einer Überprüfung der Durchgängigkeit oder der Position des Katheters sein. Andere mögliche Ursachen sind Fehler bei der Programmierung, extrem rasche Dosiserhöhungen, die gleichzeitige orale Verabreichung von Baclofen oder eine Funktionsstörung der Pumpe.
    • Behandlung
      • Ein spezifisches Antidot zur Behandlung der Überdosierung von Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal ist nicht bekannt. Im Allgemeinen werden folgende Maßnahmen durchgeführt:
        • 1) Möglichst rasche Entfernung der restlichen Baclofen-Lösung aus der Pumpe.
        • 2) Patienten mit Atemdepression sollten notfalls so lange intubiert werden, bis das Arzneimittel eliminiert ist.
      • Es gibt Beobachtungen, dass Physostigmin den Wirkungen auf das Zentralnervensystem, besonders Schläfrigkeit und Atemdepression, entgegenwirken kann.
      • Bei der intravenösen Verabreichung von Physostigmin ist jedoch Vorsicht angebracht, da es mit der Auslösung von Krampfanfällen, Bradykardie und kardialen Reizleitungsstörungen in Zusammenhang gebracht wurde. Versuchsweise kann eine Gesamtdosis von 1 - 2 mg Physostigmin im Verlauf von 5 bis 10 Minuten intravenös verabreicht werden. Während dieser Zeit sind die Patienten sorgfältig zu überwachen. Erweist sich die Therapie als wirksam, so können zur Aufrechterhaltung der Atmung und des Wachzustandes wiederholt Dosen von 1 mg Physostigmin in Abständen von 30 bis 60 Minuten gegeben werden.
      • Physostigmin alleine kann möglicherweise zur Behandlung hoher Überdosen nicht ausreichend sein, so dass der Patient künstlich beatmet werden muss.
      • Falls eine Lumbalpunktion nicht kontraindiziert ist, kann zur Verringerung der Baclofen-Konzentration im Liquor in der Anfangsphase der Intoxikation eine Entnahme von 30 - 40 ml Liquor vorgenommen werden.
      • Unterstützung der kardiovaskulären Funktionen. Bei Auftreten von Krämpfen sollte vorsichtig Diazepam i. v. gegeben werden.
      • Die Anwendung von Physostigmin wird nur bei schwerer Intoxikation empfohlen, wenn mit unterstützenden Maßnahmen kein Erfolg erzielt wird. Bei Kindern kann eine Dosis von 0,02 mg/kg Physostigmin intravenös verabreicht werden, maximal 0,5 mg/Minute. Die Gabe kann in Intervallen von 5 bis 10 Minuten wiederholt werden, bis der therapeutische Effekt erreicht ist. Eine Maximaldosis von 2 mg sollte nicht überschritten werden.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Es wurden keine geeigneten und ausreichend kontrollierten Studien zur Anwendung bei Schwangeren durchgeführt. Baclofen passiert die Plazentaschranke. Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, die Vorteile für die Mutter überwiegen die möglichen Risiken für den Fetus.
  • Tierexperimentelle Studien mit oralem Baclofen haben einen teratogenen Effekt gezeigt.
  • Fertilität
    • Bei ca. 4% der Patientinnen mit Multipler Sklerose, die bis zu einem Jahr mit oralem Baclofen behandelt worden waren, wurden palpatorisch Ovarialzysten festgestellt. Trotz Fortsetzen der Therapie bildeten sich in den meisten Fällen die Zysten spontan zurück. Es ist bekannt, dass Ovarialzysten spontan bei einem bestimmten Prozentsatz der weiblichen Bevölkerung auftreten.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob messbare Mengen des Arzneimittels in die Muttermilch von stillenden Müttern übergehen, die mit Baclofen SinteticaArgA8-/sup> Intrathekal behandelt werden. Bei Gabe von oralen therapeutischen Dosen wird der Wirkstoff in die Muttermilch ausgeschieden, die Mengen sind jedoch so gering, dass bei dem Kind wahrscheinlich keine Nebenwirkungen auftreten.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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