Atropinsulfat Br0.5mg/ml G (10X1 ml)

Hersteller B. Braun Melsungen AG
Wirkstoff Atropin
Wirkstoff Menge 0,43 mg
ATC Code A03BA01
Preis 14,23 €
Menge 10X1 ml
Darreichung (DAR) AMP
Norm N2
Atropinsulfat Br0.5mg/ml G (10X1 ml)

Medikamente Prospekt

Atropin sulfat, wasserfrei0.5mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atropin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegenüber Atropin und anderen Anticholinergika
  • Engwinkelglaukom
  • Tachykardie bei Herzinsuffizienz und Thyreotoxikose
  • tachykarde Herzrhythmusstörungen
  • Koronarstenose
  • mechanische Verschlüsse des Magen-Darm-Traktes
  • paralytischer Ileus
  • Vorliegen von krankhaft erweiterten Dickdarmabschnitten (Megakolon)
  • obstruktive Harnwegserkrankungen
  • bestehende Prostatahypertrophie mit Restharnbildung
  • Myasthenia gravis
    • Anwendung nur in Verbindung mit Anticholinesterase
  • akutes Lungenödem
  • Schwangerschaftstoxikose
  • Anwendung unter der Geburt
  • Anwendung bei einer Sectio caesarea
  • Hinweis
    • bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Atropin als Antidot bei Vergiftungen mit direkten und indirekten Parasympathomimetika gelten die o.g. Gegenanzeigen als relative Kontraindikationen, da in diesen Fällen eine Atropin-Therapie als lebensrettend angesehen werden muss

Art der Anwendung



  • zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Injektion

Inkompatibilitäten

  • nicht mit Methohexital, Noradrenalin, Pentobarbital mischen
  • Atropinsulfat ist inkompatibel mit alkalischen Lösungen

Dosierung



Basiseinheit: 1ml Injektionslösung enthält 0,513 mg Atropinsulfat (Ph. Eur.) (0,5 mg Atropinsulfat wasserfrei)

  • Narkoseprämedikation
    • 0,01 mg Atropinsulfat / kg Körpergewicht (KG) i.v. 3 bis 5 Min. vor Narkosebeginn
    • alternativ: intramuskuläre oder subkutane Verabreichung der gleichen Dosis 30 bis 60 Min. vor Narkosebeginn
    • Kinder
      • 0,01 mg Atropinsulfat / kg KG i.v. 3 bis 5 Min. vor Narkosebeginn
      • bei intramuskulärer Anwendung: 0,02 mg Atropinsulfat / kg KG, 30 bis 60 Min. vor Narkosebeginn
      • Maximaldosis: 0,5 mg Atropinsulfat
  • Bradykarde Herzrhythmusstörungen
    • 0,5 - 1,5 mg Atropinsulfat i.v. oder i.m. alle 4 bis 6 Stunden
    • Kinder
      • 0,01 mg Atropinsulfat / kg KG i.v.
      • Minimaldosis: 0,1 mg Atropinsulfat
      • Maximaldosis: 0,5 mg Atropinsulfat
    • Hinweis
      • Wiederholung der Dosis max. 2mal nach 10 bis 15 Min. möglich
  • Antidot bei Vergiftungen mit direkten und indirekten Parasympathomimetika
    • Alkylphosphat-Vergiftung
      • Vergiftungen mit phosphororganischen Cholinesterasehemmstoffen
        • initial: 2 - 5 mg Atropinsulfat i.v. alle 10 bis 15 Min. (je nach Schweregrad bis zum Rückgang der Bronchialsekretion), in Einzelfällen bis zu 50 mg Atropinsulfat
        • Erhaltungsdosis: 0,5 - 1 mg Atropinsulfat i.v. alle 1 bis 4 Stunden
        • Kinder
          • initial: 0,5 - 2 mg Atropinsulfat i.v.
          • Erhaltungsdosis entsprechend klinischer Symptomatik
          • Hinweise
            • zusätzlich zur Atropinisierung Gabe von Reaktivatoren der Acetylcholin-Esterase (Obidoximchlorid)!
            • bei oraler Vergiftung Magenspülung und Gabe von medizinischer Kohle
    • Carbamat-Vergiftung/Muscarin-Vergiftung
      • orale Vergiftung mit direkt wirkenden m-Cholinozeptor-Agonisten wie bei Risspilzen (Innocybe-Arten), Trichterlingen (Clitocybe-Arten) bzw. bei Vergiftungen mit Insektiziden und Herbiziden vom Carbamat-Typ (Cholinesterasehemmstoffen)
        • initial: 1 - 2 mg Atropinsulfat i.v. oder i.m.
        • ggf. Dosierung wie bei Alkylphosphatvergiftung
        • Kinder
          • 0,02 - 0,05 mg Atropinsulfat / kg KG i.v. (entsprechend klinischer Symptomatik)
          • zusätzlich Magenspülung und Gabe von medizinischer Kohle
    • Überdosierung von Neostigmin und Pyridostigmin (indirekt wirkende m-Cholinozeptor-Agonisten) bei Myasthenia gravis
      • nach Intubation 1 - 2 mg Atropinsulfat i.v.

Indikation



  • Narkoseprämedikation
  • Kurzzeittherapie von akut aufgetretenen bradykarden Herzrhythmusstörungen
  • Antidot bei Vergiftungen mit Parasympathomimetika

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atropin - invasiv

  • Hinweis
    • Nebenwirkungen von Atropin sind dosisabhängig
    • bei höherer Dosierung oder besonderer Empfindlichkeit können Symptome verstärkt sein
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Konjunktivitis, periokulare Dermatitis, Pruritus, Exantheme, Erytheme, Urtikaria)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • anaphylaktischer Schock
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Unruhe- und Erregungszustände
      • Verwirrtheitszustände
      • Halluzinationen
      • Hyperthermie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • psychotische Reaktionen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anfall
      • Benommenheit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Delirien
      • Schlafstörung
      • epidemiologische Studie bei älteren Patienten, die Antimuskarinika erhielten:
        • geringere kognitive Leistungsfähigkeit berichtet
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Koordinationsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Sprachstörungen
      • Krämpfe
      • komatöse Zustände
      • Kopfschmerzen
      • Ataxie
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Sehstörungen (Mydriasis, Akkommodationsshemmung, verschwommenes Sehen, Photophobie)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • starke Mydriasis (bei Patienten mit Down-Syndrom schon bei niedrigen Dosen)
      • Glaukomanfall
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Tachykardie (Herzrhythmusstörungen, vorübergehende Exazerbation der Bradykardie)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Angina-pectoris-Beschwerden
      • atriale Arrhythmien
      • Kammerflimmern
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • schwache Bradykardie (ab ca. 0,5 mg Atropinsulfat)
      • ausgeprägte Tachykardie (bei Patienten mit Down-Syndrom schon bei niedrigen Dosen)
      • supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien
      • Verkürzung der AV-Überleitung
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Flush
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • starke Erhöhung des Blutdruckes bis hin zur hypertensiven Krise
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • verminderte Bronchialsekretion
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Mundtrockenheit (Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen, Durst)
      • parasympathische Hemmung des Magen-Darm-Trakts, Störungen der Darmperistaltik (Obstipation und Reflux)
      • Hemmung der Magensäure-Sekretion
      • Geschmacksverlust
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Völlegefühl
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Parotitis (bei länger dauernder Behandlung als Folge der Speichelsekretionshemmung)
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anhidrose
      • Urtikaria
      • Hautausschlag
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Abnahme der Schweißsekretion (Hauttrockenheit, bei Dosen von 1 - 2 mg Atropinsulfat)
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelschwäche und muskuläre Koordinationsstörungen
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hemmung der parasympathischen Steuerung der Harnblase
      • Harnretention
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Miktionsstörungen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atropin - invasiv

  • mit Vorsicht anwenden bei
    • Prostatavergrößerung
    • Nieren- oder Leberinsuffizienz
    • Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Hyperthyreose
    • chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), da eine Verminderung des Bronchialsekrets zur Bildung von Bronchialpfropfen führen kann
    • Darmatonie bei älteren Patienten
    • Pylorusstenose
    • Fieber oder bei hoher Umgebungstemperatur
    • älteren Patienten, die anfälliger für die Nebenwirkungen des Arzneimittels sein können
    • Refluxösophagitis, da Atropin die Magenentleerung verzögern, die Motilität des Magens verringern und den +ANY-sophagussphinkter entspannen kann
  • Säuglinge und Kleinkinder bis zum 2. Lebensjahr, ältere Erwachsene über 65 Jahren, Patienten mit Down-Syndrom
    • sind besonders empfindlich gegenüber den toxischen Effekten von Atropin
    • besonders vorsichtige Dosierung in diesen Fällen
  • Temperaturregulation, Fieber
    • Atropin hemmt die Schweißsekretion und beeinträchtigt dadurch die Fähigkeit zur Temperaturregulation
    • bei fiebernden Patienten, insbesondere bei Kindern und bei hoher Lufttemperatur ist bei der Anwendung von Atropin besondere Vorsicht geboten, da es rascher zu einer Hyperthermie kommen kann
  • Patienten mit frischem Herzinfarkt
    • bei Patienten mit frischem Herzinfarkt können unter der Gabe von Atropin tachykarde Herzrhythmusstörungen bis zum Kammerflimmern auftreten
  • Patienten mit Herzinsuffizienz, Mitralklappenstenose, Hypertonie und Hyperthyreose
    • Atropin vorsichtig dosieren, da Tachykardien vermieden werden sollten
  • Antimuskarinika blockieren die vagale Hemmung des Sinusknotenschrittmachers und sollten daher mit Vorsicht bei Patienten mit Tachyarrhythmien, Herzinsuffizienz oder koronarer Herzkrankheit angewendet werden
  • kardiopulmonale Reanimation, Notfallbehandlung
    • Anwendung von Atropin sollte die Durchführung der externen Stimulation bei instabilen Patienten nicht verzögern, insbesondere bei Patienten mit einem AV-Block hohen Grades (Mobitz Typ II zweiten Grades oder dritten Grades)

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atropin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atropin - invasiv

  • Anwendung von Atropin unter der Geburt und bei einer Sectio caesarea ist kontraindiziert, da es zu Herzrhythmusstörungen (insbesondere Tachykardien) bei der Mutter und beim Kind kommen kann
  • Anwendung in der Schwangerschaft nur bei strengster Nutzen-Risiko-Abwägung
    • da es beim Ungeborenen zu einer Maskierung von Bradykardien durch atropininduzierte Tachykardien kommen kann
  • Studien zur Pharmakokinetik von Atropin bei Mutter und Fetus in der späten Schwangerschaft zeigten, dass Atropin die Plazentaschranke schnell passiert
  • Gefahr, dass es zu Beeinträchtigungen des autonomen Nervensystems beim Feten kommen kann und somit die Anpassung des Neugeborenen nach der Geburt beeinflusst wird
  • tierexperimentelle Studien
    • ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität
  • Fertilität
    • keine Daten zu Auswirkungen von Atropinsulfat auf die Fertilität beim Menschen vorliegend
    • Atropinsulfat reduzierte die Fertilität bei männlichen Ratten, vermutlich als Folge einer inhibitorischen Wirkung auf den Transport der Spermien und der Samenflüssigkeit während des Ausstoßprozesses

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atropin - invasiv

  • während der Anwendung sollte abgestillt werden
    • es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob die Behandlung mit Atropin abzubrechen ist / auf die Behandlung mit Atropin verzichtet werden soll
    • dabei sowohl Nutzen des Stillens für das Kind als auch Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen
    • wenn während der Behandlung entschieden wird, das Stillen fortzusetzen, sollte das Kind auf anticholinerge Wirkungen überwacht werden
  • Übergang geringer Mengen in die Muttermilch
    • Kleinkinder haben eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber den anticholinergen Wirkungen von Atropin
  • Atropin kann die Produktion der Muttermilch hemmen, insbesondere bei wiederholter Anwendung

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 1. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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