Atracurium HEXAL 50mg/5ml (5 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Atracurium Kation
Wirkstoff Menge 37,36 mg
ATC Code M03AC04
Preis 31,78 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) IIL
Norm N1
Atracurium HEXAL 50mg/5ml (5 St)

Medikamente Prospekt

Atracurium Kation37.36mg
(H)BesilsäureHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 5 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Cisatracurium oder Benzolsulfonsäure.

Art der Anwendung



  • Atracurium HEXALArgA8-/sup> wird als intravenöse Injektion oder Infusion verabreicht und darf nicht intramuskulär verabreicht werden.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Bewahren Sie alle Arzneimittel sorgfältig und außerhalb der Reichweite von Kindern auf.
    • Atracurium HEXALArgA8-/sup> wird zur i. v.-Injektion und -Infusion verwendet.
    • Atracuriumbesilat ist mit folgenden Infusionslösungen in einer Konzentration von 0,5 mg Atracuriumbesilat/ml kompatibel (mischbar):
      • 0,9%ige NaCl-Lösung (G/V)
        • Haltbarkeit: 24 Stunden
      • 5%ige Glucose-Lösung (G/V)
        • Haltbarkeit: 24 Stunden
      • Ringer-Lösung
        • Haltbarkeit: 24 Stunden
      • 0,18%ige NaCl-Lösung mit 4%iger Glucose-Lösung (G/V)
        • Haltbarkeit: 24 Stunden
    • Bei Mischungen mit diesen Lösungen bis zu Konzentrationen von 0,5 mg Atracuriumbesilat/ml sind die Lösungen bei Tageslicht und Temperaturen bis zu 30 +ALA-C in den genannten Zeiträumen haltbar.
    • Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Dosierung



  • Zur Ermittlung der individuell erforderlichen Dosis ist bei der Verabreichung von Muskelrelaxanzien wie Atracuriumbesilat ein neuromuskuläres Monitoring zu empfehlen.
  • Anwendung als Injektion bei Erwachsenen
    • Relaxation
      • In Abhängigkeit von der gewünschten vollständigen Relaxationsdauer können 0,3 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg Körpergewicht (KG) i. v. verabreicht werden. Die Wirkungsdauer beträgt 15 - 35 Minuten.
    • Intubation
      • Nach der i. v.-Injektion von 0,5 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg KG kann die endotracheale Intubation in der Regel innerhalb von 90 Sekunden durchgeführt werden.
    • Repetitions-Dosen
      • Die vollständige neuromuskuläre Blockade kann mit Repetitions-Dosen von 0,1 - 0,2 mg Atracuriumbesilat/kg KG verlängert werden. Im Allgemeinen muss die erste Erhaltungsdosis 20 - 45 Minuten nach dem initialen Bolus gegeben werden, weitere Dosen werden nach Bedarf im Abstand von jeweils 15 - 25 Minuten verabreicht. In jedem Fall sollte die Gabe von Repetitions-Dosen auf die individuellen Anforderungen und Reaktionen des Patienten abgestimmt werden. Kumulative Effekte in Bezug auf die neuromuskulär blockierende Wirkung sind bei Verabreichung dieser Repetitions-Dosen nicht zu erwarten.
      • Die Spontanerholung stellt sich ca. 35 Minuten nach Ende der vollständigen Relaxation - gemessen an der Wiederherstellung der tetanischen Antwort auf 95% der neuromuskulären Funktion - wieder ein.
      • Sobald Zeichen einer Spontanerholung erkennbar sind, kann der neuromuskuläre Block, hervorgerufen durch Atracuriumbesilat, schnell durch übliche Dosen von Cholinesterasehemmstoffen wie Neostigmin oder Edrophonium - nach vorheriger oder gleichzeitiger Verabfolgung von Atropin oder Glycopyrroniumbromid - ohne Anzeichen einer Rekurarisierung aufgehoben werden.
  • Anwendung als Infusionslösung bei Erwachsenen
    • Atracuriumbesilat ist hypotonisch und darf nicht über die Infusionsleitung einer Bluttransfusion zugeführt werden. In diesem Fall muss die Substanz über eine separate Infusionsleitung verabreicht werden.
    • Nach einer initialen Bolusinjektion von 0,3 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg KG kann Atracuriumbesilat zur Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade bei operativen Eingriffen von längerer Dauer als kontinuierliche Infusion in Dosen von 0,3 - 0,6 mg/kg KG/h verabreicht werden.
    • Atracuriumbesilat kann auch während kardiopulmonaler Bypass-Operationen in der oben angegebenen Dosis infundiert werden.
    • Da bei Körpertemperaturen von 25 - 26 +ALA-C (tiefe Hypothermie) die Inaktivierung von Atracuriumbesilat verlangsamt erfolgt, reicht bei diesen niedrigen Körpertemperaturen etwa die Hälfte der oben angegebenen Dosis zur Aufrechterhaltung der vollständigen neuromuskulären Blockade aus.
    • Die Atracuriumbesilat-Injektionslösung kann mit den in Kategorie +ACY-quot,Art der Anwendung+ACY-quot, aufgeführten Infusionslösungen verdünnt werden.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Kinder über 1 Monat erhalten die für Erwachsene empfohlene Dosis ebenfalls auf der Basis mg/kg KG.
  • Anwendung bei Neugeborenen
    • Die Anwendung von Atracurium bei Neugeborenen wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten zur Verfügung stehen. Für Neugeborene (unter 1 Monat) sind aufgrund fehlender klinischer Daten keine Dosisempfehlungen möglich. Falls eine neuromuskuläre Blockade bei Neugeborenen oder Frühgeborenen erforderlich ist, muss die Dosis erheblich verringert werden.
  • Anwendung bei älteren Patienten
    • Die oben angegebenen Dosierungsempfehlungen gelten auch für ältere Patienten. Die Höhe der Initialdosen sollte sich jedoch im unteren Dosisbereich bewegen, und die Verabreichung des Arzneimittels sollte langsam erfolgen.
  • Anwendung bei Patienten mit beeinträchtigter Leber- und/oder Nierenfunktion
    • Atracuriumbesilat kann unabhängig von dem Schweregrad einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung - auch bei sehr stark eingeschränkten Funktionen dieser Organe - in den oben genannten Standarddosen verabreicht werden.
  • Anwendung bei Patienten mit Herz- oder Kreislauf-Erkrankungen
    • Patienten mit schweren Herz- oder Kreislauf-Erkrankungen reagieren unter Umständen empfindlicher auf vorübergehende hypotone Zustände. Bei diesen Patienten sollte daher Atracuriumbesilat langsam und/oder in geteilten Dosen über einen Zeitraum von ca. 1 - 2 Minuten verabreicht werden.
  • Anwendung bei Patienten mit Verbrennungen
    • Bei Patienten mit Verbrennungen kann sich gegenüber nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien wie Atracuriumbesilat eine herabgesetzte Ansprechbarkeit entwickeln. Bei diesen Patienten können in Abhängigkeit von der Zeit, die seit der Verbrennung vergangen ist, und dem Ausmaß der Verletzung höhere Atracuriumbesilat-Dosen erforderlich sein.
  • Anwendung im intensivmedizinischen Bereich (ICU)
    • Ergibt sich beim Einsatz von Atracuriumbesilat im intensivmedizinischen Bereich im Rahmen der künstlichen Beatmung die Notwendigkeit zur Langzeitanwendung, so sind der Nutzen und das Risiko einer neuromuskulären Blockade gegeneinander abzuwägen.
    • Die vorhandenen Erfahrungen mit Muskelrelaxanzien, wie Atracuriumbesilat, im intensivmedizinischen Bereich lassen den Schluss zu, dass die erforderlichen Dosen von Patient zu Patient erheblich schwanken können und dass sich diese Dosen in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer ändern können. Bei länger dauernder Anwendung kann eine Dosiserhöhung erforderlich sein.
    • Nach optionaler Gabe einer initialen Bolusinjektion von 0,3 - 0,6 mg Atracuriumbesilat/kg KG können zur Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade durch kontinuierliche Infusion zwischen 11 und 13 Mikrogramm Atracuriumbesilat/kg KG/min (entsprechend 0,66 - 0,78 mg/kg KG/h) verabreicht werden. Dabei ist zu beachten, dass nach bisherigen Erfahrungen die im Einzelfall erforderliche Dosis stark variieren kann. So wurden 4,5 Mikrogramm Atracuriumbesilat/kg KG/min (0,27 mg/kg KG/h) bis 29,5 Mikrogramm Atracuriumbesilat/kg KG/min (1,77 mg/kg KG/h) verabreicht. Darüber hinaus können sich die erforderlichen Dosen in Abhängigkeit von der Anwendungsdauer ändern. Aus diesem Grund sollte die Infusionsrate durch neuromuskuläres Monitoring dem Bedarf angepasst werden.
    • Die Zeit bis zur Spontanerholung von der neuromuskulären Blockade nach Atracuriumbesilatinfusion bei Intensivpatienten ist unabhängig von der Verabreichungsdauer. Ein TOF (train of four) Verhältnis (das Verhältnis des Spitzenwertes der vierten Kontraktion zur ersten in einer Reihe von vieren) > 0,75 stellt sich durchschnittlich 60 Minuten nach Absetzen von Atracuriumbesilat ein (Bereich zwischen 32 und 108 Minuten, n = 6).
    • Die derzeitig vorliegenden wenigen Untersuchungsergebnisse bezüglich der Langzeitanwendung von Atracuriumbesilat lassen nur einen geringen Einfluss einer Hämofiltration oder Hämodialyse auf die Plasmaspiegel von Atracuriumbesilat und seinen Metaboliten erkennen.
    • Die Auswirkungen der Hämoperfusion auf die Plasmaspiegel von Atracuriumbesilat und seinen Metaboliten sind nicht bekannt.

Indikation



  • Zur intravenösen Anwendung bei operativen und anderen Eingriffen sowie in der Intensivmedizin.
  • Atracuriumbesilat wird als Zusatz bei Allgemeinnarkosen, im Rahmen der Sedierung zur Relaxierung der Muskulatur im intensivmedizinischen Bereich sowie zur Erleichterung der endotrachealen Intubation und der künstlichen Beatmung angewendet.

Nebenwirkungen



  • Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen während der Behandlung sind Hypotonie (leicht und vorübergehend) und Hautrötungen, diese Nebenwirkungen werden der Histaminfreisetzung zugeordnet. Sehr selten wurden schwere anaphylaktoide oder anaphylaktische Reaktionen bei Patienten berichtet, die Atracurium zusammen mit einem oder mehreren Anästhetika erhielten.
  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Die Häufigkeiten ,sehr häufig+ACY-quot,, ,häufig+ACY-quot, und ,gelegentlich+ACY-quot, kommen aus klinischen Studien. Die Häufigkeiten ,selten+ACY-quot, und ,sehr selten+ACY-quot, kommen im Allgemeinen von Spontanmeldungen.
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Sehr selten
      • schwere anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen bis hin zum Schock, Kreislaufversagen und Herzstillstand
      • Sehr selten wurden schwere anaphylaktoide und anaphylaktische Reaktionen bei Patienten beschrieben, die Atracurium zusammen mit einem oder mehreren anästhetischen Arzneimittel erhielten
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Sehr selten
      • Krampfanfälle
      • Bei intensivmedizinisch betreuten Patienten, die neben Atracuriumbesilat noch weitere Arzneimittel erhielten, wurde vom Auftreten von Krampfanfällen berichtet. Diese Patienten wiesen jedoch eine oder mehrere Vorerkrankungen auf, die Krampfanfälle auslösen können, z. B. Schädel-Hirntraumata, zerebrale +ANY-deme, Virusenzephalitiden, hypoxische Enzephalopathien und Urämien.
      • In klinischen Studien konnte zwischen Plasmaspiegeln von Laudanosin - einem Metaboliten von Atracuriumbesilat - und dem Auftreten von Krampfanfällen kein Zusammenhang festgestellt werden.
  • Herzerkrankungen
    • Häufig
      • Tachykardie
    • Nicht bekannt
      • Bradykardie
  • Gefäßerkrankungen
    • Häufig
      • Hypotonie (leicht, vorübergehend)+ACo-, Hautrötung+ACo
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • Häufig
      • Keuchen, Bronchospasmus+ACo
    • Sehr selten
      • Laryngospasmus
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Häufig
      • Urtikaria
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Nicht bekannt
      • Myopathie und/oder Muskelschwäche nach längerer Anwendung von Atracuriumbesilat bei schwerkranken Patienten auf der Intensivstation. Die meisten Patienten erhielten begleitende Kortikosteroide. Der kausale Zusammenhang mit der Atracuriumbesilat-Therapie ist nicht eindeutig.
  • AKg- Diese Nebenwirkung ist auf eine Histaminfreisetzung zurückzuführen.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Genau wie alle anderen Muskelrelaxanzien lähmt auch Atracuriumbesilat die Atem- und Skelettmuskulatur, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen. Deshalb darf Atracuriumbesilat ausschließlich von einem erfahrenen Anästhesisten nur an Patienten unter Vollnarkose oder an ausreichend sedierte Intensivpatienten verabreicht werden. Geräte und Personal zur endotrachealen Intubation und zur künstlichen Beatmung müssen - ebenso wie ein Antidot - zur sofortigen Verfügung stehen.
    • Atracurium HEXALArgA8-/sup> darf nicht intramuskulär verabreicht werden.
    • Wie bei anderen nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien ist bei Patienten mit Myasthenia gravis, Eaton-Lambert-Syndrom oder anderen neuromuskulären Erkrankungen, bei denen die Wirkung nicht-depolarisierender Substanzen zur neuromuskulären Blockade verstärkt wird, mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber Atracuriumbesilat zu rechnen. Bei solchen Patienten sind eine Reduktion der Atracuriumbesilat-Dosis und die Prüfung der neuromuskulären Blockade mithilfe eines Stimulators der peripheren Nerven von besonderer Bedeutung. Ähnliche Vorsichtsmaßnahmen sind bei Patienten mit schweren Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts bzw. des Elektrolythaushalts oder mit Karzinomatose erforderlich.
    • Wie auch andere Muskelrelaxanzien kann Atracuriumbesilat während der Verabreichung - bei entsprechend empfindlichen Patienten - zur Histaminfreisetzung führen. Die Verabreichung an Patienten mit einer Anamnese, die eine erhöhte Sensibilität gegen Histamin vermuten lässt, sollte deshalb mit Vorsicht erfolgen. Die Histaminfreisetzung kann verringert werden, wenn Atracuriumbesilat langsam oder in mehreren Dosen über einen Zeitraum von mindestens einer Minute verabreicht wird.
    • Atracurium HEXALArgA8-/sup> sollte nur mit Vorsicht an Patienten verabreicht werden, die Überempfindlichkeit auf andere Muskelrelaxanzien gezeigt haben, da von einer Kreuz-Überempfindlichkeit zwischen Muskelrelaxanzien berichtet wurde.
    • Insbesondere bei Patienten mit einer Allergie- oder Asthmaanamnese ist in vereinzelten Fällen nach der Anwendung von Atracuriumbesilat mit einem Bronchospasmus zu rechnen. In solchen Fällen muss die Anwendung von Atracuriumbesilat unter besonders sorgfältiger ärztlicher Beobachtung erfolgen. Bei Asthma-Patienten, die auf der Intensivstation mit hohen Kortikosteroiddosen und Substanzen zur neuromuskulären Blockade behandelt werden, ist die Überwachung des Kreatinphosphokinasespiegels in Erwägung zu ziehen.
    • Bei Patienten, die besonders empfindlich auf einen Abfall des arteriellen Blutdrucks reagieren können, wie z. B. bei Patienten mit Hypovolämie, sollte Atracuriumbesilat langsam oder in mehreren Dosen über einen Zeitraum von 1 - 2 Minuten verabreicht werden.
    • Wird Atracuriumbesilat in eine kleine Vene injiziert, sollte diese nach der Injektion mit einer physiologischen Kochsalzlösung durchgespült werden.
    • Werden weitere Anästhetika durch den gleichen venösen Zugang verabreicht, ist es wichtig, dass nach jedem Arzneimittel eine ausreichende Menge Wasser für Injektionszwecke oder physiologische Kochsalzlösung nachgespült wird.
    • Atracuriumbesilat ist hypotonisch und darf nicht über die Infusionsleitung einer Bluttransfusion zugeführt werden, da sonst die Gefahr einer Hämolyse besteht. Achtung: Die Lösung hat einen pH-Wert von 3,2 - 3,7.
    • Atracuriumbesilat darf nicht in derselben Spritze mit Thiopental oder anderen alkalischen Lösungen bzw. Substanzen gemischt werden, da alkalische pH-Werte zur Inaktivierung von Atracuriumbesilat führen.
    • Bei Patienten mit Verbrennungen kann sich gegenüber nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien wie Atracuriumbesilat eine herabgesetzte Ansprechbarkeit entwickeln. Solche Patienten benötigen höhere Dosen abhängig von der Zeit, die seit der Brandverletzung vergangen ist, und dem Ausmaß der Verbrennung.
    • Hinweise
      • Innerhalb des empfohlenen Dosisbereichs weist Atracuriumbesilat keine signifikanten Vagus- oder Ganglien-blockierenden Effekte auf. Infolgedessen hat Atracuriumbesilat innerhalb dieses Bereichs keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Herzfrequenz. Bradykardien nach Gabe anderer bei der Anästhesie verwendeter Arzneimittel oder nach Vagusreizung während der Operation werden durch Atracuriumbesilat nicht beeinflusst.
      • Atracuriumbesilat hat keinen direkten Einfluss auf den Augeninnendruck und ist deshalb auch für den Einsatz bei chirurgischen Eingriffen in der Ophthalmologie verwendbar.
      • Untersuchungen an Schweinen, die für das Auftreten der malignen Hyperthermie besonders disponiert sind, ergaben, dass Atracuriumbesilat dieses Syndrom nicht auslöst. Klinische Untersuchungen bei entsprechend empfindlichen Patienten erbrachten das gleiche Ergebnis.
    • Intensivpatienten
      • Nach hochdosierter Verabreichung war Laudanosin (ein Metabolit von Atracurium) bei Labortieren mit vorübergehender Hypotonie und bei manchen Tierspezies mit zerebralen exzitatorischen Effekten assoziiert. Obgleich es vereinzelt Berichte über Krampfanfälle bei Intensivpatienten unter Atracuriumgabe gab, wurde ein kausaler Zusammenhang mit Laudanosin nicht bestätigt.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Der durch Atracuriumbesilat hervorgerufene neuromuskuläre Block kann durch die gleichzeitige Gabe von Inhalationsanästhetika, wie z. B. Halothan, Isofluran, Enfluran, Sevofluran und Desfluran, verstärkt werden.
    • Die im Folgenden aufgeführten Arzneimittel können bei gleichzeitiger Verabreichung mit nicht-depolarisierenden Muskelrelaxanzien wie Atracuriumbesilat zu einer Verstärkung und/oder Verlängerung der neuromuskulären Blockade führen:
      • Antibiotika einschließlich Aminoglykoside, Polymyxine, Spectinomycin, Tetrazykline, Lincomycin, Clindamycin und Vancomycin
      • Antiarrhythmika: Propranolol, Procainamid, Chindin, Lidocain, Calciumantagonisten
      • Diuretika: Furosemid und möglicherweise Mannitol, Thiazid-Diuretika, Acetazolamid
      • Magnesiumsulfat
      • Ketamin
      • Lithiumsalze und Chinin
      • Dantrolen
      • Ganglienblocker: Trimethaphan und Hexamethonium
    • In seltenen Fällen können bestimmte Arzneimittel das Krankheitsbild einer bestehenden Myasthenia gravis verschlechtern, einer latenten Myasthenia gravis zum Ausbruch verhelfen oder selbst diese Erkrankung auslösen. In diesen Fällen ist mit einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Atracuriumbesilat zu rechnen.
    • Zu diesen Arzneimitteln, die die vorgenannten Ereignisse auslösen können, zählen:
      • Betablocker (Propranolol, Oxprenolol)
      • Antiarrhythmika (Procainamid, Chinidin)
      • Antirheumatika: Chloroquin, D-Penicillamin
      • verschiedene Antibiotika
      • Trimethaphan
      • Chlorpromazin
      • Steroide
      • Phenytoin
      • Lithium
    • Bei Patienten, die regelmäßig mit Antiepileptika (Phenytoin, Carbamazepin) behandelt werden, ist es wahrscheinlich, dass der Wirkungseintritt von Atracuriumbesilat verzögert und die Dauer der neuromuskulären Blockade verkürzt ist.
    • Die Verabreichung von Kombinationen anderer nicht-depolarisierender Muskelrelaxanzien in Verbindung mit Atracuriumbesilat kann einen Relaxationsgrad hervorrufen, der ausgeprägter ist als nach Gabe einer äquipotenten Atracuriumbesilat-Dosis zu erwarten wäre. Diese synergistischen Effekte können von einer Arzneistoff-Kombination zur anderen variieren.
    • Depolarisierende Muskelrelaxanzien wie Suxamethoniumchlorid sollten nicht zur Verlängerung einer neuromuskulären Blockade, die durch nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien wie Atracuriumbesilat hervorgerufen wurde, verabreicht werden, da dies zu einer verlängerten und komplexen neuromuskulären Blockade führen kann, die mit Cholinesterasehemmstoffen nur schwer zu antagonisieren ist.
    • Cholinesterasehemmer wie Donezepil, die üblicherweise zur Behandlung von Morbus Alzheimer eingesetzt werden, können die Dauer der neuromuskulären Blockade mit (Cis-)Atracurium verkürzen und deren Stärke reduzieren.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Da das Arzneimittel unter Vollnarkose verabreicht wird, darf der Patient nach der Narkose nicht am Straßenverkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und nicht ohne sicheren Halt arbeiten. Über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.
  • Überdosierung
    • Anzeichen einer Überdosierung
      • Verlängerte Muskelrelaxation und deren Folgen sind die hauptsächlichen Erscheinungsbilder einer Überdosierung.
    • Therapie bei einer Überdosierung
      • Patienten, die einer Kreislaufstützung bedürfen, sind entsprechend zu lagern und benötigen neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr/Volumenersatz ggf. ein vasokonstriktiv wirkendes Medikament.
      • In solchen Fällen muss bis zum Einsetzen der Spontanatmung die künstliche Beatmung aufrechterhalten werden. Da das Bewusstsein durch Atracuriumbesilat nicht beeinträchtigt wird, ist der Patient vollständig zu sedieren.
      • Die Erholung kann durch die Verabreichung von Cholinesterasehemmstoffen zusammen mit der Gabe von Atropin oder Glycopyrroniumbromid beschleunigt werden, sobald Zeichen einer Spontanerholung erkennbar sind.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Atracuriumbesilat bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Untersuchungen zum Einfluss auf Schwangerschaft, fetale/embryonale Entwicklung, Geburt und postnatale Entwicklung sind unvollständig. Daher sollte Atracuriumbesilat nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung in der Schwangerschaft verabreicht werden.
  • Der plazentare Übergang ist gering. Der Einsatz im empfohlenen Dosisbereich bei Kaiserschnitt-Patientinnen hatte keine nachhaltigen Folgen für die Neugeborenen. Atracuriumbesilat ist daher auch zur Aufrechterhaltung der Muskelrelaxation bei Kaiserschnitt geeignet.
  • Fertilität
    • Fertilitätsstudien wurden nicht durchgeführt.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob Atracuriumbesilat in die Muttermilch übertritt. Wegen der kurzen Halbwertszeit sind Auswirkungen auf den Säugling nicht zu erwarten, wenn die Mutter nach Abklingen der Substanzwirkung das Stillen (wieder)aufnimmt. Vorsichtshalber sollte nach Verabreichung von Atracuriumbesilat 24 Stunden auf das Stillen verzichtet werden.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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