Amantadin HEXAL 100mg (30 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Amantadin
Wirkstoff Menge 75,52 mg
ATC Code N04BB01
Preis 13,72 €
Menge 30 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N2
Amantadin HEXAL 100mg (30 St)

Medikamente Prospekt

Amantadin75.52mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Macrogol 4000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Povidon K25Hilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Amantadin darf nicht angewendet werden bei Patienten mit
    • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
    • schwerer nicht kompensierter Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium IV)
    • Kardiomyopathien und Myokarditiden
    • AV-Block Grad II und III
    • vorbekannter Bradykardie unter 55 Schläge/min
    • bekanntem langem QT-Intervall (QTc nach Bazett > 420 ms) oder erkennbaren U-Wellen oder angeborenem QT-Syndrom in der Familienanamnese
    • einer Vorgeschichte von schwerwiegenden ventrikulären Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes
    • gleichzeitiger Therapie mit Budipin oder anderen QT-verlängernden Arzneimitteln
    • Verminderung von Kalium und Magnesium im Blut.
  • Amantadin darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit
    • Prostatahypertrophie
    • Engwinkelglaukom
    • Niereninsuffizienz (verschiedener Schweregrade, durch eine Verschlechterung der Filtrationsleistung der Nieren besteht die Gefahr der Kumulation)
    • Erregungs- und Verwirrtheitszuständen
    • deliranten Syndromen sowie exogenen Psychosen in der Anamnese
    • sowie bei Patienten, die mit Memantin behandelt werden.

Art der Anwendung



  • Die Filmtabletten werden mit etwas Flüssigkeit, vorzugsweise morgens und nachmittags eingenommen.
  • Die letzte Tagesdosis soll nicht nach 16 Uhr eingenommen werden.

Dosierung



  • Dosierung
    • Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc) manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu einem späteren Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und 2 Wochen nachher geschrieben werden. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen. Patienten mit QTc-Vorwerten über 420 ms oder mit einem QTc-Anstieg von über 60 ms unter Amantadin oder mit QTc-Zeiten > 480 ms unter Amantadin sowie mit erkennbaren U-Wellen sind von der Behandlung auszuschließen. Damit kann bei gleichzeitiger Beachtung der in Kategorie +ACY-quot,Kontraindikation (absolut)+ACY-quot, genannten Gegenanzeigen die sehr seltene, aber bedrohliche Nebenwirkung Torsade-de-pointes-Kammertachykardie verhindert werden.
    • Parkinson-Syndrome
      • Bei Parkinson-Syndromen und medikamentös bedingten Bewegungsstörungen erfolgt die Therapie in der Regel einschleichend, die jeweilige Dosis richtet sich nach dem therapeutischen Effekt.
      • Zur Einstellung des Patienten ist in den ersten 4 - 7 Tagen 1-mal täglich 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg (entsprechend 100 mg Amantadinhemisulfat pro Tag) zu verabreichen und dann wöchentlich um die gleiche Dosis zu steigern, bis die Erhaltungsdosis erreicht ist.
      • Als wirksame Dosen sind 2-mal täglich 1 - 3 Filmtabletten Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg (entsprechend 200 - 600 mg Amantadinhemisulfat pro Tag) anzusehen.
      • Amantadin HEXALArgA8-/sup> 200 mg eignet sich zur Fortsetzung der mit Amantadin begonnenen Therapie. Die Ersteinstellung des Patienten sollte bereits mit Filmtabletten zu 100 mg Amantadinhemisulfat erfolgt sein.
      • Die während der Therapie erreichte Erhaltungsdosis kann dann auf die Dosisstärke zu 200 mg (entsprechend 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 200 mg) umgestellt und fortgeführt werden.
      • Die Tageshöchstdosis von 6 Filmtabletten Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg oder 3 Filmtabletten Amantadin HEXALArgA8-/sup> 200 mg (entsprechend 600 mg Amantadinhemisulfat) sollte nicht überschritten werden.
      • Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrtheitszuständen sowie mit deliranten Syndromen, sollte mit einer geringeren Dosis begonnen werden.
      • Bei einer Kombinationsbehandlung mit anderen Antiparkinsonmitteln ist die Dosierung individuell anzupassen.
      • Falls bereits mit einer Amantadin-Infusionslösung vorbehandelt wurde, kann die Anfangsdosis höher gewählt werden.
      • Bei akuter Verschlechterung der Parkinsonsymptomatik im Sinne einer akinetischen Krise wird eine Amantadin-Infusionsbehandlung angewendet.
    • Chemoprophylaxe und -therapie von Influenza-A-Infektionen
      • Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg sollte möglichst vor Exposition oder so bald wie möglich nach dem ersten Kontakt, spätestens jedoch 48 Stunden nach Ausbruch der Erkrankung, verabreicht und danach für 10 Tage weitergegeben werden.
      • Bei wiederholter Exposition kann unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eine vorbeugende Verabreichung über 3 Monate empfohlen werden.
      • Im Allgemeinen erhalten
        • Kinder ab 5 Jahre
          • 1-mal täglich 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg (entsprechend 100 mg Amantadinhemisulfat pro Tag)
        • Kinder ab 10 Jahre oder ab 45 kg Körpergewicht
          • 2-mal täglich 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg (entsprechend 200 mg Amantadinhemisulfat pro Tag)
        • Erwachsene bis 64 Jahre
          • 2-mal täglich 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg oder 1-mal täglich 2 Filmtabletten Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg (entsprechend 200 mg Amantadinhemisulfat pro Tag)
        • Erwachsene ab 65 Jahre
          • sollten vorbeugend und zur Behandlung 1-mal täglich 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg (entsprechend 100 mg Amantadinhemisulfat pro Tag) erhalten, da bei mindestens 50% dieser Personen mit einer eingeschränkten Nierenleistung zu rechnen ist (siehe Tabelle unter ,Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion+ACY-quot,).
    • Vigilanzminderung
      • Zur Fortsetzung der Behandlung bei Vigilanzminderung nach vorheriger Infusionstherapie mit Gaben von 2 Filmtabletten Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg (entsprechend 200 mg Amantadinhemisulfat pro Tag) täglich bis zu 4 Wochen.
    • Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
      • Grundsätzlich ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion die Höhe der Dosis an das Ausmaß der verringerten Nierenclearance (gemessen an der glomerulären Filtrationsrate = GFR) anzupassen wie folgt:
        • GFR (ml/min): 80 - 60
          • Dosierung (Amantadinhemisulfat): 100 mg
          • Dosierungsintervall: alle 12 Stunden
        • GFR (ml/min): 60 - 50
          • Dosierung (Amantadinhemisulfat): 200 mg und 100 mg+ACo- oder 150 mg+ACoAKgA8-/li>
          • Dosierungsintervall: jeden 2. Tag+ACo- abwechselnd oder 1-mal täglich+ACoAKgA8-/li>
        • GFR (ml/min): 50 - 30
          • Dosierung (Amantadinhemisulfat): 100 mg
          • Dosierungsintervall: 1-mal täglich
        • GFR (ml/min): 30 - 20
          • Dosierung (Amantadinhemisulfat): 200 mg
          • Dosierungsintervall: 2-mal wöchentlich
        • GFR (ml/min): 20 - 10
          • Dosierung (Amantadinhemisulfat): 100 mg
          • Dosierungsintervall: 3-mal wöchentlich
        • GFR (ml/min): < 10 und Hämodialyse
          • Dosierung (Amantadinhemisulfat): 200 mg und 100 mg
          • Dosierungsintervall: wöchentlich oder jede 2. Woche
        • AKg- zu erreichen durch abwechselnde Gaben von jeweils 1-mal 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg bzw. 1-mal 1/2 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 200 mg und 1-mal 2 Filmtabletten Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg bzw. 1-mal 1 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 200 mg
        • AKgAq- zu erreichen durch Gabe von 1-mal 11/2 Filmtabletten Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg bzw. 1-mal 1/2 und 1/4 Filmtablette Amantadin HEXALArgA8-/sup> 200 mg
      • Um die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) abschätzen zu können, darf folgende Näherung angewendet werden:
        • ClKr = (140-Alter) x Gewicht geteilt durch 72 x Kreatinin
          • wobei ClKr = Kreatininclearance in ml/min
          • und Kreatinin = Serumkreatinin in mg/100 ml ist
      • Der so berechnete Wert der Kreatininclearance gilt für Männer, er beträgt für Frauen ca. 85% und darf der Inulinclearance zur Ermittlung der GFR (beim Erwachsenen 120 ml/min) gleichgesetzt werden.
      • Amantadin ist nur bedingt dialysierfähig (ca. 5%).
  • Kinder
    • Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor. Die Anwendung von Amantadin HEXALArgA8-/sup> ist bei Kindern ab 5 Jahre nur zur Prophylaxe und Behandlung der Virusgrippe Typ A vorgesehen.
  • Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art und Schwere des Krankheitsbildes und wird vom behandelnden Arzt entschieden. Der Patient darf das Arzneimittel nicht eigenmächtig absetzen.
  • Ein plötzliches Absetzen der Einnahme von Amantadin HEXALArgA8-/sup> ist zu vermeiden, da es sonst bei Parkinson-Patienten zu einer starken Verschlechterung der extrapyramidalen Symptomatik bis hin zur akinetischen Krise kommen kann, und Absetzerscheinungen bis hin zu einem Delir auftreten können.
  • Chemoprophylaxe und -therapie der Virusgrippe Typ A
    • Die Anwendungsdauer ist begrenzt (siehe Ausführungen unter ,Dosierung+ACY-quot,).
  • Vigilanzminderung
    • Die Anwendungsdauer bei Fortsetzung der Behandlung mit oralen Gaben sollte 4 Wochen nicht überschreiten.

Indikation



  • Parkinson-Syndrome
    • zur Behandlung von Symptomen der Parkinson'schen Krankheit wie z. B. Rigor, Tremor und Hypo- bzw. Akinese
    • durch Neuroleptika und ähnlich wirkende Arzneimittel bedingte extrapyramidale Symptome wie Frühdyskinesie, Akathisie, Parkinsonoid
  • Chemoprophylaxe von Influenza-Infektionen
    • bei ungeimpften Personen oder bei geimpften Personen im Rahmen von Epidemien mit einem von Impfstämmen nicht erfassten Influenza-A-Subtyp, wenn und solange Infektionsgefahr besteht.
  • Chemotherapie der Influenza-A-Infektion
    • Beginn der Therapie so rasch wie möglich, spätestens 48 Stunden nach Ausbruch der Erkrankung. Die Behandlung sollte 1 - 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus fortgeführt werden.
  • Hinweis
    • Voraussetzung der Anwendung von Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg in der Prophylaxe und Therapie der Virusgrippe A ist eine ärztliche Kontrolle der Therapie sowohl von Einzelpersonen als auch von Kollektiven während des gesamten Behandlungszeitraumes.
  • Vigilanzminderung
    • Zur Fortsetzung der bei Vigilanzminderung bei postkomatösen Zuständen verschiedener Genese im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes mit Amantadin-Infusionslösung begonnenen Behandlung bis zu 4 Wochen.

Nebenwirkungen



  • Die unerwünschten Wirkungen von Amantadin treten gewöhnlich in den ersten 2 - 4 Behandlungstagen auf und verschwinden wieder innerhalb von 24 - 48 h nach Absetzen von Amantadin.
  • Eine direkte Beziehung zwischen der Dosis und der Inzidenz von unerwünschten Wirkungen wurde nicht nachgewiesen. Jedoch scheint die Tendenz zu bestehen, dass mit zunehmender Dosis unerwünschte Wirkungen häufiger werden, besonders solche, die das ZNS betreffen.
  • Nebenwirkungen aus klinischen Studien, Spontanmeldungen und Fallberichten aus der Literatur sind nach Organklassen aufgeführt. Innerhalb jeder Organklasse sind die Nebenwirkungen entsprechend ihrer Häufigkeiten sortiert, beginnend mit den häufigsten Nebenwirkungen. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abfallendem Schweregrad angegeben.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Häufig:
      • Schwindel
    • Gelegentlich:
      • Kopfschmerzen, Lethargie, Ataxie, Dysarthrie
    • Selten:
      • Tremor, Dyskinesie, Konvulsionen
    • Sehr selten:
      • Auslösung epileptischer Anfälle, meist im Zusammenhang mit höheren als den empfohlenen Dosen, Myoklonien, Symptome einer peripheren Neuropathie, Symptome ähnlich denen eines malignen neuroleptischen Syndroms
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • Häufig:
      • Schlafstörungen, motorische und psychische Unruhe
    • Gelegentlich:
      • Depression, Angstzustände, gehobene Stimmung, Agitiertheit, Nervosität, Schlaflosigkeit, Halluzinationen, Albträume
    • Halluzinationen, Verwirrtheit und Albträume treten häufiger auf, wenn Amantadin zusammen mit Anticholinergika verabreicht wird oder wenn der Patient an einer psychischen Störung leidet.
    • Selten:
      • Verwirrtheit, Desorientierung, Psychosen
    • Berichtet wurde über Delirium, Hypomanie und Manie. Ihre Inzidenz ist aber nicht ohne Weiteres aus der Literatur ersichtlich.
    • Besonders bei prädisponierten älteren Patienten können paranoid gefärbte, mit optischen Halluzinationen einhergehende exogene Psychosen ausgelöst werden. Diese unerwünschten Wirkungen können besonders bei Kombination von Amantadin mit anderen Antiparkinsonmitteln (z. B. Levodopa, Bromocriptin) oder Memantin häufiger auftreten.
    • Nicht bekannt: Impulskontrollstörungen, Spielsucht, verstärkte Libido, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Kaufsucht sowie Binge-Eating und zwanghaftes Essen können bei Patienten unter der Behandlung mit dopaminerg wirkenden Arzneimitteln einschließlich Amantadin HEXALArgA8-/sup> auftreten.
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • Häufig:
      • Harnretention bei Prostatahypertrophie
    • Selten:
      • Harninkontinenz
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Häufig:
      • Ausbildung einer Livedo reticularis (Bild einer ,marmorierten Haut+ACY-quot,), zuweilen verbunden mit +ANY-demen im Unterschenkel- und Knöchelbereich
    • Gelegentlich:
      • Diaphorese
    • Selten:
      • Exanthem
    • Sehr selten:
      • Photosensibilität
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Häufig:
      • Übelkeit, Mundtrockenheit
    • Gelegentlich:
      • Erbrechen, Verstopfung
    • Selten:
      • Diarrh+APY
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • Gelegentlich:
      • Anorexie
  • Herzerkrankungen
    • Gelegentlich:
      • Palpitationen
    • Sehr selten:
      • kardiale Arrhythmien wie ventrikuläre Tachykardie, Kammerflimmern, Torsade de pointes und QT-Verlängerungen. In den meisten dieser Fälle lagen Überdosierungen, bestimmte Ko-Medikationen oder Risikofaktoren für kardiale Arrhythmien vor. Herzrhythmusstörungen mit Tachykardie, Herzversagen
  • Gefäßerkrankungen
    • Häufig:
      • orthostatische Dysregulation
  • Augenerkrankungen
    • Gelegentlich:
      • Verschwommensehen+ACo
    • Selten:
      • Hornhautläsionen, z. B. punktförmige subepitheliale Trübungen, die mit einer Keratitis superficialis punctata assoziiert sein könnten, Hornhautepithelödem und merklich verminderte Sehschärfe
    • Sehr selten:
      • vorübergehender Visusverlust+ACo-, gesteigerte Lichtempfindlichkeit
    • AKg- Sobald Visusverlust oder Verschwommensehen auftreten, sollte der Patient zum Ausschluss eines Hornhautödems augenärztlich untersucht werden.
  • Erkrankungen des Blut- und des Lymphsystems
    • Sehr selten:
      • hämatologische Nebenwirkungen wie Leukopenie und Thrombozytopenie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Gelegentlich:
      • periphere +ANY-deme
    • Nicht bekannt:
      • Bei Kindern wurde nach Markteinführung über Hypothermie berichtet.
  • Untersuchungen
    • Sehr selten:
      • reversible Erhöhung von Leberenzymen
  • Sehr selten wurde über Suizidversuche bei mit Amantadin behandelten Patienten auch bei nur kurzfristiger Prophylaxe oder Behandlung der Virusgrippe A berichtet.
  • Bei Anwendung von Amantadin zur Grippeprophylaxe treten häufig Schwindel, Nervosität, Gedächtnis-, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie gelegentlich Stimmungsveränderungen, Albträume und Wahnwahrnehmungen leichteren Grades auf. Ein Abbruch der Behandlung ist nicht erforderlich.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Bei Patienten mit zugrunde liegenden psychischen Störungen können verstärkt Halluzinationen, Verwirrung und Albträume auftreten.
    • Bis zu 50% aller Parkinson-Patienten zeigen depressive Symptome, was das Risiko von Suizidgedanken und Suizidversuchen wahrscheinlicher macht. Über eine geringe Zahl von Suizidversuchen, einige mit tödlichem Ausgang, wurde unter der Behandlung mit Amantadin berichtet. Rezepte sollten deshalb für die geringste, mit guter Patientenbetreuung in Einklang stehende Menge ausgestellt werden.
    • Besondere Aufmerksamkeit ist erforderlich bei Patienten, die an einem rezidivierenden Ekzem, einem Magenulkus, oder an kardiovaskulären Störungen leiden oder gelitten haben.
    • Während der Behandlung mit Amantadin können periphere +ANY-deme auftreten, die vermutlich auf lokalen Gefäßstörungen beruhen. Dies ist bei Patienten mit anamnestischen Hinweisen auf eine Herzinsuffizienz zu beachten.
    • Amantadin sollte bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen nur mit Vorsicht angewendet werden. Im Fall einer Nierenfunktionsstörung sollte die Dosierung entsprechend der individuellen Kreatinin-Clearance angepasst werden. Die Amantadin Plasmaspiegel sollten überwacht werden. Bei Patienten, die sich auf Grund eines Nierenversagens einer Hämodialyse unterziehen müssen, sollte die Dosierung vorsichtig angepasst werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
    • Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc) manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu einem späteren Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und 2 Wochen nachher geschrieben werden. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen. Patienten mit QTc-Vorwerten über 420 ms oder mit einem QTc-Anstieg von über 60 ms unter Amantadin HEXALArgA8-/sup> oder mit QTc-Zeiten > 480 ms unter Amantadin HEXALArgA8-/sup> sowie mit erkennbaren U-Wellen sind von der Behandlung auszuschließen.
    • Bei Risikogruppen für Elektrolytstörungen, z. B. Diuretikamedikation, häufigem Erbrechen und/oder Durchfall, Anwendung von Insulin in Notfallsituationen, Nierenerkrankungen oder anorektischen Zuständen sind adäquate Laborkontrollen und ein entsprechender Elektrolytausgleich durchzuführen, insbesondere für Kalium und Magnesium.
    • Patienten mit bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen während der gleichzeitigen Behandlung mit Amantadin HEXALArgA8-/sup> unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen. Sobald Symptome wie Palpitationen, Schwindel oder Synkopen auftreten, ist Amantadin HEXALArgA8-/sup> abzusetzen und der Patient - innerhalb von 24 Stunden - auf eine eventuelle QT-Verlängerung zu untersuchen. Wenn keine QT-Verlängerung vorliegt, kann Amantadin HEXALArgA8-/sup> unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen und Wechselwirkungen wieder eingesetzt werden.
    • Bei Herzschrittmacherpatienten ist die exakte Bestimmung der QT-Zeiten nicht möglich. Daher muss die Entscheidung über eine Amantadin-Therapie in Abstimmung mit dem behandelnden Kardiologen individuell erfolgen.
    • Die zusätzliche Gabe von Amantadin bei Parkinson-Patienten zur Prophylaxe und Behandlung der Virusgrippe Typ A ist wegen der Gefahr der Überdosierung zu vermeiden.
    • Da Amantadin anticholinerge Effekte hat und eine Mydriasis bewirken kann, sollte es Patienten mit unbehandeltem Engwinkelglaukom nicht verabreicht werden.
    • Kinder
      • Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor. Die Anwendung von Amantadin HEXALArgA8-/sup> 100 mg ist bei Kindern ab 5 Jahre nur zur Prophylaxe und Behandlung der Virusgrippe Typ A vorgesehen.
      • Bei Kindern wurde Hypothermie beobachtet. Daher ist bei der Anwendung zur Prophylaxe und Behandlung der Virusgrippe Typ A besondere Vorsicht geboten.
    • Abbruch der Behandlung
      • Ein abruptes Absetzen von Amantadin kann zu einer Verschlimmerung der Symptome der Parkinson'schen Erkrankung oder zu Symptomen, die einem malignen neuroleptischen Syndrom (MNS) gleichen, führen, sowie zu Katatonie oder zu kognitiven Manifestationen (z. B. Konfusionen, Verwirrtheit, Verschlechterung des mentalen Zustands oder Delirien).
      • Bei Patienten, die gleichzeitig mit Neuroleptika und Amantadin behandelt wurden, existieren Einzelberichte, die einen möglichen Zusammenhang zwischen der Exazerbation des malignen neuroleptischen Syndroms oder der durch Neuroleptika induzierten Katatonie und dem Absetzen von Amantadin vermuten lassen.
      • Demzufolge sollte die Behandlung mit Amantadin nicht abrupt abgesetzt werden.
    • Resistenz
      • Amantadin und Rimantadin entwickeln bei wiederholtem Kontakt in Influenza-Virenstämmen in vitro, wie auch in vivo relativ rasch eine Resistenz. Influenza A-Viren, die (kreuz-)resistent gegen Amantadin oder Rimantadin sind, können überhand nehmen, wenn diese Arzneistoffe für die Behandlung verwendet werden. Es ist offensichtlich möglich, dass eine Transmission von Wirkstoff-resistenten Viren für das Versagen von Prophylaxe und Behandlung in Haushalten und Heimen verantwortlich ist. Es gibt jedoch keinen Hinweis dafür, dass eine Infektion mit einem resistenten Virus anders verlaufen würde, als eine mit einem empfindlichen Virus.
    • Impulskontrollstörungen
      • Die Patienten sind regelmäßig hinsichtlich der Entwicklung von Impulskontrollstörungen zu überwachen. Patienten und ihre Pflegepersonen sollten darauf hingewiesen werden, dass Verhaltenssymptome von Impulskontrollstörungen, u. a. Spielsucht, verstärkte Libido, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Kaufsucht sowie Binge-Eating und zwanghaftes Essen, bei Patienten unter der Behandlung mit dopaminerg wirkenden Arzneimitteln einschließlich Amantadin HEXALArgA8-/sup> auftreten können. Bei Entwicklung dieser Symptome sind eine Dosisreduktion oder ein Ausschleichen der Behandlung zu erwägen.
    • Besondere Vorsichtshinweise für den Gebrauch
      • Bei Patienten, die gleichzeitig mit Neuroleptika und Amantadin behandelt werden, besteht die Gefahr des Auftretens eines lebensbedrohlichen malignen neuroleptischen Syndroms, wenn Amantadin plötzlich abgesetzt wird.
      • Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom sowie zerebralen Anfallsleiden in der Anamnese erfordert die Anwendung von Amantadin besondere Vorsicht, da sich einzelne Krankheitssymptome verschlechtern und Krampfanfälle auftreten können.
      • Oft werden bei Parkinson-Patienten Krankheitszeichen wie niedriger Blutdruck, Speichelfluss, Schweißausbrüche, erhöhte Körpertemperatur, Hitzestauungen, Wasseransammlungen und depressive Verstimmungen beobachtet. Sie sind unter Beachtung der Neben- und Wechselwirkungen von Amantadin zu behandeln.
      • Bei Auftreten von Verschwommensehen oder anderen Sehstörungen sollte ein Augenarzt konsultiert werden, um ein Hornhautödem auszuschließen. Falls ein Hornhautödem diagnostiziert wird, ist die Behandlung mit Amantadin abzusetzen.
      • Ein durch Amantadin verursachtes Hornhautödem ist im Allgemeinen innerhalb eines Monats reversibel.
      • Die Patienten sollen aufgefordert werden, beim Auftreten von Beschwerden beim Wasserlassen den behandelnden Arzt aufzusuchen.
      • Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Die gleichzeitige Anwendung von Amantadin mit anderen Arzneimitteln, für die eine Verlängerung des QT-Intervalls bekannt ist, ist kontraindiziert. Beispiele sind:
      • bestimmte Antiarrhythmika der Klasse IA (wie z. B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid) und der Klasse III (wie Amiodaron, Sotalol)
      • bestimmte Antipsychotika (wie z. B. Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid)
      • bestimmte tri- und tetrazyklische Antidepressiva (wie z. B. Amitriptylin)
      • bestimmte Antihistaminika (wie z. B. Astemizol, Terfenadin)
      • bestimmte Makrolidantibiotika (wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin)
      • bestimmte Gyrasehemmer (wie z. B. Sparfloxacin)
      • Azol-Antimykotika sowie weitere Arzneimittel wie Budipin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid oder Bepridil
    • Diese Aufzählung kann nicht vollständig sein. Vor der gleichzeitigen Anwendung von Amantadin mit einem anderen Arzneimittel ist dessen Fachinformation dahingehend zu prüfen, ob eine Interaktion durch QT-Verlängerung zwischen diesem Mittel und Amantadin möglich ist.
    • Es ist möglich, Amantadin mit anderen Antiparkinsonmitteln zu kombinieren. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (wie z. B. psychotische Reaktionen) kann eine Dosisreduktion der anderen Arzneimittel bzw. der Kombination notwendig werden.
    • Es liegen keine gezielten Untersuchungen über das Auftreten von Wechselwirkungen nach Verabreichung von Amantadin mit anderen Antiparkinsonmitteln (z. B. mit Levodopa, Bromocriptin, Trihexyphenidyl etc.) oder Memantin vor.
    • Bei gleichzeitiger Therapie mit Amantadin und den im Folgenden aufgeführten Arzneimittelgruppen bzw. Wirkstoffen kann es zu den im Folgenden beschriebenen Wechselwirkungen kommen:
      • Anticholinergika
        • Verstärkung von Nebenwirkungen der Anticholinergika (Verwirrtheitszustände und Halluzinationen) bei Kombination mit z. B. Trihexyphenidyl, Benzatropin, Scopolamin, Biperiden, Orphenadrin
      • Indirekt zentral wirkende Sympathomimetika
        • Verstärkung der zentralen Wirkung von Amantadin
      • Alkohol
        • Verminderung der Alkoholtoleranz
        • Die gleichzeitige Verabreichung von Amantadin und Arzneimitteln oder Substanzen, die auf das Zentralnervensystem wirken (z. B. Alkohol), kann die ZNS-Toxizität erhöhen. Hier wird eine sorgfältige Überwachung empfohlen.
      • Levodopa (Antiparkinsonmittel)
        • Gegenseitige Verstärkung der therapeutischen Wirkung. Deshalb kann Levodopa mit Amantadin kombiniert werden. Vereinzelt wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Amantadin und Neuroleptika oder Levodopa über eine psychotische Dekompensation berichtet.
      • Memantin (Mittel zur Behandlung der Alzheimer-Demenz)
        • Memantin kann die Wirkung und Nebenwirkungen von Amantadin verstärken.
      • Andere Arzneimittel
        • Die gleichzeitige Gabe von Diuretika vom Typ der Kombination Triamteren/Hydrochlorothiazid kann die Plasmaclearance von Amantadin reduzieren und zu toxischen Plasmakonzentrationen führen und toxische Effekte verstärken (Verwirrtheit, Halluzinationen, Ataxie, Myoklonus). Eine gleichzeitige Anwendung sollte daher unterbleiben.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Auswirkungen auf die Vigilanz und Akkommodation sind - auch im Zusammenwirken mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinsonsyndrome - nicht auszuschließen. Zu Beginn der Behandlung kann es daher - über die krankheitsbedingten Einschränkungen hinaus - zu einer Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kommen. Dies gilt in verstärktem Maße bei gleichzeitigem Alkoholkonsum.
  • Überdosierung
    • Eine Überdosierung (entweder akute Überdosierung bei Einnahme mehrerer maximaler Empfehlungsdosen oder bei Einnahme hoher Dosen bei älteren Patienten und/oder bei Patienten mit Niereninsuffizienz) kann lebensgefährlich sein.
    • Grundsätzlich sollte immer an die Möglichkeit einer Mehrfachintoxikation, beispielsweise bei Einnahme mehrerer Arzneimittel in suizidaler Absicht, gedacht werden.
    • Symptome einer Überdosierung
      • Neuromuskuläre Störungen und Symptome einer akuten Psychose sind hervorstechende Kennzeichen einer akuten Vergiftung mit Amantadin.
      • Zentrales Nervensystem:
        • Hyperreflexie, motorische Unruhe, Konvulsionen, extrapyramidale Symptome wie Torsionsspasmen und dystonische Haltung, erweiterte Pupillen, Dysphagie, Verwirrtheit, Desorientierung, Delirium, visuelle Halluzinationen, Myoklonus, Aggression/Feindseligkeit, Bewusstseinsstörungen und Koma.
      • Atemsystem:
        • Hyperventilation, Lungenödem, Atembeschwerden einschließlich akute respiratorische Insuffizienz.
      • Herz-Kreislauf-System:
        • Herzstillstand und plötzlicher Herztod wurden beobachtet, Sinustachykardie, Arrhythmien, Kammerflimmern, Torsades de pointes, ventrikuläre Extrasystolen, Bluthochdruck
      • Gastrointestinaltrakt:
        • Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit
      • Nierenfunktion:
        • Harnretention, Nierenfunktionsstörung einschließlich Erhöhung des Harnstoff-Stickstoffs und Abnahme der Kreatinin-Clearance
      • Überdosierung bei kombinierter Behandlung:
        • Die peripheren und zentralen unerwünschten Wirkungen der Anticholinergika werden durch gleichzeitige Verabreichung von Amantadin verstärkt. Bei Verwendung hochdosierter Anticholinergika kann es zu akuten psychotischen Reaktionen kommen, die denen bei einer Atropinvergiftung entsprechen können.
        • Durch gleichzeitige Einnahme von Alkohol oder zentralnervösen Stimulantien können die Symptome einer akuten Amantadin-Vergiftung verstärkt oder verändert werden.
    • Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
      • Eine spezifische medikamentöse Therapie oder ein Antidot ist nicht bekannt. Bei Intoxikation durch die Einnahme von Filmtabletten ist Erbrechen auszulösen, eine Magenspülung oder Verabreichung von Aktivkohle oder salinischen Abführmitteln, falls geeignet vorzunehmen.
      • Durch Hämodialyse wird keine Ausscheidung signifikanter Mengen von Amantadin erreicht, bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurden nach einer oralen Einzeldosis von 300 mg bei vierstündiger Hämodialyse 7 - 15 mg ausgeschieden.
      • Überwachung des Blutdrucks, der Herzfrequenz, des EKGs, der Atmung und der Körpertemperatur sowie Maßnahmen bei Auftreten von Hypotonie oder Herzrhythmusstörungen. Die Anwendung adrenerger Substanzen bei einer Überdosis darf nur mit Vorsicht geschehen, da die dopaminerge Wirkung von Amantadin maligne Arrhythmien auslösen kann.
      • Bei Konvulsionen oder exzessiver, motorischer Unruhe: Gabe von Antikonvulsiva, z. B. Diazepam i. v. oder Phenobarbital i.m.
      • Bei vital bedrohlichen Intoxikationen sind darüber hinaus Intensivüberwachungsmaßnahmen erforderlich. Therapeutisch kommen ferner Flüssigkeitszufuhr, Ansäuerung des Urins zur schnelleren Ausscheidung der Substanz, gegebenenfalls Sedierung, antikonvulsive Maßnahmen und Antiarrhythmika (Lidocain i. v.) in Frage. Zur Behandlung neurotoxischer Symptome (wie oben beschrieben) kann bei Erwachsenen die intravenöse Gabe von 1 - 2 mg Physostigmin alle 2 Stunden, bei Kindern 0,5 mg 2-mal in Abständen von 5 - 10 Minuten bis zu einer Maximaldosis von 2 mg versucht werden.
      • Da Amantadin zu einem großen Teil unverändert mit dem Harn ausgeschieden wird, ist die Aufrechterhaltung der renalen Ausscheidungsfunktion, eine ausgiebige und gegebenenfalls forcierte Diurese zur Entfernung der Substanz aus der Blutbahn geeignet. Eine Erhöhung der Azidität des Harns begünstigt die Ausscheidung von Amantadin mit dem Urin.
      • Es wird empfohlen, die Patienten hinsichtlich einer möglichen QT-Verlängerung und Faktoren, die das Auftreten von Torsade de pointes begünstigen, z. B. Elektrolytstörungen (insbesondere Hypokaliämie und Hypomagnesiämie) oder Bradykardie, besonders zu beobachten.
      • Bei akuten psychotischen Symptomen, Delirium, dystonischer Haltung und myoklonischen Manifestationen: langsame i. v. Infusion von Physostigmin (in Dosen von 1 mg bei Erwachsenen, 0,5 mg bei Kindern), wiederholte Verabreichung je nach dem anfänglichen Erfolg und den weiteren Erfordernissen, wurde berichtet.
      • Bei Harnretention Katheterisierung: Verweilkatheter solange notwendig.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Schwangerschaft und Frauen im gebärfähigen Alter
    • Aufgrund von Fallberichten besteht der Verdacht, dass eine Anwendung von Amantadin während der Schwangerschaft beim Menschen angeborene Fehlbildungen (kardiovaskuläre Defekte, Reduktion der Gliedmaßen) auslösen kann.
    • Amantadin erwies sich in Tierstudien als embryotoxisch und teratogen. Daher darf Amantadin in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dass eine Behandlung mit Amantadin aufgrund des klinischen Zustands der Frau zwingend erforderlich ist. Im Falle einer Therapie im 1. Trimenon sollte eine Ultraschallfeindiagnostik durchgeführt werden.
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung bis einschließlich 5 Tage nach der letztmaligen Einnahme von Amantadin eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
    • Falls Amantadin einer Patientin im reproduktionsfähigen Alter verschrieben wird, sollte diese darauf hingewiesen werden, sich unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünscht oder eine Schwangerschaft vermutet.
  • Fertilität
    • Bei Tieren reduzierte Amantadin die Fertilität.

Stillzeithinweise



  • Amantadin tritt in die Muttermilch über.
  • Über unerwünschte Wirkungen bei gestillten Säuglingen wurde berichtet (Hautausschlag, Harnretention, Erbrechen).
  • Stillende Frauen sollten Amantadin nicht einnehmen.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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