Adrimedac 200mg (2mg/ml) (1 St)

Hersteller Medac GmbH
Wirkstoff Doxorubicin
Wirkstoff Menge 187,44 mg
ATC Code L01DB01
Preis 444,26 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) INF
Norm N1
Adrimedac 200mg (2mg/ml) (1 St)

Medikamente Prospekt

Doxorubicin187.44mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe350mg
Gesamt Natrium Ion15mmol
[Basiseinheit = 100 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Doxorubicin, andere Anthracycline oder Anthracendione
  • Stillzeit
  • Konventionelle Formulierung (ohne liposomale Bestandteile)
    • ausgeprägte andauernde Myelosuppression und / oder schwere Stomatitis, verursacht durch vorausgehende Behandlung mit anderen zytostatischen Arzneimitteln und / oder Strahlentherapie
    • Vorbehandlung mit max. kumulativen Dosen von Doxorubicin und / oder anderen Anthrazyklinen (z.B. Daunorubicin, Epirubicin, Idarubicin) und Anthrazendionen
    • generalisierte Infektion, akute Infektionen
    • schwere Leberfunktionsstörung
    • Vorliegen einer kardiopathologischen Anamnese
      • progrediente Herzinsuffizienz, Herzinsuffizienz Grad IV, Herzversagen
      • schwere Arrhythmien (mit negativem Einfluss auf die Hämodynamik) und Leitungsstörungen
      • akutem oder abgelaufenem Herzinfarkt
      • Myokardiopathie
      • akute entzündliche Herzerkrankung
    • erhöhte Blutungsneigung
    • Schwangerschaft
  • Liposomale Formulierung
    • darf nicht bei AIDS-KS-Patienten angewendet werden, die erfolgreich mit lokaler Therapie oder systemischer Alpha-Interferon-Therapie behandelt werden können

Art der Anwendung



  • intravenöse Anwendung
    • Verabreichung der Infusionslösung über die Leitung einer frei einlaufenden i.v. Infusion von 0,9 %iger Kochsalzlösung oder 5 %iger Glucoselösung in eine große Vene über eine Butterfly-Nadel über 2 - 3 Min. (Reduktion des Risikos einer Thrombose und einer perivenösen Paravasation auf ein Mindestmaß)
  • intravesikale Anwendung
    • zur Verhinderung einer unerwünschten Verdünnung mit Urin 12 Stunden vor Instillation orale Flüssigkeitskarenz einhalten (Harnproduktion müsste auf ca. 50 ml / Stunde reduziert werden)
    • Verweildauer der Instillationslösung in der Blase: 1 - 2 Stunden
    • während der Verweildauer Patienten 1mal / 15 Min. um jeweils 90+ALA- drehen
  • Weitere Informationen siehe Fachinformation!

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Infusionslösung enthält 2 mg Doxorubicinhydrochlorid.

  • allgemein
    • Behandlung ist von einem Arzt mit umfangreichen Erfahrungen mit der Zytostatikatherapie bzw. nach Rücksprache mit einem solchen Arzt zu beginnen
    • individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung vor jeder Anwendung (Risiko einer tödlich verlaufenden Kardiomyopathie)
  • kleinzelliges Bronchialkarzinom (SCLC), Mammakarzinom, rezidivierendes Ovarialkarzinom, lokal fortgeschrittenes oder metastasiertes Harnblasenkarzinom, neoadjuvante und adjuvante Therapie des Osteosarkoms, fortgeschrittenes Weichteilsarkom (Erwachsene), Ewing-Sarkom, Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, akute lymphatische Leukämie, akute myeloblastische Leukämie, fortgeschrittenes multiples Myelom, fortgeschrittenes oder rezidivierendes Endometriumkarzinom, Wilms-Tumor, fortgeschrittenes papilläres/ follikuläres Schilddrüsenkarzinom, anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, fortgeschrittenes Neuroblastom
    • intravenöse Anwendung
      • individuell dosieren, abhängig vom Dosierungsschema sowie vom Allgemeinzustand und von den Vorbehandlungen des Patienten
      • max. kumulative lebenslange Gesamtdosis (einschließl. verwandter Substanzen wie Daunorubicin) zur Vermeidung einer Kardiomyopathie
        • 450 - 550 mg Doxorubicin / m2 KOF
        • gleichzeitig bestehende Kardiopathie, mediastinale/ perikardiale Bestrahlung, Vorbehandlung mit Alkylantien, gleichzeitige Therapie mit potenziell kardiotoxischen Substanzen, bestehende arterielle Hypertonie > 5 Jahre, anamnestisch bekannte koronare, valvuläre oder myokardiale Herzschäden, Kinder, ältere Patienten (> 70 Jahre)
          • 400 mg Doxorubicin / m2 KOF unter Überwachung der Herzfunktion
      • Berechnung der Dosierung i.d.R. anhand der Körperoberfläche
      • Monotherapie
        • 60 - 75 mg Doxorubicin / m2 KOF 1mal / 3 Wochen
      • Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika
        • 30 - 40 mg Doxorubicin / m2 KOF 1mal / 3 Wochen
      • Patienten, die nicht mit der vollen Dosis behandelt werden können, z.B. bei Immunsuppression, fortgeschrittenem Lebensalter, alternativ
        • 15 - 20 mg Doxorubicin / m2 KOF 1mal / Woche
      • Vorbestrahlte Patienten
        • Patienten mit vorausgegangener mediastinaler/perikardialer Bestrahlung sollten von Doxorubicin keine kumulative Gesamtdosis > 400 mg / m2 erhalten
      • ältere Patienten
        • ggf. Dosisreduktion
      • Kinder
        • Dosisreduktion (erhöhtes Risiko einer Kardiotoxizität, insbes. einer Spättoxizität)
        • Myelotoxizität zu erwarten (Nadirwerte 10 - 14 Tage nach Therapiebeginn)
        • max. kumulative Dosis bei Kindern beträgt 400 mg / m2
      • eingeschränkte Leberfunktion
        • Serum-Bilirubin: 20 - 50 +ALU-mol / l, BSP-Retention: 9 - 15 %: 50% der normalen Dosis
        • Serum-Bilirubin: > 50 +ALU-mol / l, BSP-Retention: > 15%: 25% der normalen Dosis
      • eingeschränkte Nierenfunktion
        • GFR < 10 ml / Min.: Verabreichung von 75% der berechneten Dosis
      • adipöse Patienten
        • ggf. reduzierte Initialdosis oder verlängertes Dosierungsintervall erwägen
  • Behandlung des oberflächlichen Harnblasenkarzinoms und Verhinderung eines Rezidivs nach transurethraler Resektion
    • intravesikale Anwendung
      • Instillation von 30 - 50 mg Doxorubicin in 25 - 50 ml physiologischer Kochsalzlösung
      • optimale Konzentration: ca. 1 mg Doxorubicin / ml Instillationslösung
      • Wiederholung der Instillation mit einem Abstand von 1 Woche bis zu 1 Monat, je nachdem, ob die Behandlung therapeutisch oder prophylaktisch erfolgt

Dosisanpassung

  • intravenöse Anwendung
    • stark eingeschränkte Leberfunktion
      • Anwendung kontraindiziert

Indikation



  • kleinzelliges Bronchialkarzinom
  • fortgeschrittenes Magenkarzinom
  • metastasiertes Mammakarzinom
  • intravesikale Rezidivprophylaxe oberflächlicher Harnblasenkarzinome nach transurethraler Resektion bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko
  • systemische Therapie lokal fortgeschrittener oder metastasierter Harnblasenkarzinome
  • neoadjuvante und adjuvante Therapie des Osteosarkoms
  • fortgeschrittenes Weichteilsarkom des Erwachsenenalters
  • Ewing-Sarkom
  • Frühstadium des Hodgkin-Lymphoms (Stadium I-II) bei schlechter Prognose
  • fortgeschrittenes (Stadium III - IV) Hodgkin-Lymphom
  • hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome
  • Remissionsinduktion bei
    • akuter lymphatischer Leukämie
    • akuter myeloischer Leukämie
  • Wilms-Tumor (im Stadium II bei hochmalignen Varianten, alle fortgeschrittenen Stadien (III-IV))
  • fortgeschrittenes Neuroblastom

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - invasiv

  • Konventionelle Formulierung (ohne liposomale Bestandteile)
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Infektionen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Sepsis / Septikämie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • septischer Schock
    • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • akute lymphozytäre Leukämie
        • akute myelogene Leukämie
        • sekundäre akute myeloische Leukämie (in Kombination mit antineoplastischen Arzneimitteln, die die DNA beschädigen)
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Tumorlyse-Syndrom
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Myelosuppression
        • Leukopenie
        • Neutropenie
        • Thrombopenie
        • Anämie
        • Gewebshypoxie oder -nekrose
        • febrile Neutropenie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Sekundärleukämien
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • anaphylaktische Reaktion
        • Angioödem der Augenlider und Zunge und respiratorischer Beeinträchtigung
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Anaphylaxie
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Anorexie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Dehydratation
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Dehydratation
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Hyperurikämie
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Tumorlysesyndrom
    • Augenerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Konjunktivitis
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • vermehrte Tränenproduktion
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Keratitis
    • Herzerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Kardiotoxizität
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Kardiomyopathie (2 %, z.B. LVEF-Abfall, Dyspnoe), lebensbedrohlich kongestiv
        • asymptomatische Reduktion der linksventrikulären Ejektionsfraktion
        • dekompensierte Herzinsuffizienz
        • Tachykardie
          • Kardiotoxizität kann sich durch Tachykardie manifestieren, u.a. supraventrikuläre Tachykardie und Änderungen im EKG (z.B. Sinustachykardie, Tachyarrhythmie, ventrikuläre Tachykardie, Kammertachykardie, Bradykardie, AV-Block und Schenkelblock)
          • bei Patienten mit Herzfunktionsstörungen Sorgfalt geboten, routinemäßige EKG-Überwachung empfohlen
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • atrioventrikulärer und Schenkelblock
        • Perikarditis
        • tödliches Perikarditis-Myokarditis-Syndrom
        • unspezifische EKG-Veränderungen (ST-Strecken-Veränderungen, Niedervoltage und verlängerte QT-Zeit)
        • ebensbedrohliche Arrhythmien
        • akutes Linksherzversagen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • kongestive Herzinsuffizienz
        • schweres Herzversagen kann plötzlich, auch ohne vorausgehende EKG-Veränderungen, auftreten
    • Gefäßerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Thrombophlebitis
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • (Thrombo)Phlebitis
        • Hämorrhagie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Phlebosklerose
        • Thromboembolie
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Schock
        • Hitzewallungen
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Atemstörungen
        • Schwellung der Nasenmukosa
        • Tachypnoe
        • Dyspnoe
        • Strahlenpneumonitis
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Bronchospasmus
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • gastrointestinale Störungen
        • Mukositis
        • Stomatitis
        • Diarrhoe
        • Nausea
        • Erbrechen
        • A1g-sophagitis
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Appetitlosigkeit
        • abdominale Schmerzen oder Gefühl des Brennens
        • Anorexie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • gastrointestinale Blutungen
        • Kolitis
        • erosive Gastritis
        • Nekrosen des Dickdarms mit massiven Blutungen und schweren Infektionen.
        • Geschwürbildung der Schleimhäute in Mund, Rachen, der Speiseröhre und des Gastrointestinaltrakts können auftreten
          • in Kombination mit Cytarabin von Ulzeration und Nekrose des Colons, insbesondere des Blinddarms berichtet
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Magenerosionen
        • Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Lebertoxizität (mitunter Fortschreiten bis zur Zirrhose)
        • vorübergehender Anstieg der Leberenzyme
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • lokale Toxizität
        • Photosensibilität
        • Onycholyse
        • Exanthem
        • Erythem
        • Haarausfall (dosisabhängig und in den meisten Fällen reversibel)
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Jucken (Pruritus)
        • lokale Überempfindlichkeitsreaktionen im Bestrahlungsfeld (Recall-Phänomen)
        • Hyperpigmentierung von Haut/Extremitäten und Nägeln
        • Urtikaria
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • lokale erythematose Reaktionen entlang der Vene welche zur Injektion genutzt wurde
        • Paravasation (kann zu schwerer Cellulitis, Vesikation, Thrombophlebitis, Lymphangitis und lokaler Gewebsnekrose führen, was chirurgische Maßnahmen erforderlich machen kann)
        • Gewebsnekrose
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • akrale Erytheme
        • Bläschenbildung
        • Palmar-Plantar-Erythrodysästhesie
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Gewebehypoxie
        • bereits abheilende Strahlenschäden (Haut, Lunge, Rachen, +ANY-sophagus, gastrointestinale Schleimhäute, Herz) können nach Verabreichung von Doxorubicin wieder auftreten
        • Aktinische Keratose
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • generalisierte Muskelschwäche
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Gelenkschmerzen
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Rotfärbung des Urins
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • hämorrhagische Zystitis
        • Dysurie
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • akutes Nierenversagen
        • Hyperurikämie und nachfolgende Harnsäurenephropathie auf Grund eines massiven Tumorzellzerfalls
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Nierenschädigung
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Amenorrhoe
        • Oligospermie
        • Azoospermie
        • irreversible Störung der Keimzellbildung
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Fieber
        • Asthenie
        • Schüttelfrost
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Reaktionen an der Infusionsstelle (lokale erythematöse Reaktionen entlang der Vene, Schmerzen, Phlebitis, Phlebosklerose)
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Dehydratation
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • anaphylaktische Reaktionen
        • Schwindel
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Unwohlsein
        • Kraftlosigkeit
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • stechendes bzw. brennendes Gefühl an der Applikationsstelle
        • Schmerzen / Erythem an der Injektionsstelle
        • Krankheitsgefühl / Schwäche
        • Phlebosklerose
        • bei Paravasation: schwere Gewebsnekrosen, Schmerzen, schlecht heilende Ulzera
    • Untersuchungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • asymptomatische Verringerung der LVEF
        • abnormales EKG
        • abnormale Transaminasewerte
        • Gewichtszunahme
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Erhöhung von Bilirubin
  • Liposomale Formulierung (Doxorubicin verkapselt in pegylierte Liposomen)
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Pharyngitis
        • Follikulitis
        • Pilzinfektion
        • Mundhöhlensoor
        • Fieberbläschen (nicht herpetisch)
        • Herpes zoster
        • Herpes simplex,
        • Harnwegsinfektion
        • Infektion des oberen Atemtrakts
        • Pneumonie
        • Nasopharyngitis
    • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • sekundäre orale Neoplasien
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Leukopenie
        • Anämie
        • Neutropenie
        • Thrombozytopenie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • hypochrome Anämie
        • Lymphopenie
        • Febrile Neutropenie
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • allergische Reaktion
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Anorexie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Dehydratation
        • Kachexie
        • verminderter Appetit
        • Hypokaliämie
        • Hyperkaliämie
        • Hypomagnesiämie
        • Hyponatriämie
        • Hypokalzämie
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Angstgefühl
        • Depression
        • Schlaflosigkeit
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • periphere sensorische Neuropathie
        • Neuralgie
        • Kopfschmerzen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Parästhesie
        • Hypoästhesie
        • Dysästhesie
        • Somnolenz
        • Schwindel
        • Lethargie
        • Synkope
        • periphere Neuropathie
        • Polyneuropathie
        • Dysgeusie
    • Augenerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Tränenfluss
        • verschwommenes Sehen
        • Konjunktivitis
        • Retinitis
    • Herzerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • ventrikuläre Arrhythmien
        • Herz-Kreislauf-Störung
    • Gefäßerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Vasodilatation
        • (orthostatische) Hypotonie
        • Hypertonie
        • Hitzewallungen
        • Phlebitis
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Venöse Thromboembolie, einschließlich Thrombophlebitis, tiefer Venenthrombosen und Lungenembolie
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Epistaxis
        • Dyspnoe
        • Belastungsdyspnoe
        • verstärkter Husten
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Übelkeit
        • Diarrh+APY
        • Stomatitis
        • Übelkeit
        • Erbrechen
        • Obstipation
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Abdominalschmerzen
        • Dyspepsie
        • Mundulzera
        • aphtöse Stomatitis
        • orale Schmerzen
        • A1g-sophagitis
        • Gastritis
        • Dysphagie
        • Mundtrockenheit
        • Flatulenz
        • Gingivitis
        • Glossitis
        • veränderter Geschmack
        • Oberbauchschmerzen
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Palmar-plantare Erythrodysästhesie (Hand-Fuß Syndrom)
        • Alopezie
        • Hautausschlag
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Hauttrockenheit
        • Hautverfärbungen
        • Pigmentstörung
        • Petechien
        • Erythem
        • Blasenausschlag
        • Dermatitis
        • erythematöser Hautausschlag
        • vesikulobullöser Hautausschlag
        • makulopapulöser Hautausschlag
        • papulöser Hautausschlag
        • Pruritus
        • exfoliative Dermatitis
        • allergische Dermatitis
        • Störung des Nagels
        • Hautabschuppung
        • Schwitzen
        • Akne
        • Hautgeschwür
        • Arzneimittelexanthem
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • lichenoide Keratose
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Erythema multiforme
        • Stevens-Johnson Syndrom
        • toxische epidermale Nekrolyse
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Muskelkrämpfe
        • Beinkrämpfe
        • Arthralgie
        • Myalgie
        • Knochenschmerzen
        • Rückenschmerzen
        • Schmerzen in den Extremitäten
        • Muskelschwäche
        • Skelett-/ Muskelschmerzen im Brustkorb
    • Erkrankungen der Niere und Harnwege
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Dysurie
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Schmerzen in der Brust
        • Vaginitis
        • skrotales Erythem
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Asthenie
        • Müdigkeit
        • Mukositis n.n.spez. / Störung der Schleimhaut
        • Pyrexie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Schwäche
        • Schmerzen
        • (periphere) +ANY-deme
        • Beinödem
        • Schüttelfrost
        • Malaise
        • akute infusionsassoziierte Reaktionen
        • grippeartige Erkrankung
        • Hyperthermie
    • Untersuchungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Gewichtsverlust
        • erhöhte Aspartat- Aminotransferasewerte
        • erhöhte Alanin-Aminotransferasewerte
        • verminderte Ejektionsfraktion
        • erhöhter Kreatininspiegel im Blut
  • Liposomale Formulierung (Doxorubicin verkapselt in nicht-pegylierte Liposomen)
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • febrile Neutropenie
        • Infektionen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Sepsis
        • Herpes Zoster
        • Infektionen an der Injektionsstelle
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Neutropenie
        • Thrombozytopenie
        • Anämie
        • Leukopenie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Lymphopenie
        • Panzytopenie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • neutropenische Sepsis
        • Purpura
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Anorexie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Dehydratation
        • Hypokaliämie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Hyperglykämie
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Agitiertheit
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Schlaflosigkeit
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Ganganomalie
        • Dysphonie
        • Somnolenz
    • Herzerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Arrhythmie
        • Kardiomyopathie
        • Stauungsinsuffizienz
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Perikarderguss
    • Gefäßerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Hitzewallungen (Flush)
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Hypotonie
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Thoraxschmerzen
        • Dyspnoe
        • Nasenbluten
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Hämoptyse
        • Pharyngitis
        • Pleuraerguss
        • Pneumonitis
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Übelkeit / Erbrechen
        • Stomatitis / Mukositis
        • Diarrh+APY
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • A1g-sophagitis
        • Obstipation
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • peptisches Ulkus
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Transaminasen erhöht
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • alkalische Phosphatase im Blut erhöht
        • Ikterus
        • Bilirubin im Blut erhöht
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Alopezie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Ausschlag
        • Nagelerkrankungen
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Pruritus
        • Follikulitis
        • trockene Haut
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom
    • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Rückenschmerzen
        • Myalgie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Muskelschwäche
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • hämorrhagische Zystitis
        • Oligurie
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Asthenie / Fatigue
        • Fieber
        • Schmerzen
        • Rigor
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Schwindel
        • Kopfschmerzen
        • Gewichtsverlust
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Reaktionen an der Injektionsstelle
        • generalisiertes Krankheitsgefühl

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - invasiv

  • Doxorubicin nur unter Aufsicht eines qualifizierten, in der zytotoxischen Therapie erfahrenen Arztes verabreichen
  • Darreichungsformen
    • bestimmte Darreichungsformen zeigen eigene, besondere pharmakokinetische Eigenschaften und sollen deshalb nicht gegen andere Formulierungen mit Doxorubicinhydrochlorid ausgetauscht werden
    • Dosierungen von liposomalem Doxorubicin und (herkömmlichem) Doxorubicin sind unterschiedlich
  • Kardiale Toxizität
    • Doxorubicin und andere Anthrazykline können kardiotoxisch sein
    • Toxizitätsrisiko nimmt mit steigenden kumulativen Dosen dieser Arzneimittel zu und ist bei Patientinnen mit Kardiomyopathie in der Anamnese, mediastinaler Bestrahlung oder vorbestehender Herzkrankheit höher
    • Risiko der häufig letal verlaufenden Kardiomyopathien sollte vor jeder Anwendung gegen den Nutzen der Doxorubicin- Therapie abgewogen werden
  • Konventionelle Formulierung (ohne liposomale Bestandteile)
    • Risikofaktoren einer Kardiotoxizität sind u. a. aktive oder latente kardiovaskuläre Erkrankungen, vorangegangene oder gleichzeitige Bestrahlungstherapie des mediastinalen oder perikardialen Bereiches, vorangegangene Behandlung mit anderen Anthrazyklinen oder Anthrazendionen in hohen kumulativen Dosen, gleichzeitige Verabreichung von Substanzen, welche die Herzmuskelkontraktionen unterdrücken können bzw. potenziell kardiotoxische Mittel (z. B. Cyclophosphamid), manifeste arterielle Hypertonie, Patienten mit einem besonderen krankheitsbedingten Zustand wie Anämie, leukämischer Perikarditis und/oder Myokarditis und ein Alter über 70 Jahre.
      • unter diesen Umständen sollte eine totale kumulative Dosis von 400 mg/m+ALI- bei Erwachsenen nicht überschritten werden
    • Doxorubicin kann die Toxizität anderer Therapien zur Krebsbekämpfung verstärken
      • v.a. bei älteren Patienten, Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung oder Knochenmarksdepression oder Patienten, die zuvor mit Anthrazyklinen behandelt wurden oder, die Strahlentherapie des Mediastinums erhalten haben, sollte eine sorgfältige Überwachung möglicher klinischer Komplikationen erfolgen
    • Beginn einer Therapie mit Doxorubicin erfordert enge Beobachtung des Patienten sowie umfangreiche Laboruntersuchungen
      • empfohlen, dass der Patient zumindest während der Anfangsphase der Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen wird
    • Doxorubicin kann während der Dauer der Anwendung möglicherweise Infertilität verursachen
    • Doxorubicin ist mutagen, genotoxisch und teratogen
    • vor Behandlungsbeginn
      • sollte sich der Patient von den toxischen Auswirkungen (wie z.B. Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytopenie und generalisierten Infektionen) einer vorangegangene zytotoxischen Behandlung erholt haben
    • vor oder während der Behandlung mit Doxorubicin werden die folgenden Verlaufsuntersuchungen empfohlen (Häufigkeit dieser Untersuchungen in Abhängigkeit von Allgemeinzustand, Dosis und Begleitmedikation):
      • Thorax-Röntgenaufnahme
      • EKG
      • regelmäßige Kontrolle der Herzfunktion (linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) z.B. mittels EKG, UKG und MUGA Scan)
      • tägliche Inspektion der Mundhöhle und des Pharynx auf Schleimhautveränderungen
      • Blutuntersuchungen: Hämatokrit, Thrombozyten, Differentialblutbild, SGPT, SGOT, LDH, Bilirubin, Harnsäure
    • Behandlungskontrolle
      • vor Therapiebeginn sollte die Leberfunktion durch Anwendung üblicher Tests wie AST, ALT, ALP und Bilirubin, sowie die Nierenfunktion überprüft werden
    • Kontrolle der linksventrikulären Herzfunktion
      • Untersuchungen der LVEF mittels Ultraschall oder Herzszintigrafie sollten zur Optimierung des Herzzustands der Patienten durchgeführt werden
      • diese Kontrolle sollte jeweils vor Beginn der Therapie und nach jeder akkumulierten Dosis von ungefähr 100 mg / m2 KOF erfolgen
    • Herzfunktion
      • Anthrazykline können kardiotoxisch sein
      • die kardiotoxischen Nebenwirkungen können sich in zwei Erscheinungsformen, frühe bzw. akute Ereignisse (Soforttyp) oder späte bzw. verzögerte Ereignisse (Spättyp), manifestieren
      • frühe (d.h. akute) Ereignisse:
        • frühe Kardiotoxizität von Doxorubicin hauptsächlich durch Sinustachykardie und/oder EKG-Veränderungen wie unspezifische ST-T-Wellen Veränderung gekennzeichnet
          • über Tachyarrhythmien, einschließlich vorzeitiger ventrikulärer Kontraktionen und ventrikulärer Tachykardien, Bradykardie, sowie über atrioventrikulären Block und Rechtsschenkelblock berichtet
          • diese Symptome deuten generell auf eine akute transiente Toxizität hin
        • diese Wirkungen sind in der Regel nicht prädiktiv für die nachfolgende Entstehung einer verzögerten Kardiotoxizität und sind im Allgemeinen kein wesentlicher Faktor für die Erwägung des Absetzens der Behandlung mit Doxorubicin
        • Abflachung und Aufweitung des QRS-Komplexes unterhalb der normalen Grenzen kann auf eine durch Doxorubicinhydrochlorid erzeugte Kardiomyophathie hinweisen
        • als Regel gilt, dass bei Patienten mit einem normalen LVEF-Basiswert (= 50 %) eine 10%ige Reduzierung des absoluten Werts oder ein Abfall unter die 50 %-Grenze eine kardiologische Dysfunktion anzeigt
          • in diesen Fällen sollte die Behandlung mit Doxorubicinhydrochlorid sorgfältig bedacht werden
      • späte (d.h. verzögerte) Ereignisse:
        • verzögerte Kardiotoxizität entwickelt sich spät im Verlauf der Behandlung mit Doxorubicin oder innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Beendigung der Behandlung
          • aber auch späte Ereignisse, einige Monate oder Jahre nach Abschluss der Behandlung, berichtet
        • späte Kardiotoxizität manifestiert sich durch eine reduzierte linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) und/ oder Zeichen und Symptomen einer kongestiven Herzinsuffizienz wie Dyspnoe, Lungenödeme, +ANY-deme, Kardiomegalie und Hepatomegalie, Oligurie, Aszites, Pleuraerguss und Galopprhythmen
          • subakute Effekte wie Perikarditis / Myokarditis ebenfalls berichtet
        • lebensbedrohliche kongestive Herzinsuffizienz ist die schwerwiegendste Form einer anthrazyklin-induzierten Kardiomyopathie und zeigt die kumulative dosislimitierende Toxizität der Substanz
      • vor Beginn der Behandlung mit Doxorubicin sollte die Herzfunktion der Patienten überprüft werden
      • besondere Vorsicht ist auch bei Kindern jünger als 2 Jahre und bei Patienten mit kardiologischer Vorbehandlung (koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz) sowie im zeitlichen Zusammenhang mit einer Hyperthermiebehandlung angezeigt
      • während der Behandlung muss die Herzfunktion überwacht werden, um das Risiko des Auftretens von kardialen Schäden zu minimieren
        • Risiko kann durch eine regelmäßige Kontrolle der LVEF während der gesamten Therapie reduziert werden
        • beim ersten Anzeichen von Funktionsbeeinträchtigungen muss die Therapie umgehend abgebrochen werden
      • für die regelmäßige Beurteilung der linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF) werden MUGA-Scans (multi-gated radionuclide angiography) oder Echokardiographie empfohlen
        • Beurteilung der kardiologischen Ausgangslage mittels EKG und MUGAScan oder Echokardiographie wird empfohlen
          • gilt besonders bei Patienten mit Risikofaktoren für eine erhöhte Kardiotoxizität
      • wiederholte MUGA oder Echokardiographie Bestimmung der LVEF sollte durchgeführt werden, besonders mit höherer, kumulativer Anthrazyklindosis
        • Kontrollmethode sollte während des follow-up gleich bleiben
        • wenn die LVEF im Vergleich zu den Ausgangswerten erheblich gesunken ist, z. B. um > 20 Punkte auf einen Endwert von > 50 % oder um > 10 Punkte auf einen Endwert von < 50 %, müssen die Vorteile einer fortgesetzten Therapie sorgfältig gegen das Risiko einer irreversiblen Herzschädigung abgewogen werden
        • der aussagekräftigste Test auf eine durch Anthrazyklin verursachte Myokardschädigung, d. h. eine Endomyokardbiopsie, in Betracht ziehen
      • Wahrscheinlichkeit eine kongestive Herzinsuffizienz zu entwickeln, die bei einer kumulativen Dosis von 300 mg / m2 KOF auf 1 % - 2 % geschätzt wird, steigt langsam bis zu einer kumulativen Dosis von 450 - 550 mg / m2 KOF an
        • danach steigt das Risiko zur Entwicklung einer kongestiven Herzinsuffizienz steil an, auch ohne vorbestehende Risikofaktoren rasch an
        • in Einzelfällen wurde das Auftreten einer Kardiotoxizität jedoch auch bei wesentlich geringerer Gesamtdosis beobachte
        • empfohlen die maximale kumulative Dosis von 550 mg / m2 KOF nicht zu überschreiten
      • sollte der Patient andere Risikofaktoren für eine Kardiotoxizität aufweisen, kann eine Kardiotoxizität durch Doxorubicinhydrochlorid bereits bei einer geringeren kumulativen Dosis auftreten und die kardiologische Funktion sollte sorgfältig überwacht werden, Risiofaktoren sind
        • kardiovaskuläre Erkrankung in der Vorgeschichte
        • vorangegangene Therapie mit anderen Anthrazyklinen oder Anthrachinonen
        • vorherige oder gleichzeitige Strahlentherapie des mediastinalen/ perikardialen Bereichs
        • gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit der Eigenschaft kardiologische Kontraktionen zu unterdrücken, einschließlich Cyclophosphamid und 5-Fluorouracil)
        • Patienten die gleichzeitig mit Trastuzumab behandelt werden
        • Patienten über 70 oder unter 15 Jahren
      • Kinder und Jugendliche
        • bei Kindern und Jugendlichen besteht erhöhtes Risiko einer verzögerten Kardiotoxizität nach der Verabreichung von Doxorubicin
        • kumulative Dosis ist bei der Anwendung des Arzneimittels bei Kindern zu berücksichtigen, die insgesamt niedrigere Lebensgesamtdosen
          tolerieren und durch zusätzliche Bestrahlungsbehandlungen, junges Alter bei Therapiebeginn und aggressive Begleittherapien ein besonders hohes Risiko zur Folge haben, eine spät auftretende lebensbedrohliche kardiale Organtoxizität mit ventrikulärer Dysfunktion, Herzinsuffizienz und/oder Arrhythmien zu entwickeln
        • darüber hinaus scheinen Mädchen gegenüber Jungen besonders prädisponiert eine spät auftretende Kardiotoxizität nach einer Doxorubicin-Therapie zu entwickeln
      • Frauen
        • bei Frauen könnte das Risiko höher sein als bei Männern
        • während der Schwangerschaft können sich bei Frauen, die in der Vergangenheit (bis 20 Jahre zurückliegend) mit Doxorubicin behandelt wurden, kardiale Symptome manifestieren, auch wenn diese vorher keine Anzeichen unerwünschter kardialer Ereignisse zeigten
        • Fälle von dekompensierter Herzinsuffizienz und Lungenödemen wurden berichtet. Frauen, die in der Vergangenheit mit Doxorubicin behandelt wurden und schwanger werden, sollten auf unerwünschte kardiale Ereignisse überwacht werden
      • zur Überwachung dieser Wirkung regelmäßige Nachuntersuchungen der Herzfunktion empfohlen
      • möglich, dass die Toxizität von Doxorubicin und anderen Anthrazyklinen oder Anthrachinonen additiv ist
      • Dekompensierte Herzinsuffizienz aufgrund von Kardiomyopathie kann plötzlich auftreten und kann auch nach Abbruch der Therapie vorkommen
    • Leberfunktion
      • Doxorubicin wird hauptsächlich über das hepatobiliäre System ausgeschieden
      • Gesamtserumbilirubin sollte vor und während der Behandlung mit Doxorubicin überwacht werden
      • bei Patienten mit erhöhtem Bilirubin kann es zu einer langsameren Clearance des Arzneimittels kommen, was zu einer Erhöhung der Gesamttoxizität führen kann
        • bei diesen Patienten ist eine geringere Dosierung angezeigt
        • Bilirubin 1,2 - 3 mg/dl: Hälfte der empfohlenen Initialdosis
        • Bilirubin > 3mg/dl: ein Viertel der empfohlenen Initialdosis
      • Patienten mit einer stark eingeschränkten Leberfunktion
        • darf nicht angewendet werden
    • Hämatologische Toxizität
      • Doxorubicin kann zu einer Myelosuppression führen
      • das hämatologische Profil sollte vor und während jedes Therapiezyklus mit Doxorubicin ermittelt werden, einschließlich der Differentialbestimmung der weißen Blutkörperchen
      • dosisabhängige, reversible Leukopenie und / oder Granulozytopenie (Neutropenie) ist die überwiegende Manifestation einer durch Doxorubicin hervorgerufenen hämatologischen Toxizität und ist die häufigste akute dosislimitierende Toxizität dieses Arzneimittels
      • Leukopenie und Neutropenie erreichen im Allgemeinen den Nadir zwischen dem 10. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels
        • Anzahl der weißen Blutzellen und der Neutrophilen gehen nach ungefähr 3 Wochen wieder auf den Normalwert zurück
      • wenn sich die Blutwerte nicht normalisieren, sollte die Dosierung reduziert werden oder das Dosierungsintervall erhöht werden
      • Thrombozytopenie und Anämie können ebenfalls auftreten
      • die klinischen Folgen einer schweren Myelosuppression sind Fieber, Infektionen, Sepsis, septischer Schock, Blutungen, Gewebehypoxie oder Tod
      • Myelosuppression tritt häufiger bei Patienten auf, die umfangreich bestrahlt worden sind, eine Knocheninfiltration durch den Tumor aufweisen, eine eingeschränkte Leberfunktion haben (wenn eine entsprechende Dosisreduktion nicht erfolgt ist) bzw. gleichzeitig mit anderen myelosuppressiven Substanzen behandelt werden
      • hämatologische Toxizität kann eine Dosisreduktion oder eine Unterbrechung bzw. Verschiebung der Doxorubicin-Therapie erforderlich machen
      • persistierende schwere Myelosuppression kann eine Superinfektion oder Blutungen bedingen
      • aufgrund der myelosuppressiven Wirkungen sind engmaschige Blutbildkontrollen angezeigt
    • Sekundäre Leukämie
      • bei Patienten, die mit Anthrazyklinen (einschließlich Doxorubicin) behandelt wurden, über sekundäre Leukämie, mit oder ohne prä-leukämische Phasen berichtet
      • sekundäre Leukämie ist häufiger
        • wenn diese Arzneimittel in Kombination mit anderen DNA-schädigenden antineoplastischen Substanzen verabreicht werden
        • wenn die Patienten stark mit zytotoxischen Arzneimitteln vorbehandelt wurden
        • wenn die Dosen der Anthrazykline erhöht wurden
      • diese Leukämie kann eine Latenzzeit von 1 - 3 Jahren haben
    • Kontrolle der Serum-Harnsäure
      • während der Therapie kann der Harnsäuregehalt des Blutes erhöht sein
      • im Fall einer Hyperurikämie sollte eine harnsäuresenkende Therapie eingeleitet werden.
      • bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann Dosisreduzierung erforderlich sein
    • Gastrointestinale Auswirkungen
      • emetogenes Potenzial von Doxorubicin ist hoch
        • relativ schwere Übelkeit und Erbrechen treten bei ca. 80 % der Patienten am ersten Tag der Behandlung, aber auch danach auf
        • antiemetische Prophylaxe empfohlen
      • Appetitlosigkeit (häufig) sowie Schleimhautulzerationen in Mund und Rachen sowie im +ANY-sophagus und Darmtrakt können auftreten
        • diese können bei schwerer Ausprägung den Eintritt von Infektionen bedingen
      • zu Diarrhoen (sehr häufig) kann es als Folge einer Proliferationshemmung im Darmepithel kommen
      • in Einzelfällen im Zusammenhang mit der Kombination von Cytarabin über Nekrosen des Dickdarms mit massiven Blutungen und schweren Infektionen (gelegentlich) berichtet
      • nach Strahlentherapie können unter der Anwendung von Doxorubicin +ANY-sophagitiden (gelegentlich) auftreten, die u.U. zu +ANY-sophagusstrikturen führen
      • Doxorubicin sollte bei Entzündungen, Geschwüren oder Diarrhö nicht verabreicht werden
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
      • regelmäßig auftretende totale oder subtotale Alopezie ist nach Absetzen der Therapie in der Regel reversibel
      • weiterhin wurden (z.T. in seltenen Einzelfällen) beobachtet:
        • Hyperpigmentierung der Extremitäten und Nägel (sehr selten)
        • Lichtempfindlichkeit
        • Ablösung der Nagelplatte
        • Bläschenbildung, Rötung (sehr häufig)
        • Nesselsucht (sehr selten)
        • Hand-Fuß-Syndrom (palmar-plantar- Erythrodysästhesie)
        • Venenentzündung bei Injektion in kleine Venen
    • Chirurgische und medizinische Eingriffe
      • bereits in Abheilung befindliche Strahlenschäden (Haut, Lunge, Speiseröhre, Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, Herz) können durch die Anwendung von Doxorubicin erneut auftreten
    • Extravasation
      • perivenöse Fehlinjektion führt zu lokaler Nekrose und Thrombophlebitis
      • brennendes Gefühl im Bereich der Infusionskanüle lässt auf perivenöse Verabreichung schließen
      • bei Auftreten einer Extravasation
        • muss die Infusion oder Injektion umgehend abgebrochen werden
          • Kanüle sollte erst nach einer Weile und nach kurzer Aspiration entfernt werden
        • intravenöse Infusion von Dexrazoxan nicht später als 6 Stunden nach der Extravasation einleiten
        • im Fall, dass Dexrazoxan kontraindiziert ist, wird die topische Applikation von 99 %igem Dimethylsulfoxid (DMSO) auf einen Bereich zweimal so groß wie die betroffene Stelle empfohlen (4 Tropfen pro 10 cm+ALI- Hautoberfläche)
          • wird dreimal täglich für mind. 14 Tage wiederholt
          • falls erforderlich, sollte Debridement in Erwägung gezogen werden
          • aufgrund der antagonistischen Wirkung sollte die Stelle nach der Anwendung von DMSO gekühlt werden (Vasokonstriktion gegenüber Vasodilatation), z.B. zur Schmerzlinderung
          • DMSO nicht bei Patienten anwenden, die Dexrazoxan zur Behandlung einer durch Anthrazykline verursachten Extravasation erhalten
        • andere Maßnahmen sind in der Fachliteratur umstritten und haben keinen konkreten Nutzen
      • Kühlung der betroffenen Stelle für 24 Stunden kann das Unwohlsein reduzieren
      • Patient sollte sorgfältig über einige Wochen kontrolliert werden
      • chirurgische Maßnahmen können notwendig sein
    • Strahlentherapie
      • durch Strahlentherapie induzierte Toxizitäten (Herzmuskel, Schleimhaut, Haut und Leber) ebenfalls berichtet
      • besondere Vorsicht zwingend bei Patienten erforderlich
        • die vorher eine Bestrahlung erhalten haben
        • die gleichzeitig eine Strahlentherapie erhalten
        • für die eine Strahlentherapie geplant ist
      • diese Patienten haben ein besonderes Risiko für lokale Reaktionen im Bereich des Strahlungsfeldes (Recall-Phänomen), wenn Doxorubicinhydrochlorid angewendet wird
      • schwere, manchmal tödliche Hepatotoxizität (Leberschäden) für diese Kombinationen berichtet
      • vorhergehende Bestrahlung des Mediastinums erhöht die Kardiotoxizität von Doxorubicin
        • kumulative Dosis von 400 mg / m2 KOF darf besonders in diesem Fall nicht überschritten werden
      • bereits in Abheilung befindliche Strahlenschäden (Haut, Lunge, Speiseröhre, Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, Herz) können durch die Anwendung von Doxorubicin erneut auftreten
    • Karzinogenese, Mutagenese und Reproduktionstoxizität
      • Doxorubicin kann die Fertilität von Männern und Frauen beeinträchtigen
      • Doxorubicin kann bei Frauen während der Behandlungsdauer zu Unfruchtbarkeit führen
      • Doxorubicin verursacht möglicherweise Amenorrhoe
      • nach Beendigung der Therapie scheinen sich Ovulation und Menstruation wieder zu normalisieren, allerdings kann die Menopause vorzeitig eintreten
      • Doxorubicin ist mutagen und kann bei menschlichen Spermatozoen zu Chromosomenschäden führen
      • dauerhafte Oligospermie oder Azoospermie ist möglich, Berichten zufolge normalisiert sich die Spermienzahl aber in manchen Fällen
      • kann mehrere Jahre nach Beendigung der Therapie auftreten
      • Männliche Patienten, die sich einer Doxorubicin-Therapie unterziehen, sollten daher eine wirksame Verhütungsmethode anwende
      • männlichen Patienten, die mit Doxorubicin behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen
      • männliche Patienten, die ein Kind zeugen möchten, sollten sich wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Unfruchtbarkeit aufgrund der Therapie mit Doxorubicin vor der Einleitung der Therapie beraten lassen
      • Empfängnisverhütung
        • Doxorubicin ist mutagen und teratogen
        • Frauen im gebärfähigen Alter müssen darauf hingewiesen werden, eine Schwangerschaft zu vermeiden, während sie oder ihr männlicher Partner Doxorubicin erhalten, und in den sechs Monaten nach dem Absetzen der Doxorubicin-Therapie
        • wenn eine Frau während der Schwangerschaft Doxorubicin erhält oder schwanger wird, während sie oder ihr Partner das Arzneimittel anwendet, sollte eine genetische Beratung erfolgen
    • Krebstherapien
      • Doxorubicin kann die Toxizität anderer Krebstherapien verstärken
      • über eine Verschlimmerung einer cyclophosphamid-induzierten hämorrhagischen Zystitis und eine erhöhte Hepatotoxizität von 6-Merkaptopurin berichtet
      • über Thrombophlebitis und thromboembolitische Phänomene, einschließlich pulmonare Embolie (in einigen Fällen tödlich) berichtet
    • Impfstoffe
      • generell Kombination von Doxorubicin mit lebenden attenuierten Impfstoffen nicht empfohlen
      • Kontakt zu Personen, die kürzlich gegen Polio geimpft wurden, sollte vermieden werden.
      • Verabreichung von Lebendimpfstoffen oder abgeschwächten Lebendimpfstoffen bei Patienten, deren Immunsystem durch Chemotherapeutika einschließlich Doxorubicin beeinträchtigt ist, kann zu schwerwiegenden oder tödlichen Infektionen führen
      • abgetötete oder deaktivierte Impfstoffe
        • können verabreicht werden
        • Ansprechen auf solche Impfstoffe kann aber vermindert sein
    • Tumorlyse-Syndrom
      • Doxorubicin kann eine Hyperurikämie als Folge eines extensiven Purinabbaus infolge der arzneimittelinduzierten, schnellen Lyse der neoplastischen Zellen (Tumorlyse-Syndrom) hervorrufen
      • Harnsäurespiegel im Blut, Kalium, Calciumphosphat und Kreatinin sollten nach Behandlungsbeginn gemessen werden
      • Hydratation, Harnalkalisierung und Prophylaxe mit Allopurinol zur Vorbeugung einer Hyperurikämie können die mögliche Komplikation durch ein Tumorlyse-Syndrom minimieren
    • Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion
      • Dosisreduktionen können erforderlich sein
    • adipöse Patienten (d.h. > 130 % ideales Körpergewicht)
      • systemische Clearance von Doxorubicin vermindert
    • Rotfärbung des Urins
      • Doxorubicin kann eine Rotfärbung des Urins verursachen
      • Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass dies gesundheitlich unbedenklich ist
    • Immunsuppression
      • Doxorubicin ist eine stark, aber lediglich vorübergehend immunsupprimierend wirkende Substanz
      • zur Verhinderung einer Sekundärinfektion sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen
    • bei Vorliegen oder Auftreten von Knochenmarksdepression oder Geschwüren in den Wangen sollte die Dosierung nicht wiederholt werden
      • dem Letzteren kann möglicherweise ein brennendes Gefühl der Wangenschleimhaut als warnendes Zeichen vorausgehen
        • bei Vorhandensein dieser Beschwerden Wiederholung der Verabreichung nicht empfohlen
  • Liposomale Formulierung (Doxorubicin verkapselt in pegylierte Liposomen)
    • aufgrund der Unterschiede im pharmakokinetischen Profil und in den Dosierungsschemata soll das Arzneimittel nicht gegen andere Formulierungen mit Doxorubicin-Hydrochlorid ausgetauscht werden
    • kardiale Toxizität
      • empfohlen, dass bei allen Patienten häufig routinemäßige EKG-Kontrollen durchgeführt werden
        • transitorische EKG-Veränderungen, wie beispielsweise Abflachung der T-Kurve, S-T-Segment-Depression und benigne Arrhythmien sollten nicht zwingend Anlass zur Unterbrechung einer Doxorubicin-Therapie sein
      • Reduktion des QRS-Komplexes wird jedoch als Anzeichen einer Kardiotoxizität gewertet
        • wenn diese Veränderung auftritt, muss die Durchführung des aussagekräftigsten Tests einer Anthrazyklin-induzierten Myokard-Schädigung, die Endomyokard-Biopsie, in Erwägung gezogen werden
      • spezifischere Methoden als die EKG-Messung zur Evaluierung und Überwachung der Herzfunktion sind die Messung der linksventrikulären Auswurffraktion durch Echokardiographie oder vorzugsweise durch die quantitative Radionuklidventrikulographie / Herzbinnenraumszintigraphie (MUGA)
        • diese Methoden müssen routinemäßig vor Therapiebeginn angewendet und regelmäßig während der Behandlung wiederholt werden
        • die Bewertung der linksventrikulären Funktion ist vor jeder weiteren Verabreichung von Doxorubicin zwingend vorgeschrieben, sobald ein Patient eine über die Lebenszeit kumulative Dosis Anthrazyklin von 450 mg / m2 KOF überschreitet
      • die oben genannten Tests und Methoden zur Kontrolle der Herzfunktion während einer Therapie mit einem Anthrazyklin, wie Doxorubicin, sollten in der folgenden Reihenfolge angewendet werden:
        • EKG-Kontrolle
        • Messung der linksventrikulären Auswurffraktion
        • Endomyokard-Biopsie
      • falls ein Testergebnis eine - möglicherweise mit der Doxorubicin-Therapie zusammenhängende - Herzschädigung anzeigt, muss der Nutzen einer Weiterführung der Behandlung sorgfältig gegen das Risiko einer Myokard-Schädigung abgewogen werden
      • Patienten mit behandlungsbedürftigen kardiovaskulären Erkrankungen
        • dürfen Doxorubicin nur erhalten, wenn der Nutzen für den Patienten gegenüber dem Risiko überwiegt
      • Patienten mit Herzfunktionsstörungen
        • Vorsicht bei der Anwendung
      • bei Verdacht auf Kardiomyopathie, d.h., wenn die linksventrikuläre Auswurffraktion relativ im Vergleich zu den Werten vor der Behandlung abgefallen ist und/oder die linksventrikuläre Auswurffraktion niedriger ist als ein prognostisch relevanter Wert (z.B. < 45 %)
        • sollte eine Endomyokard-Biopsie erwogen und der Vorteil einer Weiterführung der Behandlung sorgfältig mit dem Risiko der Entwicklung einer irreversiblen Herzschädigung abgewogen werden.
      • Herzinsuffizienz aufgrund einer Kardiomyopathie kann plötzlich, ohne vorherige EKG-Veränderungen, und auch einige Wochen nach Abschluss der Therapie auftreten
      • Vorsicht bei Patienten, die andere Anthrazykline erhalten haben
        • bei der Ermittlung der Gesamtdosis von Doxorubicin muss auch jegliche frühere (oder begleitende) Therapie mit kardiotoxischen Verbindungen, wie z.B. anderen Anthrazyklinen / Anthrachinonen oder 5-Fluorouracil in Betracht gezogen werden
        • kardiale Toxizität kann auch bei kumulativen Anthrazyklin-Dosen < 450 mg / m2 KOF bei Patienten mit früherer mediastinaler Bestrahlung oder bei Patienten mit gleichzeitiger Cyclophosphamid-Therapie auftreten
      • das kardiale Verträglichkeitsprofil für das sowohl beim Mammakarzinom als auch beim
        Ovarialkarzinom empfohlene Dosierungsschema (50 mg / m2 KOF ) ähnelt dem Profil bei 20 mg / m2 bei Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom
    • Myelosuppression
      • bei vielen mit Doxorubicin behandelten Patienten besteht bereits eine Myelosuppression aufgrund ihrer HIV-Krankheit, umfangreicher Begleitmedikation, früherer Medikation oder aufgrund von Tumoren, die das Knochenmark betreffen
      • Ovarialkarzinom
        • in der Pivotal-Studie an Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die Dosen von 50 mg / m2 KOF erhielten, war die Myelosuppression im Allgemeinen leicht bis mäßig ausgeprägt, reversibel und war nicht mit Episoden an neutropenischen Infektionen oder Sepsis assoziiert
        • darüber hinaus war die Häufigkeit einer therapieinduzierten Sepsis, in einer kontrollierten, klinischen Studie mit Doxorubicin vs. Topotecan, bei den mit Doxorubicin behandelten Patientinnen mit Ovarialkarzinom wesentlich geringer, als bei der mit Topotecan behandelten Gruppe
      • Mammakarzinom
        • ähnlich niedrige Häufigkeit an Myelosuppression bei Patientinnen mit metastasierendem Mammakarzinom beobachtet, die Doxorubicin in einer klinischen Studie zur First-line-Therapie erhielten
      • Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom
        • im Gegensatz zu den Erfahrungen bei Patientinnen mit Mammakarzinom oder Ovarialkarzinom scheint Myelosuppression bei Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom die dosislimitierende Nebenwirkung zu sein
      • aufgrund der Möglichkeit einer Knochenmarkssuppression muss eine periodische Überwachung des Blutbildes während der Behandlung mit Doxorubicin durchgeführt werden
        • sollte jedoch mind. vor jeder Dosisverabreichung von Doxorubicin durchgeführt werden
      • eine anhaltende schwere Myelosuppression kann zu einer Superinfektion oder Hämorrhagie führen
      • in kontrollierten, klinischen Studien bei Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom, in denen gegen ein Behandlungsschema mit Bleomycin/Vincristin verglichen wurde, traten unter Behandlung mit Doxorubicin opportunistische Infektionen häufiger auf
        • Patienten und Ärzte müssen von dieser höheren Inzidenz wissen und ggf. Maßnahmen ergreifen
    • sekundäre hämatologische Malignome
      • wie bei anderen DNS-schädigenden, antineoplastischen Substanzen auch, nach Erhalt einer Kombinationstherapie mit Doxorubicin, über das Auftreten einer sekundären, akuten myeloischen Leukämie und Myelodysplasien bei Patienten berichtet
      • daher sollte jeder Patient, der mit Doxorubicin behandelt wird, unter hämatologischer Aufsicht stehen
    • sekundäre orale Neoplasien
      • bei Patienten mit einer Doxorubicin-Langzeit-Exposition (länger als ein Jahr) oder die eine Doxorubicin-Gesamtdosis von mehr als 720 mg / m2 KOF erhielten, sehr seltene Fälle von sekundärem Mundhöhlenkarzinom berichtet
      • Fälle von sekundärem Mundhöhlenkarzinom wurden sowohl während der Behandlung mit Doxorubicin als auch bis zu 6 Jahre nach Erhalt der letzten Dosis diagnostiziert
      • Patienten müssen in regelmäßigen Intervallen auf orale Ulzerationen oder andere orale Beschwerden, die auf ein sekundäres Mundhöhlenkarzinom hinweisen könnten, untersucht werden
    • mit der Infusion einhergehende Reaktionen
      • schwerwiegende und manchmal lebensbedrohliche, mit der Infusion einhergehende Reaktionen können innerhalb einiger Minuten nach Beginn der Doxorubicin-Infusion auftreten.
      • sind charakterisiert durch allergieartige oder anaphylaktoide Reaktionen, einschließlich Symptomen wie Asthma, Hautrötung, urtikariaartiger Hautausschlag, Schmerzen im Brustkorb, Fieber, Hypertonie, Tachykardie, Pruritus, Schwitzen, Kurzatmigkeit, Gesichtsödeme, Schüttelfrost, Rückenschmerzen, Engegefühl im Brustkorb oder im Hals und/oder Hypotonie
      • sehr selten auch Krampfanfälle in Zusammenhang mit infusionsbedingten Reaktionen beobachtet
      • Maßnahmen
        • vorübergehende Unterbrechung der Infusion behebt meist ohne eine zusätzliche Therapie diese Symptome
        • jedoch sollten zur Behandlung dieser Symptome Arzneimittel (wie Antihistamine, Corticosteroide, Adrenalin und Antikonvulsiva) sowie eine Notfallausrüstung für einen sofortigen Gebrauch zur Verfügung stehen
        • nachdem alle Symptome behoben sind, kann bei den meisten Patienten die Behandlung ohne ein erneutes Wiederauftreten fortgesetzt werden
      • mit der Infusion einhergehende Reaktionen treten nach dem ersten Behandlungszyklus selten wieder auf
      • um das Risiko für mit der Infusion einhergehende Reaktionen zu minimieren, sollte die Anfangsdosis mit einer Rate verabreicht werden, die nicht höher als 1 mg / Min. ist
  • Liposomale Formulierung (Doxorubicin verkapselt in nicht-pegylierte Liposomen)
    • Myelosuppression
      • Therapie ruft eine Myelosuppression hervor
      • darf Patientinnen nicht verabreicht werden, wenn vor dem nächsten Zyklus die absolute Neutrophilen-Zahl (ANC) unter 1.500 Zellen/+ALU-l oder die Thrombozytenzahl unter 100.000/+ALU-l liegt
      • während der Therapie sorgfältige Überwachung der Blutwerte (einschließlich Leukozyten- und Thrombozytenzahl und Hämoglobin) erforderlich
      • Meta-Analyse zeigte ein statistisch signifikant geringeres Auftreten von Neutropenie Grad 4 (RR = 0,82, p = 0,005) als bei konventionellem Doxorubicin
        • jedoch traten bei Anämie, Thrombozytopenie und neutropenischen Fieberphasen keine signifikanten Unterschiede auf
      • bei Auftreten hämatologischer Toxizität sowie anderer Toxizitäten kann eine Reduktion oder Verschiebung der Dosis notwendig werden
      • wenn Myelotoxizität die Behandlung um mehr als 35 Tage nach der ersten Dosis des vorherigen Zyklus verzögert, sollte der Abbruch der Behandlung in Betracht gezogen werden
    • kardiale Toxizität
      • Doxorubicin und andere Anthrazykline können kardiotoxisch sein
        • Toxizitätsrisiko nimmt mit steigenden kumulativen Dosen dieser Arzneimittel zu und ist bei Patientinnen mit Kardiomyopathie in der Anamnese, mediastinaler Bestrahlung oder vorbestehender Herzkrankheit höher
      • Analysen der Kardiotoxizität haben in klinischen Studien im Vergleich zu Patientinnen, die mit herkömmlichem Doxorubicin in der gleichen Dosis (in mg) behandelt wurden, eine statistisch signifikante Abnahme der kardialen Nebenwirkungen bei mit liposomal formuliertem Doxorubicin behandelten Patientinnen gezeigt
        • bei Patientinnen, die mit einer liposomalen Doxorubicin-Formulierung anstatt mit konventionellem Doxorubicin behandelt wurden, zeigte eine Meta-Analyse ein statistisch signifikant geringeres Auftreten von sowohl klinischer Herzinsuffizienz (RR = 0,20, p = 0,02) als auch kombinierter klinischer und subklinischer Herzinsuffizienz (RR = 0,38, p < 0,0001)
        • das verminderte kardiotoxische Risiko wurde ebenso in einer retrospektiven Analyse mit Patientinnen, die zuvor Doxorubicin als Adjuvans erhalten haben, belegt (log-rank P = 0,001, Hazard Ratio = 5,42)
      • in einer Studie der Phase III in Kombination mit Cyclophosphamid (CPA) zum Vergleich von liposomal formuliertem Doxorubicin (60 mg / m2 KOF) +- CPA (600 mg / m2 KOF) mit Doxorubicin (60 mg / m2 KOF) +- CPA (600 mg / m2 KOF) trat bei 6 % bzw. 21 % der Patientinnen eine signifikante Verschlechterung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) auf
      • bei 12 % bzw. 27 % der Patientinnen kam es in einer Studie der Phase III zum Vergleich von liposomal formuliertem Doxorubicin (75 mg / m2 KOF) mit Doxorubicin (75 mg / m2 KOF), beide als Monotherapie verabreicht, zu einer signifikanten Abnahme der LVEF
        • die entsprechenden Zahlen für dekompensierte Herzinsuffizienz, welche weniger genau beurteilt wurde, waren 0 % für Doxorubicin liposomal +- CPA versus 3 % für Doxorubicin +- CPA und 2 % für Doxorubicin liposomal versus 8 % für Doxorubicin
        • der Medianwert der über die Lebenszeit kumulativen Dosis von Doxorubicin liposomal in Kombination mit CPA bis zum Auftreten einer kardialen Nebenwirkung betrug > 1.260 mg / m2 KOF, im Vergleich zu 480 mg / m2 KOF für Doxorubicin in Kombination mit CPA
      • Patientinnen mit eingeschränkter Herzfunktion
        • gibt keine Erfahrungswerte für Patientinnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Anamnese, z.B. Myokardinfarkt innerhalb von 6 Monaten vor der Behandlung
        • daher besondere Vorsicht bei Patientinnen mit eingeschränkter Herzfunktion
      • Patientinnen, die gleichzeitig mit Doxorubicin liposomal und Trastuzumab behandelt werden, muss die Herzfunktion auf angemessene Weise, entsprechend der unten aufgeführten Beschreibung, überwacht werden
      • Gesamtdosis
        • für die Gesamtdosis von liposomalem Doxorubicin sind auch alle früheren oder gleichzeitigen Therapien mit anderen kardiotoxischen Verbindungen, einschließlich Anthrazyklinen und Anthrachinonen, zu berücksichtigen
      • LVEF
        • vor Einleitung der Therapie wird routinemäßig eine Messung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) empfohlen, entweder durch MUGA (Multiple Gated Arteriography) oder Echokardiographie
          • diese Verfahren sind auch während der Behandlung einzusetzen
        • die Bewertung der linksventrikulären Funktion ist vor jeder weiteren Verabreichung von Doxorubicin zwingend vorgeschrieben, sobald eine Patientin eine über die Lebenszeit kumulative Dosis Anthrazyklin von 550 mg / mAsgA8-/sup> KOF überschreitet oder ein Verdacht auf Kardiomyopathie besteht
          • wenn die LVEF im Vergleich zu den Ausgangswerten erheblich gesunken ist, z. B. um > 20 Punkte auf einen Endwert von > 50 % oder um > 10 Punkte auf einen Endwert von < 50 %, müssen die Vorteile einer fortgesetzten Therapie sorgfältig gegen das Risiko einer irreversiblen Herzschädigung abgewogen werden
          • es sollte jedoch der aussagekräftigste Test auf eine durch Anthrazyklin verursachte Myokardschädigung (Endomyokardbiopsie) in Betracht gezogen werden
      • alle Patientinnen, die Doxorubicin erhalten, sollten außerdem routinemäßig einer EKG-Überwachung unterzogen werden
        • vorübergehende EKG-Veränderungen wie abgeflachte T-Wellen, ST-Strecken-Senkung und benigne Arrhythmien werden nicht als zwingende Indikationen für ein Absetzen der Doxorubicin-Therapie betrachtet
        • eine Verringerung des QRS-Komplexes weist hingegen eher auf eine kardiale Toxizität hin
      • Stauungsinsuffizienz aufgrund von Kardiomyopathie kann plötzlich auftreten und kann auch nach Abbruch der Therapie vorkommen
    • Magen-Darm-Beschwerden
      • bei Patientinnen, die mit einer liposomalen Doxorubicin-Formulierung anstatt konventionellem Doxorubicin behandelt wurden, wurde in einer Meta-Analyse ein statistisch signifikant geringeres Auftreten von Übelkeit / Erbrechen Grad +ACY-gt+ADsAPQ-3 (RR = 0,65, p = 0,04) und Diarrhoe Grad +ACY-gt+ADsAPQ-3 (RR = 0,33, p = 0,03) gezeigt
    • Reaktionen an der Injektionsstelle, Extravasation
      • Doxorubicin muss als reizend angesehen werden
      • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer Extravasation sind zu ergreifen
      • bei Eintreten einer Extravasation muss die Infusion sofort abgebrochen werden
        • betroffene Stelle kann ca. 30 Min. lang mit Eis gekühlt werden
        • danach muss die Infusion von Doxorubicin in einer anderen Vene als der, in der es zur Extravasation kam, wieder begonnen werden.
      • Doxorubicin kann durch eine zentrale oder durch eine periphere Vene verabreicht werden
      • im klinischen Programm gab es neun Fälle einer unbeabsichtigten Extravasation, wobei es in keinem Fall zu schweren Hautschäden, Ulzerationen oder zur Nekrose kam
    • infusionsbedingte Reaktionen
      • bei schneller Infusion im Zusammenhang mit Liposomeninfusionen über akute Reaktionen berichtet
      • Symptome umfassten Hitzegefühl (Flushing), Dyspnoe, Fieber, Schwellungen im Gesicht, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schüttelfrost, Engegefühl in Brust und Hals und / oder Hypotonie
      • diese akuten Phänomene können durch Einhaltung einer Infusionszeit von einer Stunde vermieden werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - invasiv

  • kontraindiziert während der Schwangerschaft (konventionelle Doxorubicin-Formulierung)
  • aufgrund der pharmakologischen Wirkungen und der Ergebnisse der Tierversuche sollte Doxorubicin während der Schwangerschaft, insbesondere während des 1. Trimenons, nicht angewendet werden
    • Zytostatika im Allgemeinen sollten nur bei strenger Indikation während der Schwangerschaft verabreicht werden
    • Nutzen für die Mutter muss gegen mögliche Gefahren für den Fötus abgewogen werden
  • nur begrenzte Daten zur Anwendung von Doxorubicin bei Schwangeren vorliegend
  • tierexperimentelle Studien
    • Doxorubicin hat embryo-, feto- und teratogene Wirkungen gezeigt
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen darauf hingewiesen werden, eine Schwangerschaft zu vermeiden, während sie oder ihr männlicher Partner Doxorubicin erhalten, und in den 6 Monaten nach dem Absetzen der Doxorubicin-Therapie
    • Doxorubicin kann genotoxische Wirkungen haben und zu schweren Geburtsschäden führen, wenn es während der Schwangerschaft angewendet wird
    • genetische Beratung empfohlen, wenn eine Frau während der Schwangerschaft Doxorubicin erhält oder während der Einnahme schwanger wird
  • Fertilität
    • Doxorubicin ist mutagen und teratogen (erbgut- und fruchtschädigend)
    • Männer und Frauen sollen während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden
    • bei Frauen kann Doxorubicin Amenorrhoe und Unfruchtbarkeit verursachen
    • obwohl der Eisprung und die Menstruation nach Beendigung der Therapie wiederkehren, kann eine vorzeitige Menopause auftreten
    • Oligospermie oder Azoospermie kann permanent sein
    • Männern mit Kinderwunsch empfohlen, sich vor Behandlungsbeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität über eine Spermakonservierung beraten zu lassen
    • tierexperimentelle Studien
      • Doxorubicin war in Tierversuchen für männliche Reproduktionsorgane toxisch, was zu Hodenatrophie, diffuser Degeneration der Samenkanälchen und Hypospermie führte

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - invasiv

  • kontraindiziert in der Stillzeit
  • Doxorubicin geht in die menschliche Muttermilch über, Potential schwerwiegender Nebenwirkungen für gestillte Kinder
  • HIV-infizierte Frauen
    • generell empfohlen ihre Säuglinge auf keinen Fall zu stillen um eine HIV-Übertragung zu vermeiden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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