Adriacept 50mg+Blasen Inst (1 St)

Hersteller Pharmacept GmbH
Wirkstoff Doxorubicin
Wirkstoff Menge 46,86 mg
ATC Code L01DB01
Preis 147,18 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Adriacept 50mg+Blasen Inst (1 St)

Medikamente Prospekt

Doxorubicin46.86mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 25 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - urogenital

  • Kontraindikationen bei intravesikaler Verabreichung
    • Überempfindlichkeit gegen Doxorubicin oder andere Anthracycline oder gegen Anthrazendione
    • invasive Tumoren, welche die Harnblasenwand penetriert/durchbrochen haben (> Stadium T1)
    • Harnwegsinfektionen
    • Harnblasenentzündungen
    • Schwierigkeiten bei der Katheterisierung, (z.B. Harnröhrenverengung, bei großen intravesikalen Tumoren)
    • Hämaturie
    • Stillzeit

Art der Anwendung



  • stark variierende Applikationsweisen und Dosierungsempfehlungen
  • S-liposomales Doxorubicin und (herkömmliches) Doxorubicin nicht gegeneinander austauschbar!
  • Applikation i.v. als
    • Bolusinjektion innerhalb von Minuten
    • Kurzinfusion bis zu einer Stunde und
    • Dauerinfusion bis zu 96 Stunden
  • Anwendung zur intravenösen bzw. intravesikalen Applikation streng nach Vorschrift
  • keine orale, subkutane, intramuskuläre, intraarterielle oder intrathekale Verabreichung
  • rot gefärbte Injektionlösung mit pH-Wert = 2,5 - 3,5
  • Verdünnung mit 0,9% NaCl-Lsg oder 5% Glucoselösung möglich
  • Haltbarkeit (Konzentration: 0,05 - 5 mg / ml) bei Zimmertemperatur (15 - 25 +ALA-C) und Lichtschutz: 7 Tage
  • Haut- und Schleimhautkontakte vermeiden (Handschuhe tragen), kontaminierte Körperstellen mit Wasser und Seife sorgfältig reinigen
  • i.v. Anwendung mit besonderer Sorgfalt
    • paravenöse Applikation unbedingt ausschließen (regelmäßiges Auftreten schwerster Gewebsnekrosen)
    • Verabreichung über Schlauch einer angelegten Infusion oder über gelegte Injektionsnadel
    • vor Verabreichung von Doxorubicin Überprüfung der korrekten Lage der Nadel bzw. des Venenkatheters mit 5 ml 0,9%iger NaCl-Lsg
    • Gesamtmenge innerhalb eines Zeitraumes von 10 - 15 Min. verabreichen
    • nach Beendigung der Applikation Spülung von Injektionsnadel bzw. Venenkatheter mit 0,9%iger NaCl-Lsg oder 5%iger Glukoselösung
    • Vermeidung wiederholter Applikation in dieselbe Vene bzw. Applikation in zu kleine Venen oder Venen des Handrückens (Gefahr von Entzündungen bzw. Sklerosierung und Gewebsnekrosen)
  • Zubereitung mit Hilfe eines absolut aseptischen Arbeitsverfahrens (Verwendung einer Werkbank mit vertikaler Luftströmung empfohlen, beim Umgang Schutzkleidung tragen)
  • Lösung vor Verabreichung auf Raumtemperatur bringen
  • enthält keine Konservierungsstoffe (nicht zur Mehrfachentnahme vorgesehen!-)

Dosierung



Basiseinheit: 5 ml Injektionslösung enthält 10 mg Doxorubicinhydrochlorid

  • Tumortherapie
    • intravenöse Anwendung
      • Monotherapie bei Weichteilsarkomen
        • Einzeldosis: 50 - 80 mg Doxorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. 1mal / 3 Wochen
      • im Rahmen einer Polychemotherapie in etablierten Therapie-Protokollen
        • 30 - 60 mg Doxorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. 1mal / 3 - 4 Wochen
        • exakte Dosierung den sich in der Therapie der jeweiligen Erkrankung als wirksam erwiesenen Behandlungsprotokollen entnehmen
        • palliatives Behandlungskonzept oder falls aus medizinischen Gründen oben genannte Dosierung nicht angewendet werden kann
          • Dauerinfusion: 60 mg Doxorubicinhydrochlorid / m2 KOF 1mal / 3 - 4 Wochen über 48 - 96 Stunden
    • intravesikale Rezidivprophylaxe oberflächlicher Harnblasenkarzinome nach TUR bei hohem Rezidivrisiko
      • intravesikale Instillation: 50 mg Doxorubicinhydrochlorid in 30 - 50 ml 0,9%iger NaCl-Lsg 1mal / Woche
      • Verweildauer in der Blase: 1 - 2 Stunden
    • Behandlungsdauer
      • entscheidet behandelnder Arzt
      • abhängig vom Behandlungsprotokoll
      • Limitierung durch Erreichen der kumulativen Gesamtdosis
    • max. kumulative Gesamtdosis
      • 450 - 550 mg Doxorubicinhydrochlorid / m2 KOF
      • bei vorangegangenen Bestrahlungen von Mediastinum und/ oder Herz, Vorbehandlung mit Alkylantien sowie anderen Hochrisiko-Patienten (vorbestehende arterielle Hypertonie > 5 Jahre, vorbestehende koronare, valvuläre oder myokardiale Schädigung, Alter > 70 Jahre) und Kindern
        • 400 mg Doxorubicinhydrochlorid / m2 KOF

Dosisanpassung (bei intravenöser Anwendung)

  • Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml / Min.)
    • 75% der kalkulierten Dosis
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • Serumbilirubin: 1,2 - 3 mg / 100 ml: 50% der kalkulierten Dosis
    • Serumbilirubin: 3,1 - 5 mg / 100 ml: 25% der kalkulierten Dosis
    • Serumbilirubin > 5 mg / 100 ml: keine Anwendung
  • Myelosuppression sowie ältere Patienten mit eingeschränkter Knochenmarkreserve
    • Dosierungsanpassungen

Indikation



  • kleinzelliges Bronchialkarzinom
  • fortgeschrittenes Magenkarzinom
  • metastasiertes Mammakarzinom
  • intravesikale Rezidivprophylaxe oberflächlicher Harnblasenkarzinome nach transurethraler Resektion bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko
  • systemische Therapie lokal fortgeschrittener oder metastasierter Harnblasenkarzinome
  • neoadjuvante und adjuvante Therapie des Osteosarkoms
  • fortgeschrittenes Weichteilsarkom des Erwachsenenalters
  • Ewing-Sarkom
  • Frühstadium des Hodgkin-Lymphoms (Stadium I-II) bei schlechter Prognose
  • fortgeschrittenes (Stadium III - IV) Hodgkin-Lymphom
  • hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome
  • Remissionsinduktion bei
    • akuter lymphatischer Leukämie
    • akuter myeloischer Leukämie
  • Wilms-Tumor (im Stadium II bei hochmalignen Varianten, alle fortgeschrittenen Stadien (III-IV))
  • fortgeschrittenes Neuroblastom

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - urogenital

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektionen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sepsis
      • Septikämie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • septischer Schock
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute lymphatische Leukämie
      • akute myelogene Leukämie
      • sekundäre akute myeloische Leukämie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • sekundäre Leukämie bei Verabreichung in Kombination mit antineoplastischen Arzneimitteln, welche die DNS schädigen
      • Tumorlyse-Syndrom
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Myelosuppression einschließlich
        • Leukopenie
        • Neutropenie
        • Thrombozytopenie
        • Anämie
      • Gewebehypoxie oder -nekrose
      • febrile Neutropenie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sekundärleukämien
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • anaphylaktische Reaktionen
      • Angioödem der Augenlider und Zunge mit respiratorische Beeinträchtigung
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hitzewallungen
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Konjunktivitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • verstärkter Tränenfluss
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Keratitis
  • Herzerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kardiotoxizität
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • lebensbedrohliche kongestive (dilatative) Kardiomyopathie (nach kumulativer Dosis von 550 mg Doxorubicinhydrochlorid / m2 KOF)
        • z.B. reduzierte LVEF, Dyspnoe
      • Sinustachykardie
      • ventrikuläre Tachykardie
      • Tachyarrhythmie
      • Kammertachykardie
      • supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen
      • Bradykardie
      • Arrhythmien
      • asymptomatische Reduktion der linksventrikulären Ejektionsfraktion
      • dekompensierte Herzinsuffizienz
      • Schenkelblock
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • unspezifische EKG-Veränderungen
        • ST-Veränderungen, Niedervoltage, verlängerte QT-Intervalle
      • isolierte Fälle von lebensbedrohlichen Arrhythmien
      • akutes linksventrikuläres Versagen
      • Perikarditis
      • tödliches Perikarditis-Myokarditis-Syndrom
      • atrioventrikulärer Block
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • ventrikuläre Dysfunktion
      • Herzversagen
      • schweres Herzversagen kann plötzlich, auch ohne vorausgehende EKG-Veränderungen, auftreten
      • Arrhythmien
  • Gefässerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Thrombophlebitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Phlebitis
      • Blutungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Thromboembolie
      • Phlebosklerose
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Schock
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Atemstörungen
      • Schwellung der Nasenmukosa
      • Tachypnoe und Dyspnoe
      • Strahlenpneumonitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Bronchospasmus
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • gastrointestinale Störungen
      • Diarrh+APY
      • Übelkeit und Erbrechen
      • Mukositis
      • Stomatitis
      • A1g-sophagitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anorexie
      • Appetitlosigkeit
      • Bauchschmerzen oder Gefühl des Brennens
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • gastrointestinale Hämorrhagien
      • Kolitis
      • Ulzeration der Schleimhäute
        • Mund, Pharynx, +ANY-sophagus, Magen-Darmtrakt
      • Ulzeration und Nekrose des Dickdarms, insbesondere des Caecums, wurde bei Kombination mit Cytarabin berichtet
      • erosive Gastritis
      • nekrotisierende Kolitis mit manchmal folgenschweren Infektionen bei der Kombination von Doxorubicin und Cytarabin
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut
      • Verfärbung der Mundschleimhaut
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • A1g-sophagitis
      • Magenerosionen
      • Kolitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hepatotoxizität
        • mitunter zu einer Zirrhose fortschreitend
      • vorübergehender Anstieg der Leberenzyme
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
        • dosisabhängig und in den meisten Fällen reversibel
      • Rötung
      • Photosensibilität
      • lokale Toxizität
      • Onycholyse
      • Exantheme
      • Erythem
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • lokale Überempfindlichkeitsreaktionen im Bestrahlungsfeld (,Strahlen-Recall-Reaktion+ACY-quot,)
      • Juckreiz (Pruritus)
      • Hyperpigmentierung von Haut und Nägeln
      • Urtikaria
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Extravasation
        • kann zu schwerer Cellulitis, Blasenbildung, Thrombophlebitis, Lymphangitis und lokaler Gewebsnekrose führen
        • möglicherweise chirurgische Maßnahmen nötig (einschließlich Hauttransplantationen)
      • Hyperpigmentierung von Extremitäten und Nägeln (vor allem bei Kindern)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • akrale Erytheme
      • Blasenbildung
      • palmar-plantare Erythrodysästhesie
      • Urtikaria
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • aktinische Keratose
      • Gewebehypoxie
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • generalisierte Muskelschwäche
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arthralgie (Gelenkschmerzen)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Rotfärbung des Urins
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dysurie
      • hämorrhagische Zystitis
      • chemische Zystitis nach intravesikulärer Verabreichung
        • mit dysurischen Beschwerden wie vesikaler Irritation, urethraler Irritation, Dysurie, Strangurie, Pollakisurie, Hämaturie, Polyurie, Nykturie, vesikulärer Spasmen, hämorrhagischer Zystitis, Nekrose der Blasenwand
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • akutes Nierenversagen (Einzelfälle)
      • Hyperurikämie und anschließender Harnsäure-Nephropathie als Folge der massiven Tumorlyse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nierenschädigung
      • Harnsäurenephropathie
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Amenorrh+APY
      • Oligospermie
      • Azoospermie
      • irreversible Azoospermie
      • Störung der Keimzellbildung
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Fieber
      • Asthenie
      • Schüttelfrost
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dehydration
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Reaktionen an der Infusionsstelle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schwindel
      • Reaktionen am Verabreichungsort
        • lokale erythematöse Reaktionen entlang der Vene
        • Schmerzen
        • Phlebitis
        • Phlebosklerose
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Unwohlsein / Kraftlosigkeit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Krankheitsgefühl/-Schwäche
      • stechendes oder brennendes Gefühl am Verabreichungsort
      • Erythem an der Injektionsstelle
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • asymptomatische Verringerung der LVEF
      • abnormales EKG
      • abnormale Transaminasewerte
      • Gewichtszunahme
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erhöhung von Bilirubin
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gewichtszunahme
  • Chirurgische und medizinische Eingriffe
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Strahlungsschäden (Haut, Lunge, +ANY-sophagus, Magen-Darmschleimhaut, Herz), die bereits heilen, können nach einer Verabreichung von Doxorubicin erneut auftreten

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - urogenital

  • allgemeine Warnhinweise
    • Doxorubicin darf nur unter Aufsicht eines qualifizierten Arztes verabreicht werden, der über Erfahrung in der Anwendung chemotherapeutischer Wirkstoffe gegen Krebs verfügt
    • angemessene Beherrschung der Therapie und eventuell auftretender Komplikationen nur möglich, wenn entsprechende Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten unmittelbar zur Verfügung stehen
    • die Patienten sind während der Behandlung sorgfältig und häufig zu überwachen
    • empfohlen, den Patienten zumindest während der Anfangsphase der Behandlung in ein Krankenhaus einzuweisen
    • sorgfältige Kontrolle möglicher klinischer Komplikationen ist durchzuführen, insbesondere bei
      • älteren Patienten
      • Patienten mit Herzerkrankung in der Vorgeschichte
      • Patienten mit Knochenmarkdepression
      • Patienten, die vorher mit Anthrazyklinen oder einer Bestrahlung im Mediastinum behandelt wurden
    • Kontrolluntersuchungen vor und während der Therapie mit Doxorubicin
      • Röntgenaufnahmen der Lunge und des Thorax und EKG
      • regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (LVEF beispielsweise durch EKG, UKG und Radionuklidventrikulographie [MUGA, Multiple Gated Arteriography])
      • tägliche Inspektion der Mundhöhle und des Rachens auf Schleimhautveränderungen
      • Blutuntersuchungen: Hämatokrit, Thrombozyten, Differenzialblutbild, AST, ALT, LDH, Bilirubin, Harnsäure
      • Nierenfunktion
      • Kontrolle der linksventrikulären Funktion
    • Häufigkeit dieser Untersuchungen abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten, der Dosis und der begleitend eingenommenen Medikation
    • vor Beginn der Behandlung mit Doxorubicin sollten sich die Patienten von akuten Toxizitäten einer vorangegangenen zytotoxischen Behandlung (wie Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytopenie, generalisierte Infektionen) erholt haben
    • Art der Anwendung
      • Doxorubicin darf nicht intramuskulär, subkutan, oral oder intrathekal verabreicht werden
      • je nach Indikation kann Doxorubicin intravenös oder intravesikal verabreicht werden
    • Doxorubicin ist stark gewebereizend
    • Herstellerinformationen zu ggf. abweichenden Warnhinweisen beachten!
  • intravesikale Verabreichung
    • die intravesikale Verabreichung von Doxorubicin kann Symptome einer chemischen Zystitis verursachen, d. h.
      • Dysurie
      • häufiger Harndrang
      • Nykturie
      • Strangurie
      • Pollakisurie
      • Hämaturie
      • Nekrose der Harnblasenwand
      • Blasenspasmen
      • vereinzelt Auftreten von akutem Nierenversagen
    • besondere Vorsicht ist im Fall von Problemen bei der Katheterisierung erforderlich, u.a. bei
      • urethraler Obstruktion, verursacht durch Eindringen eines intravesikalen Tumors
    • bei Tumoren, die die Harnblase penetriert haben (jenseits Stadium T1), ist die intravesikale Verabreichung kontraindiziert
    • die intravesikale Verabreichung sollte bei Patienten nicht versucht werden, mit
      • mit invasiven Tumoren, die die Harnblasenwand penetriert haben
      • Harnwegsinfektionen
      • entzündlichen Erkrankungen der Harnblase
    • Patienten darüber informieren, dass der Urin rötlich gefärbt sein kann, insbesondere in der ersten Urinprobe nach Verabreichung
      • dies ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • nach intravesikaler Instillation von Doxorubicin wurden in Einzelfällen schwere systemische Reaktionen einschließlich Anschwellen der Nasenschleimhaut, Tachypnoe und Dyspnoe beobachtet
    • Strahlenpneumonitis mit tödlichen Komplikationen wurde bei systemischer Kombinationschemotherapie von Doxorubicin mit Methotrexat und Cyclophosphamid in einer Studie beobachtet
    • bei Auftreten von Dyspnoe sollte diese zunächst als Hinweis auf eine anthrazyklin-induzierte Herzmuskelschädigung gewertet werden
  • Kombination mit anderen Zytostatika
    • Doxorubicin kann die Toxizität anderer Anti-Krebs-Chemotherapien verstärken
    • Doxorubicin verstärkt die Toxizität einer Strahlentherapie auf Herzmuskel, Mucosa, Haut und Leber
  • Kardiotoxizität / Herzfunktion
    • bei einer Behandlung mit Anthrazyklinen besteht das Risiko einer Kardiotoxizität, die sich durch frühe (d. h. akute) oder späte (d. h. verzögerte) Ereignisse manifestieren kann
    • frühe (d. h. akute) Ereignisse (Soforttyp):
      • treten zumeist innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach Einleiten der Therapie auf und sind dosisunabhängig
      • die frühe Form der Kardiotoxizität von Doxorubicin besteht hauptsächlich aus Sinustachykardien und/oder EKG-Abweichungen wie unspezifischen Veränderungen der ST-Strecke sowie supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen
      • es wurde über Tachyarrhythmien, einschließlich vorzeitiger ventrikulärer Kontraktionen und Kammertachykardie, Bradykardie sowie AV- und Schenkelblock berichtet
        • auch EKG-Veränderungen wie abgeflachte oder negative T-Wellen, ST-Streckensenkung oder Arrhythmien sind bekannt
      • diese Symptome weisen im Allgemeinen auf eine akute vorübergehende Toxizität hin und werden nicht als Indikation für eine Einstellung der Therapie betrachtet
      • ein Abflachen und eine Erweiterung des QRS-Komplexes über die normalen Werte hinaus können auf eine durch Doxorubicin verursachte Kardiomyopathie hinweisen
      • auch lebensbedrohliche Arrhythmien während oder wenige Stunden nach der Anwendung von Doxorubicin wurden beobachtet, in Einzelfällen auch akutes Linksherzversagen, Perikarditis oder tödliches Perikarditis-Myokarditis-Syndrom
      • Kontrolle der linksventrikulären Funktion empfohlen
    • späte (d. h. verzögerte) Ereignisse (Spättyp):
      • dosisabhängige kumulative Organtoxizität, im Allgemeinen irreversibel und häufig lebensbedrohlich
      • Inzidenz steigt mit Höhe der kumulativen Gesamtdosis
      • die verzögerte Form der Kardiotoxizität entwickelt sich üblicherweise spät im Rahmen der Therapie mit Doxorubicin oder innerhalb von 2-3 Monaten nach Behandlungsende
      • es wurden jedoch auch spätere Ereignisse, mehrere Monate oder Jahre nach Abschluss der Behandlung, berichtet
      • eine verzögerte Kardiomyopathie manifestiert sich durch eine reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) und/oder Anzeichen und Symptome einer kongestiven Herzinsuffizienz wie Dyspnoe, Lungenödem, Stauungsödeme, Kardiomegalie und Hepatomegalie, Oligurie, Aszites, Pleuraerguss und Galopprhythmus
      • subakute Auswirkungen wie Perikarditis/Myokarditis wurden ebenfalls berichtet
      • eine lebensbedrohende kongestive Herzinsuffizienz ist die schwerste Form der durch Anthrazykline verursachten Kardiomyopathie und repräsentiert die kumulative dosislimitierende Toxizität des Arzneimittels
    • Kontrolle der Herzfunktion
      • die Herzfunktion sollte vor Behandlungsbeginn mit Doxorubicin beurteilt werden
      • die Herzfunktion ist während der gesamten Behandlungsdauer zu beobachten, um das Risiko einer schweren Funktionsstörung des Herzens zu minimieren
      • das Risiko kann durch regelmäßige Kontrolle der LVEF (linksventrikuläre Ejektionsfraktion) während des Behandlungsverlaufs mit sofortigem Absetzen von Doxorubicin bei ersten Anzeichen einer Funktionseinschränkung vermindert werden
      • um den Herzzustand des Patienten zu optimieren, sollte eine Analyse der LVEF mittels Ultraschall oder Herzszintigraphie durchgeführt werden
        • geeignete quantitative Methode zur wiederholten Beurteilung der Herzfunktion (LVEF-Bestimmung) stellt zudem die Multigate Radionuclid-Angiographie (MUGA) oder die Echokardiographie (ECHO) dar
        • diese Kontrolle sollte vor Behandlungsbeginn und nach jeder akkumulierten Dosis von etwa 100 mg/m+ALI- durchgeführt werden
        • Bewertung der LVEF vor jeder weiteren Verabreichung von Doxorubicin zwingend vorgeschrieben, sobald ein Patient eine über die Lebenszeit kumulative Dosis Anthrazyklin von 550 mg/m2 überschreitet oder ein Verdacht auf Kardiomyopathie besteht
        • in der Regel deutet bei Patienten mit einem normalen LVEF-Ausgangswert (= 50 %) eine 10%ige Verringerung des absoluten Wertes oder ein Abfallen unter den 50%-Grenzwert auf eine kardiale Dysfunktion hin
          • in solchen Situationen sollte die Behandlung mit Doxorubicin sorgfältig abgewogen werden
          • es sollte jedoch der aussagekräftigste Test auf eine durch Anthrazyklin verursachte Myokardschädigung, d.h. eine Endomyokardbiopsie, in Betracht gezogen werden
      • alle Patienten, die Doxorubicin erhalten, sollten außerdem routinemäßig einer EKG-Überwachung unterzogen werden
        • transiente EKG-Veränderungen, wie abgeflachte T-Wellen, ST-Streckensenkung und benigne Arrhythmien werden nicht als zwingende Indikationen für ein Absetzen der Therapie betrachtet
        • Verringerung des QRS-Komplexes weist hingegen eher auf eine kardiale Toxizität hin
    • Risikopatienten und kumulative Gesamtdosis
      • besonders bei Patienten mit Risikofaktoren für eine erhöhte Kardiotoxizität wird vor Beginn der Behandlung die Beurteilung des Herzens mittels EKG und entweder MUGA oder ECHO empfohlen
      • wiederholte LVEF-Bestimmungen durch MUGA oder ECHO sollten insbesondere bei höheren kumulativen Anthrazyklin-Dosen durchgeführt werden
        • die zur Beurteilung verwendete Methode sollte während Nachbeobachtungszeitraums beibehalten werden
      • kumulative Gesamtdosis
        • die Wahrscheinlichkeit einer kongestiven Herzinsuffizienz, die bei einer kumulativen Dosis von 300 mg/m2 auf etwa 1 - 2 % geschätzt wird, erhöht sich langsam bis zu einer kumulativen Gesamtdosis von 450-550 mg/m2
        • danach erhöht sich das Risiko einer kongestiven Herzinsuffizienz stark (auch ohne vorbestehende Risikofaktoren), und es wird empfohlen, eine kumulative Höchstdosis von 550 mg/m2 nicht zu überschreiten
        • nach einer kumulativen Gesamtdosis von 550 mg/m2 KOF besteht für die Patienten z. B. ein Risiko von etwa 5 %, eine schwere Herzinsuffizienz zu entwickeln
        • bei Vorliegen von Risikofaktoren sollte eine totale kumulative Dosis von 400 mg/m2 bei Erwachsenen nicht überschritten werden
      • wenn der Patient andere potenzielle Risikofaktoren für eine Kardiotoxizität aufweist, kann die Kardiotoxizität durch Doxorubicin bereits bei niedrigeren kumulativen Dosen eintreten und die Herzfunktion sollte daher sorgfältig überwacht werden
      • solche Risikofaktoren können sein
        • Herz-Kreislauf-Erkrankung in der Vorgeschichte (z.B. manifeste arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz)
        • vorausgegangene Therapie mit anderen Anthrazyklinen oder Anthrazendionen oder mit potenziell kardiotoxischen Mitteln
        • vorherige oder gleichzeitige Radiotherapie des Mediastinal-/Perikardbereichs
        • gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die die Kontraktionsfähigkeit des Herzens unterdrücken können, einschließlich Cyclophosphamid und 5-Fluorouracil
        • bei Patienten, die gleichzeitig mit Doxorubicin und Trastuzumab behandelt werden, muss die Herzfunktion auf angemessene Weise überwacht werden
        • Alter > 60 Jahre oder Alter < 15 Jahre
        • Kinder und Jugendliche
          • kumulative Dosis bei der Anwendung des Arzneimittels bei Kindern berücksichtigen
          • erhöhtes Risiko einer verzögerten Kardiotoxizität nach Verabreichung von Doxorubicin
          • Kinder tolerieren insgesamt niedrigere Lebensgesamtdosen
          • durch zusätzliche Bestrahlungsbehandlungen, junges Alter bei Therapiebeginn und aggressive Begleittherapien besonders hohes Risiko, eine spät auftretende lebensbedrohliche kardiale Organtoxizität mit ventrikulärer Dysfunktion, Herzinsuffizienz und/oder Arrhythmien zu entwickeln
          • darüber hinaus scheinen Mädchen gegenüber Jungen besonders prädisponiert eine spät auftretende Kardiotoxizität nach einer Doxorubicin-Therapie zu entwickeln
          • besondere Vorsicht ist auch bei Kindern < 2 Jahre und bei Patienten mit kardiologischer Vorbehandlung (koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz) sowie im zeitlichen Zusammenhang mit einer Hyperthermiebehandlung angezeigt
        • Frauen
          • bei Frauen könnte das Risiko höher sein als bei Männern
          • während der Schwangerschaft können sich bei Frauen, die in der Vergangenheit (bis 20 Jahre zurückliegend) mit Doxorubicin behandelt wurden, kardiale Symptome manifestieren
            • auch wenn diese vorher keine Anzeichen unerwünschter kardialer Ereignisse zeigten
          • Frauen, die in der Vergangenheit mit Doxorubicin behandelt wurden und schwanger werden, sollten auf unerwünschte kardiale Ereignisse überwacht werden
          • Fälle von dekompensierter Herzinsuffizienz und Lungenödemen wurden berichtet
          • Patientinnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Anamnese, z.B. Myokardinfarkt innerhalb der letzten 6 Monate vor der Behandlung, gibt es keine Erfahrungswerte
            • daher ist bei Patientinnen mit eingeschränkter Herzfunktion besondere Vorsicht geboten
    • Überwachung
      • zur Überwachung dieser Wirkung werden regelmäßige Nachuntersuchungen der Herzfunktion empfohlen
      • vor, während und nach einer Chemotherapie mit Doxorubicin sollte die Herzfunktion mittels EKG, ECHO und Radionuklidventrikulographie (MUGA) überwacht werden
      • die dem einzelnen Patienten verabreichte Gesamtdosis von Doxorubicin sollte auch jede vorhergehende oder gleichzeitige Therapie mit anderen potenziell kardiotoxischen Wirkstoffen wie intravenösem Hochdosis-Cyclophosphamid, mediastinaler Bestrahlung oder verwandten Anthrazyklin-Verbindungen wie Daunorubicin berücksichtigen
    • das Vermeiden von hohen Konzentrationen, wie sie nach i. v.-Bolusinjektion auftreten, reduziert die Kardiotoxizität
      • daher empfohlen, Doxorubicin vorzugsweise als Infusion zu applizieren
    • dekompensierte Herzinsuffizienz aufgrund von Kardiomyopathie kann plötzlich auftreten und kann auch nach Abbruch der Therapie vorkommen
    • es ist wahrscheinlich, dass die Toxizität von Doxorubicin und anderen Anthrazyklinen oder Anthrazendionen additiv ist
    • Maßnahmen
      • solange es keine zuverlässige Methode gibt, um eine akute Herzinsuffizienz voraussagen zu können, wird die Anthrazyklin-induzierte Kardiomyopathie mit der anhaltenden Reduktion der QRS-Spannung, der Zunahme des systolischen Zeitintervalls (PEP/LVEF) über die normalen Grenzen hinaus und der Abnahme der LVEF gegenüber den Ausgangswerten vor Behandlung in Zusammenhang gebracht
      • in der Regel ist eine absolute Verminderung um >/= 10 % oder ein Abfall auf unter 50 % bei Patienten mit normalen LVEF-Ausgangswerten ein Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Herzfunktion
        • Fortsetzung der Behandlung mit Doxorubicin ist in diesen Fällen sorgfältig zu bewerten
      • frühzeitige klinische Diagnose eines durch Doxorubicin induzierten Myokardschadens scheint wichtig für den Nutzen einer pharmakologischen Behandlung zu sein
      • angezeigt sind Behandlung mit Digitalis, Diuretika sowie Natriumeinschränkung und Bettruhe
  • Leberfunktion
    • der hauptsächliche Ausscheidungsweg von Doxorubicin ist das hepatobiliäre System
    • vor und während der Behandlung mit Doxorubicin sollte das Gesamtbilirubin im Serum beurteilt werden
    • bei Patienten mit erhöhten Bilirubinwerten kann es zu einer langsameren Clearance des Arzneimittels zusammen mit einer Zunahme der Gesamttoxizität kommen
      • in diesen Fällen wird eine Dosisreduktion empfohlen
    • vor Beginn und während der Behandlung wird eine Kontrolle der Leberfunktion mit konventionellen Tests wie AST, ALT, ALP und Bilirubin empfohlen
      • da eine Dosisanpassung erforderlich sein könnte
    • Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung
      • Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Doxorubicin-Behandlung vor der Verabreichung beurteilen
      • dürfen kein Doxorubicin erhalten
    • bei Patienten mit vorhergehender Bestrahlung des mediastinalen Bereichs wurde schwere Hepatotoxizität berichtet, die gelegentlich zum Tode führte
      • vor und während der Behandlung mit Doxorubicin sollte der Gesamtbilirubinspiegel im Serum untersucht werden
    • wenn in der Vorgeschichte eine Hepatitis B oder Hepatitis C bestand (ggf. Antikörpertest)
      • während und nach der Behandlung die Leberfunktionsparameter überprüfen
      • Reaktivierung der Erkrankung kann nicht ausgeschlossen werden
  • Harnsäurekontrolle
    • während der Therapie kann die Serum-Harnsäure ansteigen
    • bei Hyperurikämie ist eine antihyperurikämische Therapie einzuleiten
      • falls erforderlich, kann ein Xanthinoxidase-Hemmer (Allopurinol) zur Senkung der Harnsäure verabreicht werden
    • Harnsäurespiegel im Blut überwachen
    • ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sicherstellen (mindestens 3 l/mAsgA8-/sup> pro Tag)
  • schwere Nierenfunktionsstörungen
    • bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen kann eine Dosisreduktion erforderlich sein
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • antiemetische Prophylaxe wird empfohlen
    • Doxorubicin sollte bei Entzündungen, Ulzerationen oder Diarrhö nicht angewendet werden
    • emetogenes Potenzial von Doxorubicin ist hoch
      • relativ schwere Übelkeit und Erbrechen treten bei ca. 80% der Patienten am ersten Tag der Behandlung, aber auch danach auf
    • Mukositis oder Stomatitis treten gewöhnlich bald nach Behandlungsbeginn auf
      • können in schweren Fällen in einigen Tagen zu Geschwüren der Mundschleimhaut führen
    • Appetitlosigkeit und Schleimhautulzerationen in Mund, Rachen, +ANY-sophagus und Darmtrakt können auftreten
      • können bei schwerer Ausprägung den Eintritt von Infektionen bedingen
    • zu Diarrhoen kann es als Folge einer Proliferationshemmung im Darmepithel kommen
    • in Einzelfällen wurden im Zusammenhang mit der Kombination von Cytarabin über Nekrosen des Dickdarms mit massiven Blutungen und schweren Infektionen berichtet
    • nach Strahlentherapie können unter Anwendung von Doxorubicin +ANY-sophagitiden auftreten, die u.U. zu +ANY-sophagusstrikturen führen
    • die meisten Patienten erholen sich von diesen Nebenwirkungen in der 3. Therapiewoche
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
    • regelmäßig auftretende totale oder subtotale Alopezie ist nach Absetzen der Therapie in der Regel reversibel
    • weiterhin wurden (z.T. in seltenen Einzelfällen) beobachtet:
      • Hyperpigmentierung der Extremitäten und Nägel
      • Lichtempfindlichkeit
      • Ablösung der Nagelplatte
      • Bläschenbildung
      • Rötung
      • Nesselsucht
      • Hand-Fuß-Syndrom (palmar-plantar-Erythrodysästhesie)
      • Venenentzündung bei Injektion in kleine Venen
  • hämatologische Toxizität: Myelosuppression
    • Doxorubicin kann eine Myelosuppression verursachen
    • falls eine schwere Myelosuppression besteht, sollte Doxorubicin nicht angewendet werden
      • in diesem Fall Dosisreduktion oder verzögerte Verabreichung erforderlich
    • bei Vorliegen oder Auftreten von Knochenmarkdepression oder Geschwüren in den Wangen sollte die Dosierung nicht wiederholt werden
      • dem Letzteren kann möglicherweise ein brennendes Gefühl der Wangenschleimhaut als warnendes Zeichen vorausgehen
      • bei Vorhandensein dieser Beschwerden ist die Wiederholung der Verabreichung nicht empfohlen
    • sicherstellen, dass schwere Infektionen und/oder Blutungsepisoden schnell und wirksam behandelt werden
    • vor Einleitung einer Doxorubicin-Therapie sollten vorhandene Infektionen behandelt werden
    • vor und während jedem Behandlungszyklus mit Doxorubicin sollte das hämatologische Profil beurteilt werden
      • einschließlich Differenzialblutbild
    • dosisabhängige, reversible Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) sind die vorherrschenden Manifestationen der hämatologischen Toxizität und die für dieses Arzneimittel häufigsten akuten dosislimitierenden Toxizitäten
    • Leukopenie und Neutropenie erreichen den Nadir im Allgemeinen zwischen Tag 10 und 14 nach Verabreichung des Arzneimittels
      • in den meisten Fällen hat sich die Leukozyten-/Neutrophilenzahl zwischen dem 21. und 28. Tag wieder normalisiert
    • falls sich die Blutwerte nicht normalisieren
      • Dosisreduktion oder Verlängerung des Dosisintervalls in Betracht ziehen
    • auch Thrombozytopenie und Anämie können auftreten
      • im gleichen Zeitraum wie auch Leukopenie/Neutropenie
      • in der Regel aber weniger schwer
    • klinische Folgen schwerer Myelosuppression schließen Fieber, Infektionen, Sepsis/Septikämie, septischen Schock, Hämorrhagien, Gewebshypoxie oder Tod ein
  • Kontrolle der Blutwerte
    • vor jedem Behandlungszyklus sollten Gesamtleukozytenzahl und Leukozytendifferenzial-, Erythrozyten- und Thrombozytenzahl bestimmt werden
    • eine durch Doxorubicin induzierte Knochenmarkdepression, die in erster Linie die Leukozyten betrifft, erfordert eine sorgfältige hämatologische Überwachung, da eine schwere Myelosuppression zu Superinfektionen und Blutungen führen kann
    • bei zur Behandlung solider Tumoren empfohlenen Dosierungen kann eine schwere Leukopenie auftreten
      • während der Behandlung mit Doxorubicin in der vollen Dosis ist mit einer Leukozytenzahl von 1.000/mm3 oder niedriger zu rechnen
    • die Leukopenie ist 10 - 14 Tage nach der Behandlung am stärksten ausgeprägt und hat sich in den meisten Fällen nach 21 Tagen normalisiert
    • wenn die mehrkernigen Granulozyten weniger als 2.000/mm3 betragen, darf die Behandlung nicht begonnen oder fortgesetzt werden
    • in Abhängigkeit von den Gegebenheiten kann dieser Wert bei der Behandlung akuter Leukämien niedriger angesetzt werden
    • auf Grund des Risikos einer sekundären Leukämie nach Behandlung mit onkolytischen Substanzen sind außerdem regelmäßige hämatologische Untersuchungen erforderlich
    • bei akuter Leukämie kann eine Remission erzielt werden, falls diese in einer frühen Phase diagnostiziert und mit entsprechenden Chemotherapieschemata behandelt wird
  • sekundäre Leukämie
    • sekundäre Leukämien mit oder ohne präleukämische Phase wurden bei mit Anthrazyklinen behandelten Patienten berichtet
    • eine sekundäre Leukämie tritt häufiger auf, wenn
      • solche Arzneimittel in Kombination mit anderen DNA-schädigenden antineoplastischen Wirkstoffen (z.B. alkylierende Substanzen, Platinderivate) oder einer Strahlentherapie gegeben werden
      • Patienten intensiv mit zytotoxischen Arzneimitteln vorbehandelt worden sind
      • die Anthrazyklin-Dosen gesteigert worden sind
    • diese Leukämien können eine Latenzzeit von 1 bis 3 Jahren haben
  • Zweitneoplasien
    • als späte Nebenwirkung ist die Entwicklung von Zweitneoplasien nicht auszuschließen
  • Tumorlyse-Syndrom
    • Doxorubicin kann als Folge eines extensiven Purinkatabolismus, der die arzneimittelinduzierte schnelle Lyse neoplastischer Zellen begleitet, eine Hyperurikämie verursachen (Tumorlyse-Syndrom)
    • nach erstmaliger Behandlung sollten die Harnsäure-, Kalium-, Kalziumphosphat- und Kreatininwerte im Blut untersucht werden
    • Hydratation, Alkalisierung des Urins und Prophylaxe mit Allopurinol zur Prävention einer Hyperurikämie können potenzielle Komplikationen eines Tumorlyse-Syndroms minimieren
  • Immunsuppression
    • Doxorubicin ist eine stark, aber lediglich vorübergehend immunsupprimierend wirkende Substanz
    • zur Verhinderung einer Sekundärinfektion sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen
  • Strahlentherapie
    • durch Strahlentherapie induzierte Toxizitäten (Herzmuskel, Schleimhaut, Haut und Leber) wurden berichtet
    • besondere Vorsicht zwingend erforderlich bei Patienten, die zuvor eine Strahlentherapie erhalten haben, gleichzeitig eine Strahlentherapie erhalten oder bei denen eine Strahlentherapie geplant ist
    • bei diesen Patienten besteht ein besonderes Risiko für lokale Reaktionen im Bestrahlungsfeld (Recall-Phänomen)
    • in diesem Zusammenhang wurde über schwere, mitunter tödliche Hepatotoxizität berichtet
    • auch Berichte über Toxizitätsreaktionen des Myokards, der Mukosa sowie der Haut vorhanden
    • vorangehende Bestrahlung des Mediastinums verstärkt die Kardiotoxizität von Doxorubicin
    • die kumulative Dosis von 400 mg/m2 darf insbesondere in diesem Fall nicht überschritten werden
  • Chirurgische und medizinische Eingriffe
    • Bereits in Abheilung befindliche Strahlenschäden (Haut, Lunge, Speiseröhre, Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, Herz) können durch die Anwendung von Doxorubicin erneut auftreten
  • Therapien zur Krebsbekämpfung
    • Doxorubicin kann die Toxizität anderer Therapien zur Krebsbekämpfung potenzieren
    • Berichte über
      • Exazerbation von Cyclophosphamid-induzierte hämorrhagische Zystitis
      • erhöhte Lebertoxizität durch 6-Mercaptopurin
      • Verstärkung von strahlentherapiebedingter Mukositis
      • Exazerbation der Toxizität von Streptozocin und Methotrexat
    • wie bei anderen zytotoxischen Wirkstoffen wurde bei der Anwendung von Doxorubicin über Thrombophlebitis und thromboembolische Ereignisse einschließlich Lungenembolie (in einigen Fällen tödlich) berichtet
  • Verfärbung des Urins
    • Doxorubicin kann eine Rotfärbung des Urins verursachen
    • Patienten darauf hinweisen, dass dies gesundheitlich unbedenklich ist
  • adipöse Patienten
    • bei adipösen Patienten (d. h. > 130 % des Idealgewichts) ist die systemische Clearance von Doxorubicin vermindert
  • Impfungen
    • das Arzneimittel wird im Allgemeinen nicht in Kombination mit abgeschwächten Lebendimpfstoffen empfohlen
    • während der Behandlung mit Doxorubicin sollten Patienten Kontakt mit Personen, die vor Kurzem gegen Poliomyelitis geimpft wurden, vermeiden
    • die Verabreichung von Lebendimpfstoffen oder abgeschwächten Lebendimpfstoffen bei Patienten, deren Immunsystem durch Chemotherapeutika einschließlich Doxorubicin beeinträchtigt ist, kann zu schwerwiegenden oder tödlichen Infektionen führen
    • abgetötete oder deaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden, das Ansprechen auf solche Impfstoffe kann aber vermindert sein
  • Karzinogenese, Mutagenese und Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit
    • Doxorubicin ist mutagen, genotoxisch und teratogen
    • Doxorubicin kann während der Dauer der Anwendung möglicherweise Infertilität verursachen
    • Fertilität und Kontrazeption
      • Doxorubicin kann bei Frauen und Männern zu Störungen der Fruchtbarkeit führen
      • Frauen
        • Doxorubicin verursacht möglicherweise Amenorrh+APY
        • Ovulation und Menstruation normalisieren i.d.R. nach Beendigung der Therapie, es kann jedoch es zu frühzeitigem Beginn der Menopause kommen
        • Frauen sollten während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach nicht schwanger werden
          • in dieser Zeit zuverlässige Verhütungsmethode anwenden
        • tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen
      • Männer
        • Doxorubicin ist mutagen und kann zu Chromosomenschäden der menschlichen Spermatozoen führen
        • dauerhafte Oligospermie oder Azoospermie ist möglich, dennoch wurde in manchen Fällen berichtet, dass sich die Spermienzahl normalisiert
        • dies kann mehrere Jahre nach Therapieende eintreten
        • männliche Patienten, die mit Doxorubicin behandelt werden, sollten wirksame Verhütungsmethoden anwenden
          • empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monaten danach kein Kind zu zeugen
        • Männern mit Kinderwunsch wird empfohlen, sich vor Behandlungsbeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität über eine Spermakonservierung (Kryokonservierung) beraten zu lassen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - urogenital

    siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - urogenital

  • Doxorubicin darf in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden
    • Doxorubicin ist mutagen und teratogen (erbgut- und fruchtschädigend)
    • Doxorubicin hat sich im Ames-Test als stark mutagen erwiesen
    • Doxorubicin wurde im fetalen Gewebe (Leber, Nieren, Lungen) in Konzentrationen gefunden, welche die im mütterlichen Plasma mehrfach überschreiten
      • was darauf schließen lässt, dass es die Plazenta passiert
  • tierexperimentelle Studien
    • Doxorubicin zeigte embryotoxische, fetotoxische, teratogene Wirkung
    • aufgrund der tierexperimentellen Ergebnisse und der pharmakologischen Wirkung sollte Doxorubicin während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, nicht angewendet werden
  • begrenzte Anzahl von Daten über die Verwendung von Doxorubicin bei schwangeren Frauen
  • ganz generell sollten Zytostatika in der Schwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung eingesetzt werden
  • Nutzen für die Mutter sollte gegen die möglichen Gefahren für den Fetus abgewogen werden
  • Kontrazeption
    • Männer und Frauen sollten während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung kein Kind zeugen bzw. nicht schwanger werden
    • Männer und Frauen sollten während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach eine wirksame Kontrazeption anwenden
    • tritt während der Behandlung einer der Partner eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen
  • Fertilität
    • Frauen
      • bei Frauen kann Doxorubicin während der Zeit der Anwendung zu Anemorrhö Infertilität führen
      • in der Regel normalisieren sich Ovulation und Menstruation nach Beendigung der Therapie
      • über vorzeitige Menopausen wurde berichtet
    • Männer
      • bei Tierversuchen wurde toxische Wirkung auf die männlichen Reproduktionsorgane (Hodenatrophie, diffuse Degeneration der Samenleitungen, Hypospermie) beobachtet
      • Doxorubicin ist mutagen und kann im menschlichen Samen Chromosomenschäden induzieren
      • Oligospermie oder Azoospermie können irreversibel sein
        • in einigen Fällen wurde auch über Normalisierung der Werte berichtet, manchmal Jahre nach Beendigung der Therapie
      • Männern mit Kinderwunsch wird empfohlen, sich vor Behandlungsbeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität über eine Spermakonservierung (Kryokonservierung) beraten zu lassen


Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Doxorubicin - urogenital

  • kontraindiziert in der Stillzeit
  • Doxorubicin geht Berichten zufolge in die Muttermilch über
  • Risiko für den gestillten Säugling kann nicht ausgeschlossen werden
  • für die Dauer der Behandlung muss abgestillt werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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